Hilfe bei der Entzifferung von Feldpostbriefen einer Danziger Familie

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  • Sammler
    Benutzer
    • 17.01.2015
    • 11

    [gelöst] Hilfe bei der Entzifferung von Feldpostbriefen einer Danziger Familie

    Quelle bzw. Art des Textes: Feldpostbriefe 1945
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1945
    Ort/Gegend der Text-Herkunft:
    Danzig/Völs bei Innsbruck Tirol

    Hallo,

    wollte mich kurz vorstellen. Ich sammle Soldbücher, Wehrpässe, Dokumente usw. aus dem WK2. Dabei stoße ich immer wieder auf schwer entzifferbare Textpassagen. Ich hoffe, dieses Forum und seine Mitglieder können mir bei der Schriftentzifferung behilflich sein.

    Heute gehts um einen Familiennachlass, der sich in meinem Besitz befindet. Die Familie stammte aus Danzig, kam aber am Ende des Krieges nach Tirol, wo ich auch zuhause bin.

    Die Feldpostbriefe wurden zu unterschiedlichen Zeiten verfasst!
    Ich bedanke mich schon jetzt im Voraus für eure wertvolle Hilfe!
    Grüße
    Sammler
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  • Sammler
    Benutzer
    • 17.01.2015
    • 11

    #2
    2.Teil des Briefes

    Schöne Grüße
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    • Herbstkind93
      Erfahrener Benutzer
      • 29.09.2013
      • 1995

      #3
      8.11.48 ….....
      Völs ankunft 22.11.48


      Liebe Else
      es soll jetzt doch wehe sein daß wir
      am 8.11. abrolenn; hoffentlich
      kommt nicht wieder etwas anders
      Dabei heraus


      Herzliche Grüße
      auch den Jungens (?)


      (auch hier sind jetzt d... ...gefallen) …...
      Zuletzt geändert von Herbstkind93; 17.01.2015, 18:58.
      Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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      • Herbstkind93
        Erfahrener Benutzer
        • 29.09.2013
        • 1995

        #4
        Gesehen!
        Frau Elisabeth Scheffler wohnt mit ihrem
        Sohn …. ein Jahr hier in Völs u.
        ist gegen beide während dieser
        Zeit nicht die geringste Klage
        laut geworden. Der Sohn Peter ist
        ein talentierter, fleißiger Hoch-
        schüler u. Frau Scheffler hilft ….
        aber …...allen …....................
        den …............................ u. …......
        halt.
        Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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        • rigrü
          Erfahrener Benutzer
          • 02.01.2010
          • 2594

          #5
          Ergänzung:

          Zitat von Herbstkind93 Beitrag anzeigen
          8.11.48 ….....
          Völs ankunft 22.11.48


          Liebe Ilse
          es soll jetzt doch wahr sein daß wir
          am 8.11. abrolenn; hoffendlich
          kommt nicht wieder etwas anders
          Dabei heraus


          Herzlichste Grüße
          auch den Jungens (?)


          (auch hier sind jetzt die Blätter gefallen) …...
          rigrü

          Kommentar

          • Herbstkind93
            Erfahrener Benutzer
            • 29.09.2013
            • 1995

            #6
            Dresden den 16.2.45
            …...Lauter St 19.2. Kirchberg an 6.3.45


            Liebe Mutti!
            Dies ist der zweite Brief, den ich an Dich schreibe, die
            andren habe ich garnicht noht geschrieben. Am 12.2. kam ich
            mittags hier an und habe mir bis nachmittags um 15:00 eine
            Wohnung gesucht. Nach dem ich mich bis 18:00 vergeblich bemüht hatte
            …...Lazarett in ambulanter Behandlung aufgenommen zu
            werden, zog ich am Abend bei Frau Lisbeth Schulze,
            Dresden N6 Pulsritzerstraße 18 III ein. Eine nette Nachbarin
            wollte mir ihr Zimmer im Notfall auch zur Verfügung stellen.
            Den nächstten Vormittag brachte ich damit zu, den N...arzt
            der ambulanten Abteilung des Ros. Laz. II von der
            Wichtigkeit meines …..........zu überzeugen. Am nächsten
            Tage um 11:00 sollte ich meinen Urlaubsschein abholen.
            Am Nachmittag wurde ich in …............der alten
            …......Hochschule sehr freundlich aufgenommen, bekam
            eine Aufgabe für das.........Praktikum am Donnerstag und
            schrieb mir einen ordentlichen Stundenplan auf, um so
            dann Dienst in der Ambulanten...........zu entgehen.
            Ich aß noch tüchtig und …........mir Marmelade zum
            Frühstück, um mir dann ein Zimmer durch einen
            Zuletzt geändert von Herbstkind93; 17.01.2015, 19:22.
            Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

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            • Interrogator
              Erfahrener Benutzer
              • 24.10.2014
              • 2086

