Heinrich Vogels Tagebuch 1843 (104-106)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 131

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1843 (104-106)

    Tagebuch eines jungen Mannes aus Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.



    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1234

    #2
    zu 1843 –104 – linke Seite

    doch mit seiner Barmherzigkeit
    nicht wenn er auch mit der einen
    Hand schlägt, so küßt der mit
    der anderen schon wieder, um
    die Menschenkinder durch
    Güte und Ernst zu sich zu ziehen,
    den auf der einen Seite wächst?
    immer höher die Noth, einmal
    durch die immer steigenden Preise
    der Nahrungsmittel denn
    z. B. der Metzen Roggen kostet
    3 f(loren) [Gulden] – x [Kreuzer] dann hat auch der
    Herr noch große
    Nahrungsloßigkeit u. Stockung
    der Gewerbe geschickt, so daß
    Bettler viele giebt. Auf der
    anderen Seite läßt er seine
    Güte doch wieder spüren indem

    Viele Grüße
    Siegfried
    Zuletzt geändert von Baitzer; 01.07.2012, 15:05.

    Kommentar

    • Wolfg. G. Fischer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.06.2007
      • 4953

      #3
      "wächst" lese ich auch, allerdings würde ich eher an einen Metzen Roggen denken.

      Mit besten Grüßen
      Wolfgang

      Kommentar

      • Baitzer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.09.2011
        • 1234

        #4
        Man [Siegfried] sollte vor dem Versenden halt doch einmal Korrektur lesen. Aber das kostet doch schon wieder Zeit.

        Einen schönen Fußballabend wünscht
        Siegfried

        Kommentar

        • Baitzer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.09.2011
          • 1234

          #5
          zu 1843 –104 – rechte Seite

          er einen gelinden Winter
          ausgeschenckt hat, wodurch manches
          gemildert wird.

          Bei uns geht es immer noch mit
          der Noth trotz der großen Armuth,
          im Vergleich mit
          anderen Gegenden, denn z. B. im
          sächsischen Erzgebirge werden schrek(liche)
          Scenen von Armuth erzählt, wenn?
          es sich so befindet das? berichtet wird.
          Möchte man nur es recht zu Her-
          zen nehmen warum der Herr solche
          Zeiten schicke, auf daß seine damit
          verbundene Absicht erreicht wird.
          Gott helfe! Amen.

          Kommentar

          • Baitzer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.09.2011
            • 1234

            #6
            zu 1843 –105 – linke Seite

            April
            Den 23ten als am Sonntage Quasimotoge-
            niti früh that unser werther
            frommer Seelensorger Benedikt
            Steger, Vesperprediger dahier,
            in der St. Michaelis-Kirche
            seine Abgangspredigt, nachdem er
            beinahe 8 Jahre unter vielen See-
            gen unter fleißiger Gemeinde ge-
            wirkt hat, und nach Nürnberg
            als dritter Pfarrer an der Egi-
            de Kirche ernannt wurde. Mö-
            ge der Herr ihn reichlich ver-
            gelten all das Gute, was er an
            hießiger Gemeinde thut. Die
            ganze Gemeinde war gerührt u.
            bewegt bei seinem Abschied, das
            nähere findet man in der gedruckten
            Abschiedspredigt.

            Gruß Siegfried

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 4953

              #7
              Zitat von Baitzer Beitrag anzeigen
              Man [Siegfried] sollte vor dem Versenden halt doch einmal Korrektur lesen.
              Nobody is perfect. ;-)



              1843 – 104 – rechte Seite

              er einen gelinden Winter
              ausgeschenckt hat, wodurch manches
              gemildert wird.

              Bei uns geht es immer noch mit
              der Noth trotz der großen Armuth,
              im Vergleich mit
              anderen Gegenden, denn z. B. im
              sächsischen Erzgebirge werden schrek(liche)
              Scenen von Armuth erzählt, wenn
              es sich so befindet, als berichtet wird.

              Möchte man nur es recht zu Her-
              zen nehmen warum der Herr solche
              Zeiten schicke, auf daß seine damit
              verbundene Absicht erreicht wird.
              Gott helfe! Amen.

