Heinrich Vogels Tagebuch 1838 (35-37)

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  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 137

    [gelöst] Heinrich Vogels Tagebuch 1838 (35-37)

    Tagebuch des 19-jährigen Heinrich Vogel aus dem raum Hof, Bayern 1838


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bisher geleisteten Arbeiten.



    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Baitzer
    Erfahrener Benutzer
    • 18.09.2011
    • 1242

    #2
    zu 1838 (2032) – 35 – linke Seite

    an dem Zeughaus vorbei, über
    den Hallplatz woselbst das ein-
    gehangene? Carthäuserkloster ist.
    Von hier in die Pfannenschmieds-
    gasse an der Lorenzer Kirche vor-
    bei, an welcher auch ein Röhrbrun-
    nen ist, nicht so schön wie der
    letzt genannte, aber doch auch
    sehr zierlich gebaut der Brunnen-
    stok aus sieben? ??? Statuen (+) zu-
    sammengesetzt aus deren Brüste?
    das Wasser läuft, in die Kö-
    nigsstraße auf den Marktplatz
    über den Obstmarkt in
    die Bindegasse, Theresien-
    platz, auf den Egydeplatz,
    ??? der Egyderkirche und
    Gymnasium, beim Laufer-
    thor vorbei, auf die Burg.
    Die Burg steht auf der Nord-
    seite von der Stadt auf einer
    Anhöhe ist oval gebaut
    mit mehreren Thürmen, u.
    auf der Nordseite mit einem
    Wall, sowie die ganze Stadt
    mit einem Wall umgeben ist.

    (+) welche Engel vorstellen

    Gruß Siegfried
    (Habe PN gelesen)

    Kommentar

    • Baitzer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.09.2011
      • 1242

      #3
      zu 1838 (2032) – 35 – rechte Seite

      Am Eingang des
      einmaligen Burghofes
      steht rechts die Statue des
      Schweden-König Gustaph
      Adolph in Lebensgröße. Im
      Innern des Schlosses ist es
      sehr schön, im großen Saal
      sind viele Gemälde zu sehen
      von Albr. Dürer (etc.) (etc.) als die
      Himmelfahrt Christi, die
      Erlösung Christi des? Saatan?
      aus der Hölle ein ??be-
      kanntes. Die Krönung des
      Kaisers Mathias; Verspot-
      tung Christi, die Vermählung
      der h. Katharine; die Enthaupt-
      ung des Hallivernus (Holofernes?) Himmel-
      fahrt Christi. General Schirm??;
      das Friedensfest des 30
      jährigen Krieges. Kaiser Ru-
      dolph von der Habsburg, Karl
      der Große v. Dürrer, Kaiser
      Sigmundes, dann ein herr(licher)
      Holzschnitt, und ein großes
      Schwert. öst(lich) am Saal


      Viele Grüße
      Siegfried

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5357

        #4
        an dem Zeughaus vorbei, über
        den Hallplatz woselbst das ein-
        gegangene Carthäuserkloster ist.

        Von hier in die Pfannenschmieds-
        gasse an der Lorenzer Kirche vor-
        bei, an welcher auch ein Röhrbrun-
        nen ist, nicht so schön wie der
        letzt genannte, aber doch auch
        sehr zierlich gebaut der Brunnen-
        stok aus vielen kleinen Statuen (+) zu-
        sammengesetzt aus deren Brüsten?
        das Wasser läuft, in die Kö-
        nigsstraße auf den Marktplatz
        über den Obstmarkt in
        die Bindegasse, Theresien-
        platz, auf den Egydeplatz
        mit der Egyderkirche und
        Gymnasium, beim Laufer-
        thor vorbei, auf die Burg.

        Die Burg steht auf der Nord-
        seite von der Stadt auf einer
        Anhöhe ist oval gebaut
        mit mehreren Thürmen, u.
        auf der Nordseite mit einem
        Wall, sowie die ganze Stadt
        mit einem Wall umgeben ist.

