Heinrich Vogels Tagebuch 1839 (52-54)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 137

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1839 (52-54)

    Tagebuch eines jungen Mannes aus dem Raum Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.



    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1242

    #2
    zu 1839 – 52 – linke Seite

    zu den Fürstenbrunnen, welcher
    auf der südwest(lichen) Seite des Ber-
    ges lieget.
    Der Führer begleitete uns bis
    wir den Weg nach den dem be-
    nachbarten Veste Fichtelberg
    nicht mehr verfehlen konnten
    u. schieden nach vorhergehenden
    Berichtigung unserer Schuld
    mit einer guten Nacht.
    Wir wanderten nun fröhlichen
    Muthes, über alles daß was
    wir gesehen hatten, durch das
    Gebüsch nach den katholischen
    Pfarrdorf Fichtelberg in der
    Pfalz, wo wir ein angenehmes
    Nachtquartier bekamen.
    2ter August
    Am anderen Morgen als
    am Freitage, ehe wir hier ab-
    giengen, wollten wir das Blech-
    walzen sehen, gieng jedoch nicht
    die Blechwalzen, so wie auch
    die Verzinnerei. Die Nab

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    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1242

      #3
      zu 1839 – 52 – rechte Seite

      welche am west(lichen) Fuße des Ochsen-
      kopfes entspringt, treibet diese
      Werke. Jetzt gieng es weiter nach
      Unterlinden, wo ein Eisenhammer
      der das Budeleisen zum Blech-
      walzen schmilzt u. hämmert, ist,
      und eine Blechwalze mit zwei
      Scheeren und das Blech welches im
      Fichtelberg gewalzt wird, hier
      gar ausgewalzt wird, welches
      uns besonders gefiel. Von da
      aus gieng es durch die Dörfer
      Nagel, Mühlbiel?, Reichen-
      bach, wo wir uns wieder einen
      Führer auf die Kösseine mit-
      nahmen, welche wir nachdem
      wir eingekehrt hatten, um 10 Uhr
      frühe aufstiegen, Durch vieles
      jähe Steigen gelangten wir auf
      den Gipfel des Berges, wo
      ein Weg durch vieles Gestein, auf
      ein Thürmlein auf Felsen stehend
      gelangten. Hier genoß man

      Kommentar

      • Baitzer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.09.2011
        • 1242

        #4
        zu 1839 – 53 – linke Seite

        wieder eine interessante Aus-
        sicht: G(egen) N(orden) das ganze Fichtel-
        gebirg, welches einen Kessel bil-
        det, Thüringer Wald, Erzge-
        birg u. die benachbarten Ort-
        schaften. G(egen) O(sten) Wunsiedel, Eger,
        Franzenbad, Thierschheim, Böh-
        merwald in seiner ganzen
        Länge, mit den
        vielen Ortschaften. G(egen) S(üden) Red-
        witz, Waltersdorf, Steinwald,
        Mittelteich, Waldsassen, Köners-
        reuth (Konnersreuth?). G(egen) W(esten) die Tyroler
        Alpen, Emnat (Ebnath?), rauhe Culm
        Armensberg (Armesberg?) etc. etc … Von die-
        sen Standtpunkte aus öst(lich)? steht
        noch auf dem Berggipfel ein
        hohes Felsengemäuer aus
        Granit, daher dieser Berg von
        weiten wie ein Tromentar sieht.
        Von der Kösseine marschierten
        wir auf die Louisenburg, wo?
        schon früher etwas näheres davon …

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        • Baitzer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.09.2011
          • 1242

          #5
          zu 1839 – 53 – rechte Seite

          u. Alexandersbad u. gegen 3
          Uhr Abends kamen wir nach
          Wunsiedel, wo wir ein weißes
          Bier tranken, u. dann in den
          berühm(ten) Gasthaus zum Kronprinzen waren?
          Baiern.
          3ten Aug.
          Heute am Sonnabend nachdem
          wir einige Freunde besucht hatten
          setzten wir unsere Wanderung
          früh um 10 Uhr von hier nach
          Röslau, Reicholsgrün, Kirchen-
          lamnitz, Hallerstein, wo
          wir die Ruine Hallerstein,
          suchten (siehe ??? Lungalins?
          Nachrichten) weiter nach Schwar-
          zenbach u. Fattigau, wo wir ein
          wenig einkehrten, u. so kamen
          wir gesund von Gott erhalten, wo-
          für wir ihn herz(lich) dankten Abends
          9 Uhr nach Hause.
          Auch habe ich einige Steine für
          meine Sammlung auf dieser
          Reise ausgebeutet.

