Unterlagen aus Halle 3 - Teil 1

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  • brummelinchen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.02.2012
    • 192

    [gelöst] Unterlagen aus Halle 3 - Teil 1

    Hallo ihr lieben und fleißigen Übersetzer,

    ich habe gestern tolle Post erhalten mit sehr vielen Dokumenten über meinen Ur..opa Ernst Oelgarten aus dem Archiv in Halle an der Saale. Nun ist meine Freude aber etwas getrübt, da ich durch meine kranken Augen diese Schriften einfach nicht richtig lesen kann und nur raten bringt ja auch nicht wirklich etwas.

    und natürlich auch hierfür wiederum ganz herzlichen Dank bei der Hilfe und dem entziffern.
    hier kommen zu diesem Schriftstück noch einige Seiten dazu, aber gehen ja immer "nur" 5 auf einmal

    Anmerkung Mod: Beitrag in eigenes Thema verschoben
    Teil 2 hier: http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=78515
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  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 29918

    #2
    Hallo,

    ich fang mal mit Seite 1 an, nicht das das hier vergessen wird


    In meiner Berufung von 17. Dezember 1907
    führe ich folgende Gemeinde zur Rechtfertigung an
    daß es ein purer Racheakt, und folgedessen die
    größte Unwahrheit ist, daß an einem Tage 225 M.
    so auch an einem zweiten Tage auch nicht 80 M.
    von 3 Personen verkneipt wurden. Es ist dies in
    einem Zeitraume von mindestens 6 Wochen
    geschehen, und haben stets 10 Personen teil ge-
    nommen. auch ist diese nicht allein für
    Getränke verausgabt, vielmehr habe ich bei jeder
    Jneiperei stets bessere Essen geliefert, Kisten
    Cigarren zum Mitnehmen und noch bares
    Geld geliehen. Beweis: meine Ehefrau. Ich hatte
    von vorn herein Bedenken, den, in den Urteil
    vom 3. April 1901 angeführten Zeugen zu credi-
    tieren, wie Krashe, Wolf, Richter u. Gründler,
    jedoch durch permuntes Drängen speciell
    von dem Zeugen Wolf, ließ ich mich bewegen
    die Zahlung zu stunden, bis zu einer bestim-
    mten Zeit u. zwar am 1. Dez. 1901 Der pp. Wolf
    sagte mir stets, der Krashe wäre ein weicher
    Mann, u. bezahlte alles was verzehrt wurde
    Ich bekam ja nun am 1. Dez. mein Geld nicht
    wie versprochen war, Sie verlangten abermals
    Speisen u. Getränke, ich verweigerte dies mit
    dem Bemerken, daß ich erst mein Geld haben
    müßte, da ich meine Waren auch bar be-
    zahlte. Selbst verständlich verdroß dies betref-
    fende Gäste, sie ließen sich von ungefähr
    (Anfang)
    Zuletzt geändert von Xtine; 16.11.2012, 18:19. Grund: Korrektur
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • Xtine
      Administrator

      • 16.07.2006
      • 29918

      #3
      Seite 2

      Anfang Dezember nicht wieder im Lokal
      blicken. Ich forderte nun den pp. Krashe
      zu wieder holten Malen auf, und derselbe,
      resp. durch den Buchhalter Wolf vertröstete
      mich, am 1. Januar zu zahlen. Auch diesen
      Termin hielt Krashe nicht inne. Ich gab
      denn noch 14 Tage Frist, aber auch dann
      nicht. Nun beauftragte ich meinen Rechts-
      anwalt, um den Zeugen Krashe aufzufordern
      innerhalb drei Tagen zu zahlen. Es war die
      Summe von 225 M. Nun kam pp. Wolf
      im Auftrage des Krashe mit den Worten
      Ich möchte zahlen. Er hatte die eine Hand in
      der Tasche u klapperte derarti mit dem
      Gelde, als wenn er Tausende besäße, frug
      abermals, was bekommen Sie ich antwortete
      ihm, daß er das doch selbst wüßte, da ich ihm
      doch vor zirka 2 Monaten die Rechnung zu-
      gestellt hatte. Er sagte darauf das wäre wohl
      richtig, aber die Summe 225 M. stimme
      nicht u ich will Ihnen freiwillig 140 M
      zahlen, denn mehr ist es auf keinen
      Fall, und wenn Sie das nicht wollen be-
      kommen Sie gar nichts. Ich ließ mich vor-
      läufig nicht damit ein, und zahlte dann
      Wolf 140 M. a conto bar meinem Rechtsan-
      walt. Ich bekomme folgedessen heute noch
      den Rest von 85M. Eingklagt habe ich die
      selben darum nicht, weil ich. Weil ich
      bange gemacht wurde, ich würde höchstens
      (mein)
      Viele Grüße .................................. .
      Christine

