Henry's Journal page 6-8

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • heidelerche
    Erfahrener Benutzer
    • 03.04.2012
    • 137

    [gelöst] Henry's Journal page 6-8

    Tagebuch aus dem Jahre 1837; Raum Hof Bayern


    Dies ist eine Fortsetzungsgeschichte. Ein Namensvetter aus den USA bittet mich, ihm ein altes Tagebuch zu übersetzen. Leider reichen meine Fähigkeiten diese Handschrift zu entziffern nicht aus (sauberes Kurrent könnte ich schon). Ich bitte also um freundliche Mithilfe. Es werden nach und nach weitere Seiten hier eingestellt werden. Vielen Dank im Voraus und noch mehr Dank für die bishergeleistete Arbeiten.




    Viele Grüße
    Peter Vogel
    mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken
  • Gaby
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2008
    • 4011

    #2
    Hallo,

    Leseversuch:
    Seite 1 (Bild Nr. 206)

    August den 1ten
    Gieng der Webersgeselle Johann Heinrich
    Müller aus Neuenzügenrück (Neuziegenrück) bei
    Neuhof an der Zenn, nachdem er 2
    Jahre hier in Arbeit stand,
    und ein treuer Freund und Bruder
    in Christo war, von hier ab, um seine
    Fremde weiter in Preußen fortzu-
    setzen. Hof war ihn besonders lieb
    andem es dem Herrn gefiel hier ihn
    aus der Obrigkeit der Finsterniß
    zu erretten und in das Reich seines
    lieben Sohnes zu versetzen.
    den 6ten
    ..ahn ich mir junge lebendige E......
    von 28 Jahren gebürtig aus Grön-
    land an den Gestade von nördl(ichen)
    Eismeerß Coo? deutsche M.......
    fing, in ihrer Nationaltracht welche
    aus Seehundfellen \und einen Ring in der Nase/ bestand. Dieses
    seltsame Naturkind wurde als
    es 2 ½ Jahre alt war mit seinen Eltern
    als sie sich \auf ihren kleinen Nachen/ auf der See befanden
    durch einen Sturmwind die Küs-
    ste von Canada verschlagen, woselbst
    ihre Eltern von den Wilden ermordet wurden,
    dem Mädchen

    aber wurde das Leben
    geschenkt. Später kam ein amerikani-
    scher Capetain dahin, welcher dieses un-
    glückliche Geschöpf sah, bat sich sogleich
    aus, und bekam sie auch mit derer Be-
    dungniß Zeit ihres Lebens in ihrer
    Nationaltrakt zu lassen, dieser bracht
    sie nach Paris woselbst sie ..........hat
    genoß und .... auch nachher in der katholi-
    schen Kirchen getauft und Zeitdem
    reißt sie mit ihrem Begleiter durch ganz
    Europa herum und lässt sich von den
    Publikum sehen. Sie ist uhngefähr 4
    bis 4 ½ Schuh groß, Olivenfarbig,
    weil sie schon in vielen heißen Län-
    dern war, und trägt auch die Waffen
    ihres Vaters welche aus Baj.... und
    Sper besteht, und mehrere Früchte??
    aus Canada mit sich. Sie spricht auch
    mehre Sprachen als Indianisch, französisch
    italienisch und deutsch.
    den 10ten
    heue als am Donnerstag wurde
    mein Bruder Georg Sugel?
    nachdem er nun das Meisterrecht
    nachgesucht hatte von der hiesigen
    Liebe Grüße
    von Gaby


    Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de

    Kommentar

    • Wolfg. G. Fischer
      Erfahrener Benutzer
      • 18.06.2007
      • 5357

      #3
      Hallo Ihr Beiden,

      "den 6ten
      sahe ich mir junge lebendige Eskimo
      von 28 Jahren gebürtig aus Grön-
      land an den Gestade von nördl(ichen)
      Eismeer 3000 deutsche Meilen von
      hier, in ihrer Nationaltracht"

      Gruß Wolfgang

      Kommentar

      • Wolfg. G. Fischer
        Erfahrener Benutzer
        • 18.06.2007
        • 5357

        #4
        Nationaltracht zu lassen, dieser bracht
        sie nach Paris woselbst sie Unterricht
        genoß und wurde auch nachher in der katholi-
        schen Kirchen getauft



        trägt auch die Waffen
        ihres Vaters welche aus Bogen und
        Speer besteht, und mehrere Früchte??
        aus Canada mit sich. Sie spricht auch
        mehre Sprachen als Indianisch, französisch
        italienisch und deutsch.
        den 10ten
        heue als am Donnerstag wurde
        mein Bruder Georg Vogel?

