Heinrich Vogels Tagebuch 1838 (38-40)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 137

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1838 (38-40)

    Tagebuch aus 1838 eines jungen Mannes aus dem Raum Hof, Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.



    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1242

    #2
    Hatte schon mal vorgearbeitet.

    zu 1838 (2035) – 38 – linke Seite

    verbunden. Die Aussicht ist vortreff(lich)
    indem man g. N. bis Erlan-
    gen sehen kann, und bei-
    nahe rings herum. Nachdem
    ich alles besehen hatte,
    kehrte ich wieder nach der Stadt
    zurück, wo unterdessen Freund
    Praller auch von Nürnberg ge-
    kommen war, den es vor 3 Uhr
    Nachmittags. Da ich bei Herrn
    Pfarrer Lehmus? eine Antwort
    auf den Brief von Hr. Pfr. Stelzer
    welchen ich schon gestern überant-
    wortet hatte, mitnehmen sollte
    so verweilte ich noch bis
    4 Uhr.
    Jetzt eilten wir aber, nachdem
    ich alles was ich in Nürnberg
    kaufte, in ein Ränzchen gebakt
    hatte (welches gerade von Fischer
    von Erlangen bei Kaestner lag)
    und unter schweren Herzen von
    Freund Kaestner Abschied genom-
    men hatten, zur Stadt hinaus
    um noch bei Zeiten nach Erlan-
    gen zu kommen.
    Ehe ich aber von Fürth scheide

    Gruß Siegfried

    Kommentar

    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1242

      #3
      Und etwas Morgengymnastik vor einem Anhalt-Kurzaufenthalt.

      zu 1838 (2035) – 38 – rechte Seite

      so muß ich noch die Merkwürdig-
      keiten, welche ich gesehen habe auf-
      zählen. erstens, die Stadt liegt am
      Einfluße der Pegnitz in den Red-
      nitz, zweitens, die Michaeliskir-
      che als die größte, die Auferstehungs-
      kirche mit Kirchhof, die Katholi-
      sche Kirche, die Synagoge, und
      die Brücke über die Pegnitz, welche
      15 oder 25 Bogen hat, ich weis
      es jetzt nicht mehr genau. Unter
      den Straßen ist die Königsstras-
      se und Ludwigsstraße die vor-
      züglichsten.
      Auf dem Weg nach Erlangen
      kamen wir durch ein unbekanntes
      Dorf, dem einem schönes Dorf
      mit Schloß vorbei nach dem Pfarr-
      dorf Eltersdorf, wo wir einkehrten,
      von hier nach den Marktfleken
      Bruk, wo wir im Schnellschritt nach
      Erlangen zueilten, denn ein schwe-
      res Gewitter drohte uns, und
      so kamen glük(lich) wieder in Erlangen
      um 8 Uhr Abends bei unserem Vet-
      ter an.


      Gruß Siegfried

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      • Baitzer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.09.2011
        • 1242

        #4
        zu 1838 (2036) – 39 – linke Seite

        Dieser Abend als der Letzte in Erlangen
        war sehr schön und angenehm
        den wir, mein Vetter, Freund
        Gimpel giengen zum Herrn
        Professor v. Raumer wo noch
        10 Studenten und Hr. Pfr.? Tetzel?
        zugegen waren und eine f??
        Unterhaltung war. Nach 10 Uhr
        giengen wir alle zu Freund? ??-
        ??? und nachdem sich die Üb-
        rigen alle von uns getrennt hatten,
        außer Freund Thiermann ???
        so spatzierten wir auch um`die
        Stadt bis gegen 12 Uhr, dann
        kehrten wir in unsere Quartiere?
        zurück, u. legten uns zur Ruhe.
        den 8ten August
        Heute nachdem wir unsere
        Ränzchen wieder gebackt
        und Abschied genommen hatten
        verließen wir die Stadt früh
        um 7 Uhr, und wanderten fröh-
        lich unsere Straße nach Baiers-
        dorf zurück, durch die Pfarrdö-
        fer Kersbach wo ein schönes
        Thal vor? unsern Augen aufthat,
        wovon? besonders die anschl. Berge

        Viele Grüße Siegfried

        Kommentar

        • Baitzer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.09.2011
          • 1242

