Heinrich Vogels Tagebuch 1841 (72-74)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 137

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1841 (72-74)

    Tagebuch eines jungen Mannes aus Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.


    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1242

    #2
    zu 1841 – 72 – linke Seite

    Manne geleitet, von einigen Persohnen
    durch die Pfarr? in der Stadt dahier, gesehen
    worden sein, welche aber so etwas nicht
    vermutheten, welches mit diesen Fuhr-
    werk geschehen war. In? Gassenreuth
    gab ein solchen Bösewicht sein Chausee-?
    geld, und gab an, daß sein Fuhrwerk
    leer sey, nachdem gefragt worde
    was er aufgeladen hätte. Von Öls-
    nitz nach Hof, den Fleck weiß
    ich nicht genau, begegnete das
    Fuhrwerk einer Hasen?frau von
    Hof, da war es schon gegen Morgen,
    welche das Fuhrwerk kannte, und
    auch den Führer anredete:“ob
    Bietsch schon wieder einen an-
    dern Knecht habe“, worauf der
    Angeredete es mit ja beant-
    wortete.
    Aus allen diesen Aussagen worde
    nun sicherlich geschlossen, daß
    Bietsch angefallen, ??? und
    beraubt worden sey, und am könig(lichen)?

    Kommentar

    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1242

      #3
      zu 1841 – 72 – rechte Seite

      Landgericht ließ auch nichts fehlen um
      dieser schauerlichen That näher auf den
      Fuß zu kommen.

      Am 24ten wurde auch wirklich Bietsch bei
      Triebel, einige Schritte von der
      Straße im Holz entkleidet bis auf
      die Unterwäsche, an einen Baum
      lehnent und angehenkt gefunden.
      Nach ärztliche Untersuchung, und
      dessen Aussage ist Bietsch mit
      einer Schlinge um den Hals gefangen
      und an den Wagen gehängt,
      und so zu todt geschleift worden, denn
      Hände und Kniee waren gewiß
      jämmerlich abgeschleift, und die Schlin-
      ge in den Hals eingeschnitten.
      Jetzt lies es sich das Gericht doppelt
      angelegen sein, um die Entdeckung
      dieser That. Mehrere Verhaftungen
      in Conradsreuth und der Umgegend
      fanden statt etc.
      Der Herr segnete auch die Bemühungen
      der Gerichte, so daß die Polizei in

      Viele Grüße
      Siegfried

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5514

        #4
        Manne geleitet, von einigen Persohnen
        durch die Pfarr? in der Stadt dahier, gesehen
        worden sein, welche aber so etwas nicht
        vermutheten, welches mit diesen Fuhr-
        werk geschehen war. In? Gassenreuth
        gab ein solch Bösewicht sein Chaisen-
        geld, und gab an, daß sein Fuhrwerk
        leer sey, nachdem gefragt worde
        was er aufgeladen hätte. Von Öls-
        nitz nach Hof, den Fleck weiß
        ich nicht genau, begegnete das
        Fuhrwerk einer Hasen?frau von
        Hof, da war es schon gegen Morgen,
        welche das Fuhrwerk kannte, und
        auch den Führer anredete:“ob
        Bietsch schon wieder einen an-
        dern Knecht habe“, worauf der
        Angeredete es mit ja beant-
        wortete.
        Aus allen diesen Aussagen worde
        nun sicherlich geschlossen, daß
        Bietsch angefallen, ermordet und
        beraubt worden sey, und ein könig(liches)

        Kommentar

        • Wolfg. G. Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.06.2007
          • 5514

          #5
          Landgericht ließ auch nichts fehlen, um
          dieser schauerlichen That näher auf den
          Fuß zu kommen.

          Am 24ten wurde auch wirklich Bietsch bei
          Triebel, einige Schritte von der
          Straße im Holz entkleidet bis auf
          die Unterwäsche, an einen Baum
          lehnent und angehenkt gefunden.
          Nach ärztliche Untersuchung, und
          dessen Aussage ist Bietsch mit
          einer Schlinge um den Hals gefangen
          und an den Wagen gehängt,
          und so zu todt geschleift worden, denn
          Hände und Kniee waren gewiß
          jämmerlich abgeschleift, und die Schlin-
          ge in den Hals eingeschnitten.
          Jetzt lies es sich das Gericht doppelt
          angelegen sein, um die Entdeckung
          dieser That. Mehrere Verhaftungen
          in Conradsreuth und der Umgegend
          fanden statt etc.

          Der Herr segnete auch die Bemühungen
          der Gerichte, so daß die Polizei in


          Ach, hier war gar nichts zu ergänzen, aber weil ich eben nicht gegrüßt habe, tue ich es hiermit.

