[gelöst] Krankenhauseinweisung Agnes Thielicke Teil 1 von 2

[timvl1987]

Quelle bzw. Art des Textes: Krankehauseinweisung
Jahr, aus dem der Text stammt:
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Köthen

Guten Tag

wer kann mir helfen mit lesen dieser Urkunde. Ich weiss es ist sehr viel, aber kann nichts lesen. Ich weiss das es sich handelt um eine Krankenhauseinweisung (?) von Agnes Thielicke geboren in Bernburg, Tochter von Leopold Thielicke.

dies ist Teil 1 von 2
Vielen Dank aus Holland,

Tim van Luttikhuizen

[Gaby]

Hallo Tim,

ich fang mal mit der 1. Seite an (mit kleinen Lücken):

1.
Coethen den 16. Febr. 1886
Die Dienstmagd Agnes Thielicke, geboren den 23. Aug.
1862 zu Bernburg, in Diensten des Rentier Friedrich Henze – eheliche
Tochter des Arbeiters Leopold Thielicke u. dessen Ehefrau Bertha
geb. Schöne ... Kleinpaschleben
befindet sich seit dem 28. Decbr. 1885 auf Kosten der
Dienstboten........ ............ im hiesigen Kreiskrankenhause
Nachrichtl. ....... Unterschrift

links:
An
den Gemeindevor-
stande
... Kleinpaschleben
...20.2.86
...
.....

rechts:
Die beim Rentier Friedrich Henze hier in Diensten ge-
standene Agnes Thielicke .... ...., geboren den 23. Aug. 1862
eheliche Tochter des Arbeiter Leopold Thielicke .........
Eheleute ... Kleinpaschleben befindet sich seit dem
28. December 1885 auf Kosten von hiesiger Gemeinde
im Kreiskrankenhause

[Grapelli]

Hallo Tim,

die Auflösung deiner Bilder nicht besonders gut (nur etwa 50 dpi).
Außerdem vermisse ich Deine Lösungsvorschläge -
ein bisschen lesen kannst du doch auch ...

MfG Grapelli

[StefOsi]

Was Grapelli schon sagt! Deine hier im Forum eingestellten Fotos sind extrem klein und mit sehr geringer Auflösung...warum?

Daher nur 2 Seiten, die ich so einigermaßen ohne Lupe lesen konnte.

Seite 3

Die beim Rentier Friedrich Henze
hier in Diensten gestandene Agnes
Thielicke von dort, geboren den 23. Au-
gust 1862, eheliche Tochter des Arbeiters
Leopold Thielicke'schen(?) Eheleute zu
Kleinpaschleben, befindet sich seit dem
28. Dezember 1885 auf Kosten der hie-
siegen Gemeinde im Kreiskranken-
hause.
Aber die Verpflichtung der hiesi-
gen Gemeinde als Ortsarmenver-
band des Dienstortes zur/aus(?) 6 Wochen-
dauers, nach Ablauf dieser Zeitrau-
mes aber des verpflichtete Ortsarmen-
verband einzutreten hat, so fragen
wir hierdurch ergebenst an, ob die
g. Thielicke in dortiger Gemeinde
den Unterstützungswohnsitz hat
und die Verpflichtung zur Erhaltung
des vom 8. d. M. ab entstandenen

Kurkosten


Seite 4

Kurkosten dortseits anerkannt wird
Choethen, den 16. Februar 1886
der Magistrat
____

An
den Gemeindevorstand
zu
Kleinpaschleben

[Gaby]

Blatt 2 lese ich noch, dass kann man einigermaßen gut vergrößern.
Die restlichen Seiten (ab Seite 5) braucht man wirklich in einer höheren Auflösung, da wird die Schrift beim vergrößern ganz verschwommen.


2.
Da die Verpfichtung der hiesigen Gemeinde als Ortsarmenverband
des Dienstortes nun 6 Wochen dauert, nach Ablauf dieses
Zeitraumes aber der verpflichtete Ortsarmenverband einzutreten hat,
so fragen wir hierdurch ergebenst an, ob die g(enannte) Thielicke in dortiger
Gemeinde den Unterstützungs Wohnsitz hat –
Die Verpflichtung zur Erstattung der dem 8. d(es) M(onats) ab entstehenden Kurkosten
dortseits anerkannt wird.
C(öthen) d(en) 16.2.86
D. Magistro ?