        (+) welche Engel vorstellen


        Mit besten Grüßen
        Wolfgang

        Kommentar

        • Wolfg. G. Fischer
          Erfahrener Benutzer
          • 18.06.2007
          • 5357

          #5
          Am Eingang des
          einmaligen Burghofes
          steht rechts die Statue des
          Schweden-König Gustaph
          Adolph in Lebensgröße. Im
          Innern des Schlosses ist es
          sehr schön, im großen Saal
          sind viele Gemälde zu sehen
          von Albr. Dürer (etc.) (etc.) als die
          Himmelfahrt Christi, die
          Erlösung Christi der Seelen
          aus der Hölle ein ??be-
          kanntes. Die Krönung des
          Kaisers Mathias; Verspot-
          tung Christi, die Vermählung
          der h. Katharina; die Enthaupt-
          ung des Hallivernus (Holofernes?) Himmel-
          fahrt Christi. General Schirmer?;
          das Friedensfest des 30-
          jährigen Krieges. Kaiser Ru-
          dolph von der Habsburg, Karl
          der Große v. Dürrer, Kaiser
          Sig(es)mund, dann ein herr(licher)
          Holzschnitt, und ein großes
          Schwert. öst(lich) am Saal

          Kommentar

          • Baitzer
            Erfahrener Benutzer
            • 18.09.2011
            • 1242

            #6
            Und das nach der Wärme des heutigen Tages ...

            zu 1838 (2033) – 36 – linke Seite

            stößt eine Kapelle an, welche
            der älteste Theil der Burg
            ist, mit vielen schönen Gemäl-
            den und Altar. Die Kapelle
            ist ??? ??? bedeutendes nied-
            riger alt der Saal, denn?
            die Emporen sind dem Saale
            gleich. Von da gieng es
            über den Saal und das nächst
            anstossende Zimmer und die?
            Portrad?te der ersten
            3 Ärtzte von Nürnberg, die
            3 Männer im feurigen Ofen,
            die 3 Churfürsten von Sachsen
            worunter? ??? die welche der?
            Reformation aus gelebt
            haben. Die 3 Weisen aus Mor-
            genland zu sehen sind.
            Im 2ten Zimmer die Ge-
            burt Jesu, die Fabel, wie
            der h. Christoph unseren
            h. Jesu durchs Meer trägt.
            Churfürst Friedrich der
            Weise.
            In 3ten Zimmer, 4 Apostel
            von Dürer (etc.) (etc.)

            Viele Grüße
            Siegfried

            Kommentar

            • Baitzer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.09.2011
              • 1242

              #7
              zu 1838 (2033) – 36 – rechte Seite

              Dann durch das Schlafzimmer
              des Königs, und die Zimmer
              der Königin, wo im ersten
              Zimmer mancherlei Gemälde
              sind, im 2ten Albrecht Duerers
              Brustbilder im 3ten Leben und
              Tod, im 4ten die Apostel, im
              5ten viele Portraiten.
              Von der Burg aus giengen wir
              durch die Tetzelgasse über den
              Markt und den Hallplatz vor-
              bei zum Franken Thor hinaus
              durch einen Haag auf den
              Dutzendteich, welcher ein Ver-
              gnügungsort der Nürnberger
              ist mit einem großen Weiher
              und Hang. Abends 7 Uhr
              kehrten wir wieder redour? nach
              der Stadt, giengen durch die Jaco-
              bistrasse an Jacobiplatz vorbei
              in der Mostgasse? und logierten
              daselbst im Gasthof zum Mond-
              schein, wo dann Freund Kaeßner?
              zurück nach Fürth kehrte.
              den 7ten August.
              Heute Frühe sahen wir

              Tagespensum geschafft.
              Gruß Siegfried

              Kommentar

              • Baitzer
                Erfahrener Benutzer
                • 18.09.2011
                • 1242