              #7
              Hallo,

              mein Beitrag:

              Dresden den 16.2.45
              …...Lauter St 19.2. Kirchberg an 6.3.45


              Liebe Mutti!
              Dies ist der zweite Brief, den ich an Dich schreibe, die
              andren habe ich garnicht noht geschrieben. Am 12.2. kam ich
              mittags hier an und habe mir bis nachmittags um 15:00 eine
              Wohnung gesucht. Nach dem ich mich bis 18:00 vergeblich bemüht hatte
              von meinem Lazarett in ambulanter Behandlung aufgenommen zu
              werden, zog ich am Abend bei Frau Lisbeth Schulze,
              Dresden N6 Pulsritzerstraße 18 III ein. Eine nette Nachbarin
              wollte mir ihr Zimmer im Notfall auch zur Verfügung stellen.
              Den nächstten Vormittag brachte ich damit zu, den N...arzt
              der ambulanten Abteilung des Ros. Laz. II von der
              Wichtigkeit meines Studiums zu überzeugen. Am nächsten
              Tage um 11:00 sollte ich meinen Urlaubsschein abholen.
              Am Nachmittag wurde ich in …............der alten
              …......Hochschule sehr freundlich aufgenommen, bekam
              eine Aufgabe für das.........Praktikum am Donnerstag und
              schrieb mir einen ordentlichen Stundenplan auf, um so
              dann Dienst in der Ambulanten...........zu entgehen.
              Ich aß noch tüchtig und kaufte mir Marmelade zum
              Frühstück, um mir dann ein Zimmer durch einen

              Gruß
              Michael
              Gruß
              Michael

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              • mawoi
                Erfahrener Benutzer
                • 22.01.2014
                • 4046

                #8
                Hallo,
                die letzte Seite:

                falle Tischlampen für die kommende Arbeit einzurichten.
                Nach dem Abendessen ertönte Fliegeralarm. Ich zahlte alle
                Sachen und nahm auch einen großen Plan von Dresden
                mit, um mir die Straßen einzuprägen. Daraus wurde
                aber nichts, denn ich mußte als Soldat durch meine
                Rufe und ... Bemerkungen die Volksgenossen
                im Luftschutzkeller davon überzeugen, daß das heftige
                Schwanken des Kellers und die Luftstöße durch
                Schornstein und Türen nicht unmittelbar gefährlich
                waren. "Davon werden Sie bestimmt noch nicht seekrank."
                Die Staubbrille nützte mir sehr. Nach dem Alarm
                stellten wir fest, daß von dem Haus nur die
                Fensterscheiben auf der Straße lagen. Rauchige
                warme Luft zog durchs Haus, und alle Öffnungen
                waren blutrot beleuchtet. Bei meiner Wirtin
                fehlten nur zwei Fensterscheiben, bei mir keine.
                Und so blieb es auch den zweiten Alarm hindurch.
                bis zum Morgen. Das Res. Laz.II war ausgebrannt,
                aber die Verwundeten gerettet. Meine Papiere angeblich


                Vg
                mawoi

                Kommentar

                • mawoi
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.01.2014
                  • 4046

                  #9
                  Hallo,
                  noch ein paar Kleinigkeiten zur 3. Seite:


                  Liebe Mutti!
                  Dies ist der zweite Brief, den ich an Dich schreibe, die
                  andren habe ich garnicht erst geschrieben. Am 12.2. kam ich
                  mittags hier an und habe mir bis nachmittags um 15:00 eine
                  Wohnung gesucht. Nach dem ich mich bis 18:00 vergeblich bemüht hatte
                  von (m) einem Lazarett in ambulanter Behandlung aufgenommen zu
                  werden, zog ich am Abend bei Frau Lisbeth Schulze,
                  Dresden N6 Pulsnitzerstraße 18 III ein. Eine nette Nachbarin
                  wollte mir ihr Zimmer im Notfall auch zur Verfügung stellen.
                  Den nächstten Vormittag brachte ich damit zu, den Stabsarzt
                  der ambulanten Abteilung des Res. Laz. II von der
                  Wichtigkeit meines Studiums zu überzeugen. Am nächsten
                  Tage um 11:00 sollte ich meinen Urlaubsschein abholen.
                  Am Nachmittag wurde ich in phys. Inst der alten
                  Techn. Hochschule sehr freundlich aufgenommen, bekam
                  eine Aufgabe für das phys. Praktikum am Donnerstag und
                  schrieb mir einen ordentlichen Stundenplan auf, um so
                  dem (ann) Dienst in der Ambulantenkompanie zu entgehen.
                  Ich aß noch tüchtig und kaufte mir Marmelade zum
                  Frühstück, um mir dann mein Zimmer durch eine(n)
                  helle Tischlampe für die kommende Arbeit einzurichten.
                  VG
                  mawoi