        Kommentar

        • heidelerche
          Erfahrener Benutzer
          • 03.04.2012
          • 137

          #5
          Zitat von Wolfg. G. Fischer Beitrag anzeigen
          den 10ten
          heue als am Donnerstag wurde
          mein Bruder Georg Vogel?
          Leute, ihr alle seid Spitze!
          Jetzt wirds interessant denn Vogel ist das Stichwort für unsere Familien.
          Das mit dem Eskimo ist aber auch interessant zu erfahren, wie man damals über fremde Völker dachte und fühlte.
          Viele Grüße
          Peter Vogel
          mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken

          Kommentar

          • Xtine
            Administrator

            • 16.07.2006
            • 29770

            #6
            Hallo,

            207

            Prüfungs Comission des Schuhmacher-
            handwerks, als Schuhmacher geprüft.
            Die Prüfungs-Comissairen
            waren Herr Stadrath Schrön(???) als
            Zunftrichter, Johann Ehrhardt Fischer(??)
            als Obermeister, Georg Christian
            Fischer, als zweiter Obermeister
            den 12.
            suchte der Herr abermals die Stadt
            Münchberg mit einer fürchtbaren Feuers-
            brunst heim, welche am obenge-
            nanten Tage früh 1/2 10 Uhr unterhalb
            der Kirche in einem Schneidershau-
            se aus brach, und in eine solchen Kraft(??)
            um sich griff, daß in einem Rutsche
            der ganze Markt in Asche gelegt
            war, die Anzahl der _häuser ist
            60 und eben so viel Heben....(??)-
            en, denn das Land gericht Rent........
            Post ein Theil der Schulhäuser(?) und
            die Apotheke. Auch ............. ........
            .... dem fest.... Brande die große
            hitze und der Park Wurde bei dem
            wenige Tage vorher war die Hitze auf
            24° gestiegen und an denselben Tage
            eben so hoch gestiegen.

            Auch(?) ist diese Stadt im zeitl. viel besser
            dran als die Stadt Scheiz mit ihrem
            jüngst vergangen Unglück, denn
            dieselbe ist all ihrer Habe beraubt und
            in keiner Ass.....ung, so daß die
            Stath auf das höchste gestiegen ist. Mag(?)
            wer die Absicht des Herrn in beiden
            Städten verstehlt werden der Herr ....
            sei ja dadurch zur Buße ......
            auf daß sich Jedermann zu ihm bekehrn
            und keines verloren werde.
            den 25ten
            Heute ging Freund Rosenbauer(?)
            bisher gewesener Hauslehrer
            in hießigem Landgericht, vorher
            als Vickar nach Speier ab. Der Herr
            mög ihn Gnade zu seinem .....
            .........
            den 29ten
            Nachts 10 Uhr brannten in Sperneck(??)
            19 Häuser u. 25 Scheunen ab.
            den 31ten
            Schon wieder ist der Peter /: Georg
            Fischer:/ aus der Fremde da.
            Viele Grüße .................................. .
            Christine

            .. .............
            Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
            (Konfuzius)

            Kommentar

            • Wolfg. G. Fischer
              Erfahrener Benutzer
              • 18.06.2007
              • 5357

              #7
              den 12.
              suchte der Herr abermals die Stadt
              Münchberg mit einer fürchtbaren Feuers-
              brunst heim, welche am obenge-
              nanten Tage früh 1/2 10 Uhr unterhalb
              der Kirche in einem Schneidershau-
              se aus brach, und in einer solchen Wuth(?)
              um sich griff, daß in wenigen Stunden
              der ganze Markt in Asche gelegt
              war, die Anzahl der Häuser ist
              60 und eben so viel Nebengebäu-
              den, dann das Land gericht, Rentamt
              Post ein Theil der Schulhäuser und
              die Apotheke. Auch trug viel(?)
              bei dem heftigen Brande die große
              Hitze und der starke Wind bei, denn
              einige Tage vorher war die Hitze auf
              24° gestiegen und an denselben Tage
              eben so hoch gestiegen.

