Kirchenrechnungs-Titel von 1608

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  • Cardamom
    Erfahrener Benutzer
    • 15.07.2009
    • 2089

    [gelöst] Kirchenrechnungs-Titel von 1608

    Quelle bzw. Art des Textes:
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1608
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Hohenbirkach, Oberfranken


    Liebe Lesehelfer,
    heute präsentiere ich Euch den ältesten in meinem Kirchenarchiv aufgefundenen Text: ein Deckblatt zu einer Kirchenrechnung des Jahres 1608/1609.
    Ich hätte gerne eine Übersetzung; erstens bin ich neugierig, und zweitens soll das Foto des Originals in einen Bildkalender von der Kirche hinein, mit Übersetzung eben.

    Für Eure Mühe schon mal herzlichen Dank!


    Ich arbeite die lLeseHilfen, die mir richtig erscheinen, gleich ein:

    Rechnung Alles Ein
    nehmenß Und auß-
    gebenß
    .... Und Conz(?)
    F.. beid(?) ..........
    .......... Pfleger der
    C(railßheimschen?)......................... Pfarre
    Hohen birckach Vom
    ............... (August?) Anno 1608
    biß (seiner?) ... Zeit Anno 1609
    z...............




    liebe Grüße
    Cornelia
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Cardamom; 15.11.2013, 18:57.
  • j.steffen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.04.2006
    • 1500

    #2
    Hallo,
    nur wenig:
    Rechnung Alles Ein-
    nehmenß Und Auß-
    gebenß
    MfG,
    j.steffen

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    • Kunzendorfer
      Erfahrener Benutzer
      • 19.10.2010
      • 2103

      #3
      Hallo,

      ein weinig mehr, aber manches mit Vorbehalt (rot).
      Ohne Schriftvergleich mühsam:

      Rechnung Alleß Ein
      nehmenß Unndt auß-
      gebenß M
      er
      Euer Die-
      nerß
      unndt Coop. Dein
      f
      on beider verordneter
      Gottß Pfleger Der
      Crälßheimischen Pfarr
      Hohen Birckach Vonn
      Mitfasten Ao 1608
      [06.03.1608]
      biß ermeltt Zeitt Ao 1609

      zu euer ehren
      Zuletzt geändert von Kunzendorfer; 15.11.2013, 20:18.
      G´schamster Diener
      Kunzendorfer

      Kommentar

      • Cardamom
        Erfahrener Benutzer
        • 15.07.2009
        • 2089

        #4
        ... vielen Dank, Kunzendorfer:
        leider ist der Rest der Aufzeichnungen im Archiv in Nürnberg; nur von dieser ältesten Seite hatte ich mir ein Foto gemacht ...
        Vielleicht versteckt sich noch ein Eigenname irgendwo?

        liebe Grüße
        Cornelia

        Kommentar

        • GeneaJan
          Benutzer
          • 15.11.2013
          • 26

          #5
          Also der Ort dürfte Großbirkach (Kreis Bamberg) sein.
          Auf Eigennamen würde ich nicht hoffen und den ersten Teil lese ich etwas anders als mein Vor-Schreiber, wenn ich ihn auch nicht ganz zusammen kriege.

          [... letztes Wort Zeile 3:] "Gutmaß und loebl. Gut Sinn"
          Meine Hand leg ich aber auch nicht dafür ins Feuer...

          Kommentar

          • Kunzendorfer
            Erfahrener Benutzer
            • 19.10.2010
            • 2103

            #6
            Hallo Genea Jan,

            Guter Ansatz, vielleicht heißt es ja so:

            Rechnung Alleß Ein
            nehmenß Unndt auß-
            gebenß Mer
            Euer Gutt=
            manß
            unndt Loeb. Gum=
            pen beider verordneter
            Gottß Pfleger Der
            Crälßheimischen Pfarr
            Hohen Birckach Vonn
            Mitfasten Ao 1608 [06.03.1608]
            biß ermeltt Zeitt Ao 1609
            zu euer ehren

            Die beiden Trennunszeichen rechts waren schlecht zu sehen, aber mit denen ist klar, dass es 2 und nicht 4 Wörter sein müssen.

