Quelle bzw. Art des Textes: Vermerk über Schreiber des Taufbuchs
Jahr, aus dem der Text stammt: 1670
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Dingden, NRW
Namen um die es sich handeln sollte: Custodis
Jahr, aus dem der Text stammt: 1670
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Dingden, NRW
Namen um die es sich handeln sollte: Custodis
Hallo zusammen,
Hierbei handelt es sich eigentlich nur zweitrangig um eine Lesefrage, eher um eine Verständnisfrage.
Verstehe ich diesen Vermerk (s. Anhang) richtig, dass genannter Henricus Custodis der Schreiber des vorliegenden Taufbuchs war? Das Taufbuch wurde am 10.08.1670 angefangen, wie auf derselben Seite in derselben Schrift notiert ist.
Der Mann war Küster und (erster) Lehrer in Dingden, geboren etwa 1628 und gestorben zwischen 02.1694 und 1702. Geheiratet hat er um 1661 die Tochter des vorherigen Küsters (dieser gest. 1680).
Das wäre insoweit bedeutend, als dass durch den letzten in der Schrift des ursprünglichen Schreibers verfassten Taufeintrag (1697) das Todesdatum des Henrich Custodis näher eingegrenzt werden könnte. Eventuell lassen sich auch Vermutungen über seinen Lebenslauf auf Basis der Tatsache anstellen, dass der Mann ja offenbar eine ziemlich ordentliche Handschrift hatte. Sein Enkel Alexander (1688-1767) dagegen, der nur noch Küster war, hatte eine recht krude Handschrift, wie ein Originaldokument von 1756 zeigt.
Was die konkrete Lesung betrifft, sind im Grunde zwei Details nicht hundertprozentig klar:
- heißt es Grate (Dank an) oder Orate (Betet für)?
- welche Endung hat das Wort schriptor... genau?
Klar lesen kann ich dementsprechend:
[...]rate pro Henr:
Custod. schriptor[...]
Die Eigenart, schriptor... statt scriptor... zu schreiben, findet sich bereits auf der selben Seite weiter oben beim Wort Adschripta
Die entsprechende Seite, sowie bei Bedarf zahlreiche Seiten voller Schriftvergleiche finden sich hier: https://data.matricula-online.eu/de/.../KB001_1/?pg=3
Leider konnte ich dort bislang weder ein großes G noch ein großes O finden, außer dem O oben auf derselben Seite: Omnia ad Maiorem Dei gloriam. Dieses sieht anders aus als unten (geschlossen statt offen).
Nico
Kommentar