Bitte um Rat: ss oder ß

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  • Kaverin
    Benutzer
    • 25.02.2014
    • 65

    [gelöst] Bitte um Rat: ss oder ß

    Quelle bzw. Art des Textes: Feldpostkarte
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1915
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Deutschland


    Hallo allerseits,

    ich habe eine Frage zur Unterscheidung zwischen ss und ß. Ich bin nämlich gerade dabei, eine Feldpostkarte zu transkribieren, und ich möchte dabei so genau wie möglich vorgehen. Als Anfänger im Lesen der Kurrentschrift fällt es mir schwer zu entscheiden, ob es sich bei einem Zeichen um eine Kombination von langem und runden s (was ja als „ss“ zu transkribieren wäre) oder um das ß-Zeichen selbst handelt.

    Ich habe hier kein Textzitat angegeben, sondern nur vier Wortbeispiele "extrahiert". Handelt es sich in allen Fällen um Wörter mit "ss"? Zumindest "Gruß/ss", "grüß/sst" und "küß/sst" sehen mir sehr nach einem "ß" aus. Oder vielleicht gild das auch für alle...

    Könntet Ihr euch das mal ansehen, und mir einen Tipp geben? Das wäre sehr nett!!

    Mit herzlichen Grüßen

    K.
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    Wieland (Sagan, Fischendorf); Mücke (Hirtendorf, Sprottischdorf); Hoffmann (Peterwitz, Kr. Leobschütz); Harmuth (Schönbrunn); Haberer (Neustädtel).
  • AlfredM
    • 21.07.2013
    • 2290

    #2
    Hallo Kaverin

    Meiner Meinung nach sind das alles ß

    MfG

    Alfred
    MfG

    Alfred

    Kommentar

    • Mechthild

      #3
      Hallo Kaverin,

      im ersten Wort ists ein Doppel-S, also Strassburg, bei den anderen steht ein ß

      hier noch ein Link zu "hs" http://www.steppkes.homepage.t-online.de/dussel.htm

      Viele Grüße
      Mechthild

      Kommentar

      • henrywilh
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2009
        • 11862

        #4
        Mechthild hat völlig recht.

        Noch stärker betonen würde ich, dass die Verwechslung von lang-S und h nur dadurch geschieht, dass man nicht darauf achtet, dass man ein lateinisch geschriebenes Wort vor sich hat (hier: Düsseldorf und Strassburg) - denn in einem solchen lateinisch geschriebenen Wort kann ja kein Kurrent- (bzw. Sütterlin-) h drin vorkommen! An den e und am Kurz-S sieht man aber, dass das keine Kurrent/Süttelin-Wörter sind.

        Dass bei lateinisch geschriebenen Wörtern Lang-S + Kurz-S als ss zu transkribieren ist, ist nicht so.
        Es gab bei der Einführung der Schreibmaschinen in die Amtsstuben die Anweisung, Lang-S + Kurz-S als ß wieder zu geben und Kurz-S + Lang-S als ss:

        ß.jpg

        In den Beispielen Strassburg und Düsseldorf sind die beiden s falsch herum angeordnet worden. Richtig ist es so, wie hier bei "possessionis":

        possessionis.jpg
        Schöne Grüße
        hnrywilhelm

        Kommentar

        • Grapelli
          Erfahrener Benutzer
          • 12.04.2011
          • 2225

          #5
          Hallo Kaverin,

          ich würde transkribieren:
          1) ſs - lateinische Schreibschrift (für "ß")
          2) - 4) ß - Kurrentschrift

          Da du in deiner Transkription wohl kaum zwischen Kurrent- und Lateinschrift unterscheiden willst, würde ich alle Beispiele mit "ß" transkribieren. Henrys Einwand (das "ſs" in "Straſsburg" sei falsch angeordnet) verstehe ich nicht ganz. - Die heutige Schreibweise von Straßburg ist ja durchaus mit "ß" nicht mit "ss".

          Aber das Thema ist auch für mich verwirrend!
          Zuletzt geändert von Grapelli; 10.07.2014, 20:13.
          Herzliche Grße
          Grapelli

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          • henrywilh
            Erfahrener Benutzer
            • 13.04.2009
            • 11862

            #6
            Ich korrigiere mich gerne.

            Anstatt anzunehmen, dass Lang-S und Kurz-S "falsch herum" angeordnet wurden, kann man auch annehmen, dass beide Male "ß" gemeint ist.

            Folge ist allerdings, dass es dann "Düßeldorf" heißt.

            Einverstanden.
            Schöne Grüße
            hnrywilhelm

            Kommentar

            • henrywilh
              Erfahrener Benutzer
              • 13.04.2009
              • 11862

              #7
              Zur Bestätigung, dass lang-s + kurz-s als ß zu übertragen ist, noch dies:

              hs-ß.jpg

              Das kann natürlich nur in Ländern gelten, die überhaupt ein ß haben. In der Schweiz also nicht. Da ist es ss - egal wie rum die beiden s stehen.
              Schöne Grüße
              hnrywilhelm

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              • Kaverin
                Benutzer
                • 25.02.2014
                • 65

                #8
                Danke

                Vielen Dank für diese informativen Antworten!

                Wieder einmal hat mir dieses Forum sehr gut weitergeholfen.

                Herzlichen Grüße

                K.
                Suche/forsche zu den FN:
                Wieland (Sagan, Fischendorf); Mücke (Hirtendorf, Sprottischdorf); Hoffmann (Peterwitz, Kr. Leobschütz); Harmuth (Schönbrunn); Haberer (Neustädtel).

                Kommentar

                • Laurin
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.07.2007
                  • 5739

                  #9
                  Zitat von Mechthild Beitrag anzeigen
                  Auch wenn bereits "gelöst", hier der Link zum Rundschreiben des hamburgischen Rechtamtes: Schreibweise des scharfen "s".
                  Zuletzt geändert von Laurin; 14.07.2014, 11:19.
                  Freundliche Grüße
                  Laurin

                  Kommentar

                  • henrywilh
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.04.2009
                    • 11862

                    #10
                    Super, vielen Dank!

                    Aus dem Text stammt die Liste, die ich in Beitrag 4 eingestellt habe.
                    Schöne Grüße
                    hnrywilhelm

                    Kommentar

                    • Laurin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.07.2007
                      • 5739

                      #11
                      Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
                      Aus dem Text stammt die Liste, die ich in Beitrag 4 eingestellt habe.
                      Nur ist leider die Verlinkung "flöten gegangen"
                      Freundliche Grüße
                      Laurin

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                      • henrywilh
                        Erfahrener Benutzer
                        • 13.04.2009
                        • 11862

                        #12
                        Zitat von Laurin Beitrag anzeigen
                        Nur ist leider die Verlinkung "flöten gegangen"
                        Hatte doch gar keinen Link angegeben.
                        Deshalb gebührt dir ja der besondere Dank.
                        Schöne Grüße
                        hnrywilhelm

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                        • Laurin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.07.2007
                          • 5739

                          #13
                          Zitat von henrywilh Beitrag anzeigen
                          Hatte doch gar keinen Link angegeben.
                          Deshalb gebührt dir ja der besondere Dank.
                          Schöne Grüße aus Altzheim
                          Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr!
                          Freundliche Grüße
                          Laurin

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