      .. .............
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      (Konfuzius)

      Kommentar

      • brummelinchen
        Erfahrener Benutzer
        • 18.02.2012
        • 192

        #4
        danke liebe Christine, toll schon wieder etwas mehr zum einfügen und richtig verstehen können durch richtiges lesen

        Kommentar

        • Ruhland
          Erfahrener Benutzer
          • 11.11.2012
          • 243

          #5
          Verbesserung zu Bild 1

          nicht 22516
          sondern 225 M ( Mark)

          nicht 8016
          sondern 80 M ( Mark)

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator

            • 16.07.2006
            • 29918

            #6
            Ja, das wollte ich noch ändern und hab's dann vergessen
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
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            Kommentar

            • Xtine
              Administrator

              • 16.07.2006
              • 29918

              #7
              Seite 3

              mein Geld verklagen und bekäme doch nichts
              da dieselben Gäste auch in verschiedenen anderen
              Lokalen Zerhschulden gemacht hätten, speciell
              Wolf ist sozusagen fast hochstaplerisch aufgetreten
              bemerke daß betreffende Herrn nur vorüber-
              gehend beim Neubau einer Kleinbahn be-
              schäftigt waren. Was nun die eidlich verhärteten
              Zeugenaussagen betreffen, kann sich wohl
              jeder vernünftige Mensch denken. Nebenbei
              hatte ich sehr wenig mit Gericht zu tun u.
              nahm die Zeugenaussagen aus Unkennt-
              nis nicht wahr, auch teils weil verschiedene
              später verzogen waren und die Reise zu um-
              ständlich war, denn hätte ich den Zeugen bei
              ihrer eidlichen Aussage gegenüber gestanden,
              würden sie sicherlich den Eid nicht so leichtsinnig
              geleistet haben, welches leider in der Weise
              sehr oft vorkommt, daß nun die sämtlichen
              Zeugen gegen mich feindlich gesinnt beziehungs-
              weise waren, mag dem hohen Gerichtshof zur
              Prüfung allein überlassen bleiben.
              Es würde nun auch sicherlich die Klage nicht
              angestrengt worden sein gegen mich wegen Con-
              zessionsentziehung, wenn nicht der frühere Wacht-
              meister Dietrich, sowie der Komissar Häntsch, beide
              zu Oschersleben wohnhaft, erstere schon seid 4 Jahren
              aus seinem Dienste entlassen, wegen diverser
              amtlicher Übertretungen und Anzeigen und
              hierfür zwei Jahre Gefängnis verbüßt hat. Auch
              der Amtsanwalt Bunnecke hat den Bürgermstr.
              (Becker)
              Viele Grüße .................................. .
              Christine

              .. .............
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              (Konfuzius)

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              • Xtine
                Administrator

