Hallo in die Runde,
die Suche nach dem Grab meines Urgroßvaters Johann Westphal (geb. 1886 in Redentin) gibt mir einige Rätsel auf.
Laut Sterbeurkunde (ausgestellt im September 1916) fiel er am 04.07.1916 gegen 20 Uhr bei Lassigny. Er war Ersatz-Reservist der 4. Kompanie des 2. Garderegiments zu Fuß.
In einem anderen Unterforum wurde diese Sterbeurkunde bereits diskutiert:
Bei meiner Online-Gräbersuche entdeckte ich vor einigen Wochen einen Johann Westphal auf dem Soldatenfriedhof Nampcel, jedoch ohne Geburtsdatum/Geburtsort und mit etwas abweichenden Sterbedatum. Daraufhin stellte ich eine Anfrage beim Volksbund und erhielt ein sehr umfangreiches Antwortschreiben:
"...Leider handelt es sich bei dem bei Ihrer Internet-Recherche gefundenen Johann Westphal, +08.06.1916, nicht um Ihren Urgroßvater.
In den uns vorliegenden Unterlagen, die aus deutschen, englischen, belgischen und französischen Archiven zusammengefasst sind, ist leider keine Grabmeldung für den Gesuchten verzeichnet.
Wir entnehmen jedoch den Aufzeichnungen unseres Archivs, dass die im genannten Raum bei Lassigny gefallenen und dort bestatteten deutschen Soldaten nach dem Krieg und während der 20er Jahre durch den französischen Gräberdienst ohne deutsche Beteiligung unter anderem auf die deutschen Soldatenfriedhöfe 1914/18 Lassigny, Moulin-sous-Touvent, Nampcel, Thiescourt und Vignemont umgebettet worden sind. Bei diesen Umbettungen wurden nur die zu diesem Zeitpunkt anhand einer einwandfrei lesbaren Grabzeichenbeschriftung identifizierbaren Toten wieder in Einzelgräber bestattet. War dies infolge der verschiedensten Umstände nicht der Fall (zum Beispiel durch Witterungseinflüsse unleserlich gewordene Grabzeichenbeschriftungen) oder ruhten die Gefallenen bereits in einem gemeinsamen Grab (Mehrfachbelegung durch Überbettungen infolge Zeitmangels während der Kampfhandlungen), so bestattete der französische Gräberdienst diese nicht zu identifizierenden Kriegstoten in der Regel in Kameradengräbern als Unbekannte. Sollten die Gebeine Ihres Urgroßvaters jemals gefunden worden sein, so konnte er vermutlich bei den Umbettungen nicht identifiziert werden. Daher ist es nicht auszuschließen, dass auch er in einem Kameradengrab als Unbekannter (also nicht namentlich verzeichnet) ruht.
Auf der Suche nach einer würdigen Gedenklösung haben wir auch die Daten Ihres Angehörigen im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte Lassigny erfasst."
Seitdem gibt es diesen Eintrag:
Vom Volksbund wurden dafür die Daten aus meiner Anfrage übernommen.
Trotzdem bleiben einige Fragen offen:
Gab es noch einen gleichnamigen Gefallenen, der in Nampcel ruht? In den Verlustlisten von 1916 habe ich 5x den Namen Johann Westphal gefunden. Nur einer von ihnen (aus Redentin, also "meiner") ist gefallen, die anderen 4 waren verwundet/vermisst/in Gefangenschaft.
Hier im Forum habe ich gelesen, dass es damals durchschnittlich 6-8 Wochen dauerte, bis die Gefallenen in den Verlustlisten veröffentlicht wurden. Mein Urgroßvater taucht bereits nach weniger als 4 Wochen in der Verlustliste Nr. 1073 vom 31.07.1916 auf.
Gab es damals bei der Übermittlung des Sterbedatums irgendwo einen Fehler? Vielleicht war es nur ein falscher Buchstabe, und aus Juni wurde Juli?
Könnte das Grab in Nampcel vielleicht doch das Richtige sein?
