[ungelöst] Dokument zum Widerstand gegen Zuzug nach Preußen

[Weberl]

Quelle bzw. Art des Textes: Notiz der Bürgermeisterei Rübenach
Jahr, aus dem der Text stammt: 1846
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Preußen Coblenz

Hallo, mein u.g. Vorfahre ist 1846 als Schuhmacher von Westfalen nach Preußen ausgewandert. In angehängter Notiz dokumentiert die Bürgermeisterei, dass es Widerstand der Schuhmacher vor Ort gegen den Zuzug gab. Scheinbar wurde das Vermögen angezweifelt. Leider fehlen mir einige Worte um es ganz zu verstehen. Da der Vorfahre weiter in der Gemeinde gelebt hat, scheinen der Widerstand erfolglos und die Gründe nichtig gewesen zu sein.

Ich freue mich über jedes entzifferte Wort...


Spalte links:
Weiters Gesuch wieder den Carl
Eduard Loppermann worüber sie
uns in Kenntnis gesetzt haben
dass der Loppermann bereits von der
königlichen Regierung angenohmen ist
darüber stellen wier nochmals die
Frage weshalb, warum und wodurch
Der Loppermann angenohmen ist, die
Annahme des Loppermann kann nach den
Gesetzen des allerhöhsten _____________
_____ durchaus nicht stattfinden denn
nur allein kann ein Ausländer angenohmen werden wenn derselbe
ein hinreichendes Vermögen _______
_____ ___ _____ ____ ____
Bürgergehlt von 50 RT bezahlt, demnach
fragt sich aber ob derselbe ____ _____
____ ernähren kann oder ____ ____
______ zuteil ist.


Spalte rechts:
Es steht uns nun kein anderer Weg
bevor als nach der königlichen hochlöblichen
Regierung zu wenden ____ _______
bereits geschehen: Dafür _____ ____--
vereinigte Schuhmacher Meistern
gegen die ___________ des Loppermann
protestieren und dieselben so _______
__________ bis zur _______________.
Es scheint bald daß wier in
unserer Bürgermeisterei _________
__________ führen ein mann der ____
unzureichendes Vermögen zur _____
leisten kann ______ _______
und mit dem Loppermann ______
__________ _________ ________ Ver-
mögen und __________________
wir stehen dafür auf ___ _____ ___
werden auch nicht nach lassen bis
______ gefunden ___- _____ ___ gibt
-____ in unserem Lande ein
Monarch und ein Gesetz und
demnach fügen unserig.

[Gaby]

Hallo Weberl,

folgendes meine ich noch entziffern zu können:

Spalte links:
Weiters Gesuch wieder den Carl
Eduard Loppermann worüber sie
uns in Kenntnis gesetzt haben
dass der Loppermann bereits von der
königlichen Regierung angenohmen ist
darüber stellen wier nochmals die
Frage weshalb, warum und wodurch
Der Loppermann angenohmen ist, die
Annahme des Loppermann kann nach
den Gesetzen des allerhöchsten Kabinets=
=..de durchaus nicht stattfinden denn
nur allein kann ein Ausländer
angenohmen werden wenn derselbe
ein hinreichendes Vermögen nach=
=weisen kann, und dabei ein
Bürgerecht von 50 RT bezahlt, dennoch
fragt sich aber ob derselbe auch sich
noch ernähren kann oder der Uebrzahl
schon zuviel ist.


Spalte rechts:
Es steht uns nun kein anderer Weeg
bevor als nach der königlichen hochlöblichen
Regierung zu wenden welchs schon
bereits geschehen: Dafür werden wir
vereinigte Schuhmacher Meistern
gegen die Hairoht?(Heirat) des Loppermann
prostestieren und dieselben so lange
verweigern bis zur ausgestelte? bahn??.
Es scheint bald daß wier in
unserer Bürgermeisterei Amt zwei
Gesetze führen ein mann der ein
hinreichendes Vermögen zur Caution
leisten kann, wird zurück gewiesen
und mit dem Loppermann wird eine
Ausnahme gemacht ohne alles Ver-
mögen und Recht ang(e)nohmen
wir suchen dafür unser Recht und
werden auch nicht nach lassen bis
wir es gefunden habe denn es gibt
nur in unserem Lande ein
Monarch und ein Gesetz und
demnach suchen wier.
Ergebenst

[Weberl]

Hallo Gaby,

vielen Dank, das bringt mich schon viel weiter! Die Heirat von der die Rede ist, stand tatsächlich im Raum. Der Vorfahre hat nur drei Monate später eine Witwe aus dem Ort geheiratet. Er war auch als Schumacher tätig und später sein Sohn ebenfalls. Es scheint also, als ob der Widerspruch der Schumacher "Kollegen" erfolglos war.

Vielleicht kann noch jemand enträtseln womit die Kollegen hier drohten:

# und dieselben so lange verweigern bis zur ausgestelte? bahn?? #

Kann das ein "Bann" sein im Sinne von der Neubürger wird wieder verbannt und müsste den Ort wieder verlassen, den er als neue Heimat gewählt hatte?

Viele Grüße
Michael