Brief 25 Seite 1 bis 4 - Benötige noch mehr Hilfe

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  • Jörg68
    Erfahrener Benutzer
    • 10.02.2010
    • 908

    [gelöst] Brief 25 Seite 1 bis 4 - Benötige noch mehr Hilfe

    Quelle bzw. Art des Textes: Feldpost
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1944 - 1946
    Ort und Gegend der Text-Herkunft:
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Brief 25 Seite 1

    (1) 15.III.45.

    Meine liebe Irmgard!

    Nun stehen wir kurz vor Erfurt, und ich
    will die Fahrtpause benutzen, um dir einen
    recht, recht herzlichen Gruß zu senden. Jetzt, wo
    wir durch Thüringen fahren und ich mich in
    deiner Nähe befinde, sind meine Gedanken
    mehr denn je bei dir. Ich weiß es nicht genau,
    aber ich vermute dich noch immer in Mühlhau-
    sen. Da ich annehmen muß, daß dich dieser
    Brief weit vor den bisher abgesandten erreichen
    wird, will ich zu nächst in Kürze erklären, wie ich
    hierher komme und wohin meine Reise geht.
    Denn die letzten Briefe aus dem Lazareth und
    aus Augsburg haben dich bestimmt noch nicht
    erreicht.
    Entlassung aus dem Lazareth am 6.III. über die
    Frontleitstelle in München, wo man mich, da mein
    ... Btl. nicht mehr ... nach Augsburg schick-
    te. Gleich bei meiner Meldung eröffnete man
    mir, daß ich schon in den nächsten Tagen mit
    meiner Abstellung rechnen müßte, obwohl ich


    Brief 25 Seite 2

    darauf aufmerksam machte, daß ich mich erst
    einkleiden müßte. Notwendigste Dinge konnte
    ich dann in ... noch auftreiben. Alles ....-
    dinge, und das auch nur mit erheblichen Schwie-
    rigkeiten. Wie oft habe ich daher an meine Kla-
    motten in Liegnitz und Lüben gedacht. Schneller
    als erwartet, mußte ich dann wirklich ab-
    reisen. Ich gehe mit einer Kompanie nach
    Dänemark zu einer ...stellung. Seit dem
    10. sind wir bereits unterwegs und haben nun
    fast Erfurt erreicht. Wie wird es dann
    weitergehen? Die Aussicht, daß wir aber ...
    fahren werden ist gleich null. Leider, leider. Ich
    habe versucht in Augsburg Urlaub zu bekom-
    men, aber den gibt es jetzt eben nicht. Auch
    meiner Bitte mich als Einzelreisenden nach-
    zuschicken, hat man nicht stattgegeben. Dann
    wär die Fahrt bestimmt über Mühlhausen ge-
    gangen. Ich möchte nämlich endlich Gewißheit,
    ob du in M. bist. Ich könnte mir nämlich
    vorstellen, daß du der Fliegergefahr wegen
    bereits anderweitig untergebracht worden
    bist. Es wird ja auch unendlich lange




    Brief 25 Seite 3

    dauern, bevor du meine andere Anschrift
    erhältst. Ehe ich dann Antwort bekomme,
    kann ich schon längst wieder an einer andere-
    ren ... sein. Wie mag es dir nur gehen? Ich
    mache mir wirklich große Sorgen um dich, der
    arme Kleine. Wenn ich nur schnell mal nach
    M. kommen könnte. Wie geht es Mutter?
    Ist Elisabeth bei Euch? Wo mögen Ilse und
    die Kinder sein? Ob Oskar noch in W. ist? Es
    ist ja noch in deutscher Hand. Habt ihr irgend-
    welche Nachrichten von Onkel Gustav und
    den Mallmitzern? Wann werden die ...
    ...., die jetzt alles so ... unterbrochen
    werden wieder festgestellt werden können?
    Wie bin ich froh und dankbar, daß ich weiß,
    wo du bist wenn es vielleicht bei dir
    schon wieder eine Veränderung gegeben
    hat. Aber ich weiß doch wenigstens, wo un-
    gefähr ich dich suchen kann. Du, meine liebe
    kleine Frau, ich hab dich doch so lieb. Glaubst
    du mir das auch noch?




    Brief 25 Seite 4

    Nun noch schnell etwas von mir. Die
    Wunde ist verheilt, ... Folgen
    für spätere Zeiten sind noch diesmal
    nicht eingetreten. Also wieder ... gesund-
    heitlich geht es mir noch sonst recht gut.
    Nur die lange Bahnfahrt ist nicht gerade
    nach meinem Geschmack. Im Lazareth
    habe ich mich ganz gut herausgefuttert. Die
    wenigen Tage in A. waren auch nicht schlecht.
    Meine derzeitige Umgebung besteht 80 %
    aus Bayern aus der Augsburger Gegend.
    Aber ich glaube daß ich mich auch mit
    ihnen verstehen werde, wenn ich z. Zt. ihre
    Sprache auch noch nicht immer enträtseln
    kann. Im übrigen muß man abwarten.
    was die Zukunft bringen wird. An un-
    sere Zukunft glaube ich aber noch im-
    mer, wir müssen es schaffen, schon für
    unser Kleines! Meine Gedanken sind im-
    mer bei dir, kleine Mutti. Dir alle meine
    Wünsche und Grüße
    dein Gerhard.
    Angehängte Dateien
  • Julio
    Erfahrener Benutzer
    • 01.05.2015
    • 688

    #2
    Hallo,
    bis auf wenige Ausnahmen habe ich es wohl lesen können:

    auf Seite 1 lese ich:
    mein Ers. Btl. nicht mehr exestiert

    auf Seite 2 lese ich
    konnte ich dann in A[ugsburg] noch auftreiben

    auf Seite 3 lese ich
    an einer anderen Ecke sein
    Wann werden die Verbindungen, die jetzt alle so jäh unterbrochen

    auf Seite 4 lese ich
    irgendwelche Folgen für

    viele Grüße
    Julio

    Kommentar

    • Jörg68
      Erfahrener Benutzer
      • 10.02.2010
      • 908

      #3
      Super. Vielen Dank, Julio.

      Kommentar

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