Brief an den Stadtrat zu Dresden

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • jan20101010
    Erfahrener Benutzer
    • 24.06.2011
    • 506

    [gelöst] Brief an den Stadtrat zu Dresden

    Quelle bzw. Art des Textes: Gewerbeakte
    Jahr, aus dem der Text stammt: 28.5.1870
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Dresden


    Hallo,
    ich habe hier einen Brief "An den Rath zu Dresden" von Henriette Johanna Clajus geb. Haselhorst. Leider ist die Schrift sehr klein, aber vielleicht kann es trotzdem jemand lesen.
    Zuletzt geändert von jan20101010; 19.11.2012, 22:13.
  • Gaby
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2008
    • 4011

    #2
    Hallo Jan,

    zwar kleine Schrift, aber doch recht gut zu lesen.

    Bild 1

    .... den 28. Mai 1870
    An
    den Rath
    zu
    Dresden

    Auf mein Gesuch der Errich-
    tung eines ambulanten Cigar-
    renvertriebs betreffend, bin ich ab-
    fällig beschieden worden. Ich kann
    jedoch diese Bescheidung als gerecht-
    fertigt nicht anerkennen und wen-
    de daher gegen dieselbe hiermit
    Recurs
    ein, und führe zur Begründung
    dieses Rechtsmittels folgendes aus:
    Liebe Grüße
    von Gaby


    Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de

    Kommentar

    • Gaby
      Erfahrener Benutzer
      • 07.04.2008
      • 4011

      #3
      Hallo Jan,

      Bild 2

      Die abfällige Bescheidung stützt sich auf das Gutachten
      der königlichen Polizeidirektion, welches mit Rücksicht auf
      § 9 der Verordnung vom 18. Dezember 1869 von Seiten
      des geehrten Rathes eingeholt worden ist. Wenn man
      dasselbe ohne vorher mein Gesuch gelesen zu haben
      druchliest, so gewinnt man unwillkürlich den Eindruck
      als müßte ich ein Institut ins Leben zu rufen beab-
      sichtigen, welches mir vollständige Umänderung des
      Verkehrs in der Stadt Dresden herbeizuführen ge...
      net sei. Denn wenn die königliche Polizeidirektion
      von den ....gtigsten Straßen, und verkehrspoli-
      zeilichen Bedenken und von erheblichster Belästigung
      des passierenden Publikums, sowie den größten Miß-
      brauche spricht, so ist man in der That geneigt, an
      alles Andere eher, als daran zu denken, dass meine
      Absicht lediglich dahin geht, etwas 10 bis 20 Gewerbs-
      gehilfen in der Stadt zu ertheilen und durch ......
      Fabrikat /:Cigarren:/ verkaufen zu lassen. Es ist mir
      schlechterdings unverständlich, wie diese 10 bis 20 Mann
      die selbstverständlich nicht sich auf einen Trupp zu-
      sammenstellen, sondern, um nicht Concurrenz gegen
      einander selbst hervorzurufen, sich möglichst geson-
      dert von einander halten und an die verschiede-
      nen Punkte der Stadt vertheilen werden, die er-

      heblichste Verkehrsstörung sollten bewirken können
      und Missstände so ganz ....... Umfangs herbei-
      führen, wie die königliche Polizeidirektion anzuneh-
      men scheint, und da für diese Anwohner irgend wel-
      che Gründe und thatsächliche Anhalte in der Auslassung
      der geehrten königlichen Polizeidirektion nicht ent-
      halten sind, so bin ich auch bei dem besten Willen
      nicht im Stande, anders, als mit der Berufung auf
      die notarischen Verkehrsverhältnisse Dresdens da-
      gegen aufzu.... und auf diejenigen Erfahrungen
      mich zu geziehen, welche bisher bei ganz ähnlichen
      Verhältnissen zu machen gewesen sind, als z.B. beim
      Verkauf von Brezeln durch an den Straßenecken und
      Plätzen aufgestellte und in der Stadt auf und ab-
      gehende Männer, beim Verkauf von Sodawasser mit-
      telst ambulanter kleiner Wagen, durch den Verkauf
      von Sträußchen etc. etc. und die ohne Ausnahme ein-
      ne Beeinträchtigung des Verkehrs nicht haben erken-
      nen lassen. Muß ich sonach behaupten, dass die mir
      ertheilte abfällige Bescheidung, insoweit sie auf that-
      sächliche Momente gestützt ist, der merklichen Be-
      gründung entbehrt, so kommt hinzu, dass sie auch
      in rechtlicher Begehung sich als haltbar nicht erweisen
      dürfte. Denn die vom Stadtrath selbst angezogene

      Vielleicht schaut nochmal wer anders drüber und kann die fehlenden Worte noch einsetzen.
      Liebe Grüße
      von Gaby


      Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de

      Kommentar

      • jan20101010
        Erfahrener Benutzer
        • 24.06.2011
        • 506

        #4
        Vielen Dank Gaby für deine Hilfe. Das war sehr nett.
        Kann noch jemand die letzten Wörter ergänzen?

        Kommentar

        Lädt...
        X