              Doch ist diese Stadt im zeitl. viel besser
              dran als die Stadt Scheiz mit ihrem
              jüngst vergangen Unglück, denn
              dieselbe ist all ihrer Habe beraubt und
              in keiner Assecuranz, so daß die
              Noth auf das höchste gestiegen ist. Mag(?)
              nur die Absicht des Herrn in beiden
              Städten verfehlt werden der Herr will
              sie ja dadurch zur Buße locken
              auf daß sich Jedermann zu ihm bekehre
              und keines verloren werde.

              den 25ten
              Heute ging Freund Rosenbauer(?)
              bisher gewesener Hauslehrer
              im hießigem Landgericht, vorher
              als Vickar nach Speier ab. Der Herr
              mög ihn Gnade zu seinem Amte
              verleihen.
              Zuletzt geändert von Wolfg. G. Fischer; 07.04.2012, 14:56.

              Kommentar

              • Gaby
                Erfahrener Benutzer
                • 07.04.2008
                • 4011

                #8
                Bild 208

                Septemb(er) 16ten
                Mittags um 12 Uhr, trat ich
                eine kleine Reise in das Fichtelgebirg
                in Gesellschaft des Pallers?, Grießbachs u.
                Großmanns an. und g...g.... von hier
                über Schwarzenbach, Kirchenlamnitz (Kirchenlamitz),
                Mark(t)leuthen u. Röslau woselbst wir
                übernachteten.
                Kirchenlamnitz ist ein ganz neu
                gebauter Mark(t)fleck, ............. die ....
                ... Kirche mit Thurm, Landgericht,
                2 Gasthäuser die ............
                Gemeinde sind. Die Lage ist ...... rechts
                längst des hohe Berg Ebrachtsstein (Epprechtstein) mit
                ...., links .. ... der Kornberg.
                Von hier aus auf Marktleuthen zu bei
                .................. genießt man eine
                herrl(iche) aussicht auf die Luisenburg.
                links .... sicht man den Markt Thier-
                stein mit seiner Ruine
                Marktleuthen an der Eger ein schönes
                Marktflecken mit einer herrl(ichen) Kirche,
                u. Pfarrhaus, welches meinen fur.....
                R....es gleichet.
                Röslau: an der Röslau übernachteten wir

                im Gasthof zu Roß, woselbst wir keine
                angenehme Nacht bekamen, ..........
                Theater wurde in den selben Hause ge-
                geben, u. als wir uns niederlegen woll-
                ten, so mussten wir uns in die ......
                Stube legen, woselbst die ganze Stube voll
                solches Gesindel war. .... des behütete
                uns nur allen .... selbe .... ... sein
                Namen gepriesen sey.
                17ten
                Am anderen Tage, als am Sontage ....
                gen wir früh um 7 Uhr in der alten Straße
                durch Leilersbach gar nach Wunsiedel
                Von Hof nach Wunsiedel sind 10 Po....
                In Wunsiedel angelangt, beschauten
                wir die Hauptkirche und suchten nachher
                gleich den Schlossergesellen Fre...
                Reichel auf. Nach einer Weile als wir
                uns gar Teisefertig gemacht hatten
                gieng das Besteigen des Fichtelgebirgs
                .... und z.... gieng es zu rast auf den
                Catharinenberg, welcher südl(ich) von der
                Stadt liegt. Auf dem selben befindet
                sich ein verfallene Cappelle mit einen
                in guten Zustand erhaltenen Thurm
                Schon hir genießt man eine schöne aus-
                sicht auf die Stadt. Von hier gieng es
                weiter gegen Süden, ....ch eine P....
                ....chle, auf das Alexanderbad, welches

                Leider fehlt hier einiges.
                Liebe Grüße
                von Gaby


                Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de

                Kommentar

                • Baitzer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.09.2011
                  • 1242