          #5
          zu 1838 (2036) – 39 – rechte Seite

          sehr üppig waren, dann durch ein
          unbekanntes Dorf, wo links das
          schöne Dorf Reuth? auf den
          Berge liegend mit vielen Bäu-?
          men? besetzt herüber schaute,
          nach Kirchehrenbach, wo wir
          einen ??? wo wie-
          der links auf dem Berge die
          schönen Dörfer mit Kirchen
          Beilersdorf? und Greifenbach liegen.
          Das Schöne von den Dörfern die
          auf den Bergen liegen, ist das erhaben?
          ??? der Thürme u. Häu-
          ser aus den Bäumen?.
          Von da nach Pretzendorf (evtl. Pretzfeld), nach der
          Stadt Ebermannsstadt an der
          Wiesent, Sitz eines Landgerichts.
          durch Gasserndorf? (evtl. Gasseldorf), nach dem Markt-
          fleken Streitberg, links und
          rechts eine Ruine und äußerst
          romantischen Gegend. Von hier
          gar nach dem Marktfleken Mug-
          gendorf wo wir übernachteten.


          d. 9ten
          besuchten wir frühe um 7 Uhr die
          Rosenmüllers Höhle, welche sehens-
          werth ist. Die sonderbaren Bildungen

          Gruß Siegfried

          Kommentar

          • Wolfg. G. Fischer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.06.2007
            • 5393

            #6
            Dieser Abend als der Letzte in Erlangen
            war sehr schön und angenehm
            den wir, mein Vetter, Freund
            Gimpel giengen zum Herrn
            Professor v. Raumer, wo noch
            10 Studenten und Hr. Pfr.? Tetzel?
            zugegen waren und eine froe[hliche]?
            Unterhaltung war. Nach 10 Uhr
            giengen wir alle zusammen hin-
            weg und nachdem sich die Üb-
            rigen alle von uns getrennt hatten,
            außer Freund Thiermann nicht?,
            so spatzierten wir auch um`die
            Stadt bis gegen 12 Uhr, dann
            kehrten wir in unsere Quartiere
            zurück, u. legten uns zur Ruhe.

            den 8ten August
            Heute nachdem wir unsere
            Ränzchen wieder gebackt
            und Abschied genommen hatten,
            verließen wir die Stadt früh
            um 7 Uhr, und wanderten fröh-
            lich unsere Straße nach Baiers-
            dorf zurück, durch die Pfarrdö-
            fer Kersbach wo ein schönes
            Thal vor? unsern Augen aufthat,
            wovon? besonders die anschl. Berge


            Mit besten Grüßen
            Wolfgang

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 5393

              #7
              sehr üppig waren, dann durch ein
              unbekanntes Dorf, wo links das
              schöne Dorf Reuth? auf den
              Berge liegend mit vielen Bäu-
              men besetzt herüber schaute,
              nach Kirchehrenbach, wo wir
              einen Wein tranken, wo wie-
              der links auf dem Berge die
              schönen Dörfer mit Kirchen
              Beilersdorf? und Greifenbach liegen.
              Das Schöne von den Dörfern, die
              auf den Bergen liegen, ist das erhabene
              He(r)vorragen der Thürme u. Häu-
              ser aus den Bäumen.

              Von da nach Pretzendorf (evtl. Pretzfeld), nach der
              Stadt Ebermannsstadt an der
              Wiesent, Sitz eines Landgerichts.
              durch Gasserndorf? (evtl. Gasseldorf), nach dem Markt-
              fleken Streitberg, links und
              rechts eine Ruine und äußerst
              romantischen Gegend. Von hier
              gar nach dem Marktfleken Mug-
              gendorf, wo wir übernachteten.


              d. 9ten
              besuchten wir frühe um 7 Uhr die
              Rosenmüllers Höhle, welche sehens-
              werth ist. Die sonderbaren Bildungen

              Kommentar

              • Baitzer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.09.2011
                • 1242

                #8
                zu 1838 (2037) – 40 – linke Seite

                von Tropfstein, als z.B. eine Kan-
                zel, Echsenohren?, Eselsohren,
                ein Altar, ein Halbthier, ein-
                gebundene Kinder, Wachs-
                kabinet, so wie überhaupt die
                Höhle einer Kirche? oben an
                der Decke gleichet?. Auch genießt
                man eine schöne Aussicht nach?
                den? nahe liegenden Bergen?, Re-?
                dour nach dem Marktflecken
                wo wir unsere Ränzchen
                erst hatten, traten wir unsere Reise
                wieder an, und es gieng über
                einen sehr hohen langen steilen
                Berg, in ein andres wildromanti-
                sches Thal, an dem Schlosse Rabe-
                nek (verm. Rabeneck) vorbei welches ganz schön
                auf rechten Seite des Thales auf
                einem hohen steilen Berge liegt
                mit einer Kapelle, welche ganz
                heraus auf/aus? einem Felsen gebaut
                ist, unterhalb liegen einige
                Häußer, nach dem Städtchen Wai-
                schenfeld, dann durch die Dörfer
                Nankendorf, Breppach, Obersees? (evtl. Obernsees)

                Gleich kommt das nächste Stück.