                #8
                zu 1838 (2034) – 37 – linke Seite

                uns noch ein wenig in der Stadt
                um, um das zu sehen was
                wir bisher übergangen haben,
                und um auch noch einiges zu
                kaufen. Von unsern Quartier
                aus gieng es auf den Markt, wo
                gerade alles voll von Käufern
                und Verkäufern war, beschauten
                auch daselbst die Frauenkirche,
                welche die Katholiken haben,
                sie ist eine schöne große ge-
                räumige Kirche, mit vielen
                Statun und 3 Altärn, wo bei
                dem Hochaltar 3 Fenster Glas
                malereien sind. Von da giengen
                wir auf den hinten anstossenden
                Tretelmarkt, dann giengen wir
                noch so ein wenig in der Stadt
                herum, wo ich dann in der Ram-
                schen Buchhandlung, und Pal-
                ler einstweilen auf der Pi-?
                ste??? gieng, wo
                er mich? erwarten? wollte. Von
                der Ram’schen? Buchhandlung
                machte ich meinen Weg durch
                die Carolinenstraße an der

                Gruß Siegfried

                Kommentar

                • Wolfg. G. Fischer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.06.2007
                  • 5357

                  #9
                  stößt eine Kapelle an, welche
                  der älteste Theil der Burg
                  ist, mit vielen schönen Gemäl-
                  den und Altar. Die Kapelle
                  ist um ein bedeutendes nied-
                  riger als der Saal, denn
                  die Emporen sind dem Saale
                  gleich. Von da gieng es
                  über den Saal und das nächst
                  anstossende Zimmer und die?
                  Portraite der ersten
                  3 Ärtzte von Nürnberg, die
                  3 Männer im feurigen Ofen,
                  die 3 Churfürsten von Sachsen
                  vermuthl[ich] die, welche der
                  Reformation aus gelebt
                  haben, die 3 Weisen aus Mor-
                  genland zu sehen sind.

                  Im 2ten Zimmer die Ge-
                  burt Jesu, die Fabel, wie
                  der h. Christoph unseren
                  h. Jesu durchs Meer trägt.
                  Churfürst Friedrich der
                  Weise.

                  In 3ten Zimmer, 4 Apostel
                  von Dürer (etc.) (etc.)


                  Einen schönen Sonntag wünscht Euch
                  Wolfgang

                  Kommentar

                  • Wolfg. G. Fischer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.06.2007
                    • 5357

                    #10


                    Dann durch das Schlafzimmer
                    des Königs, und die Zimmer
                    der Königin, wo im ersten
                    Zimmer mancherlei Gemälde
                    sind, im 2ten Albrecht Duerers
                    Brustbilder im 3ten Leben und
                    Tod, im 4ten die Apostel, im
                    5ten viele Portraiten.

                    Von der Burg aus giengen wir
                    durch die Tetzelgasse über den
                    Markt und den Hallplatz vor-
                    bei zum Franken Thor hinaus
                    durch einen Haag auf den
                    Dutzendteich, welcher ein Ver-
                    gnügungsort der Nürnberger
                    ist mit einem großen Weiher
                    und Hang. Abends 7 Uhr
                    kehrten wir wieder redour nach
                    der Stadt, giengen durch die Jaco-
                    bistrasse an Jacobiplatz vorbei
                    in der Mostgasse? und logierten
                    daselbst im Gasthof zum Mond-
                    schein, wo dann Freund Kaeßner?
                    zurück nach Fürth kehrte.

                    den 7ten August.
                    Heute Frühe sahen wir

                    Kommentar

                    • Baitzer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.09.2011
                      • 1242

                      #11
                      zu 1838 (2034) – 37 – rechte Seite

                      Breitengasse vorbei zum Spitt-
                      ler Thor hinaus, wo aber Praller
                      noch nicht da war, der Wagen?
                      kam aber gerade an, so setzte
                      ich mich mit auf und fuhr also
                      frühe 10 Uhr allein nach Fürth.
                      Unterwegs betrachtete ich noch ein-
                      mal die alte Stadt Nürnberg, u.
                      nahm herz(lichen) Abschied von ihr. Der
                      Herr behüte sie? aus Gnaden für
                      allen Übel, besonders für
                      falsche Lehre.
                      In Fürth angelangt, suchte ich
                      sogleich Freund Kaestner auf, war_
                      tete daselbst auf den Paller, aber
                      vergebens. Da ich nun Zeit hatte
                      so spatzierte ich auf die alte Veste,
                      welche ¾ St. von der Stadt liegt
                      und früher ein altes Raubschloß
                      war, es jetzt aber ein Wirtshaus
                      zu geselligen Vergnügen ist? Wo
                      sonst der sogenannte Sch???denstein
                      war, ist jetzt an dessen Stelle ein
                      majestätischer Thurm. Die Lage
                      des Ganzen ist hoch und Rhurm
                      und Wirtshaus ist durch einen
                      Wall getrennt, mit einer Brücke oben