                • 16.07.2006
                • 29918

                #8
                Seite 4

                Bekcer wiederholt gebeten, dafür Sorge zu
                tragen, daß die Polizeibeamten nur noch
                Anzeigen erstatten sollten, die sich vor Ge-
                richt vertreten ließen, nicht wie das häufig__
                vorgekommen mit - sinnloser Dennuziation
                in der Stadtverordneten-Versammlung se__
                über schikanöse Anklagen geklagt worden
                Auch gegen den Comissar Häntsch schweb__(te?)
                2 Jahre das Diziplimar-Verfahrne.
                Der frühere Nachtwachmeister Dietrich ver__
                haft jeden Abend mehrer Jahre lang in
                meinem Lokale und saß sehr oft bis um
                3 Uhr. Beweis: Hermann Müller Försterling
                Schulze, Polizei Sergnanten, sowie die Nachtwä(chter)
                Rözer u. Kallmeier, sämtlich wohnhaft zu Oschers(leben)
                und Wilh. Apelt, jetzt in Alsleben an der S__(aale?)
                wohnhaft. Die Polizeistunde wurde nicht __
                artig, wie um 11 Uhr ausgeübt. Vielmehr
                sagte der pp Dietrich, daß wenn es ruhig (zu)
                ginge, weiter gekneipt werden könne, hätte
                der Bürgermeister befohlen. Herr Poliz. Sergnant
                Försterling überbrachte mir ebenfalls diese
                Mitteilung, u. so war es in jedem Restau-
                rant. Nun wollte Dietrich vor einem Goh__
                ein gewisser Herr Klostermann eines Abends
                in meinem Restaurant beleidigt sein. Diet-
                rich ging darauf hinaus, winkte mich u.
                sagte: Haben Sie nicht gehört, daß mich H.
                beleidigt hat. Ich sagte Nein. Darauf antwortete
                er. Ja wenn Sie das nicht gehört haben und
                (mir)
                Viele Grüße .................................. .
                Christine

                .. .............
                Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                (Konfuzius)

                Kommentar

                • Xtine
                  Administrator

                  • 16.07.2006
                  • 29918

                  #9
                  Seite 5

                  mir das nicht bezeugen wollen, dann be-
                  trete ich Ihr Lokal nicht wieder, so lange meine
                  Augen offen stehen. Nun ging Dietrich
                  stets persönlich gegen mich vor, und machte
                  stets Anzeigen auch wenn es nur 5 Min.
                  nach 11 Uhr waren. Ich hatte auch einige
                  Male Erfolg mit der Berufung. Dietrich hatte
                  auch in einem Termine einen falschen
                  Eid geleistet, doch bevor ich Strafantrag gestellt
                  hatte, ist D. am anderen Tage zum Gericht gegangen
                  und hat seine Aussagen geändert, durch Zu.....
                  des Poliz. Serg. Schulz. Auch ging D. sehr leichtsin-
                  nig mit seinem Eide und Aussagen um
                  Beweis: Apel, Schulze, Försterling, Müller in O.
                  Tischendorf jetzt Gendarm in Lauchröden bei
                  Eisenach. Kurz, D. suchte was nur möglich war
                  mich anzuzeigen. Auch der Comissar Häntsch
                  war gegen mich feindlich gestimmt, weil
                  ich kurz vorher ehe H. seine Stellung in O. an-
                  trat eine Kellnerin Martha Hoffmann
                  engagierte aus Stendal, war derselbe, daselbst
                  ein intimes Verhältnis mit dieser hatte.
                  Beweis: Ein Brief des Comissars an die Kel-
                  lnerin Martha Hoffmann, den derselbe an
                  diese schreib, u. den ich u. Försterling gelesen
                  haben. Ich wurde folgedessen als Zeuge nach
                  Halberstadt vor das Landgericht geladen, wo
                  das Diziplirnar Verfahren gegen Häntsch schwebte.
                  Dies alles ist nun gegen mich der eine Krieg ge-
                  wesen, und suchte Häntsch und Dietrich
                  (mich)
                  Viele Grüße .................................. .
                  Christine

                  .. .............
                  Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
                  (Konfuzius)

                  Kommentar

                  • brummelinchen
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.02.2012
                    • 192

                    #10
                    vielen lieben Dank Christine für die ersten 5 Seiten, und die viele Zeit die du mir geholfen hast, super

                    Kommentar

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