Schuldeintrag Mühlhausen 1550

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  • USR2504
    Erfahrener Benutzer
    • 31.01.2010
    • 412

    [gelöst] Schuldeintrag Mühlhausen 1550

    Quelle bzw. Art des Textes: Schuldbuch
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1550
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Mühlhausen/Thüringen


    Hallo an alle Liebhaber mittelalterlicher Texte,

    ich habe hier einen Eintrag aus dem Schuldbuch Mühlhausen/Thüringen, wo offenbar ein Vorfahr von mir sich Geld borgte. Leider kann ich nicht alle Worte entziffern, aber hier ist das, was ich bis jetzt lesen konnte. Rot gekennzeichnet sind die unsicheren Teile.

    Baltzer Ernfert von Grossen Graba Margretha sein Eheweib
    borgen drei Jar lang von dem Erbarn Johan Hugold frar(?)
    Hedwig seiner ehlichen Haußfrawen und allen iren erben
    vierzigk guld yh(?) ein und zwannzig sneberg(?) von eynen
    guld an gun(?) ganzen talern.
    Geben darauff vier mald gudes ger?edichs ?lich zwey mald
    gemanckorns(?) und zwey mald som(m)ergerst jerliches
    widerkeuffliches Zinsses, auff Sankt Martins tag,
    - an und von irem Hauß und Hoff zu grossen Graba, zwisch
    Hansen Graben und Heich? rotten geleg. Auch ein(n)e kegen-(?)
    Hoff zwisch Lorenz Schmid Auch ein wesen acker neben
    ?erm(m)ener trifft, jtem(?) drei Satteln landes uff der
    gebinge(?), neben Michel Halenhoffs, welches alles frey ?igen
    und unbeschwert negst gem?in? Stat Mülhausen gerech-
    tikeyt und diessem Zinsse
    Datum Mitwochens nach Johannis Baptista anno 50
    Einige allgemeine Anmerkungen zu heutigen und "damaligen" Buchstaben, soweit sie von Kurrent abweichen:
    • u ist mal eckig als "v", mal mit Punkten als "ü" (vgl. "auff" achte Zeile)
    • was für uns wie p aussieht, ist meist "g" (vgl. "grossen Graba" erste und neute Zeile)
    • "e" sieht aus wie das heutige r
    • "r" erinnert manchmal an unser heutiges x

    Ich würde mich freuen, wenn die eine oder andere Lücke noch gefüllt würde.

    Und ist Johannes Baptista der Johannistag (24. Juni?) Da laut ortelius.de der 3. Sonntag nach Trinitatis am 22. Juni 1550 war, müsste diese Urkunde am 25. Juni 1550 erstellt worden sein?

    Viele Grüße
    Urs
    Angehängte Dateien
  • Kunzendorfer
    Erfahrener Benutzer
    • 19.10.2010
    • 2103

    #2
    Hallo,

    ich würde das so lesen:

    Balzer Ernfert von Grossen Graba Margreta sein eheweib
    borgen drie Jar lang von dem Erbarn Johan Hugolt fraw
    Hedwig seiner ehlichen Haußfrawen und allen iren erben
    vierzigk gulden yh ein und zwainzig sneberg [Schnebergische Groschen] von eynen
    gulden an guten ganzen talern p
    Geben darauff vier malden gudes getredichs nemlich zwey malden
    gemanckorns [gemengtes Korn] und zwey malden Sommergersten Jerliches
    widerkeuffliches Zinsses, auff Sanct Martins tag,
    An und von irem Hauß und Hoff zu grossen Graba, zwischen
    Hansengraben und Heichrotten gelegen Auch einem kegen-
    hoff Zwischen Lorenz Schmiden Auch ein wesen acker neben
    der memner (?) trifft, Item drie Satteln landes uff der
    gebinge, neben Michel Halenhoffe, welches alles frey eigen
    und unbeschwert negst gemeiner Stat Mülhausen gerech-
    tikeyt und diessem Zinsse
    Datum Mitwochens nach Johannis Baptistae anno 1550
    G´schamster Diener
    Kunzendorfer

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    • USR2504
      Erfahrener Benutzer
      • 31.01.2010
      • 412

      #3
      Hallo Kunzendorfer,

      vielen Dank! Du hast offenbar Erfahrung mit solchen Schriften?

      Du meinst, Hansengraben und Heichrotten sind Orte, keine Namen Hans(en) grabe(n) und Hei[nri]ch rotte(n)? Weiter unten wird der Besitz ja auch mit den Namen der Eigentüber bezeichnet, Lorenz Schmid und Michel Halenhoff.

      Und was ist die "Gebinge"?

      Grüße
      Urs

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      • Kunzendorfer
        Erfahrener Benutzer
        • 19.10.2010
        • 2103

        #4
        Hallo,

        ich kenne die örtlichen Gegebenheiten nicht, aber das schaut mir eher nach topographischen Bezeichnungen aus, nicht nach Orten.

        Haus und Hof standen in Groß Graba, zwischen dem Hansengraben und der Heichrotten, einem Kegenhoff (das müsste ein Haus sein, was zum Betrachter hin quer steht) zwischen Lorenz Schmiden und ein Acker neben der memner (?) trifft
        Das würde ich als vierseitige Lagebestimmung lesen bzw. verstehen.

        Drei Sattel Landes auf dem Gebinge, neben Michel Halens Hof klingt ebenfalls topographisch.


        Wie gesagt, ein Vermutung meinerseits, da ich diese Gegend nicht kenne.
        G´schamster Diener
        Kunzendorfer

        Kommentar

        • USR2504
          Erfahrener Benutzer
          • 31.01.2010
          • 412

          #5
          Gut danke für deine Meinung So wichtig ist es ja auch nicht, der wesentliche Sinn ist ja erkennbar.

          Kommentar

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