Heinrich Vogels Tagebuch 1842 (88-90)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 131

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1842 (88-90)

    Tagebuch eines gottesfürchtigen jungen Mannes aus Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.



    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1234

    #2
    zu 1842 – 88 – rechte Seite

    gemahlt von Mathei in Dresden
    besteht, stiegen auch auf den Thurm
    um uns recht umsehen zu können,
    dann besuchten wir das Schloß, worin
    innen das Amt ist, der ehemalige
    Sitz der mächtigen Vögte von Voigt-
    land. Vorher aber erquickten wir
    uns an einem Seidlein Bier im
    Rathause welches ziemlich gut war,
    denn es war der Tag schrecklich warm.
    Vom Schloß aus richteten wir unsern
    Fuß auf das Dorf Reißig, was
    bei den sogenannten Gütlein rechts
    von der Straße auf einen Holzwege
    im Walde abgeht, um in das Elster-
    thal das Steinigt genannt zu gelangen
    und kamen auch bald in dasselbe, an
    das Bauernbuchhaus, wo wir einkehrten
    obgleich hier keine Gastwirdschaft aus-
    geübt wird, doch in diesem Bauernhaus
    gute Milch zu bekommen ist, woran wir
    uns recht erquikten, wobei uns die
    Hausfrau des Bauern mit ihren be-
    scheidenen lebhaften artigen zuvorkom-

    Kommentar

    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1234

      #3
      zu 1842 – 89 – linke Seite

      menden Betragen uns über
      manches von diesen Thale Auskunft
      gab. [So sind wir Vogtländer halt.] Von hier aus giengen längs
      des linken Elsterufers des Thales
      u. kamen nicht weit von den genann-
      ten Bauernhause an das Teufelsloch
      welches am rechten Ufer der Elster
      liegt über die ein kleiner Steg hin-
      über führt. Nicht weit von diesen
      ist das Teufelswerd? in der Elster,
      es sind große Felsblöcke quer über der-
      selben so daß es ein Werd? bildet,
      von da gieng es an der Teufelskanzel
      genannt, ein Felsblock gebildet wie
      eine Kanzel, vorbei. Weiter auf die
      Barthmühl wo das Thal eng u. wild
      ist. Hier hätten wir eigent(lich über den
      dort befind(lichen) Stege über die Elster gesollt,
      um
      daß wir auf der alten Ruine Liebau,
      welche melancholisch aus den Tannen
      hervor schaut, so wie auch das Dorf
      Trieb, dessen Häuser an den Felsen-
      abhängen gebaut sind (siehe Jugend-

      Viele Grüße
      Siegfried

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5008

        #4
        "Werd" = Werth ist meines Wissens eine Insel.

        Hast Du den ersten Teil vergessen?

        Mit besten Grüßen
        Wolfgang

        Kommentar

        • Baitzer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.09.2011
          • 1234

          #5
          Vergessen nicht, aber einfach übersehen beim COPY.

          zu 1842 – 88 – linke Seite

          Julie
          10ten
          Als am 7ten Sonntage nach Trini-
          tatis wurde die Kirche in Hirsch-
          berg eingeweiht. Das nähere besagt
          der Programm. Im ganzen war
          es ärmlich (nehm(lich) in geist(licher) Bezieh-
          ung) u. erbärmlich, wie der
          Fürst so die Unterthanen.

          August
          A. 4ten als am Jahrmarkts-Donnerstage machte
          ich mich mit Freund Egelkraut von
          Vierschau früh um 4 ¼ Uhr in N.
          G. auf, um eine kleine Reise dem
          schönen Elsterthale zwischen Elsterberg
          und Plauen anzutreten, u. nahmen
          daher unsere Richtung von hier nach
          Plauen, wo wir im vorüber gehen die
          Stadt ein wenig näher beschauten,
          besonders sie Hauptkirche derer ganzer
          Staat in einem Altarbilde, nehm(lich)
          das h. Nachtmahl des Hrr: Christi,

          Ist das jetzt der richtige Anfang?

          Kommentar

          • Baitzer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.09.2011
            • 1234

            #6
            Dann kann ich ja gleich noch eine Halbseite nachschieben.

            zu 1842 – 89 – rechte Seite

            blätter XII Band S. 242) kommen
            zu können. So konnten wir aber nur
            auf der entgegengesetzten Seite die
            Ruine betrachten. Etwas vorwärts
            kamen wir an die Rentschmühl,
            u. einige Schritte weiter an das Loch-
            wirthshaus, wo wir einkehrten.
            Hier muß ich ebenfalls auf die Jugendbl.
            XII B. S. 242 ff hinweisen, wir tranken
            ein Glas Bier freilich schlecht, nahmen
            kein? länd(liches) Mahl an, u. saßen an
            den Tische wo der blaße Jünglig
            mit verdreckten Angesicht saß, u. an den
            Tisch wo die 3 Männer ihre Lebensgeschichten
            erzählten spielten 4 Knechte Karden?
            Von Bauernlochhaus bis ans Loch-
            wirthshaus heißt das Thal das
            Obersteinigt, u. von Lochwirthshaus
            bis nicht gar nach Elsterberg heißt
            es Untersteinigt, und ist eine
            ¾ St. lange ??? Felsenparthie.
            Hier sind auf beiden Seiten
            sehr hohe steile Felsenreihen u. das
            Thal bildet blos die Elster u. ein schmaler

            Mittagessen nicht vergessen.
            Siegfried

            Kommentar

            • heidelerche
              Erfahrener Benutzer
              • 03.04.2012
              • 131

