Heinrich Vogels Tagebuch 1844 (120-123)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 131

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1844 (120-123)

    Tagebuch eines jungen Mannes aus Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.

    ... und hier für die fleißigen Resteverwerter





    Das wars dann schon für 1844. Die Seiten pro Jahr werden zunehmend kürzer und die Wetterberichte hoffentlich bald weniger.
    Ich bereite dann schon mal den nächsten Schwung vor ...
    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1234

    #2
    zu 1844 –120 – linke Seite

    so tief in Sünden verfalle wie
    er, als er ohne Christum? seine Wege
    wandelte u. unschuldig Blut
    vergoß, u. zuletzt wandte
    er sich noch besonders an die
    Jugend u. ermahnte dieselbe
    die guten Ermahnungen ihrer
    Eltern u. Lehrer zu folgen u.
    die Sünde nicht ihren Herzen
    herrschen? zu lassen, indem
    er auch erst mit Lügen anfing
    vom Lügen aber zum Trügen
    kam von da zum Stehlen
    und zuletzt zum Morden.
    Des andern Tages wurde er in
    das Zuchthaus nach Bayreuth
    abgeführt.

    4ten hatte Freund Praller Hochzeit

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    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1234

      #3
      zu 1844 –120 – rechte Seite

      Den 5ten machte ich mit meinen
      Vettern Christian Fischer eine
      Reise in das Pegnitzthal zu
      seinem Bruder Ehrhardt, nach
      Artelshofen, wo wir
      14 Tage auf dieser Reise zubrachten.

      Witterungs-Notiz

      Vom 23 – 28 März helle warme
      Frühlingstage; 29 – 31 nörd(liche)
      Luft hell und kalt; vom 1 – 9
      April Ostluft mit hellen
      schönen Tagen zur Nachts gefror
      es aber, das Wasser war anhaltend
      groß, und der Schnee nun? den
      ??? wieder meistens von
      der Sonne weggeleckt. Den
      Charfreitag u. die Ostern warm
      sehr schön; 10 – 11 sahe? es sehr

      Kommentar

      • Baitzer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.09.2011
        • 1234

        #4
        zu 1844 –121 – linke Seite

        veränderlich aus; von 12 – 22 warme
        regnerische Tage, welche sehr gut für
        die Wintersaat waren; vom 23 – 30
        hatte man Nordluft, wo es trocken
        und kalt war. Von 1 – 9 May
        warme Witterung wobei es immer
        gewitterhaft war, von 10 – 20 sehr
        fruchtbar, vom 21 – 30 sehr viel
        Regen. Von 1 – 18 Juni schöne
        aber hitzige Tage, in der Nacht
        von 17 auf den 18 gefror es so stark
        daß die Kardoffeln u. viele andere
        Früchte auf dem Felde theilweise
        total erfroren, den 19 hatte man
        ein wenig Regen, von 21 – 22
        sehr schwül und gewitterhaft. Das
        Gedrait stand sehr schön auf dem
        Felde.


        zu 1844 –121 – rechte Seite

        September
        Den 9ten konnte durch Gottes
        Gnade auch ein öffentlicher
        Missionsverein zu Verbreit-
        ung des Christenthums unter
        den Heiden constituirt werden.
        Der Herr möge nur seinen Segen
        zu dieser wichtigen Sache geben.
        Den 16 und 17 machte ich und
        mein lieber Bruder eine kleine Reise
        nach Franzensbad u. Eger.

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        • Baitzer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.09.2011
          • 1234

          #5
          zu 1844 –122 – linke Seite

          Witterungs-Notiz

          Vom 23 – 25 schwüle und gewitter-
          haft. Am 25ten schlug der Blitz zu
          zu Steben ein und brannten mehrere
          Häuser weg. Hier war aber der
          Himmel hell; von 26 – 28 regnete
          es, wobei sehr kühl war, von
          29 – 30 helle Tage dabei aber sehr
          kühle. Von 1 – 7 Juli regnerisch,
          vom 8 -12 starke Regengüße, es
          wurde eine sehr ??? Heuerndte?
          von 13 – 16 war es jedesmal ein
          Tag schön, zur Nacht regnete es
          aber tüchtig, von 17 – 21 sehr reg-
          nerisch, den 22 war ein schöner Heutag, den 23 trübe, von 24 – 26
          hatte man schönes Wetter

