Bitte Lese- bzw. Schreibhilfe tschechische Sonderzeichen bei Namen

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  • Bienenkönigin
    Erfahrener Benutzer
    • 09.04.2019
    • 1876

    [gelöst] Bitte Lese- bzw. Schreibhilfe tschechische Sonderzeichen bei Namen

    Quelle bzw. Art des Textes: Kirchenbuch
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1717
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Kladrau, Böhmen
    Namen um die es sich handeln sollte: Gaschney


    Liebe Böhmenforscher,
    gerade bin ich an Kirchenbüchern aus Kladrau, die sehr ergiebig sind, da gleich mehrere meiner Linien ursprünglich von dort stammen.

    Ich hätte die Bitte:
    1. ob mir jemand aufschreiben kann, wie dieser vulgo-Name geschrieben wird (und evtl., ob er was bedeutet) - Anhang 1, Georgius Stiepan (3. Zeile)

    2. ob mir jemand sagen kann, ob die Schreibweise Czaschnei und das später bei mir gefundene Gaschney der gleiche Familienname sein könnte - Anhang 2 (2. Eintrag)

    (Bei meinen Woratschka bin ich ziemlich sicher, dass die verschiedenen Schreiweisen alle "meine" Familie bezeichnen, und bei der Suche nach Delaturi bin ich noch nicht weiter, außer dass einige Einwohner von Kladrau als "italus" bezeichnet werden).

    Vielen Dank und viele Grüße
    Bienenkönigin
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    Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich
  • Huber Benedikt
    Erfahrener Benutzer
    • 20.03.2016
    • 4663

    #2
    moin
    ich hatte irgendwo in einem Beitrag die tsch. Laute in alter und heutiger Schreibweise zusammengestellt....find ich momentan nicht
    rz = ř
    ss = š (sch)
    cz = č (tsch)
    g= j
    usw.
    vulgo Kyrzik /Kyřik
    Czaschnei / Časchnei / Čašny
    kann leicht sein, dass ein Časchnei als Gaschney übernommen wird
    Ursus magnus oritur
    Rursus agnus moritur

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    • Bienenkönigin
      Erfahrener Benutzer
      • 09.04.2019
      • 1876

      #3
      Vielen Dank,
      das ist ja schon mal vielversprechend!
      Ich lasse noch mal auf ungelöst, falls jemand was mit dem Kyrzik anfangen kann (Bedeutung, oder einfach Familien-/Hausname?).

      VG
      Bienenkönigin
      Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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      • Huber Benedikt
        Erfahrener Benutzer
        • 20.03.2016
        • 4663

        #4
        Eine Bedeutung ist mir nicht bekannt.
        Die Endung -ik bezeichnet idR eine Tätigkeit/ Beruf
        Kyrys heisst der Brustpanzer / Harnisch so dass ein Blechschmied der Harnische fertigt in Frage käme. Evtl. weiss acim dazu mehr.
        Ursus magnus oritur
        Rursus agnus moritur

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        • Bienenkönigin
          Erfahrener Benutzer
          • 09.04.2019
          • 1876

          #5
          Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
          Eine Bedeutung ist mir nicht bekannt.
          Die Endung -ik bezeichnet idR eine Tätigkeit/ Beruf
          Kyrys heisst der Brustpanzer / Harnisch so dass ein Blechschmied der Harnische fertigt in Frage käme. Evtl. weiss acim dazu mehr.
          Vielen Dank, an acim hatte ich auch schon gedacht.
          Falls er länger nicht reinguckt, kann ich ihn ja mit PN auf den Post aufmerksam machen (hat ja keine Eile...).
          VG
          Bienenkönigin
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          • acim
            Erfahrener Benutzer
            • 25.12.2020
            • 1075

            #6
            Hallo,
            den ersten Namen würde ich in heutiger Schreibweise eindeutig als Kyřík schreiben.
            Von der Bedeutung habe ich aber keine Ahnung. Google zeigt ganau einen relevanten Treffer: in einer Diplomarbeit ist dieser Familiennamen erwähnt (kommt in Prag um 1580 vor). Heute gibt es diesen FN nicht mehr.
            Was den FN Čašnej betrifft, -ej ist dialektische Variante der Endung -ý, also eigentlich Čašný. Eine Veränderung Gašný-Čašný kann ich mir als Folge einer fehlerhaften Lesung vorstellen, G kann mit Cz verwechselt werden.
            Auch hier fällt mir keine Bedeutung ein. Näheste existierende ähnliche Namen: Časný, Kašný.
            Schöne Grüße
            Aleš

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            • Bienenkönigin
              Erfahrener Benutzer
              • 09.04.2019
              • 1876

              #7
              Hallo Aleš,

              vielen Dank!
              Ich werde die heutigen Schreibweisen und die mögliche Veränderung zu Gaschney zu meinen Unterlagen schreiben.