                  #9
                  Lückentext zu Bild 208

                  Septemb(er) 16ten
                  Mittags um 12 Uhr, trat ich
                  eine kleine Reise in das Fichtelgebirg
                  in Gesellschaft des Pallers?, Grießbachs u.
                  Großmanns an. und giengen von hier
                  über Schwarzenbach, Kirchenlamnitz (Kirchenlamitz),
                  Mark(t)leuthen u. Röslau woselbst wir
                  übernachteten.
                  Kirchenlamnitz ist ein ganz neu
                  gebauter Mark(t)fleck, worunter die ....
                  ... Kirche mit Thurm, Landgericht,
                  2 Gasthäuser die ansehn(lichsten)
                  Gebäude sind. Die Lage ist tief, rechts
                  längst des hohe Berg Ebrachtsstein (Epprechtstein) mit
                  Ruine links ¼ St. der Kornberg.
                  Von hier aus auf Marktleuthen zu bei
                  Raumettengrün genießt man eine
                  herrl(iche) aussicht auf die Luisenburg.
                  links sieht man den Markt Thier-
                  stein mit seiner Ruine
                  Marktleuthen an der Eger ein schöner
                  Marktflecken mit einer herrl(ichen) Kirche,
                  u. Pfarrhaus, welches meinen fürst(lichen)
                  Pail?es gleichet.
                  Röslau, an der Röslau übernachteten wir

                  im Gasthof zu Roß, woselbst wir keine
                  angenehme Nacht bekamen, den ein
                  Theater wurde in den selben Hause ge-
                  geben, u. als wir uns niederlegen woll-
                  ten, so mussten wir uns in die ......
                  stube legen, woselbst die ganze Stube voll
                  solches Gesindel war. .... des behütete
                  uns nur allen .... selbe wofür sein
                  Namen gepriesen sey.
                  17ten
                  Am anderen Tage, als am Sontage gien-
                  gen wir früh um 7 Uhr in der alten Straße
                  durch Leilersbach gar nach Wunsiedel
                  Von Hof nach Wunsiedel sind 10 Post..
                  In Wunsiedel angelangt, beschauten
                  wir die Hauptkirche und suchten nachher
                  gleich den Schlossergesellen Freund
                  Reichel auf. Nach einer Weile als wir
                  uns gar Reisefertig gemacht hatten
                  gieng das Besteigen des Fichtelgebirgs
                  an und zwar gieng es zuerst auf den
                  Catharinenberg, welcher südl(ich) von der
                  Stadt liegt. Auf dem selben befindet
                  sich ein verfallene Cappelle mit einen
                  in guten Zustand erhaltenen Thurm
                  Schon hier genießt man eine schöne Aus-
                  sicht auf die Stadt. Von hier gieng es
                  weiter gegen Süden, ....ch eine Papier-
                  mühle, auf das Alexanderbad, welches

                  Kommentar

                  • Wolfg. G. Fischer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 18.06.2007
                    • 5357

                    #10
                    Kirchenlamnitz ist ein ganz neu
                    gebauter Mark(t)fleck, worunter die neu-
                    en Kirche mit Thurm, Landgericht,
                    2 Gasthäuser die ansehn(lichsten)
                    Gebäude sind.

                    "welches einem fürstlichen Pailes gleichet"- gemeint ist Palais

                    stube legen, woselbst die ganze Stube voll
                    solches Gesindel war. Doch der behütete
                    uns vor allem Unfall, wofür sein
                    Namen gepriesen sey.

                    "10 Posten" im Sinne von Poststationen?

                    durch(?) eine Papier-
                    mühle


                    Mit besten Grüßen
                    Wolfgang
                    Zuletzt geändert von Wolfg. G. Fischer; 09.04.2012, 11:42.

                    Kommentar

                    • heidelerche
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.04.2012
                      • 137

                      #11
                      Erneut meinen herzlichsten Dank und ganz besonders soll ich aus den USA grüßen. Dort wird in der Vogelverwandtschaft fleißig die Chronik verteilt.

                      Leilersbach sollte Bibersbach sein, aber das ist für mich als geborenen Hofer relativ leicht. Es macht besonderen Spaß die Reiseberichte aus meiner Heimat Fichtelgebirge zu lesen.

                      Fortsetzung folgt ...
                      Viele Grüße
                      Peter Vogel
                      mitten aus dem "Vogel-Nest" in der Nähe von Selbitz, Oberfranken

                      Kommentar

                      Lädt...
                      X