          W.

          Kommentar

          • heidelerche
            Erfahrener Benutzer
            • 03.04.2012
            • 137

            #6
            Zitat von Wolfg. G. Fischer Beitrag anzeigen

            Ach, hier war gar nichts zu ergänzen, aber weil ich eben nicht gegrüßt habe, tue ich es hiermit.

            W.
            Gibs zu, du liest auch gerne Mordgeschichten ...
            Viele Grüße
            Peter Vogel
            mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 5514

              #7
              Klar. ;-)

              Kennst Du das Märchen von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen?

              Kommentar

              • Baitzer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.09.2011
                • 1242

                #8
                Eine schaurige Gegend muss das bayerische Vogtland gewesen sein!

                Und bei den nächsten Seiten werde ich mal wieder etwas mehr offen lassen.

                Eine angenehme Nachtruhe wünscht
                Siegfried

                Kommentar

                • Baitzer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.09.2011
                  • 1242

                  #9
                  Der Krimi geht weiter ...

                  zu 1841 – 73 – linke Seite

                  In Zeits (Zeitz) boten sie die Wolle zum Ver-
                  kauf einem Kaufmann um geringen
                  Preiß an, daß dadurch dieser Kauf-
                  mann auf den Gedanken rieth? die
                  Wolle müsse gestohlen sein und
                  die Bösewichter daher unter einen
                  Vorwand auf eine andere Zeit
                  bestellte. Unterdessen soll dieser
                  Kaufmann es der Polizei ange-
                  zeigt haben u. hierauf als ver-
                  muthlige Diebe arediert.
                  Ganz zufälliger Weise kam ein
                  Fuhrmann in denselben Gasthof,
                  wo die Mörder logierten in? ihr
                  Fuhrwerk stehen hatten,
                  welcher als er durch Hof fuhr
                  die grausame That von der Ermord-

                  Kommentar

                  • Baitzer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.09.2011
                    • 1242

                    #10
                    zu 1841 – 73 – rechte Seite

                    ung Bietsch hörte u. auch sein
                    Fuhrwerk näher kannte, und bat
                    um eine Vorspann,
                    wo ihn
                    der Hausknecht sagte daß keine Pfer-
                    de zu Hause weren, es stünd aber ein
                    fremdes im Stalle wovon die Eigen-
                    thümer wegen Verdacht eines Dieb-
                    stahls arrediert worden wären, u. daher?
                    wenn er solches gebrauchen könnte
                    ??? zu Diensten stehen könnte. Als
                    der Fuhrmann das Pferd betrachtete
                    rief er aus:“Das ist ja dem Bietsch
                    sein Pferd!“, erzählte die Geschichte,
                    welches auch zur Anzeige gebracht
                    wurde und die Verhafteten als
                    Mörder verwahrt worden. Der
                    eine von Ihnen entsprang doch?
                    von Rathaus, ein Gensdarm
                    ergriff ihn sogleich wieder und wur-
                    den fester verwahrt.
                    Das Zeitser Gericht setzte das hießige
                    Landgericht von dem Aufgreiffen der

                    Viele Grüße
                    Siegfried

                    Kommentar

                    • Wolfg. G. Fischer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.06.2007
                      • 5514

                      #11
                      1841 – 73 – linke Seite

                      Zeits die Thäter habhaft werden konnte,
                      es soll den
                      24ten gewesen sein, und zwar auf eine wun-
                      derbare Weise, so daß es auch hier hieß



                      In Zeits (Zeitz) boten sie die Wolle zum Ver-
                      kauf einem Kaufmann um geringen
                      Preiß an, daß dadurch dieser Kauf-
                      mann auf den Gedanken rieth, die
                      Wolle müsse gestohlen sein und
                      die Bösewichter daher unter einen
                      Vorwand auf eine andere Zeit
                      bestellte. Unterdessen soll dieser
                      Kaufmann es der Polizei ange-
                      zeigt haben u. hierauf als ver-
                      muthlige Diebe arediert.