          Kommentar

          • Baitzer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.09.2011
            • 1234

            #6
            zu 1844 –122 – rechte Seite

            den 27 Regen, 28 schön, vom 29 – 31
            regnerisch, vom 1 – 2 August Regen,
            vom 3 – 9 schönes Heuwetter, vom
            10 – 21 hatte man lauter Regentage,
            vom 22 – 31 trat schönes Erndte-
            wetter ein. Vom 1 – 2 September
            ebenfalls schön, den 3ten Regen, vom
            4 – 8 bekam man wieder Ostluft
            und schöne Tage, den 9 Regen, vom
            10 -15 schöne Tage, vom 16 – 21 wieder
            sehr viel Regen.
            Wegen den anhalten-
            den regnerischen Tagen ertheilte eine
            königliche Regierung die Erlaubniß
            am Sonntage zu Erndten, welches
            von Consisterima? aus auch von
            den Kanzeln bekannt gemacht mußte?
            werden! Wer aber nicht
            am Sonntage geerndtet hat, hat auch
            seine Feldfrüchte schon hereingebracht, denn
            die Noth war noch nicht so groß, daß man
            die Sabbathsfeier aufhob.

            Kommentar

            • Baitzer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.09.2011
              • 1234

              #7
              zu 1844 –123 – linke Seite

              Oktober
              10ten wurde meinen Vetter Christian
              Fischer ein Söhnlein geboren.

              Witterungs-Notiz

              Vom 22 – 25 September hatte man
              immer noch viel Regen, der 26te
              war schön, vom 27 – 30 war
              die Witterung abwechselnd. Vom
              1 – 2 Oktober sehr schöne Herbsttage,
              vom 3 – 6 abwechseln, vom 7 – 16
              war ein Tag schön, den andern hatte
              man wieder Regen, wobei es (x?) immer
              kalt war, vom 17 – 20 sehr veränder(lich)
              und kalt, vom 21 – 28 hatte schöne Herbst-
              tage, vom 29 – 31 und 1 – 2 November
              war es ziem(lich) kalt, den 3 Regen,
              vom 4 – 22 hatte
              man schöne Herbsttage, ausgenommen

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              • Baitzer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.09.2011
                • 1234

                #8
                zu 1844 –123 – rechte Seite

                den 12ten hatte man viel Regen, den 24
                Schneegestöber und naßkalt. Vom 1 – 10
                Dezember hatte man strengen Winter,
                vom 11 – 20 wurde es wieder gelinde,
                vom 21 – 23 hatte man Nordluft und
                strenge Kälte.

                Der Metzen Korn galt 2 Gulden 12 Kreuzer
                Erdäpfel 22 Kreuzer, in diesem Jahr
                wurde reichlich gebaut von Getraid
                und Erdäpfel, Heu etc. wenn es auch
                an der Güte den Früchten vom vor-
                hergehenden Jahre nachstand.
                Diesen Herbste gab es auf den
                Feldern so viele Mäuse, welche
                die Felder durchwühlten, daß sich die
                ältesten Leute ein ähnliches nicht
                erinnern konnten; man prophe-
                zeite auf dieses einen strengen
                Winter.


                Einen wunderschönen Abend
                (ohne Blitze, Regengüsse oder noch Schlimmers)
                wünscht Siegfried

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                • Wolfg. G. Fischer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.06.2007
                  • 4958

                  #9
                  1844 – 120 – linke Seite

                  so tief in Sünden verfalle wie
                  er, als er ohne Christum seine Wege
                  wandelte u. unschuldig Blut
                  vergoß, u. zuletzt wandte
                  er sich noch besonders an die
                  Jugend u. ermahnte dieselbe
                  die guten Ermahnungen ihrer
                  Eltern u. Lehrer zu folgen u.
                  die Sünde nicht ihren Herzen
                  herrschen zu lassen, indem
                  er auch erst mit Lügen anfing
                  vom Lügen aber zum Trügen
                  kam von da zum Stehlen
                  und zuletzt zum Morden.
                  Des andern Tages wurde er in
                  das Zuchthaus nach Bayreuth
                  abgeführt.

                  4ten hatte Freund Praller Hochzeit.


