Heinrich Vogels Tagebuch 1841 (75-77)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 137

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1841 (75-77)

    Tagebuch eines jungen Mannes aus Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.

    hier der Rest von 1841


    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1242

    #2
    Die Auslassung von Seite 73 war garantiert dem geschuldet.

    zu 1841 – 75 – linke Seite

    3ten October als am Erndtefest that Herr
    Pfarr-Verweser Seeberger
    an der Hospital-Kirche deine Ab-
    zugs-Predigt.

    Am 12ten Abends wurde eine Frau von Rehau
    namens Korndörfer ihr Mann
    ist auf den Landgericht Sportal-???-
    fant?, welche noch einen kleinen
    Jung bei sich hatte, zwischen Schwarzen-
    bach wo sie auf dem Markte war,
    nach Rehau auf der Straße,
    von einem Kerl angebackt, miß-
    handelt, und ihres Geldes beraubt.
    Einige Stunden später, wurde wie-
    der eine Dienstmagd von Schwarzen-
    bach welche auf die Frotschebacher
    Kirchweih gehen wollte, von einen
    Kerl angebackt, grausam mißhan-
    delt ???, hätte sie vielleicht auch getö-
    tet, weil sie immer sagte: ich dich?

    Kommentar

    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1242

      #3
      zu 1841 – 75 – rechte Seite

      schon, wenn nicht noch zwei Weber-
      gesellen dazu gekommen wären, wer
      denn flüchtig geworden ist. Die Magd
      liegt schwer krank darnieder. Der
      Thäter war ein Dienstknecht von
      Eppenreuth, und von Tauperlitz? ge-
      bürtig, wurde nach Verlauf von
      4 – 5 Wochen bei Ingolstadt aufge-
      griffen und hierher gebracht.
      D. 17ten predigte Johannes Scheuerlein
      das erste mal in der Hospitalkirche
      über das Ev. Math. 9 vom ???
      und stellte Jesum als den Sün-
      dentilger dar
      I Wem er sie tilget. Allen Menschen
      II Wie er sie tilget. Indem 1) der Herr
      die Schuld wegnimmt, 2) die Strafe auf-
      hebt u. 3) Kraft zu allen Guten giebt.
      III Wozu uns dieses auffordern soll.
      Zum Preiß u. Dank gegen Gott.

      D. 24ten
      wurde Herr Hospitalprediger Johannes

      Viele Grüße
      Siegfried

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5360

        #4
        3ten October als am Erndtefest that Herr
        Pfarr-Verweser Seeberger
        an der Hospital-Kirche deine Ab-
        zugs-Predigt.

        Am 12ten Abends wurde eine Frau von Rehau
        namens Korndörfer ihr Mann
        ist auf den Landgericht Sportel-Ren-
        tant, welche noch einen kleinen
        Jung bei sich hatte, zwischen Schwarzen-
        bach, wo sie auf dem Markte war,
        nach Rehau auf der Straße,
        von einem Kerl angebackt, miß-
        handelt, und ihres Geldes beraubt.

        Einige Stunden später, wurde wie-
        der eine Dienstmagd von Schwarzen-
        bach welche auf die Frotschebacher
        Kirchweih gehen wollte, von einen
        Kerl angebackt, grausam mißhan-
        delt, beraubt, hätte sie vielleicht auch getö-
        tet, weil sie immer sagte: ich dich?

        Kommentar

        • Wolfg. G. Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.06.2007
          • 5360

          #5
          schon, wenn nicht noch zwei Weber-
          gesellen dazu gekommen wären, wo er
          denn flüchtig geworden ist. Die Magd
          liegt schwer krank darnieder. Der
          Thäter war ein Dienstknecht von
          Eppenreuth, und von Tauperlitz? ge-
          bürtig, wurde nach Verlauf von
          4 – 5 Wochen bei Ingolstadt aufge-
          griffen und hierher gebracht.

          D. 17ten predigte Johannes Scheuerlein
          das erste mal in der Hospitalkirche
          über das Ev. Math. 9 vom Gichtbrüchigen
          und stellte Jesum als den Sün-
          dentilger dar

          I Wem er sie tilget. Allen Menschen
          II Wie er sie tilget. Indem 1) der Herr
          die Schuld wegnimmt, 2) die Strafe auf-
          hebt u. 3) Kraft zu allen Guten giebt.
          III Wozu uns dieses auffordern soll.
          Zum Preiß u. Dank gegen Gott.

          D. 24ten
          wurde Herr Hospitalprediger Johannes


          Mit besten Grüßen
          Wolfgang

          Kommentar

          • heidelerche
            Erfahrener Benutzer
            • 03.04.2012
            • 137

            #6
            Ich muss meine Signatur ändern, ich will inkognito bleiben und keiner soll wissen, dass ich auch dort geboren bin ....
            Viele Grüße
            Peter Vogel
            mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 5360

              #7
              :-)) ...... aber wer kennt schon Selbitz oder sogar ein Dorf in der Nähe davon??