                      Ganz zufälliger Weise kam ein
                      Fuhrmann in denselben Gasthof,
                      wo die Mörder logierten u[nd] ihr
                      Fuhrwerk stehen hatten,
                      welcher als er durch Hof fuhr
                      die grausame That von der Ermord-

                      Kommentar

                      • Wolfg. G. Fischer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.06.2007
                        • 5514

                        #12
                        1841 – 73 – rechte Seite

                        ung Bietsch hörte u. auch sein
                        Fuhrwerk näher kannte, und bat
                        um eine Vorspann,
                        wo ihn
                        der Hausknecht sagte, daß keine Pfer-
                        de zu Hause wären, es stünde aber ein
                        fremdes im Stalle, wovon die Eigen-
                        thümer wegen Verdacht eines Dieb-
                        stahls arrediert worden wären, u. dieses,
                        wenn er solches gebrauchen könnte,
                        i(h)n zu Diensten stehen könnte. Als
                        der Fuhrmann das Pferd betrachtete
                        rief er aus: “Das ist ja dem Bietsch
                        sein Pferd!“, erzählte die Geschichte,
                        welches auch zur Anzeige gebracht
                        wurde und die Verhafteten als
                        Mörder verwahrt worden. Der
                        eine von Ihnen entsprang doch?
                        von Rathaus, ein Gensdarm
                        ergriff ihn sogleich wieder und wur-
                        den fester verwahrt.

                        Das Zeitser Gericht setzte das hießige
                        Landgericht von dem Aufgreiffen der


                        Mit besten Grüßen
                        Wolfgang

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                        • Baitzer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.09.2011
                          • 1242

                          #13
                          Oh weh, da fehlte auf Seite 73 ja ein ganzer Absatz.

                          zu 1841 – 74 – linke Seite

                          der verdächtigen Mörder, worauf
                          auch der eine (der länger?) am
                          14ten Oktober hierher geliefert wurde, u. die
                          That vor einen könig(lichen) Landgerichte
                          auch einstand, jedoch so, daß er nur
                          dabei gewesen wäre aber Bietsch
                          nicht ermordet hätte, der andere
                          sein Bruder? wäre auch unschuldig,
                          sondern ein dritter hätte die
                          That vollführt, welcher Müller heiße.
                          Es konnte aber kein dritter ausge-
                          mittelt werden u. vermuthlich nur
                          eine Erdichtung von den Bösewicht ist.
                          Der zweite wurde den
                          19ten hierher escodiert, welcher alles hart-
                          näckig leugnete.
                          Auch wurde einer nach dem andern
                          nach Conradsreuth geführt, wo ein
                          k. Criminalgericht ihnen den
                          Ermordeten vorzeigte; der erstere
                          erkannte ihn an, der andere leug-
                          nete hartnäckig.

                          Kommentar

                          • Baitzer
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.09.2011
                            • 1242

                            #14
                            zu 1841 – 74 – rechte Seite

                            Die Bösewichter sind aus Altenburg
                            gebürtig und heißen Freitag, gingen
                            in der Welt herum, denn der eine
                            von ihnen war schon in Griechenland
                            u. Konstntinopel als Soldat, ist
                            ein talentvoller Mensch und von
                            ungeheurer? K. Stärke. Letzter
                            Zeit sollen sie in Hof mit fix-
                            Feuerzeugen gewesen sein, denn
                            Jedermann wer sie ankommen
                            sah, kannte? sie, daß sie schon öfter
                            in Hof gewesen sein.
                            Die Frau des Bietsch kam Nachts
                            darauf nach dieser That, vor Schrecken
                            in das Kindbett.
                            Der Herr vor dem nichts verbor-
                            gen ?ist?, und dem die Nacht wie
                            der Tag ist, möge der rechter Richter
                            bei diesen verirrten Menschen sein.


                            Für den heutigen Tag genug.
                            Der nächste Kriminalfall wartet aber schon im folgenden Scan.

                            Viele Grüße
                            Siegfried

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                            • Wolfg. G. Fischer
                              Erfahrener Benutzer
                              • 18.06.2007
                              • 5514

                              #15
                              1841 – 74 – linke Seite

                              der verdächtigen Mörder, worauf
                              auch der eine (der längere) am
                              14ten Oktober hierher geliefert wurde, u. die
                              That vor einen könig(lichen) Landgerichte
                              auch einstand, jedoch so, daß er nur
                              dabei gewesen wäre aber Bietsch
                              nicht ermordet hätte, der andere,
                              sein Bruder wäre auch unschuldig,
                              sondern ein dritter hätte die
                              That vollführt, welcher Müller heiße.

                              Es konnte aber kein dritter ausge-
                              mittelt werden u. vermuthlich nur
                              eine Erdichtung von den Bösewicht ist.

                              Der zweite wurde den
                              19ten hierher escodiert, welcher alles hart-
                              näckig leugnete.

                              Auch wurde einer nach dem andern
                              nach Conradsreuth geführt, wo ein
                              k[önigliches] Criminalgericht ihnen den
                              Ermordeten vorzeigte; der erstere
                              erkannte ihn an, der andere leug-
                              nete hartnäckig.

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