Quelle bzw. Art des Textes: Tagebuch
Jahr, aus dem der Text stammt: 1956
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Bad Münstereifel
Jahr, aus dem der Text stammt: 1956
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Bad Münstereifel
wie bisher mehr besonnen vor
sich hinspielt, sondern dauernd
nur neue Sachen beginnt, sei es ...
„schreibt“, „liest“ den Küchenschrank
ausräumt oder Verstecken spielt
alles geht nur kurz und ständig
verlangt er Aufmerksamkeit.
Obgleich er nicht mehr als Papa
und Mama zu sagen weiß,
vermag er seine Belange mit
größter Bescheidenheit und nach-
drücklich zum Ausdruck zu bringen.
Dabei kann man ihn nicht eigen-
sinnig nennen. Er versteht schon
sehr viel. Z. B. bleibt er ganz brav
am Garderobentischchen stehen und
wartet bis ich seinen Wagen die
Treppe hinunter gebracht habe. Er
zeigt auf die Dinge seiner Um-
welt und ich muß ihm sagen,
was ein Baum, was eine
Lampe, was ein Bild ist. Er wiegt
23 Pfund und bekommt gerade
sein 13. und 14. Zähnchen. Mit
dem Essen haben wir keine
Schwierigkeiten. Morgens trinkt er
selbständig seinen Becher Milch u.
ißt dazu in Stückchen geschnitte-
nes Butterbrot. Mittags gibt es
Gemüse mit Kartoffeln und ab-
wechselnd Gervaiskäse, Eigelb, rohe
Leber oder Fisch. Ich mache ihm sein
Löffelchen fertig und er schiebt es
in den Mund. Abends gibt es den
weniger beliebten Milchbrei. Wie
alle Kinder, so ist auch unser Stum-
pelchen streng bedacht, daß alle
täglichen Handlungen in genau
der gleichen, aus ... grenzen-
den Regelmäßigkeit verlaufen.
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