              Kommentar

              • Baitzer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.09.2011
                • 1242

                #8
                Jetzt kommen wieder angenehmere Texte.

                zu 1841 – 76 – linke Seite

                Scheuerlein, gewesener Stadtvicar
                in München, gebürtig aus Schwabach
                ein Schuhmachersohn von einem
                könig(lichen) Decanat? in der Michaeliskirche installiert, u. von
                einen könig(lichen) Landgericht in alle
                Rechte seines Amtes u. Dienstes
                eingewiesen; u. that
                auch noch diesen feier(lichen) Ackt seiner
                Antrittspredigt, wozu er sich den
                Text gewählt hatte Röm: I, 16.
                und predigte über die Wirksam-
                keit u. Absicht seines Amtes.
                I Sein Bekenntniß, deßen
                sich des Evang(elium?) von ??? nicht schämet?.
                II Sein Wunsch für die Gemeinde
                Welcher ist das Seelenheil aller
                III Seine Bitte an die Gemeinde
                1.) Zu Glauben an die
                Evangelien von Jesu u. 2.) daß sie
                auch danach handeln.
                Eine Predigt welche Geist u. Kraft
                in sich hatte. Möge der Herr mit
                diesem Mann Gottes recht? sein!!

                Kommentar

                • Baitzer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.09.2011
                  • 1242

                  #9
                  zu 1841 – 76 – rechte Seite

                  31ten
                  Legte der hießig. Local-Bibel-Ver-
                  ein, nach dem Nachmittags-Gottes-
                  dienst am Reformationsfest, seine
                  4te Jahresrechnung, in der Michaelis-
                  kirche ab, welche war:
                  1. Einnahmen 191 [Gulden], - [Kreuzer], 1 [Pfennig?]
                  2. Ausgaben 185 [Gulden], 54 [Kreuzer], - [Pfennig?]
                  Verbreitet wurden 85 Bibeln
                  und 9 Testamente.
                  Auch wurden, nach einer Anrede
                  von Herrn Pfr. Scheuerlein, wieder
                  12 Bibeln an arme fleißige Schul-
                  kinder, männ(lich) u. weib(lich) vom Land? u.
                  der Stadt, ausgetheilt.
                  Von nun? an hat sich auch der Local-
                  Bibelverein zu einen ???-
                  Bibelverein gestaltet.
                  Der Herr möge seinen Segen zu die-
                  sen Verein reichlich schenken, damit
                  das Reich Gottes laufe u. wachse.
                  November
                  den 11ten früh 4 ½ Uhr wurde meinen Vetter Nicol
                  Fischer ein Söhnlein geboren, welches in der
                  Taufe den Namen Georg erhielt.


                  Viele Grüße
                  Siegfried

                  Heben wir uns den restlichen Text für den Sonntag auf.

                  Kommentar

                  • Wolfg. G. Fischer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.06.2007
                    • 5360

                    #10
                    1841 – 76 – linke Seite

                    Scheuerlein, gewesener Stadtvicar
                    in München, gebürtig aus Schwabach
                    ein Schuhmachersohn von einem
                    könig(lichen) Decanat in der Michaeliskirche installiert, u. von
                    einen könig(lichen) Landgericht in alle
                    Rechte seines Amtes u. Dienstes
                    eingewiesen; u. that
                    auch noch diesen feier(lichen) Ackt seiner
                    Antrittspredigt, wozu er sich den
                    Text gewählt hatte Röm: I, 16.
                    und predigte über die Wirksam-
                    keit u. Absicht seines Amtes.

                    I Sein Bekenntniß, deßen
                    sich des Evang(elium) von C[hri]sto nicht schämet.
                    II Sein Wunsch für die Gemeinde
                    Welcher ist das Seelenheil aller
                    III Seine Bitte an die Gemeinde
                    1.) Zu Glauben an die
                    Evangelien von Jesu u. 2.) daß sie
                    auch danach handeln.
                    Eine Predigt welche Geist u. Kraft
                    in sich hatte. Möge der Herr mit
                    diesem Mann Gottes recht? sein!!

