Heinrich Vogels Tagebuch 1841 (69-71)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 137

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1841 (69-71)

    Tagebuch eines jungen Mannes aus Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.


    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1242

    #2
    zu 1841 – 69 – linke Seite

    finden etc.
    Nach der Trauung worde gleich fortge-
    fahren, u. die Hochzeitsgäste waren
    folgend: Frau E???dtin (seine
    vormalige Schwiegermutter) Frau Mein-
    lin (meine Path) Maria Schelt? Mar-
    garetha Forhn von Konradsreuth,
    der Braut ihre Mutter Schwester
    nebst Tochter von Weißenberg,
    Margaretha Benkertin, Ehrhardt
    Fischer Schuhmacher, Georg Fischer,
    Christian Fischer, Ehrhardt Fischer
    Canditat, Nicol Fischer ???
    Gebhardt von Conradsreuth, Aug.
    Stell, Albr. Preller, Christ. Kastner etc.
    Und so waren wir fröhlich und ver-
    gnügt beisammen bis Nachts 12 Uhr.
    Der Herr wird seinen Seegen geben
    zu dieser Ehe im geist(lichen) und leib(lichen),
    auf daß sie auch hier dem Himmel
    verlobt sein mögen.

    19ten
    Heute zog Herr Pfr. Schott von
    Sachsgrün mit seiner Familie
    von hier ab, um sich auf seine neue?

    quer:
    Joh, Egelkraut aus ??tendorf,?

    Kommentar

    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1242

      #3
      zu 1841 – 69 – rechte Seite

      Pfarrei nach Schwabach zu begeben.

      Juni
      d. 22ten
      Abends erschlug der Blitz in den
      Dorfe Isar ein Mädchen. Das Ge-
      witter war sehr stark, besonders
      gegen Münchberg u. Gefrees, wo
      die Wasserfluthen viele Verheer-
      ungen anrichteten.

      August
      d. 9ten
      Abends von 8 – 10 stand über unsrer
      Stadt ein heftiges Gewitter. In
      Weißdorf schlug der Blitz in das
      Wirthshaus und brannten 7 Häußer,
      6 Scheunen nebst Mühle, ab.

      29ten
      Heute als am Sonntage verschied
      sanft u. seelig Frau Pfr. Schott
      in Schwabach an einem ??? Fie-
      ber, nachdem sie 14 Tage zuvor? von einem Knaben
      glücklich entbunden wurde

      Witterung
      Von Ende März an bis Ende Mai
      war sehr schöne Witterung, so daß

      Am Dienstag geht es weiter.
      Einen schönen Abend wünscht
      Siegfried

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5385

        #4
        finden etc.

        Nach der Trauung worde gleich fortge-
        fahren, u. die Hochzeitsgäste waren
        folgend: Frau Eccardtin (seine
        vormalige Schwiegermutter) Frau Mein-
        lin (meine Path) Maria Schell?, Mar-
        garetha Frohn von Konradsreuth,
        der Braut ihre Mutter Schwester
        nebst Tochter von Weißenberg,
        Margaretha Benkertin, Ehrhardt
        Fischer Schuhmacher, Georg Fischer,
        Christian Fischer, Ehrhardt Fischer
        Canditat, Nicol Fischer, Verwalter
        Gebhardt von Conradsreuth, Aug.
        Stell, Albr. Preller, Christ. Kastner etc.
        Und so waren wir fröhlich und ver-
        gnügt beisammen bis Nachts 12 Uhr.
        Der Herr wird seinen Seegen geben
        zu dieser Ehe im geist(lichen) und leib(lichen),
        auf daß sie auch hier dem Himmel
        verlobt sein mögen.

        19ten
        Heute zog Herr Pfr. Schott von
        Sachsgrün mit seiner Familie
        von hier ab, um sich auf seine neue

        quer:
        Joh. Egelkraut aus Zeltendorf,?

        Kommentar

        • Wolfg. G. Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.06.2007
          • 5385

          #5
          Pfarrei nach Schwabach zu begeben.

          Juni
          d. 22ten
          Abends erschlug der Blitz in den
          Dorfe Isar ein Mädchen. Das Ge-
          witter war sehr stark, besonders
          gegen Münchberg u. Gefrees, wo
          die Wasserfluthen viele Verheer-
          ungen anrichteten.

