Quelle bzw. Art des Textes: Feldpost
Jahr, aus dem der Text stammt: 1944 - 1946
Ort und Gegend der Text-Herkunft:
Namen um die es sich handeln sollte:
Jahr, aus dem der Text stammt: 1944 - 1946
Ort und Gegend der Text-Herkunft:
Namen um die es sich handeln sollte:
Brief 1 Seite 2
auch nur eine Sehnsucht ein
möglichst baldiges Zusammenle-
ben für immer. Ach du, wenn
ich so einen eigenen kleinen
Haushalt hätte, wär es herrlich!
Heute als … da war, habe ich
es so richtig gespürt, wieviel Freu-
de das macht. Gestern um 15:48
kam … an. Da war Elisabeth
ja aber auch da. Heute um
1/2 2 fuhr sie nun nach Lüben
und kam erst um 8 wieder.
Da waren wir die ganze Zeit
solo, haben die Küche fertig ge-
macht, Kaffee getrunken und
Abendbrot gegessen. Allerdings
muß ich dir heute schon beichten
(damit du dich langsam darauf
einstellen kannst), auf den Tisch
hat seit gestern Abend auch
immer etwas gefehlt!!! Na,
liebst du auch meine Fehler?
Vielleicht kann ich nur das aber
Brief 1 Seite 4
dann ja beurlauben bis zum
Entscheid des Arbeitsamtes. Es
liegt ja kein Grund vor, mich
noch halten zu wollen, da meine
Nachfolgerin eingearbeitet ist. Ich
freue mich ja sehr darüber denn
seit einigen Wochen fühle ich
mich wirklich übrig dort, weil der
Arbeitsanfall einfach nicht so groß
ist. Und hier zu Hause gibt es
noch so viel Arbeit und außerdem
könnte ich früh ausschlafen. Jetzt
sehe ich dich schon lächeln, aber
du kennst ja deine kleine
Schlafmütze. Ach Kleiner, wann
weckst du mich mal wieder?
Gestern und heute habe ich mich
mit … sehr viel unterhalten.
Es paßte ja nun prima, daß
Mutter nicht hier war da konn-
ten wir beide im Schlafzimmer
schlafen und haben entsprechend
lange eben auch noch erzählt. Es
Brief 1 Seite 5
III
war wohl 1/2 2 als wir dann end-
lich ein Ende fanden. Aber es
ist so sehr schön, wenn man sich
mal ebenfalls mit einer jungen
Frau unterhalten kann. Für Eli-
sabeth wäre das ja viel zu
schwer da wird … schon allein
dadurch, daß Ihr Euch so ähnlich
seid vieles aufgerührt und eine
Freundin habe ich doch nicht. Wenn
ich mit Mutter auch viel bespre-
chen kann und unbedingtes
Vertrauen zu ihr habe, so habe
ich davor doch eine Scheu und es
ist ja auch zu lange her bei
ihr, als daß sie mit sich ver-
gleichen kann.
So waren es wirklich 2 sehr
Schöne Tage die ich jetzt mit
… verlebt habe. Nur traurig
ist es, daß sie sich nachmittags
nicht mehr so ganz wohlfühlte,
keinen Appetit mehr hatte und
Brief 1 Seite 6
behauptet, es sei ein Schnupfen im
Anzuge! Ihr geht es scheinbar
wie dir, denn bei dir legt es
sich doch auch gleich auf den Magen.
Wie geht es dir eigentlich …
mit deiner kleinen Verstimmung?
Du schriebst doch mal davon in
einem der letzten Briefe.
… läßt dich übrigens ganz herz-
lichst grüßen wenn auch immer
noch unbekannterweise. Ja nun
wird es im Kriege ja mit mei-
nem „…“ sowieso ein
Ende haben. Ich habe ja Pflich-
ten! Und ich bin so sehr, sehr
froh darüber.
Du Lieber, hab ganz herzlichen
Dank für deinen lieben letzten
Brief vom 2.1. den ich gestern
erhielt. Ach, du brauchst doch
wirklich keine Sorgen zu haben,
daß ich mal etwas ironische Zwi-
schenbemerkungen für ernst ansehe.
Kommentar