                  Kommentar

                  • mawoi
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.01.2014
                    • 4046

                    #10
                    2.) auch dicker Rauch versperrte jede Sicht und stach in
                    Nase und Augen. Ringsum knisterte und glühte es.
                    Ohne Schutzbrille war ein Aufenthalt in dem
                    Funkenflug und Ascheregen kaum denkbar.
                    In der Küche des Lazaretts wurde trotzdem gekocht, und
                    ich, der natürlich keine Marken mehr bekommen
                    konnte, wurde ordentlich satt, ohne meine Wirtin
                    beanspruchen zu müssen. Wegen der Glassplitter wollte
                    ich nicht radfahren, daher versuchte ich gegen Abend zu Fuß
                    von Dresden Neustadt, wo ich wohnte, zur TH am
                    anderen Stadtende durchzukommen. Was ich in der
                    ehemaligen Stadt sehen mußte, war so, daß auch
                    ein Berliner bestätigen mußte:" Bei uns war es
                    nicht so schlimm gewesen." Infolge des Rauches
                    wurde es viel schneller dunkel als sonst. Ich hatte
                    den Stadtplan mit und konnte so einer Dame?
                    den wüsten Trümmerhaufen zeigen, der die
                    Straßen darstellte, in der sie am Abend vorher
                    Vater, Mutter, Schwester und Neffen "auf Wieder-
                    sehen" gesagt hatte. Es kostete mich starke Selbst-
                    beherrschung, um die Schmerzensausbrüche ruhig anzuhören.
                    Von dort aus begleitete ich die Erschütterte auf schmalem...
                    VG
                    mawoi

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                    • mawoi
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.01.2014
                      • 4046

                      #11
                      und der Rest:
                      .. Stiegen zwischen den im Dunkeln rötlich
                      glimmenden Trümmern und leuchtenden Flammen
                      zurück zur Neustadt zu ihrer Dienststelle. Ich musste
                      dabei an die Bilder der Wochenschau denken, die Du
                      auch sahst:"Marsch durch die brennende Stadt".
                      An dem brennenden Eckhaus erkannte ich meine
                      Straße wieder und erzählte meiner Wirtin, wie gut
                      sie es noch habe. Nachts gaben die Terror-
                      flieger noch zwei Vorstellungen. Am andern
                      Morgen fuhr ich, spitzen Gegenständen ausweichend,
                      auf Umwegen zur technischen Hochschule, um festzustellen,
                      daß an ein Studium vorläufig lange nicht zu denken war.
                      Am Aufräumen konnte ich wegen meiner Hände nicht
                      teilnehmen. Nachdem ich mich von den liebgewordenen
                      Hausgenossen verabschiedet hatte, meldete ich mich
                      befehlsgemäß bei der Krankensammelstelle in
                      der Wiezemer?straße (außerhalb), wo ich nun auf
                      den Abtransport in ein fernes Lazarett warte.
                      Ich habe in diesen paar Tagen nicht nur die bisher schwache
                      Form des Terrorangesichtes miterlebt, sondern auch gesehen,
                      was wahre Volksgemeinschaft zu leisten vermag. Auch ich
                      habe vielen durch Beispiel und Wort helfen können. Das
                      Leben geht weiter. Wir müssen stärker sein als das
                      Schicksal.
                      Es grüßt Euch herzlich
                      Peter

                      VG
                      mawoi

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                      • mawoi
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.01.2014
                        • 4046

                        #12
                        Hallo,
                        noch ein paar Ergänzungen:

                        Frau Elisabeth Scheffler wohnt mit ihrem
                        Sohn rund ein Jahr hier in Völs u.
                        ist gegen beide während dieser
                        Zeit nicht die geringste Klage
                        laut geworden. Der Sohn Peter ist
                        ein talentierter, fleißiger Hoch-
                        schüler u. Frau Scheffler hilft einem
                        über 70 J. alten …...............in
                        dem Gemischtwarengeschäft u.Haus-
                        halt.
                        Völs 7/12 46
                        VG
                        mawoi

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                        • Herbstkind93
                          Erfahrener Benutzer
                          • 29.09.2013
                          • 1995

                          #13
                          über 70 J. alten Kriegerswitwe (?) in
                          Dauersuche nach FN Samariter (Samland; Berlin; Spremberg/Lausitz)

                          Kommentar

                          • mawoi
                            Erfahrener Benutzer
                            • 22.01.2014
                            • 4046

                            #14
                            Hallo Herbstkind,
                            Kriegerswitwe lese ich jetzt auch.
                            VG
                            mawoi

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                            • Sammler
                              Benutzer
                              • 17.01.2015
                              • 11

                              #15
                              Wahnsinssarbeit habt ihr da geleistet!!

                              Vielen vielen Dank an alle!

                              SG
                              Sammler

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