          August
          d. 9ten
          Abends von 8 – 10 stand über unsrer
          Stadt ein heftiges Gewitter. In
          Weißdorf schlug der Blitz in das
          Wirthshaus und brannten 7 Häußer,
          6 Scheunen nebst Mühle, ab.

          29ten
          Heute als am Sonntage verschied
          sanft u. seelig Frau Pfr. Schott
          in Schwabach an einem nervesen (nervösen) Fie-
          ber, nachdem sie 14 Tage zuvor von einem Knaben
          glücklich entbunden wurde.

          Witterung
          Von Ende März an bis Ende Mai
          war sehr schöne Witterung, so daß


          Mit besten Grüßen
          Wolfgang

          Kommentar

          • Baitzer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.09.2011
            • 1242

            #6
            zu 1841 – 70 – linke Seite

            die Felder sehr bald konnten be-
            stellt werden, auch rückte die Ve-
            getation um 2 – 3 Woche
            früher war, als gegen den anderen
            Jahren. Mit Ende Mai’s aber
            trat Regenwetter ein,
            welches, mit Unterbrechung
            weniger freundlichen Tage, bis
            Anfangs Augustes anhielt,
            und dadurch die baldig ver-
            sprochene Erndte? etwas hinaus
            schob, derweil es in
            solcher Witterung nicht so
            geschwinde zeitigen konnte. Auch
            hatte die Gedreiterndte
            anfangs keine günstige
            Witterung; bis in der Mitte
            des Augustes, wo dann schönes
            Wetter eintratt, u. so Gedreit
            u. Grummet schön eingeh???-
            set? konnte werden. Alle Gewichte?

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            • Baitzer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.09.2011
              • 1242

              #7
              zu 1841 – 70 – rechte Seite

              sind gerathen, ausgenommen das?
              Korn hatte es sehr ausgew??-
              ???
              Jesaias 59, 7.8. Ihre Füße laufen
              zum Bösen, unschuldiges Blut
              zu vergießen. Ihre Gedanken sind
              Mühe, ihr Weg ist eitel Verderben
              und Schaden. Sie kennen den Weg
              des Friedens nicht, und ist kein
              Recht in ihren Gängen; sie sind
              verkehrt auf ihren Straßen, wer
              darauf der hat nimmer keinen
              Frieden.
              Hierin diesen Ausspruch der h.
              Schrift, wird gar trefflich der natür-
              liche Zustand des Menschen ge-
              schildert; denn die Wahrheit dieses
              Spruches bestätigt sich wohl täg(lich)
              im Leben, wenn es auch ist daß
              nicht alle Menschen unschuldig
              Blut vergießen, so ist doch ein jeder
              von Natur dazu befähigt, wenn er
              nicht durch die Gnade Gottes davor
              bewahrt wird, welches auch die

              Viele Grüße
              Siegfried

              Kommentar

              • Mechthild

                #8
                Grummet schön eingeheim
                set? konnte werden.


                Viele Grüße
                Mechthild

                Kommentar

                • Wolfg. G. Fischer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.06.2007
                  • 5385

                  #9
                  Ja, und das letzte Wort heißt Früchte.

                  Kommentar

                  • Wolfg. G. Fischer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.06.2007
                    • 5385

                    #10
                    zu 1841 – 70 – rechte Seite

                    sind gerathen, ausgenommen das
                    Korn hatte es sehr ausgewin-
                    tert.

                    Jesaias 59, 7.8. Ihre Füße laufen
                    zum Bösen, unschuldiges Blut
                    zu vergießen. Ihre Gedanken sind
                    Mühe, ihr Weg ist eitel Verderben
                    und Schaden. Sie kennen den Weg
                    des Friedens nicht, und ist kein
                    Recht in ihren Gängen; sie sind
                    verkehrt auf ihren Straßen, wer
                    darauf der hat nimmer keinen
                    Frieden.
                    Hierin diesen Ausspruch der h.
                    Schrift, wird gar trefflich der natür-
                    liche Zustand des Menschen ge-
                    schildert; denn die Wahrheit dieses
                    Spruches bestätigt sich wohl täg(lich)
                    im Leben, wenn es auch ist daß
                    nicht alle Menschen unschuldig
                    Blut vergießen, so ist doch ein jeder
                    von Natur dazu befähigt, wenn er
                    nicht durch die Gnade Gottes davor
                    bewahrt wird, welches auch die