[timvl1987]

Vielen Dank für eure Hilfe, werde am Wochenende probieren die Seiten besser ein zu scannen. Leider kann ich die alt Deutsche schrift nicht lesen.

Grüsse und schönes Wochende, aus den Niederlanden
Tim

[StefOsi]

Auf Seite 5 lese ich:

??? an den Magistrat in Cöthen
mit dem ergebensten Bericht, daß der
Arbeiter Leopold Thielicke erst seit 1. April
1885 hier wohnhaft ist, also seinen Unterstützungs-
wohnsitz hier nicht hat. Der g[enannte]. Thielicke ist
seit dem 1. März 1881 von Tielken(?) nach
Zerbst verzogen und hat vorher in Tielken(?)
18 Jahr hindurch gewohnt, hat dortselbst bis
zum 1. März ??? seinen Unterstützungswohnsitz.
Eine Verpflichtung zur Erstattung
der Kurkosten für die Agnes Thielicke
kann der hiesige Ortsarmenverband
nicht anerkennen.

Hochachtungsvoll, den 24. Februar 1886
der Gemeindevorstand
???

[StefOsi]

Habe mich mal an Seite 6 versucht, aber da geb ich jetzt auf und warte auf eine bessere und vor allem größere Kopie.

An
den Gemeindevorstand
zu
Tietken(?)

Die am 23. Mai 1862 in
Bernburg geborene Dienst-
magd Agnes Thielicke, Tochter
des Arbeiters Leopold Thielicke
und dessen Ehefrau Louisa
geb. Schön in Kl. Paschleben
wird seit 21.(?) Dezember d.
J[ahres?]. auf Kosten unserer
Armenkasse im hiesigen
Kurkrankenhaus verpflegt.

Da unsere Verpflichtung zur
Kostentragung ??? ??? ???
laut den ersten 6 Wochen aber(?)
??? ??? ??? ist wird
die ??? der g[enannten]. Thielicke
nach Auskunft des Gemeinde-
vorstandes zu Kl[ein]. Pasch-
leben bis zum 1. März 1889(?)
diesen Jahres lang ???
Gemeindekosten erfolgt ???
??? sind, so bringen
wir unseren Wunsch auf
Erstattung der am
???

[timvl1987]

Anbei die neuen Bilder der Urkunde über Agnes Thielicke. Hoffentlich kann mir jemand weiter helfen mit lesen davon. Kann es selber nicht lesen leider. Teil 1 von 2
Vielen Dank

Grüsse,

Tim van Luttikhuizen

[Michael1960]

Ich versuche mich mal an den Seiten 7 und 8:

"An den Magistrat der Stadt Cöthen.
Auf das am 3. März e. hier eingegangene gefällige Schreiben vom 26. Febr. d. J. betreffend die Anmeldung des Anspruches auf Erstattung von Kosten für die im Kreiskrankenhause dort untergebrachte Agnes Thielicke erlaubt sich Unterzeichneter folgendes zu berichten:
Der Gärtner und ... Leopold Thielicke nicht arbeitend hat hierselbst allerdings mehrere Jahre gewohnt und während dieser Zeit so gelebt, daß er eine ihm etwa zugemuthete Unterstützung als Beleidigung angesehen haben würde, indem er z. B. ... gleichzeitig Vorsitzender des Militair Vereins Edderitz war und als solcher die zahlreichen Vergnügungen genannten Vereins veranstaltet, geleitet und genossen hat, somit jedenfalls im Stande war die Kostspieligkeit derartiger Sachen zu bestreiten. Es dürfte also zweifelhaft erscheinen, ob bereits genügend festgestellt ist, ob g. Thielicke die Kur und Verpflegungskosten für seine Tochter nicht selbst übernehmen"

"könne. Ferner ist g. Thielicke mit seiner Familie bereits am 29. Febr. 1884 von hier verzogen, hat also nach diesseitigem Erachten am 1. März e. den Unterstützungswohnsitz verloren. Wenn letzterer Grund bemängelt werden sollte, so sei erwähnt, daß g. Agnes Thielicke seit mehreren Jahren in Cöthen dient und zwar zuletzt ununterbrochen ca. 4 Jahre.
Am 20. und 23. Februar e. äußerte ferner die Agnes Thielicke zur hiesigen Botenfrau Pauline Koch geb. Kupfer, daß sie sich munter fühle und das Krankenhaus gern verlassen möge, jedoch "lasse man sie nicht heraus".
Aus den angeführten Gründen muß eine Erstattungspflicht der Gemeinde Piethen abgelehnt werden, um so mehr, als bezügliche Anzeige ungefähr einen Monat zu spät eingegangen ist.
Piethen, den 4. März 1886
Der Gemeindevorstand
Deibruch (?)"