              Kommentar

              • Baitzer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.09.2011
                • 1234

                #8
                Gartenarbeit ist erledigt ...

                zu 1843 –105 – rechte Seite

                Mai
                Den 4ten starb der eine berüchtigte Mörder Freitag
                in der hießigen Frohnfestung, des
                Bietschs, an der Abzehrung u.
                zwar der welcher die That hartnäckig
                leugnete. Ein schreckliches Beispiel
                der Verstockung! trotz allen Vor-
                stellungen der Geist(lichen) sowie auch des
                Gerichts, leugnete
                er alles hartnäckig, ja selbst bei
                der Zusammenstellung seines Bru-
                ders, der ihm alles vorstellte, wie
                sie es gemacht haben bei der Er-
                mordung, u. ihm gleichsam beschwor,
                blieb er wie ein Stein. Die Macht
                der Sünde hat ihm aber das Herz
                abgefressen, den es war voller ??-
                ??, seine Gesichtszüge waren wie
                von der Hölle entbrannt, ein teuflisches
                Lächeln ruhte auf sein Angesicht.

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                • Baitzer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.09.2011
                  • 1234

                  #9
                  zu 1843 –106 – linke Seite

                  Den 6ten bezogen wir die untere Stube in
                  Diemingers Hinterhause in der Mond-
                  gasse (sächsische Auguststraße)

                  Vom 12 – 13 Nachts brandte die
                  Kiefsche? Wollenspinnmaschiene
                  ab.

                  Juni
                  Den 18ten als am ersten Trinitatis-
                  Sonntag wurde der bisherige
                  Pfarrer Seiferth in Joditz?
                  als Hospitalprediger, nachdem
                  Herr Pfarrer Scheuerlein die Loren-
                  zerpredigerstelle erhalten
                  hat, installiert. Gott er-
                  barme es, einen kranken
                  halbtodten Pfarrer hat Hof
                  darurch erhalten.

                  Kommentar

                  • Wolfg. G. Fischer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.06.2007
                    • 4953

                    #10
                    1843 – 105 – rechte Seite

                    Mai
                    Den 4ten starb der eine berüchtigte Mörder Freitag
                    in der hießigen Frohnfestung, der(?)
                    Bietsch [etc.], an der Abzehrung u.
                    zwar der, welcher die That hartnäckig
                    leugnete. Ein schreckliches Beispiel
                    der Verstockung! trotz allen Vor-
                    stellungen der Geist(lichen) sowie auch des
                    Gerichts, leugnete
                    er alles hartnäckig, ja selbst bei
                    der Zusammenstellung seines Bru-
                    ders, der ihm alles vorstellte, wie
                    sie es gemacht haben bei der Er-
                    mordung, u. ihm gleichsam beschwor,
                    blieb er wie ein Stein. Die Macht
                    der Sünde hat ihm aber das Herz
                    abgefressen, den(n) es war voller Un(?)-
                    ruhe, seine Gesichtszüge waren wie
                    von der Hölle entbrannt, ein teuflisches
                    Lächeln ruhte auf sein Angesicht.


                    Mit besten Grüßen
                    Wolfgang

                    Kommentar

                    • Baitzer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.09.2011
                      • 1234

                      #11
                      zu 1843 –106 – rechte Seite

                      Den 24ten als am Dienstag nach dem
                      2ten Trinitatis machte
                      mein Vetter Christian Fischer
                      Schuh-Mstr. mit der hiesigen?
                      Christiana Preller, Kammachers-
                      Tochter dahier , Hochzeit.
                      Der Herr segne diese Ver-
                      bindung für Zeit und Ewigkeit.

                      Witterungs-Notiz
                      Von 23 – 26ten März schöne
                      helle Tage,
                      aber dabei blies ein
                      kalter ja zuweilen ein heftiger
                      Wind, und Nachts gefror es.
                      D. 24 – 31 ??? noch schöne zuwei-
                      len auch warne Tage, Nachts ge-
                      fror es aber immer noch. Den 1ten

                      Noch einen schönen Abend wünscht
                      Siegfried

                      Kommentar

                      • Wolfg. G. Fischer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.06.2007
                        • 4953

                        #12
                        Es war wohl eher die Piefsche "Wollenspinnmaschiene".


                        1843 – 106 – rechte Seite

                        Den 24ten als am Dienstag nach dem
                        2ten Trinitatis machte
                        mein Vetter Christian Fischer
                        Schuh-Mstr. mit der Jungfr.
                        Christiana Preller, Kammachers-
                        Tochter dahier , Hochzeit.
                        Der Herr segne diese Ver-
                        bindung für Zeit und Ewigkeit.

                        Witterungs-Notiz
                        Von 23 – 26ten März schöne
                        helle Tage,
                        aber dabei blies ein
                        kalter, ja zuweilen ein heftiger
                        Wind, und Nachts gefror es.
                        D. 24 – 31 im[m]er noch schöne, zuwei-
                        len auch warme Tage, Nachts ge-
                        fror es aber immer noch. Den 1ten


                        Ich wünsche Euch eine gute Nacht.
                        W.

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