          Kommentar

          • Baitzer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.09.2011
            • 1242

            #6
            zu 1839 – 54 – linke Seite

            Oct. 16ten
            Als am Theresientage wurde die
            große Gloke zum erstenmal
            nachdem 4 Wochen lang Still-
            stand eingetreten war, indem sie
            in Stelzen gesenkt worde, zu-
            vor aber in Zapfen? gieng,
            geläutet.
            Auch wurde in diesem Monat
            der Lauf der Saale unterhalb
            der Staudenmühle verändert.

            Nov. den 3ten
            als am Reformationsfeste fei-
            erte die hießige Local-Bibel-
            verein ihr drittes Jahresfest,
            wobei 12 Bibeln ausgetheil
            wurde.
            16ten
            Ganz unerwartet, u. zur mei-
            ner größten Freude gieng
            das, was ich immer für ein Ge-
            ??? hielte, Geschwür, am rechten
            Backen auf, nachdem es die Größe einer kleinen Wallnuß
            wieder erreicht hatte.

            Kommentar

            • Baitzer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.09.2011
              • 1242

              #7
              zu 1839 – 54 – rechte Seite

              Dez. v. 14. – 15.
              ??? von H? auf den O? wurde
              in Trogen unterhalb des Gottes-
              akers eine Weibspersohn
              aus dem Ort selber erschlagen
              gefunden, vermuthlich ist sie
              über Diebstahl erwischt worden,
              und die Schläge fehl geschlagen mö-
              gen sein.
              Ach möchte sich der Herr über diese
              Gemeinde? bald erbarmen, und
              die Stunde seiner Gnade schlagen
              lassen, denn alle Laster, sie
              mögen genannt werden, wie
              sie wollen gehen hier im Schwan-?
              ge, Pfarrer (Gerling?) und Ge-
              meinde übertreffen eine dem
              andern besser in sündigung?, darum
              o Herr! Wek sie auf vom Sünden-
              schlaf, rette doch heute noch die
              verlorenen Schafe; reise die
              ??? aus dem Verderben,
              laß sie nicht im Gericht der
              Verstrickung sterben.


              Viele Grüße
              Siegfried

              Kommentar

              • Wolfg. G. Fischer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.06.2007
                • 5384

                #8
                Oct. 16ten
                Als am Theresientage wurde die
                große Gloke zum erstenmal
                nachdem 4 Wochen lang Still-
                stand eingetreten war, indem sie
                in Stelzen gesenkt oder "gehenkt?" worde, zu-
                vor aber in Zapfen? gieng,
                geläutet.

                Auch wurde in diesem Monat
                der Lauf der Saale unterhalb
                der Staudenmühle verändert.

                Nov. den 3ten
                als am Reformationsfeste fei-
                erte die hießige Local-Bibel-
                verein ihr drittes Jahresfest,
                wobei 12 Bibeln ausgetheil
                wurde.

                16ten
                Ganz unerwartet, u. zur mei-
                ner größten Freude gieng
                das, was ich immer für ein Ge-
                wächs hielte, Geschwür, am rechten
                Backen auf, nachdem es die Größe einer kleinen Wallnuß
                wieder erreicht hatte.


                Ich habe ja kaum noch was zu tun ......

                Kommentar

                • Wolfg. G. Fischer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.06.2007
                  • 5384

                  #9
                  Dez. v. 14. – 15.
                  ??? von [Sonnabend?] auf den [Sonntag?] wurde
                  in Trogen unterhalb des Gottes-
                  akers eine Weibspersohn
                  aus dem Ort selber erschlagen
                  gefunden, vermuthlich ist sie
                  über Diebstahl erwischt worden,
                  und die Schläge fehl geschlagen mö-
                  gen sein.
                  Ach möchte sich der Herr über diese
                  Gemeinde bald erbarmen, und
                  die Stunde seiner Gnade schlagen
                  lassen, denn alle Laster, sie
                  mögen genannt werden, wie
                  sie wollen gehen hier im Schwan-
                  ge, Pfarrer (Gerling?) und Ge-
                  meinde übertreffen eine dem
                  andern besser in sündigen, darum
                  o Herr! Wek sie auf vom Sünden-
                  schlaf, rette doch heute noch die
                  verlorenen Schafe; reise die
                  G'mein aus dem Verderben,
                  laß sie nicht im Gericht der
                  Verstrickung sterben.


                  So, das war's schon wieder.

                  Mit besten Grüßen
                  Wolfgang

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