              #7
              Zitat von Baitzer Beitrag anzeigen

              Mittagessen nicht vergessen.
              Siegfried
              Ja, danke, jetzt wo alles wieder im Lot ist; aber nicht vergessen, das verdreckte Gesicht zu waschen, sonst wird man bei Heinrich gleich ins facebook eingetragen
              Viele Grüße
              Peter Vogel
              mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken

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              • Wolfg. G. Fischer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.06.2007
                • 5008

                #8
                1842 – 89 – rechte Seite

                blätter XII Band S. 242) kommen
                zu können. So konnten wir aber nur
                auf der entgegengesetzten Seite die
                Ruine betrachten. Etwas vorwärts
                kamen wir an die Rentschmühl,
                u. einige Schritte weiter an das Loch-
                wirthshaus, wo wir einkehrten.
                Hier muß ich ebenfalls auf die Jugendbl.
                XII B. S. 242 ff hinweisen, wir tranken
                ein Glas Bier freilich schlecht, nahmen
                ein länd(liches) Mahl an, u. saßen an
                den Tische, wo der blaße Jünglig
                mit verdreckten Angesicht saß, u. an den
                Tisch wo die 3 Männer ihre Lebensgeschichten
                erzählten spielten 4 Knechte Karden
                Von Bauernlochhaus bis ans Loch-
                wirthshaus heißt das Thal das
                Obersteinigt, u. von Lochwirthshaus
                bis nicht gar nach Elsterberg heißt
                es Untersteinigt, und ist eine
                ¾ St. lange ??? Felsenparthie.
                Hier sind auf beiden Seiten
                sehr hohe steile Felsenreihen u. das
                Thal bildet blos die Elster u. ein schmaler


                Das eine fehlende Wort bekomme ich leider auch nicht raus. :-(

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                • Baitzer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.09.2011
                  • 1234

                  #9
                  Gartenarbeit erledigt. Jetzt kommt der Rest.

                  zu 1842 – 90 – linke Seite

                  Weg, denn die großen Felsenblöcke in
                  dem Fluß, woran das Wasser mit Tosen
                  sich bricht, giegt dem Thale ein schön
                  wild romantisches Ansehen, u. Läßt
                  sich nicht nur den schönsten Thälern
                  Sachsens, sondern selbst ganz Deutschlands,
                  nach Aussage reißender Gelehrten, an
                  die Seite setzen; es ist gewiß werth
                  daß man diesen Weg auf sich nimmt
                  u. es besucht. Nach dem was vor Steine
                  dort herum liegen, so muß das Ge-
                  birgsart Grünstein u. Kalkstein sein.
                  Abends gegen 7 Uhr kamen wir
                  nach der Stadt Elsterberg. Vor
                  Elsterberg rechts liegt das schöne
                  Dorf Handorf und das Thal ist
                  auch da lieblich bewachsen u.
                  die kahlen Felsen weichen auf bei-
                  den Seiten.
                  In Elsterberg logierten wir im Gasthaus
                  zum grünen Baum wo es gut war.
                  Es sind hier noch viele Brandstätten von
                  den großen Brande 1839. Am andern

                  Kommentar

                  • Baitzer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.09.2011
                    • 1234

                    #10
                    zu 1842 – 90 – rechte Seite

                    Morgen als am
                    5ten Aug(ust) besuchten wir daselbst die alte serbische
                    Ruine mit ihren dicken Mau-
                    ern welche noch ziem(lich) gut erhalten ist.
                    Von dieser Ruine aus setzten wir unsern
                    Wanderstab weiter durch das jetzt üppige
                    u. freund(liche) Elsterthal nach Döhlau,
                    links liegt ein schönes Dorf Casselwitz [Caselwitz?]
                    auf dem Berge, weiter nach Rothenthal,
                    nach der Haupt- u. Residenzstadt des
                    Fürstenthum Greitz, Greitz. Wirbesuchten hier sogleich das alte
                    fürst(liche) Schloß, wo die Wittwe des jetzigen
                    regierenden Fürsten Bruder residiert,
                    u. sahen uns dann noch ein wenig näher
                    in der Stadt uns um, wo gerade Wochen-
                    markt war, es war Freitag. Um
                    9 Uhr eilte ich auf den benachbarten
                    Kalkbruche welcher ½ St. von Pohliz
                    od.? Pohlig ½ St. v. Greitz liegt.
                    ??? falsch berichtet lief ich von Pohliz


                    Viele Grüße
                    Siegfried

                    Kommentar

                    • Wolfg. G. Fischer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.06.2007
                      • 5008

                      #11
                      1842 – 90 – rechte Seite

                      Morgen als am
                      5ten Aug(ust) besuchten wir daselbst die alte serbische (sorbische?)
                      Ruine mit ihren dicken Mau-
                      ern, welche noch ziem(lich) gut erhalten ist.
                      Von dieser Ruine aus setzten wir unsern
                      Wanderstab weiter durch das jetzt üppige
                      u. freund(liche) Elsterthal nach Döhlau,
                      links liegt ein schönes Dorf Casselwitz [Caselwitz?]
                      auf dem Berge, weiter nach Rothenthal,
                      nach der Haupt- u. Residenzstadt des
                      Fürstenthum Greitz, Greitz. Wir besuchten hier sogleich das alte
                      fürst(liche) Schloß, wo die Wittwe des jetzigen
                      regierenden Fürsten Bruder residiert,
                      u. sahen uns dann noch ein wenig näher
                      in der Stadt uns um, wo gerade Wochen-
                      markt war, es war Freitag. Um
                      9 Uhr eilte ich auf den benachbarten
                      Kalkbruche, welcher ½ St. von Pohliz
                      od.? (eigentlich: "u[nd]") Pohlig ½ St. v. Greitz liegt.

                      ??? falsch berichtet lief ich von Pohliz


                      Einen schönen Sonntag wünscht Euch Wolfgang

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