                    Mit besten Grüßen
                    Wolfgang

                    Kommentar

                    • Baitzer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.09.2011
                      • 1242

                      #11
                      zu 1841 – 71 – linke Seite

                      die nachfolgende schauerliche That
                      bezeugt, welche am
                      21ten September Nachts zwischen 7 und
                      8 Uhr auf der Straße von hier nach
                      Conradsreuth geschehen.
                      Der Besitzer der Schafwollen-Spinn-
                      Maschiene zu Conradsreuth
                      Bietsch, fuhr, nachdem er seine
                      Geschäfte besorgt hatte, einspännig
                      mit einem Rollwägelchen, worauf
                      zubereitete Wolle zum verspinnen
                      sich befand, von hier,
                      am obenbenannten Tage und Stunde
                      nach Hauße ab. Seine Frau har-
                      rete sein bis gegen 10 Uhr, aber ver-
                      geblich; sie schickte den Knecht ihren
                      Mann entgegen, derselbe gieng eine
                      Strecke Wegs gegen Hof, konnte aber
                      nichts sehen und hören von seinem
                      Herrn, und kehrte wieder um.
                      Die Familie brachte die ganze in
                      ängstlichem Harren auf den Haus-

                      Kommentar

                      • Baitzer
                        Erfahrener Benutzer
                        • 18.09.2011
                        • 1242

                        #12
                        zu 1841 – 71 – rechte Seite

                        vater zu, aber alles vergeblich. Am kommenden
                        Morgen ließ Bietschin in Hof
                        nachfragen. Niemand wußte nichts,
                        als daß Bietsch gestern um die ange-
                        gebene Zeit von hier abgefahren sey,
                        auch ist er noch einigen Persohnen
                        nahe oben am Rundtell mit seinem
                        Fuhrwerk begegnet. Es wurde die
                        Polizei von dem Fehlen des Bietsch
                        in Kenntniß gesetzt, welche mit
                        Fleiß nachforschte. Als dieses
                        alles bekannt wurde in der Stadt,
                        und Umgegend, so zeigten mehrere
                        Persohnen an,
                        welche diese Straße auch zogen, daß
                        sie gegen 8 Uhr am obenbenannten Tage
                        einige Jammerrufe am Pfaffenteiche
                        gehöret hätten. Auch sei so gegen
                        10 Uhr Nachts ein Rollwägelchen durch
                        Crotenhof? und an den kleinen? Häußlein?
                        in Crotenbruck vorbei (vermuthlich
                        hatten die Thäter ???) ferner
                        soll das Rollwägelchen mit der
                        Wolle beladen, und von einen

                        Viele Grüße
                        Siegfried

                        Kommentar

                        • Wolfg. G. Fischer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.06.2007
                          • 5385

                          #13
                          1841 – 71 – rechte Seite

                          vater zu, aber alles vergeblich. Am kommenden
                          Morgen ließ Bietschin in Hof
                          nachfragen. Niemand wußte nichts,
                          als daß Bietsch gestern um die ange-
                          gebene Zeit von hier abgefahren sey,
                          auch ist er noch einigen Persohnen
                          nahe oben am Rundtell mit seinem
                          Fuhrwerk begegnet. Es wurde die
                          Polizei von dem Fehlen des Bietsch
                          in Kenntniß gesetzt, welche mit
                          Fleiß nachforschte. Als dieses
                          alles bekannt wurde in der Stadt,
                          und Umgegend, so zeigten mehrere
                          Persohnen an,
                          welche diese Straße auch zogen, daß
                          sie gegen 8 Uhr am obenbenannten Tage
                          einige Jammerrufe am Pfaffenteiche
                          gehöret hätten. Auch sei so gegen
                          10 Uhr Nachts ein Rollwägelchen durch
                          Crötenhof und an den kleinen Häußlein
                          in Crötenbruck vorbei (vermuthlich
                          hatten die Thäter wo geruhet) ferner
                          soll das Rollwägelchen mit der
                          Wolle beladen, und von einen


                          Das war's dann mal wieder. ;-)

                          Mit besten Grüßen
                          Wolfgang

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