                      Auf ein Nächstes.
                      Gruß Siegfried

                      Kommentar

                      • heidelerche
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.04.2012
                        • 137

                        #12
                        Zitat von Baitzer Beitrag anzeigen
                        Markt und den Hallplatz vor-
                        bei zum Franken Thor hinaus
                        durch einen Haag auf den
                        Dutzendteich, welcher ein Ver-

                        Tagespensum geschafft.
                        Gruß Siegfried
                        Nach Lage der Dinge müsste das das Frauentor am heutigen Bahnhof sein.

                        Danke, und lass dir Zeit. Was ich so aus dem Internet entnehme, ist bei dir der Sommer ausgebrochen, während wir hier noch einstellige Tageshöchsttemperaturen haben.
                        Viele Grüße
                        Peter Vogel
                        mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken

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                        • Wolfg. G. Fischer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.06.2007
                          • 5357

                          #13
                          uns noch ein wenig in der Stadt
                          um, um das zu sehen, was
                          wir bisher übergangen haben,
                          und um auch noch einiges zu
                          kaufen. Von unsern Quartier
                          aus gieng es auf den Markt, wo
                          gerade alles voll von Käufern
                          und Verkäufern war, beschauten
                          auch daselbst die Frauenkirche,
                          welche die Katholiken haben,
                          sie ist eine schöne große ge-
                          räumige Kirche, mit vielen
                          Statun und 3 Altäre, wo bei
                          dem Hochaltar 3 Fenster Glas
                          malereien sind. Von da giengen
                          wir auf den hinten anstossenden
                          Tretelmarkt, dann giengen wir
                          noch so ein wenig in der Stadt
                          herum, wo ich dann in der Ram-
                          schen Buchhandlung, und Pal-
                          ler einstweilen auf der Ei-
                          senbahn gieng, wo
                          er mich erwarten wollte. Von
                          der Ram’schen? Buchhandlung
                          machte ich meinen Weg durch
                          die Carolinenstraße an der

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                          • Wolfg. G. Fischer
                            Erfahrener Benutzer
                            • 18.06.2007
                            • 5357

                            #14
                            Breitengasse vorbei zum Spitt-
                            ler Thor hinaus, wo aber Praller
                            noch nicht da war, der Wagen
                            kam aber gerade an, so setzte
                            ich mich mit auf und fuhr also
                            frühe 10 Uhr allein nach Fürth.

                            Unterwegs betrachtete ich noch ein-
                            mal die alte Stadt Nürnberg, u.
                            nahm herz(lichen) Abschied von ihr. Der
                            Herr behüte sie aus Gnaden für
                            allen Übel, besonders für
                            falsche Lehre.

                            In Fürth angelangt, suchte ich
                            sogleich Freund Kaestner auf, war-
                            tete daselbst auf den Paller, aber
                            vergebens. Da ich nun Zeit hatte
                            so spatzierte ich auf die alte Veste,
                            welche ¾ St. von der Stadt liegt
                            und früher ein altes Raubschloß
                            war, es jetzt aber ein Wirtshaus
                            zu geselligen Vergnügen ist? Wo
                            sonst der sogenannte Schwedenstein
                            war, ist jetzt an dessen Stelle ein
                            majestätischer Thurm. Die Lage
                            des Ganzen ist hoch und Thurm
                            und Wirtshaus ist durch einen
                            Wall getrennt, mit einer Brücke oben


                            Mit besten Grüßen
                            Wolfgang

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