            G´schamster Diener
            Kunzendorfer

            Kommentar

            • GeneaJan
              Benutzer
              • 15.11.2013
              • 26

              #7
              Guten Morgen Kunzendorfer!
              Ah, ja, das könnte hinkommen!

              Kommentar

              • Cardamom
                Erfahrener Benutzer
                • 15.07.2009
                • 2089

                #8

                Rechnung Alleß Ein
                nehmenß Unndt auß-
                gebenß Mer
                Euer Gutt=
                manß
                unndt Loeb. Gum=
                pen
                beider verordneter
                Gottß Pfleger


                Erstmal Danke für die Entzifferung.
                Was ich noch nicht nachvollziehen kann:
                Warum sollte das 2. Wort in der 3. Zeile "Mer" heissen, wenn doch deutlich beim 1. oder 2. Buchstaben eine Unterschleife zu sehen ist ?
                Und was sollte "Mer" bedeuten?

                Genausowenig verstehe ich einen Sinn beim Rest: "Loeb. Gumpen" ?

                Das 1. Wort in der 5. Zeile sieht nicht nach einem "P" aus, wenn man die P´s in "Pfleger" und "Pfarre" vergleicht.
                An dieser Stelle vermutete ich, es könnte um Namen der beiden Gotteshauspfleger gehen - dass es sich um Großbirkach handelt, weiß ich, schließlich handelt es sich um ein Dokument aus meinem Pfarrarchiv.

                Nun gut, wenn wir das Rätsel nicht lösen, dann muss es halt noch eine Weile auf Halde liegen ...


                liebe Grüße
                Cornelia


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                • Kunzendorfer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.10.2010
                  • 2103

                  #9
                  Nochmals hallo,

                  Mir kommt das ebenso wie Dir spanisch vor, aber wie bereits gesagt, ohne Schriftvergleich wird´s schwierig und ist reine Kaffeesudleserei. Was aber sicher ist, ist das "M" von Mer im Sinne von Weiters. Das ist ein mittelalterliches "M", welches Du noch bis Anfang des 17.Jhdts oft findest.

                  Dem Sinn nach müsste es so lauten (theoretisch):

                  Rechnung Alleß Ein
                  nehmenß Unndt auß-
                  gebenß Mer
                  (Weiters) Euer Gutt=
                  manß (Name oder Titel)
                  unndt Loeb. Gum=
                  pen (Name oder Titel, vielleicht ganz einfach nur "Grafen") beider verordneter
                  Gottß Pfleger Der
                  Crälßheimischen Pfarr
                  Hohen Birckach Vonn
                  Mitfasten Ao 1608 [06.03.1608]
                  biß ermeltt Zeitt Ao 1609
                  zu euer ehren (=das mit vielen Fragezeichen), der Logik nach eher Zuverrechnen/Zuevernehmen???
                  Zuletzt geändert von Kunzendorfer; 18.11.2013, 23:56.
                  G´schamster Diener
                  Kunzendorfer

                  Kommentar

                  • Cardamom
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.07.2009
                    • 2089

                    #10
                    Vielen lieben Dank allen Helfern!
                    Mit mittelalterlichen "M´s" hatte ich bisher noch nicht zu tun ...
                    Wenn ich irgendwann mal Gelegenheit habe, frage ich einen Archivmitarbeiter.

                    liebe Grüße
                    Cornelia

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                    • holsteinforscher
                      Erfahrener Benutzer
                      • 05.04.2013
                      • 2532

                      #11
                      Hallo aus Kiel,
                      der Begriff, die Lösung, eines/des „GUMPEN“ scheint nicht ganz so
                      einfach zu sein.
                      Ich habe mir einmal erlaubt, zwei Ethomologen u. Volkskundler anzu-
                      schreiben mit der Fragestellung:
                      „Wer oder Was ist ein Gumpe, Gumpler, Gumpen?“

                      Leider fand man auch dort keine Erklärung:
                      gumpeln: Begriff aus der Fastnacht für Hüpfen und Springen
                      Gumpel: Teich, Tümpel, Vertiefung
                      Ferner findet dieser Begriff Verwendung in einigen mittelalterlichen Versen,
                      so z.B. bei Neithart von Reuenthal.

