Etwas Größeres in Altdeutscher Schrift

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  • eschenbeck
    Erfahrener Benutzer
    • 04.10.2010
    • 1836

    [gelöst] Etwas Größeres in Altdeutscher Schrift

    Quelle bzw. Art des Textes: Urkunde Kloster Ensdorf
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1367
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Oberpfalz


    Liebe Forscherfreunde,

    habe da wohl was größeres an Land gezogen, mit dem ich inhaltmäßig absolut nicht zurecht komme.
    Es handelt sich und Friedrich Eschenbeck aber der Inhalt????

    Eine Bitte, wer kann mir helfen??

    Herzlichen Dank im Voraus
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von eschenbeck; 14.09.2012, 17:47.
    LG aus Bonn
    Wolfgang

    http://www.eschenbeck.net/


    Mein Motto:
    Man lernt nie aus, ich bemühe mich, dieses zu beherzigen, auch wenn es schwer fällt.

    Bei Bedarf mache ich gerne Bilder für Euch:
    Bonn (mit Umkreis)
  • Kögler Konrad
    Erfahrener Benutzer
    • 19.06.2009
    • 4846

    #2
    Fang ich halt mal an:

    Ich Ott der Moller ze den Zeiten Schultheizz ze Regens vergich (= sage) und tun chunt offenlichen in dem Brief, das fur mich chom da ich saz an offen gericht Herr Fridrich der Eschelbekch ze den Zeyten Probst ze Ensdorf und nam im einen Vorsprechen und pat im ein Urteil lazzen werden ez hiet der Fronpot von seinen wegen fur poten Heinrich von Haslach einem Zimerman Purger ze Regens von eins Hofs wegen der gelegen ist pey Pettendorf genant ze Haslach und was dar zw gehört, besucht und unbesucht, da er sie an nöt und engt und des si grozzen Schaden namen und si war in rechtes guter gehorsam und des wolt er von im und von dem Gotzhaus ze Ensdorf nicht nemen und dar umb hiet im der Fronpot als vil fur poten daz er sein nicht mer tun scholt und zug sich des an den Fronpoten und pat fragen, was recht war, do fragt ich, waz recht war, do ertailten die erbergen Hausgenozzen ich sprach zu wie er ez gehandelt hiet und nach seiner geschach was recht war...

    Gruß Konrad

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    • eschenbeck
      Erfahrener Benutzer
      • 04.10.2010
      • 1836

      #3
      Herzlichen Dank für den Anfang, Konrad!!!!!
      LG aus Bonn
      Wolfgang

      http://www.eschenbeck.net/


      Mein Motto:
      Man lernt nie aus, ich bemühe mich, dieses zu beherzigen, auch wenn es schwer fällt.

      Bei Bedarf mache ich gerne Bilder für Euch:
      Bonn (mit Umkreis)

      Kommentar

      • Kögler Konrad
        Erfahrener Benutzer
        • 19.06.2009
        • 4846

        #4
        BMW - Back mas wieda.


        Ich Ott der Mollaer ze den Zeiten Schultheizz ze Regens vergich (= sage) und tun chunt offenlichen an dem Brief, das fur mich chom, da ich saz an offen gericht, Herr Fridrich der Eschelbekch ze den Zeyten Probst ze Ensdorf, und nam im (= sich) einen Vorsprechen (= Fürsprecher) und pat im ein Urteil lazzen werden: ez hiet (= hätte) der Fronpot von seinen wegen fur poten Heinrich von Haslach, einem Zimerman, Purger ze Regens. von eins Hofs wegen, der gelegen ist pey Pettendorf genant ze Haslach und was dar zw (= zu) gehört, besucht und unbesucht, da er siu an nert und engt (sich annähert und in Bedrängnis bringt) und des si grozzen Schaden namen (wovon sie großen Schaden hatten) und si war im rechtes guter gehorsam und des wolt er von im und von dem Gotzhaus ze Ensdorf nicht nehmen (er wollte sich dort nicht gerichtlich einlassen) und dar umb hiet im der Fronpot als vil ( so viel) fur poten, daz er sein nicht mer tun scholt und zug sich des an den Fronpoten und pat fragen, was recht wär. Do fragt ich, waz recht wär, do ertailten die erbergen (= ehrbaren) Hausgenozzen. ich sprach dem fronpoten zw, wie er ez gehandelt hiet und nach seiner Sag (= Aussage) geschach, was recht wär. Do sprach ich dem Fronpoten zw, do sagt er, als er ze Recht scholt, er hiet dem vorgenanten Heinrich von Haslach von des Herrn Fridrich des Eschelbekchn und von des Gottshauss wegen ze Ensdorf vil für poten, das er sein nicht mer tun scholt und pat fragen, was recht wär. Do fragt ich was recht wär. Do ertailten die erbergen Hausgenozzen nach des Fronpoten sag, seind der vorgenant Heinrich von Haslach aus Recht nicht chomen wär, es scholt der vorgenant Hof ze Haslach und was dar zw gehert, besucht und unbesucht, ze durchssächt wol ledig sein, daz der vorgenant Heinrich dhein (= kein) Ansprach (= Anspruch) noch dhein (= kein) Vorderung dar auf nicht mer haben scholt (= sollt). Darnach pat im der vorgenant Herr Fridrich der Eschelbeckh ein Urteil lazzen werden. Ich scholt im und dem Gotzhaus ze Ensdorf dieser gerichten Sach meinem Brief geben, daz gab im alles volg und Urtail als recht waz (= war), das die gericht Sach also stät (= fest) und ungebrochen beleib (bleibe). Dar über zu einem Urchünd gebe ich im dem Gotzhaus ze Ensdorf den Brief. versigelten mit meinem Insigel. pey diser gerichten Sach (= vom Gericht behandelter Fall) sind gewesen Herr Linhartt auf Tunaw (= Donau?) Probst ze Regens, Herr Levpolt der Gumprecht. Herr Hans der Straubinger, Herr Chunrat der Zant, Herr Ulrich der Prukner, Herr Dietrich der Zollner, Herr Martein der Reuter, Herr Chumer der Chastener, Herr Frider der Notangst, Herr Mathias der Arnolt, Herr Thoman der Vorsprech und ander erberer Leut ein michel (= großer) Tail. Das ist geschehen nach Christes Gepurt dretzehen hundert Jar und in dem siben und sechzigisten Jar des Mitwochen vor unserer Frauen Tag ze Lichtmezz


        Man müsste noch einmal genau darüber gehen.
        Für einen Laien ist die formelhafte Urkundensprache für Gerichtsurteile schwer verständlich. Der Richter bedient sich nur der Formel (was recht wär) und das Volk, d.h. die Beisitzer entscheiden.

        Gruß Konrad

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        • Kasstor
          Erfahrener Benutzer
          • 09.11.2009
          • 13436

          #5
          Hallo,

          hier: http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/D...rk_191/charter taucht der Linart auf Tunaw ( eigentlich = Donau, aber evtl. auch ein Ort?) auch auf.

          Frdl. Grüße

          Thomas
          FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

          Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

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          • eschenbeck
            Erfahrener Benutzer
            • 04.10.2010
            • 1836

            #6
            Herzlichen Dank für deine super Übersetzung und für deine Geduld!!!!!!!
            LG aus Bonn
            Wolfgang

            http://www.eschenbeck.net/


            Mein Motto:
            Man lernt nie aus, ich bemühe mich, dieses zu beherzigen, auch wenn es schwer fällt.

            Bei Bedarf mache ich gerne Bilder für Euch:
            Bonn (mit Umkreis)

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