Der Vermerk links auf Seite 7 wurde von mir nicht in Reinschrift übertragen.

Möge es helfen!

Beste Grüße
Michael

[Grapelli]

Soweit ich sehe, fehlen vor allem noch Seiten 9 und 10.
Von mir gibts jetzt erstmal eine Ergänzung von Seiten 5 und 6.

MfG Grapelli


Seite 5

[Unten] An den Magistrat zu Cöthen

Br. m. an den Magistrat in Cöthen
mit dem ergebensten Bericht, daß der
Arbeiter Leopold Thielicke erst seit 1. April
1885 hier wohnhaft ist, also seinen Unterstützungs-
wohnsitz hier nicht hat. Der P[atient?] Thielicke ist
seit dem 1. März 1881 von Piethen nach
Zerbst verzogen und hat vorher in Piethen
10 Jahr hindurch gewohnt, hat dortselbst bis
zum 1. März eod. [=dieses Jahres] seinen Unterstützungswohnsitz.
Eine Verpflichtung zur Erstattung
der Kurkosten für die Agnes Thielicke
kann der hiesige Ortsarmenverband
nicht anerkennen.

Kleinpaschleben, den 24. Februar 1886
der Gemeindevorstand
[Unterschrift]

1002. Eing[ang] 25/2 [18]86
A.

Requir. der Gemein-
de Vorstand von
Piethen eod.
[Unterschrift]


Seite 6

An
den Gemeindevorstand
zu
Piethen
...

Die am 23. Aug. 1862 in
Bernburg geborene Dienst-
magd Agnes Thielicke, Tochter
des Arbeiters Leopold Thielicke
und dessen Ehefrau Bertha
geb. Schöne in Kl. Paschleben
wird seit 28. Dezember v[origen]
J[ahres] auf Kosten unserer
Armenkasse im hiesigen
Kurkrankenhause verpflegt.

Da unsere Verpflichtung zur
Kostentragung mit dem Ab-
lauf den ersten 6 Wochen aber
erlischt resp[ektive] erloschen ist und
die Eltern der P[atientin?] Thielicke
nach Auskunft des Gemeinde-
vorstandes zu Kl[ein] Pasch-
leben bis zum 1. Maerz 1884
mehrere Jahre lang dort
ununterbrochen wohnhaft ge-
wesen sind, so bringen
wir unseren Anspruch auf
Erstattung der vom 9. d[ieses] M[onats]
ab (erwachsenen und nach) erwachsenden Kosten
hier

[Gaby]

Und hier noch Seite 9 und 10

Seite 9)

An den
Gemeindevorstand
zu Piethen

fr(ankiert) 10 (Pfennig) Porto


In Kurkostensachen der
unverehe(lichten) Agnes Thielicke
erwidern dem gg wir auf
die ablehnende Rückäusse-
rung vom 4/5. d(iesen) M(onats) hier-
durch ergebenst, daß wir
unsern unterm 26. v(origen) M(onats)
angemeldeten Erstattungs-
anspruch an den dortigen
Ortsarmenverband aufrecht
erhalten müssen, da
1. die Hülfsbedürftigkeit der
g(enannten) Thielicke vor Ablauf
der zweijährigen Verlust-??
frist – d(aß) i(ist) 1. Maerz ... – ein-
getreten ist,
2. es nicht Sache des unter-
stützenden, sondern des
verpflichteten Armenver-
bandes ist, Regreß an
etwaige sonstige Versplichte-
te des Unterstützten, als
Eltern gg, zu nehmen
und
3. wir unsern Anspruch beim
Orts-

Seite 10)
Ortsarmenverband Kleinpasch-
leben, als dem vermeint-
lich verpflichteten Armenver-
bande, bereits angemeldet
gehabt hatten und wir
erst in Folge Mittheilung
des Gemeindevorstandes
daselbst Kenntniß von der
Dorthingehörigkeit der g. Th.
erhielten.
Wir sehen hierauf einer
baldgefälligen definitiven
Erklärung entgegen.
10. ?. 86
Der Magistr(at)

An den Magistrat der Stadt Cöthen
in Cöthen (Anhalt)

[timvl1987]

Super Vielen Dank euch allen! Dan habe ich jetzt alles. Grüsse aus Holland, Tim