                      Da aber die Rechnungslegung i.d.R. in den Händen der Kirchväter, Kasten-
                      meister usw. lag, könnte der Begriff des „Guttmanß“ synonym stehen.

                      Beim Begriff „löblicher Gumpen“, dabei löblich für sitt- und tugendsam, fleißig,
                      unbescholten, rechtschaffend, könnte es sich um eine Berufsbezeichnung handeln
                      oder synonym für einen Bürger stehen.

                      Bin ja mal gespannt, ob jemand auf diese interessante Lösung kommt..??..


                      LG. Roland
                      Die besten Grüsse von der Kieler-Förde
                      Roland...


                      Kommentar

                      • rigrü
                        Erfahrener Benutzer
                        • 02.01.2010
                        • 2594

                        #12
                        Ehe man sich etymologischen Vermutungen verliert, lohnt sich vielleicht ein nochmaliger genauer Blick auf die Quelle. Ich denke, dass wir dort durchaus zwei Namen lesen. Contz ist ja im Fränkischen nach meinen bescheidenen Kenntnissen eine gängige Vornamensform. Der erste Vorname könnte in Richtung eines flektierten Marx, evtl. auch eines Martins gehen. Es bedarf aber sicher weiteren Vergleichsmaterials, auch und vor allem wegen der Nachnamen, so sie denn welche sind.
                        rigrü

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                        • Cardamom
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.07.2009
                          • 2089

                          #13
                          Liebe Mitleser,
                          Herzlichen Dank nochmal für diese neue inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Text.
                          @rigrü: den "Conz" hatte ich aus eben dem Grund (mehr vermutet als) entziffert und dachte eben an dieser Stelle gleich an Eigennamen.

                          Ich werde jetzt also ganz sicher bei meinem nächsten Archivbesuch einen Mitarbeiter um professionelle Hilfe bemühen, soviel Dienstleistung sollte drin sein.
                          Ich will aber niemanden abhalten, es hier noch mit einer Version zu versuchen ...

                          liebe Grüße
                          Cornelia

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                          • Dunkelgraf

                            #14
                            Entschuldigt, könnte das nicht vielleicht eher so heißen?


                            Rechnung Alleß Ein
                            nehmenß Unndt auß-
                            gebenß verfertigt Durch
                            mattheß und Contz Gum=
                            pen beide verordnete
                            Gottß Pfleger Der
                            Crälßheimischen Pfarr
                            Hohen Birckach Vonn
                            Mitfasten Ao 1608
                            biß ermeltt Zeitt Ao 1609

                            Würde für mich mehr Sinn machen
                            Gruß
                            Dunkelgraf

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                            • Kunzendorfer
                              Erfahrener Benutzer
                              • 19.10.2010
                              • 2103

                              #15
                              Zitat von Dunkelgraf Beitrag anzeigen
                              ...
                              gebenß verfertigt Durch
                              mattheß und Contz Gum=
                              pen
                              beide verordnete

                              ....
                              Hallo Dunkelgraf,

                              Um das "M" nach "gebenß"... kommen wir leider nicht herum, vergleiche hiezu das Wort "Mitfasten" weiter unten oder auch hier ein anderes Beispiel:

                              1430:

                              Mathis Keppels Son.jpg oder auch

                              1556:

                              margkgraven friderich.jpg


                              NB Rigrü geht ebenfalls von einem "M" aus.
                              Zuletzt geändert von Kunzendorfer; 21.11.2013, 01:13.
                              G´schamster Diener
                              Kunzendorfer

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