                    Kommentar

                    • Wolfg. G. Fischer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.06.2007
                      • 5360

                      #11
                      1841 – 76 – rechte Seite

                      31ten
                      Legte der hießig. Local-Bibel-Ver-
                      ein, nach dem Nachmittags-Gottes-
                      dienst am Reformationsfest, seine
                      4te Jahresrechnung, in der Michaelis-
                      kirche ab, welche war:
                      1. Einnahmen 191 [Gulden], - [Kreuzer], 1 [Pfennig?]
                      2. Ausgaben 185 [Gulden], 54 [Kreuzer], - [Pfennig]
                      Verbreitet wurden 85 Bibeln
                      und 9 Testamente.
                      Auch wurden, nach einer Anrede
                      von Herrn Pfr. Scheuerlein, wieder
                      12 Bibeln an arme fleißige Schul-
                      kinder, männ(lich) u. weib(lich) vom Land u.
                      der Stadt, ausgetheilt.
                      Von nun an hat sich auch der Local-
                      Bibelverein zu einen Districkt-
                      Bibelverein gestaltet.
                      Der Herr möge seinen Segen zu die-
                      sen Verein reichlich schenken, damit
                      das Reich Gottes laufe u. wachse.
                      November
                      den 11ten früh 4 ½ Uhr wurde meinen Vetter Nicol
                      Fischer ein Söhnlein geboren, welches in der
                      Taufe den Namen Georg erhielt.


                      Mit besten Grüßen
                      Wolfgang

                      Kommentar

                      • Baitzer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.09.2011
                        • 1242

                        #12
                        Ich muss mich korrigieren. Am 7. Tage soll die Arbeit ruhen.

                        zu 1841 – 77 – linke Seite

                        Witterung
                        Wenn auch dem heurigen Jahr ein
                        schöner Sommer entging, so hatte man sich
                        einen desto schöneren Herbst zu er-
                        freuen, und besonder von der
                        Hälfte des Augustes bis Michaelis
                        war dann regnerisches Wetter im-
                        fort, und somit ein? schlechtes Kartoffelgraben
                        ???,
                        In der
                        Mitte Oktober waren wieder
                        einige schöne Tage bis zum 27ten
                        wo ein Gewitter kam, und so
                        die Witterung immer vermischt
                        war bis zum 12 Nov(ember) wo es kräftig
                        regnete, dann frohr, aber gleich
                        wieder aufthaute, uns so das stür-
                        mische Wetter bis zum 26 blieb,
                        wo sehr gelinde, ja warme Tage, mit
                        freund(lichem) u. unfreund(lichem) Wetter
                        an die Stelle traten, und bis zum
                        22. Dezember währten.


                        zu 1841 – 77 – rechte Seite

                        Dez.
                        29ten wurde mein Vetter Christian
                        Fischer, Schuhmacher, zum Bürger und
                        Meister gesprochen.

                        Hüter! wird die Nacht/Jahr/ der Sünden
                        Nicht verschwinden?
                        Hüter! ist die Nacht (d. Jahr) schier hin
                        Wird die Finsterniß der ???
                        Bald zerrinnen,
                        Darein ich (d. Welt) verwickelt bin?
                        Möchte ich (d. Welt), wie das Rund der Erden,
                        Lichte werden!
                        Seelensonne, gehe auf!
                        Wir sind finster? kalt u. trübe
                        Jesu Liebe,
                        Komm, beschleunige den Lauf.
                        Amen!!!

                        Viele Grüße
                        Siegfried

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                        • Wolfg. G. Fischer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.06.2007
                          • 5360

                          #13
                          1841 – 77 – linke Seite

                          Witterung
                          Wenn auch dem heurigen Jahr ein
                          schöner Sommer entging, so hatte man sich
                          einen desto schöneren Herbst zu er-
                          freuen, und besonder von der
                          Hälfte des Augustes bis Michaelis
                          war dann regnerisches Wetter im-
                          fort, und somit ein schlechtes Kartoffelgraben
                          worde.

                          In der
                          Mitte Oktober waren wieder
                          einige schöne Tage bis zum 27ten,
                          wo ein Gewitter kam, und so
                          die Witterung immer vermischt
                          war bis zum 12 Nov(ember), wo es kräftig
                          regnete, dann frohr, aber gleich
                          wieder aufthaute, und so das stür-
                          mische Wetter bis zum 26 blieb,
                          wo sehr gelinde, ja warme Tage, mit
                          freund(lichem) u. unfreund(lichem) Wetter
                          an die Stelle traten, und bis zum
                          22. Dezember währten.

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                          • Wolfg. G. Fischer
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.06.2007
                            • 5360

                            #14
                            1841 – 77 – rechte Seite

                            Dez.
                            29ten wurde mein Vetter Christian
                            Fischer, Schuhmacher, zum Bürger und
                            Meister gesprochen.

                            Hüter! wird die Nacht/Jahr/ der Sünden
                            Nicht verschwinden?
                            Hüter! ist die Nacht (d. Jahr) schier hin
                            Wird die Finsterniß der Sinnen
                            Bald zerrinnen,
                            Darein ich (d. Welt) verwickelt bin?
                            Möchte ich (d. Welt), wie das Rund der Erden,
                            Lichte werden!
                            Seelensonne, gehe auf!
                            Wir sind finster, kalt u. trübe
                            Jesu Liebe,
                            Komm, beschleunige den Lauf.
                            Amen!!!


                            Na, dann wünsche ich allseits einen gesegneten Sonntag.

                            W.

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