              Schönen Sonntag,
              Bienenkönigin
              Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2011
                • 4070

                #8
                wenn ein kurrent schreiber lateinisch geschriebene texte las oder umgekehrt, dann passierten solche verlesungen, und eindeutschen war bei einwanderung auch modern.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




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                • Bienenkönigin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.04.2019
                  • 1876

                  #9
                  Zitat von sternap Beitrag anzeigen
                  wenn ein kurrent schreiber lateinisch geschriebene texte las oder umgekehrt, dann passierten solche verlesungen, und eindeutschen war bei einwanderung auch modern.
                  Ja, das mit dem Eindeutschen (und wieder zurück-"Tschechisieren") finde ich auch interessant.
                  Bei manchen Linien bleiben die Nachnamen über Generationen konstant in den Kirchenbüchern, bei anderen wechseln die Schreibweisen schon von einer Taufe zur nächsten!
                  Hängt wohl auch damit zusammen, wie die Bevölkerungsstruktur in einer Gemeinde/Stadt war, fast nur deutsch oder eher gemischt.

                  VG
                  Bienenkönigin
                  Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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                  • Bienenkönigin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 09.04.2019
                    • 1876

                    #10
                    Hallo zusammen,

                    ich hole diesen Thread wieder hoch, da ich jetzt in dem ältesten KB von Kladrau auf meine Stepan-Sippe gestoßen bin.
                    Damals war zumindest der Pfarrer tschechisch (und wohl auch die Bevölkerung zum großen Teil).

                    Ich bin wohl auf den Taufeintrag des zu Anfang genannten Georg gestoßen, allerdings in der tschechischen Form (s. Anhang).
                    Kann es also sein, dass einfach das Jyrzik in einer alten Form von einem deutschen Pfarrer zu Kyrzik gemacht wurde? Vielleicht weil sich der Ahne nicht "Georg" nennen ließ?


                    (linke Seite Mitte).
                    Vater ist Georg, Mutter Anna, richtig?

                    Und ich vermute, ich bin auch auf meine Woratzka/Womatschka Vorfahren gestoßen, denn es gibt hier eine Familie Hromatka. Die zeitliche Lücke zwischen diesem Fund und meinen gesicherten Vorfahren habe ich aber noch nicht geschlossen.

                    Vielen Dank im Voraus!
                    LG
                    Bienenkönigin
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                    • Huber Benedikt
                      Erfahrener Benutzer
                      • 20.03.2016
                      • 4663

                      #11
                      .....das Jyrzik in einer alten Form von einem deutschen Pfarrer zu Kyrzik gemacht wurde?

                      DAS wär eine Erklärung. Das J wurde früher als G geschrieben, also Gyrzik.

                      Na und der andere Pfarrer war wohl "Frange" und dachte sich , dass ein G als K verschriftet werden muss
                      Ursus magnus oritur
                      Rursus agnus moritur

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                      • Bienenkönigin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.04.2019
                        • 1876

                        #12
                        Zitat von Huber Benedikt Beitrag anzeigen
                        .....das Jyrzik in einer alten Form von einem deutschen Pfarrer zu Kyrzik gemacht wurde?

                        DAS wär eine Erklärung. Das J wurde früher als G geschrieben, also Gyrzik.

                        Na und der andere Pfarrer war wohl "Frange" und dachte sich , dass ein G als K verschriftet werden muss
                        Hallo Benedikt,
                        hurra, wenigstens etwas hat sich aufgeklärt!
                        Vielen Dank,
                        Bienenkönigin
                        Meine Forschungsregionen: Bayern (Allgäu, München, Pfaffenwinkel, Franken, Oberpfalz), Baden-Württemberg, Böhmen, Südmähren, Österreich

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