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Unser lieber guter Hans, liebe gute Gertrud, O. 27.2.55 liebe Enkel! Unsere Straße heißt jetzt Limbacherstr., liebe Gertrud!!! Gern will ich Euch Lieben, Guten, heute zum Sonntag einige Zeilen schreiben. Es ist schön warm in unserem Zim- mer, während es draußen sehr schön kalt ist. Wir haben den ganzen Februar durch, bereits strenge Kälte, hingegen der Dezember und Januar erträglich waren. Wie geht es nun Euch meine Lie- ben Guten? Wir hoffen und wünschen von ganzem Herzen das aller- beste! Was macht Dein liebes gutes Herz unsere liebe Gertrud, geht es wieder richtig Ticktack? Wie ist es denn nun bei Dir un- ser lieber Hans?, denn wenn man älter wird klappt es manchmal hier und da nicht mehr so wie man es sonst gewöhnt war. Da Ihr nun etwas mehr Ruhe habt, hoffen wir somit gern, daß Ihr beide Euch bester Gesundheit erfreuen werdet. Ja, die liebe Gesund- heit ist und bleibt eben der größte Reichtum, den der liebe Herr- got den Menschen schenken kann. Was macht nun unser lieber Reinhard, liebe Sylvia und liebe Eleanor nebst liebem Ehe- gemahl? Grüsst sie bitte alle recht herzlichst von uns! Wie klappt es denn im Geschäft? Wir wünschen gern, das es recht gut gehen möge. Über die liebe Muttel kann ich Euch nun noch keine gute Nachricht zukommen lassen, während ihr Bein etwas besser geworden ist, lässt seit Anfang dieses Jahres ihr Herz sehr zu wünschen übrig. Es schlägt sehr unruhig, Muttel fühlt sich immer sehr schwach und hat zeitweilig selbst wenn sie im Bett ruht, erhebliche Atemnot. Dieser Zustand ge- fällt Muttel und auch mir, natürlich gar nicht, ebenso dem Arzt. Er hat ihr Herztropfen zweifacher Art verschrieben, und dazu ab- solute Bettruhe angeordnet. Infolge schnell eintretender Liege- schmerzen, muss sie dann doch einmal aufstehen und nimmt mir dabei wenigstens das Essenkochen ab, wovon ich nun eben leider gar nichts verstehe. Einholen und die anderen häuslichen Ar- beiten erledige ich dann, obwohl es mir auch mitunter schwer fällt. Aber es hilft alles nichts es muss sein, wir haben hier doch niemand der schnell uns einmal etwas besorgen respektive erledigen könnte. Wollen wir nun hoffen und wünschen, daß es mit Muttel sich wieder bessert, der Arzt sprach schon einmal von wegen Krankenhaus, davon will aber Muttel nichts wissen, da ihre lieben Eltern beide an ähn- lichen Erkrankungen in Krankenhäusern verstorben sind. Am
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Donnerstag vergangene Woche den 24.2. erhielten seit längerer Pause wieder eine liebe Karte von unseren lieben Wolfgang wo- rüber unsere Freude natürlich sehr groß war. Er lässt Dich lieber Hans nebst lieben Familie vielmals herzlichst grüßen und dankt Dir lieber Hans für alles Gute, was Du an ihm und vor allem an uns getan und noch tust, was er Dir niemals vergessen werde. Er bittet um neue Bilder von all seinen Lieben, daß für ihn immer die größte Freude sei. In meinem letzten Luftpostbrief vom 9.2.55 informierte ich Euch darüber, daß ab 14.1.55 neue Verord- nungen über den Geschenkpaketverkehr mit dem Anstande eintreten. Füge inliegend einen Zeitungsausschnitt mit bei, wo das Wichtigste darüber ersichtlich ist. Luftdicht abge- schlossen, respektive verschlossene Behältnisse nicht mehr zugelassen sind. Das käme für Kaffee eventuell Kakao in Frage, als Genussmittel; Für Lebensmittel wäre es dann für Oel sowie Fischkonserven der Fall, ebenso Büchsenmilch etc. Für letztere erwähnten drei Sachen bestände dann so gut wie keine Möglich- keit zum senden während Kaffee, Kakao, eventuell in Tüten zu senden möglich wäre. Aber dabei immer genau beachten nur 250 Gr. bei Kaffee und Kakao, Cigaretten 2 Packungen Pall Mall und bei Schocolade höchstens 300 Gr. mehr auf keinen Fall. Diese Ge wichte genau einhalten niemals auch nur 1 Gr. darüber!!! Lebe nun noch einen Prospekt bei, um den zu studieren ich Euch bitte. Ihr könntet uns dadurch etwas schicken, was Euch keine Mühe machen würde, keinen Zoll kostete und auch keinerlei Versandkosten. Ihr brauchtet dort nur Geld einzuzahlen und wir bekämen es hier zugeschickt. Das Paket mit zwei X X Malen wäre uns sehr wünschenswert, da es die Sa- chen sind, welche wir uns hier immer noch nicht leisten können und doch sehr gern haben möchten. Wenn die Mut- tel jetzt auch Kaffee nicht trinken möchte, obwohl der Arzt ihr Früh eine Tasse erlaubt hat zu trinken, so darf ich es doch jetzt uneingeschränkt. Unser Kaffee und Kakao ist schon wieder alle, bitte versucht es auch einmal mit so einem Paket uns zu senden. Wenn Paket a (XX), oder h (X), Euch zu teuer, so würden wir auch mit Paket Nr. 19, zufrieden sein. Wie denkt Ihr darüber, auch über den Preis? Ich schließe nun mit vielen herzlichen Grüßen an Euch, unsere Lieben, Guten, besten Wünschen und Dank von Euren lieben Eltern!
"In meinem letzten Luftpostbrief vom 9.2.55
informierte ich Euch darüber, daß ab 14.1.55 neue Verord-
nungen über den Geschenkpaketverkehr mit dem Auslande
eintreten."
Dann wollen wir doch mal eine Übersetzung beginnen!
Our dear old Hans, dear good Gertrude, O. 02/27/55
dear grandchildren!
Our street is now called Limbacherstr., dear Gertrude!
I like to write you dear good ones a few lines on today´s Sunday. It's comfortably warm in our room, while it is rather cold outside. We already had severe cold weather through most of February, however, the December
and January were tolerable. How are you now my dear loved and good
ones? We hope and wish with all of our hearts all the
best! How is your dear good heart of our dear Gertrude,
is it really ticking in order again? How are you now our dear Hans? As you get older, things sometimes do not work here and there as they used to work in former times. As you now have a little more rest, we hope so glad that both of you enjoy excellent health.
Thomas
FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)
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