Latein im Taufregister 1615 zum Ehestand

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  • iehu
    Erfahrener Benutzer
    • 06.10.2009
    • 772

    [gelöst] Latein im Taufregister 1615 zum Ehestand

    Quelle bzw. Art des Textes: Eintrag in einem evangelischen Taufregister
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1615
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Vöhringen (Württemberg)


    Hallo Zusammen,

    ich benötige Hilfe bei dem Eintrag anbei. Die Transkription lautet:
    Plato
    Ideo coniugio utendum est, quia, cum
    homines ex hac societate morientes
    discedant, debent quisq[ue] pr[..]se[?] alios [..]q[?ue]
    cultores in hoc a[?]etu relinquere


    Die Übersetzung etwa:
    ... Deswegen ist die Ehe gebräuchlich, weil, wenn Menschen, wenn sie sterben, aus dieser Gemeinschaft austreten, müssen sie ... ein jeder ... die anderen ... Bewohner in diesem ... zurücklassen.

    Eine bessere Qualität der Vorlage habe ich leider nicht.

    Kann mir da jemand helfen?

    Danke

    Gruß

    Uwe
    Angehängte Dateien
    Forschungsergebnisse und Hilfsmittel auf www.uwe-heizmann.de
    Quellen zur südwestdeutschen Militärgenealogie auf www.uwe-heizmann.de/militaer.html
    Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html
  • maxi_Zset
    Benutzer
    • 05.01.2013
    • 83

    #2
    ich würde in der 3. Zeile eher "debeat" lesen, was als Singular sowie besser zu quisque passt.
    in der 4. Zeile würde ich "ætu" (ligiertes ae) lesen und es von "aetum" ableiten (was, glaube ich, "Zeitalter" heißt)

    Kommentar

    • Kögler Konrad
      Erfahrener Benutzer
      • 19.06.2009
      • 4847

      #3
      Ideo coniugio utendum est, quia, cum
      homines ex hac societate morientes
      discedant, debeat quisque pro se alios deorum
      cultores in hoc coetu relinquere

      Plato lehnt in seinem Idealstaat die Ehe ab, es ist eine lose Verbindung zwischen Männern und Frauen.
      Das ganze Leben ist auf die Gemeinschaft ausgerichtet.

      Deshalb muss man die Gepflogenheit einer Bindung (von Mann und Frau) beibehalten,
      weil jeder, zumal die Menschen durch den Tod aus dieser Gesellschaft ausscheiden/weggehen, statt seiner andere Verehrer der Götter in dieser Gemeinschaft hinterlassen muss.


      Bei deorum bin ich mir nicht sicher. Ich kann das Wort nicht lesen.
      Nach Plato war in einer normalen Ehe - nicht im Idealstaat - Kinderlosigkeit ein Grund für Ehescheidung.

      Gruß Konrad

      Kommentar

      • iehu
        Erfahrener Benutzer
        • 06.10.2009
        • 772

        #4
        Guten Abend Zusammen,
        das ist ein interessanter Eintrag! Könnte das auch ein Zitat aus einem von Platos Werken sein?
        Frei übersetzt: Immer schön Kinder in die Welt setzen, damit die Götter, oder eben der eine Gott immer schön verehrt wird.
        Vielen Dank für die Hilfe
        @ Konrad: Du hast mir schon einige Male, v.a. bei lateinischen Einträge geholfen. Vielen Dank dafür! Wenn es dich mal nach Stuttgart verschlägt, gib Bescheid, dann zahl ich dir ein Bier
        Schönen Gruß
        Uwe
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        Quellen für die Biografien von Bergleuten in Baden-Württemberg auf www.uwe-heizmann.de/bergleute.html

        Kommentar

        • Kögler Konrad
          Erfahrener Benutzer
          • 19.06.2009
          • 4847

          #5
          Natürlich ist das ein Zitat von Plato, aber ins Lateinische übersetzt.

          Cicero hat das öfter gemacht. Es ist mir aber nicht geläufig.
          Wenn es mich freut, schau ich einmal in der Politeia nach, vielleicht
          finde ich da die Stelle. Bei den Göttern (cultores...) fühle ich mich nicht recht
          wohl.
          Wenn schon, dann 2 Bierer.

          Gruß Konrad

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