Quelle bzw. Art des Textes: Briefprotokoll Staatsarchiv Amberg
Jahr, aus dem der Text stammt: 1831
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Hofmark Münchshof
Jahr, aus dem der Text stammt: 1831
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Hofmark Münchshof
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bräuchte Ihre Hilfe bei der Übersetzung des oben genannten Briefprotokolles. Ich muss leider gestehen, daß ich auf diesem Gebiet noch keine Erfahrung habe, also absoluter Laie bin. Ich habe es bereits mit der Übersetzung versucht, aber viele Begriffe sind mir nicht klar.
Über Ihre Hilfe würde ich mich sehr freuen.
Burglengenfeld, den 9 ten Juli 1831
Es erscheint Georg Duschinger Häusler
von Münchshof und dessen Eheweib
Anna Maria und machen das An-
bringen, daß sie von ihrem Bruder
und Schwager Johann Georg
Duschinger Häuslerssohn von
Göggelbach um Bezahlung der
diesem ohne Einrechnung der
Zinsen schuldigen Haftung von
163 Gulden geklagt worden sejen
daher, weil sie dafür Zahlung auf
keine andere Art, als mittels
Verkauf ihres Häusels sauet zu
gehör zu leisten im Stande sind,
auch über dieß nach mehrere an-
dere Schulden auf denselben fallen
nun besagt k. (königlich) Landgericht zum
Selbstverkaufe ihres Anwesens
bereits den Auftrag erhalten
haben.
Um also nicht die gerichtliche Ein-
schreitung deßhalb und die ihrer
Duldung zugehenden vielen Kosten
zu gewärtigen, haben die selben
mit genannten Johann Georg Dusch-
inger nachstehenden Kaufsver-
trag abgeschlossen, und bitten
dafür gerichtlich zu grobokolliren
welchen Bitte waren auch will-
fazate wie folgt:
Khaufs-Vertrag per
226 fl (Gulden) 45 ½ xr (Kreuzer)
Georg Duschinger Häusler zu
Münchenshof und dessen Eheweib Anna Maria verkaufen nach erlangt
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grundherrlichen Konsens ihr seit
30 ten Jänner 1825 besitzentes so-
genanntes Mangelhaus samt Gärtl
zu Münchshof, im Stauend istmikt
gleichen Namens na.legen, Ka-
taster Besitz No. 55 nebst dem
hinzugekauften Bergäckerl zu
¼ Tagwerk, an ihren heute in
Person mit anwesenden Bruder
und Schwager Johann Georg Du-
schinger Häuslerssohn von Göggl-
bach, um die Summe von 226 fl.
48 ½ x /Zwey Hundert zwanzig
Sechs Gulden 48 ½ x :/ nehmlich und
die auf solch ihren Besitzungen
haftenden sämtlichen Schulden.
An dieser Kaufsumme hat Käufer
seine eingene Forderung abzurech-
nen mit 163 f. – x.
Hauptsache, eidnedansalber auf die
Fieron verfallenen und noch
rückstädigen Zinsen gänzlich ver-
zichtet.
An weiteren Schulden werden ihm
zur Bezahlung überwiesen:
a: das aus dem hiergerichtlichen. De-
gositerid und zinsan vonden Ver-
mögensgeldern des minderjährig-
en BerurinssohnesJoh. Kaml von
Stocka unterm 25 = Februar fets
ichene Gebkäufern gemachte fünf-
prozentigeDarlehen zur 18. /:
b: An Rückständen zur Guts- und
Grundherrschaft Münchshof:
Michaeliszins und Schmalzgeld ze..
1829 u. 1830 5 f. 25 ½ x.
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für verkauftes Holz 1 f. 40 x.
für verkauftes Speisgetreid den noch
bestehenden Rest mit 1 f. 43 x
c) Hund k. Rentamte Burglengen-
feld gleichfalls für abgenommenes
Getreid 15 f ---
d) Endlich die Haftung an den Bru-
der des Gelekäufers Jakob Dusch-
inger, dermal Dienstknecht bey
Leonhard Renner Bauerer und
Weihenhaus mit 22 f
Womit also der ganze Kaufschil-
ling ausgewiesen ist.
Dabei wird bemerkt, daß dem
Käufer nur dasjenige mit darin
gegeben wird, was Nagl und
Band haltet, und daß sich die ver-
kaufend Georg Duschingersche Ehe-
leute den auf dem Bergäckerl
befriedlichen Erdäpfelsand für
heuriges Jahr eigenthümlich
vorbehalten.
Käufer Johann Georg Duschinger
graduzich zugleich den Militär-
Entlastungsschein d. Ok. Regens-
burg den 18 ten Jänner 1813 war,
nach derselbe als zu der Verrich-
tung des Militariadinstes
gänzlich ungeeignet befunden
wurde, daher auch aus den Mi-
litariaimpflichtigkeit völlig ent-
lassen ist.
Übrigens sind obige Realitäten
erbrechtsweise zumutbar und
bey Merkedenungen mit 4 x von
jedem Gulden des Merthes hand-
lehebar zur Hofmark Münchshof,
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wohie alljährlich zum Haus und
Gärtl 3 fl. Michaeliszins, nebst dem
ausständigen Schmalz, dann der ganze
Blutzehent , ferner vom Berg-
äckerl jährlich 43 x 4 fl Zins ge-
reicht werden müssen.
Das Steuerseiglein zum kgl.
Rentamte beträgt unter Be-
sitznummer 55 - f 7 x 1 fl
Dann vom Bergäckerl unter
Besitz Nr. 11 - f 1 x 7 fl
W. g. u. u.
Georg Duschinger
Heich xxx den A. Maria Duschinger
Georg Duschinger
Freyfrau von Aretinisches Patr
Gericht Münchshof
L. S. Paulus
Gerichtshalter
Nachtrag
Burglengenfeld, den 11. Juli 1831
Heute erscheint Georg Duschinger
mit seinem Bruder und Abkäu-
fer Johann Georg Duschinger, und
beyde erklären, daß sie verkau-
fend Duschingerschen Eheleute bey
außergerichtliche Kaufsabschluß
früh die lebenslängliche freye
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Herberge ausbedungen, diese
Kaufsbedingung aber bey Pro-
tokollirung des vorstehenden
Kaufsvertrages anzugeben
vergeßen haben, daher die Bitt-
stellen, diese von dem Käufer
nach eingegangene Verbindlich-
keit nachträglich dem gegen-
wärtigen Prokokoll zu inser-
iren.
Zur Bestättigung und Gesthalt-
ung unterzeichnen sich beyde
Kontrahenten
Georg Duschinger
Georg Duscheinge
Patrimonialgericht
Münchshof
Paulus
Gerichtshelfer
Niebauer
Aktum, den 9. Juli 1831
Eventueller
Heuraths – Vertrag
per 213. fl
Johann Georg Duschinger, angeh-
ender Häusler zu Münchshof unter
Beystandschaft des Georg Scherer
Bauers von Breitenbrunn schließt
auf anhossenden Gemeinde = Kon-
sens mit der unter Beystandschaft
des Halbbauers Mathias Altmann
zu besagter Breittenbrunn anwe-
senden Maria Humml ledigen
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