                  1844 – 120 – rechte Seite

                  Den 5ten machte ich mit meinen
                  Vettern Christian Fischer eine
                  Reise in das Pegnitzthal zu
                  seinem Bruder Ehrhardt, nach
                  Artelshofen, wo wir
                  14 Tage auf dieser Reise zubrachten.


                  Witterungs-Notiz

                  Vom 23 – 28 März helle warme
                  Frühlingstage; 29 – 31 nörd(liche)
                  Luft hell und kalt; vom 1 – 9
                  April Ostluft mit hellen
                  schönen Tagen zur Nachts gefror
                  es aber, das Wasser war anhaltend
                  groß, und der Schnee von den
                  Saamen wieder meistens von
                  der Sonne weggeleckt. Den
                  Charfreitag u. die Ostern warm
                  sehr schön; 10 – 11 sahe es sehr


                  Mit besten Grüßen
                  Wolfgang

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                  • Wolfg. G. Fischer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.06.2007
                    • 4958

                    #10
                    1844 – 122 – linke Seite

                    Witterungs-Notiz

                    Vom 23 – 25 schwüle und gewitter-
                    haft. Am 25ten schlug der Blitz zu
                    zu Steben ein und brannten mehrere
                    Häuser weg. Hier war aber der
                    Himmel hell; von 26 – 28 regnete
                    es, wobei sehr kühl war, von
                    29 – 30 helle Tage dabei aber sehr
                    kühle. Von 1 – 7 Juli regnerisch,
                    vom 8 -12 starke Regengüße, es
                    wurde eine sehr verzöger[liche] Heuerndte,
                    von 13 – 16 war es jedesmal ein
                    Tag schön, zur Nacht regnete es
                    aber tüchtig, von 17 – 21 sehr reg-
                    nerisch, den 22 war ein schöner Heutag, den 23 trübe, von 24 – 26
                    hatte man schönes Wetter.


                    1844 – 122 – rechte Seite

                    den 27 Regen, 28 schön, vom 29 – 31
                    regnerisch, vom 1 – 2 August Regen,
                    vom 3 – 9 schönes Heuwetter, vom
                    10 – 21 hatte man lauter Regentage,
                    vom 22 – 31 trat schönes Erndte-
                    wetter ein. Vom 1 – 2 September
                    ebenfalls schön, den 3ten Regen, vom
                    4 – 8 bekam man wieder Ostluft
                    und schöne Tage, den 9 Regen, vom
                    10 -15 schöne Tage, vom 16 – 21 wieder
                    sehr viel Regen.
                    Wegen den anhalten-
                    den regnerischen Tagen ertheilte eine
                    königliche Regierung die Erlaubniß
                    am Sonntage zu Erndten, welches
                    von Consistorium aus auch von
                    den Kanzeln bekannt gemacht mußte
                    werden! Wer aber nicht
                    am Sonntage geerndtet hat, hat auch
                    seine Feldfrüchte schon hereingebracht, denn
                    die Noth war noch nicht so groß, daß man
                    die Sabbathsfeier aufhob.

                    Kommentar

                    • Wolfg. G. Fischer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.06.2007
                      • 4958

                      #11
                      1844 – 123 – linke Seite

                      Oktober
                      10ten wurde meinen Vetter Christian
                      Fischer ein Söhnlein geboren.

                      Witterungs-Notiz

                      Vom 22 – 25 September hatte man
                      immer noch viel Regen, der 26te
                      war schön, vom 27 – 30 war
                      die Witterung abwechselnd. Vom
                      1 – 2 Oktober sehr schöne Herbsttage,
                      vom 3 – 6 abwechseln, vom 7 – 16
                      war ein Tag schön, den andern hatte
                      man wieder Regen, wobei es immer
                      kalt war, vom 17 – 20 sehr veränder(lich)
                      und kalt, vom 21 – 28 hatte schöne Herbst-
                      tage, vom 29 – 31 und 1 – 2 November
                      war es ziem(lich) kalt, den 3 Regen,
                      vom 4 – 22 hatte
                      man schöne Herbsttage, ausgenommen


                      Ja, das Wetter war für die Menschen sehr wichtig damals.

                      Unser Abend verspricht schön zu bleiben. Ich wünsche uns dann auch eine ungestörte Nachtruhe.

                      LG Wolfgang

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