Liebe Grüße
Adea
die Suche nach dem Grab meines Urgroßvaters Johann Westphal (geb. 1886 in Redentin) gibt mir einige Rätsel auf.
Laut Sterbeurkunde (ausgestellt im September 1916) fiel er am 04.07.1916 gegen 20 Uhr bei Lassigny. Er war Ersatz-Reservist der 4. Kompanie des 2. Garderegiments zu Fuß.
In einem anderen Unterforum wurde diese Sterbeurkunde bereits diskutiert:
Bei meiner Online-Gräbersuche entdeckte ich vor einigen Wochen einen Johann Westphal auf dem Soldatenfriedhof Nampcel, jedoch ohne Geburtsdatum/Geburtsort und mit etwas abweichenden Sterbedatum. Daraufhin stellte ich eine Anfrage beim Volksbund und erhielt ein sehr umfangreiches Antwortschreiben:
"...Leider handelt es sich bei dem bei Ihrer Internet-Recherche gefundenen Johann Westphal, +08.06.1916, nicht um Ihren Urgroßvater.
In den uns vorliegenden Unterlagen, die aus deutschen, englischen, belgischen und französischen Archiven zusammengefasst sind, ist leider keine Grabmeldung für den Gesuchten verzeichnet.
Wir entnehmen jedoch den Aufzeichnungen unseres Archivs, dass die im genannten Raum bei Lassigny gefallenen und dort bestatteten deutschen Soldaten nach dem Krieg und während der 20er Jahre durch den französischen Gräberdienst ohne deutsche Beteiligung unter anderem auf die deutschen Soldatenfriedhöfe 1914/18 Lassigny, Moulin-sous-Touvent, Nampcel, Thiescourt und Vignemont umgebettet worden sind. Bei diesen Umbettungen wurden nur die zu diesem Zeitpunkt anhand einer einwandfrei lesbaren Grabzeichenbeschriftung identifizierbaren Toten wieder in Einzelgräber bestattet. War dies infolge der verschiedensten Umstände nicht der Fall (zum Beispiel durch Witterungseinflüsse unleserlich gewordene Grabzeichenbeschriftungen) oder ruhten die Gefallenen bereits in einem gemeinsamen Grab (Mehrfachbelegung durch Überbettungen infolge Zeitmangels während der Kampfhandlungen), so bestattete der französische Gräberdienst diese nicht zu identifizierenden Kriegstoten in der Regel in Kameradengräbern als Unbekannte. Sollten die Gebeine Ihres Urgroßvaters jemals gefunden worden sein, so konnte er vermutlich bei den Umbettungen nicht identifiziert werden. Daher ist es nicht auszuschließen, dass auch er in einem Kameradengrab als Unbekannter (also nicht namentlich verzeichnet) ruht.
Auf der Suche nach einer würdigen Gedenklösung haben wir auch die Daten Ihres Angehörigen im Gedenkbuch der Kriegsgräberstätte Lassigny erfasst."
Seitdem gibt es diesen Eintrag:
Vom Volksbund wurden dafür die Daten aus meiner Anfrage übernommen.
Trotzdem bleiben einige Fragen offen:
Gab es noch einen gleichnamigen Gefallenen, der in Nampcel ruht? In den Verlustlisten von 1916 habe ich 5x den Namen Johann Westphal gefunden. Nur einer von ihnen (aus Redentin, also "meiner") ist gefallen, die anderen 4 waren verwundet/vermisst/in Gefangenschaft.
Hier im Forum habe ich gelesen, dass es damals durchschnittlich 6-8 Wochen dauerte, bis die Gefallenen in den Verlustlisten veröffentlicht wurden. Mein Urgroßvater taucht bereits nach weniger als 4 Wochen in der Verlustliste Nr. 1073 vom 31.07.1916 auf.
Gab es damals bei der Übermittlung des Sterbedatums irgendwo einen Fehler? Vielleicht war es nur ein falscher Buchstabe, und aus Juni wurde Juli?
Könnte das Grab in Nampcel vielleicht doch das Richtige sein?
Liebe Grüße
Adea
Kommentar