Feldpostbrief 1917 Ypern, Flandern

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Feldpost-Nachlass
    Benutzer
    • 06.02.2015
    • 28

    [gelöst] Feldpostbrief 1917 Ypern, Flandern

    Quelle bzw. Art des Textes: Feldpostbrief
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1917 (?)
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Bei Ypern, Flandern


    Auch hier hab ich selber schon mal dran gearbeitet. Ich habe hier übrigens bereits eine Menge gelernt, bin sehr dankbar!

    Vor Ypern, den 15 Juli 1917 (?)
    Liebe Eltern!
    Will nun wieder einiges schreiben. Sind noch immer an der
    windigen Stellung vor Wytschaete aber nicht mehr lange. Wo wir hin-
    kommen wissen wir nicht. Vielleicht wieder nach Osten.
    Mir ist es auch gleich. Für den Schützengrabenmenschen (?) ist es an der
    Westfront auch nicht schlimmer wie im Osten. Da ist .... ...... .........
    und die ist im Osten .... ..... als im Westen. Für die Etappen-
    hengste (?) ist im ..... im Westen schöner aber wir sind auch die
    meiste Zeit in vorderster Linie. Jetzt geht es uns nicht gut, aber unsere
    Baggage (?), Feldwebel u.s.w. lebt hinten ........ Frankreich in
    Sauß und Brauß. ..
    Angehängte Dateien
  • mawoi
    Erfahrener Benutzer
    • 22.01.2014
    • 3984

    #2
    Hallo , ein paar Ergänzungen:

    Vor Ypern, den 15 Juli 1917 (?)
    Liebe Eltern!
    Will nun wieder einiges schreiben. Sind noch immer an der
    windigen Stellung vor Wytschaete(?) aber nicht mehr lange. Wo wir
    dann hinkommen wissen wir nicht. Vielleicht wieder nach Osten.
    Mir ist es auch gleich. Für den Schützengrabenmenschen ist es an der
    Westfront auch nicht schlimmer wie im Osten. Da ist die schönste ...
    und die ist im Osten viel eher als im Westen. Für die Etappen-
    hengste (?) ist es freilich im Westen schöner aber wir sind ja doch die
    meiste Zeit in vorderster Linie. Jetzt geht es uns nicht gut, aber unsere
    Bagage, Feldwebel u.s.w. lebt hinter ........ Feuerbereich in
    Saus und Braus. Denn...................halbes Jahr
    hier waren. Da gibt es viel mehr Essen, weil es schwere kampffront ist.
    Das kommt aber nicht uns, die wir es verdient hätten, zugute, sondern
    die hinten nützen es aus. Wir bekommen nur abends 19 uhr
    Essen und.. weil die feldwebel sagen, man...
    VG
    mawoi

    Kommentar

    • Feldpost-Nachlass
      Benutzer
      • 06.02.2015
      • 28

      #3
      Das ist doch schonmal klasse! Vielen Dank

      Kommentar

      • Mechthild

        #4
        Kleinigkeiten:

        Bagage, Feldwebel u.s.w. lebt hinter außer Feuerbereich in
        Saus und Braus. Dann wäre es recht, wenn wir ein halbes Jahr

        Schöne Grüße
        Mechthild

        Kommentar

        • mawoi
          Erfahrener Benutzer
          • 22.01.2014
          • 3984

          #5
          S.2.
          kann bei dem starken Feuer nicht mehr verschicken. Das Bier
          scheint überhaupt das Art. Feuer nicht vertragen zu können,
          weil alles hinten gesoffen werden muß. Um sich zu überzeugen,
          wie weit s Bier verkommt, braucht man nur abends am
          Telephon horchen, wenn so ein edler Krieger ... telephoniert.
          Da merkt man dann schon, daß es viel Bier gibt. Unser Bataillons-
          schreiber sitzt auch hinten, da wenn wir dann wieder zurück-
          kommen, da machen sie Sprüche, wie sie alles geleistet haben.
          Bei Nacht kommen doch meistens Flieger zurück und werfen
          Bomben. Da müssen sie dann in den Keller runter. Das
          sind die Helden von hinten aber Orden haben sie auch und
          Sprüche machen sie weit größere als die, die vorn waren. Was ich
          noch schreiben will, daß ich nämlich Socken notwendig brauche,
          da alle gerissen sind. Schicke dann die alten heim. Schickt
          mir ein Paar oder wenn möglich 2 Paar. Mein Handtuch finde ich
          auch nicht mehr. Kann sein, daß es auch im Trichter ist, den ich...
          VG
          mawoi

          Kommentar

          • mawoi
            Erfahrener Benutzer
            • 22.01.2014
            • 3984

            #6
            S.2: statt Trichter heißt es Tornister

            S.3:
            hinten habe. Werde um ein Handtuch der Resl schreiben, die hat
            genug, die kann schon eins schicken. Gestern hat sie wieder ein
            Paket geschickt mit.. mit Kirschen gefüllt. War sehr gut. Hans
            hat vor einiger Zeit auch geschrieben. Arbeiten muß er viel, aber
            sicher ist er halt. Ich konnte auch so dumm sein,da ich freiwillig
            mich hätte überall melden können. Aber 1913? hat man vom
            Krieg noch keine Ahnung gehabt. Sonst wäre ich nicht bei der Infantrie.
            Neues kan ich gerde nicht viel........ 14. Juli
            der Nationaltag der Franzosen ist hier verhältnismässig ruhig vor-
            übergegangen. An anderen Stellen wird es schon gekracht haben.
            Wir waren schon vorbereitet darauf. Gestern hat es wieder die
            ganze Nacht geregnet. Heute ist wieder schönes Wetter. Bei Euch
            wird jetzt schon die Ernte beginnen. Durch die große Trockenheit
            bei uns fahren jetzt schon viele zum Frühdrusch heim. Ich kann
            jetzt noch kein Gesuch machen lassen, da es noch zu...
            VG
            mawoi

            Kommentar

            • mawoi
              Erfahrener Benutzer
              • 22.01.2014
              • 3984

              #7
              S.4:
              früh ist. Aber im Herbst müßt Ihr auch was tun. Ich bin dann über
              2 Jahre im Feld und will auch meinen 8. Urlaub. Gesuche
              werden ja jetzt immer berücksichtigt.
              Schließe nun für heute mein Schreiben in der Hoffnung auf
              baldie Antwort
              Es grüßt Euch herzlich Euer Sohn Albert
              Grüße an alle.

              VG
              mawoi

              Kommentar

              Lädt...
              X