                Kommentar

                • Baitzer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.09.2011
                  • 1242

                  #9
                  zu 1838 (2037) – 40 – rechte Seite

                  Strübersdorf, Ekersdorf, an der Phan-
                  tasie vorbei nach Baireuth, wo
                  wir abends 5 Uhr ankamen
                  und bei Preller seinem Vater/Vetter?
                  Stall uns einquartierten.
                  Abends giengen wir noch ein
                  wenig in der Stadt u. Schloßgarten spatzieren.
                  10ten
                  Den andern Tag als am F?rmitage (evtl. Vormittage)
                  machten wir einen kleinen
                  Ausflug in der Stadt herum
                  u. giengen über die Damm??ellen
                  durch eine Gasse, über den
                  Markt zur Casserne ??? u.
                  besuchten Freund Egelkraut u.?
                  Gasthof des Königs, wo wir mit
                  diesen die merkwürdigsten Gebäu-
                  de aufsuchten u. besahen als z. B.
                  das alte Schloß, in der Maginelien-?
                  straße, welches in einem o vorn
                  offen gebaut ist, mit einem Thurm?
                  im Hofe, wo man einmalig hin??
                  weiten Raum daran das Regierungs-
                  gebäude, Hauptkirche ??? Schloß,
                  vor dem letztgenannten steht ein
                  sehr schöner Wasserbrunnen, worauf
                  ein Markgraf zu Pferd, und das
                  Pferd steht wieder auf einem liegenden

                  Viele Grüße
                  Siegfried

                  Kommentar

                  • Wolfg. G. Fischer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.06.2007
                    • 5393

                    #10
                    von Tropfstein, als z.B. eine Kan-
                    zel, Echsenohren?, Eselsohren,
                    ein Altar, ein Halbthier, ein-
                    gebundene Kinder, Wachs-
                    kabinet, so wie überhaupt die
                    Höhle einer Kirche oben an
                    der Decke gleichet. Auch genießt
                    man eine schöne Aussicht nach
                    den nahe liegenden Bergen. Re-
                    dour nach dem Marktflecken,
                    wo wir unsere Ränzchen
                    erst hatten, traten wir unsere Reise
                    wieder an, und es gieng über
                    einen sehr hohen langen steilen
                    Berg, in ein andres wildromanti-
                    sches Thal, an dem Schlosse Rabe-
                    nek (verm. Rabeneck) vorbei welches ganz schön
                    auf rechten Seite des Thales auf
                    einem hohen steilen Berge liegt
                    mit einer Kapelle, welche ganz
                    heraus auf einem Felsen gebaut
                    ist, unterhalb liegen einige
                    Häußer, nach dem Städtchen Wai-
                    schenfeld, dann durch die Dörfer
                    Nankendorf, Breppach, Obersees? (evtl. Obernsees)

                    Strübersdorf, Ekersdorf, an der Phan-
                    tasie vorbei nach Baireuth, wo
                    wir abends 5 Uhr ankamen
                    und bei Preller seinem Vater/Vetter?
                    Stall uns einquartierten.

                    Abends giengen wir noch ein
                    wenig in der Stadt u. Schloßgarten spatzieren.

                    10ten
                    Den andern Tag als am Freitage
                    machten wir einen kleinen
                    Ausflug in der Stadt herum
                    u. giengen über die Damm??ellen
                    durch eine Gasse, über den
                    Markt zur Casserne hinaus u.
                    besuchten Freund Egelkraut im
                    Gasthof des Königs, wo wir mit
                    diesen die merkwürdigsten Gebäu-
                    de aufsuchten u. besahen als z. B.
                    das alte Schloß, in der Maximilian-
                    straße, welches in einem [Quadrat] vorn
                    offen gebaut ist, mit einem Thurm
                    im Hofe, wo man inwendig hinauf-
                    reiten kann, daran das Regierungs-
                    gebäude, Hauptkirche, neue Schloß,
                    vor dem letztgenannten steht ein
                    sehr schöner Wasserbrunnen, worauf
                    ein Markgraf zu Pferd, und das
                    Pferd steht wieder auf einem liegenden


                    Mit besten Grüßen
                    Wolfgang

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