Bedeutung der Kennzeichnung eines Sterbeeintrages?

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  • Liachtinger
    • Heute

    [gelöst] Bedeutung der Kennzeichnung eines Sterbeeintrages?

    Quelle bzw. Art des Textes: Sterbematr.
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1721
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Waldkirchen


    Hallo ,
    was bedeuten die Ziffern bzw. die Kennzeichnung vor den jeweiligen Einträgen?
    Datum isses nicht, Ordnungszahl isses nicht, steht immer davor; ich werd da nicht schlau draus.

    Gruss Gerd

    Originalfundstelle:


    PS: was mir aufgefallen ist:
    es kommen nur die Ziffern 15, 30 und 42 vor soweit ich das sehe...
    Seite 38
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Gast; 31.01.2012, 13:02.
  • Xtine
    Administrator

    • 16.07.2006
    • 28815

    #2
    Hallo Gerd,

    vielleicht ist es das, was die Angehörigen für die Predigt gezahlt haben?
    Meistens steht ja 15 oder 30, oft auch 42, und hin und wieder nihil / Nl. (=nichts).
    Das x könnte dann für Kreuzer stehen.
    Viele Grüße .................................. .
    Christine

    .. .............
    Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
    (Konfuzius)

    Kommentar

    • Liachtinger

      #3
      Geeniaaal Christine !!!
      da wär ich nie drauf gekommen.
      nl = a staade Leich (Pfarrer schweigt)
      15 Kreutzer = normale Leichenred
      30 Kreutzer = Lobpreisung in der Leichenred
      42 Kreutzer = wie 30 ....nur dass der Pfarrer zusätzlich vor Rührung weinen tut.

      Danke sehr.
      Weiss jemand auswendig was 30 Kreutzer in Bayern wert waren um 1720 ?

      Kommentar

      • Mechthild

        #4
        Hallo Gerd,

        in Passau kostete im Jahr 1681:

        ein Pfund Rindfleisch 3 Kreuzer
        1 Pfund Schweinefleisch 5 Kreuzer
        1 Pfund Butter 8 Kreuzer
        1 Scheffel Hafer 30 Kreuzer
        1 Gans 16 Kreuzer

        Quelle: Eike Pies: Löhne und Preise 1300 - 2000

        Schöne Grüße
        Mechthild

        Kommentar

        • Rolf Stichling
          Erfahrener Benutzer
          • 21.06.2011
          • 791

          #5
          Zitat von Liachtinger Beitrag anzeigen
          Weiss jemand auswendig was 30 Kreutzer in Bayern wert waren um 1720 ?
          Man konnte um 1750 in einem bürgerlichen Gasthaus für 1 1/2Groschen gut und reichlich zu Mittag essen.

          Dabei galt:

          1 Groschen = 3 Kreuzer = 12 Pfennig = 12 Heller
          oder:
          1 Gulden = 240 Pfennig = 120 Rappen = 60 Kreutzer = 20 Groschen = 15 Batzen

          Also: Anderthalb Groschen = 4 1/2 Kreuzer
          Also 30 Kreuzer = sechs bis sieben mal "ausgehen".

          Schönen Tag noch!

          Rolf
          Herzliche Grüße und viel Erfolg bei der Suche nach den Ahnen.
          :vorfahren:
          Rolf Stichling

          PS. Ich suche die Herkunft von

          Tobias Stichling. Er erhielt als Gürtlermeister 1697 in Weimar das Bürgerrecht und stammt dem Bürgerbuch nach aus Erfurt.
          In Erfurt gibt es aber so viele Stichlinge! Von welchem Zweig der Stichlinge in Erfurt mag mein Tobias abstammen?
          1688 hat er seine Lehre als Gürtler in Erfurt beim Gürtlermeister Hucke begonnen. Jetzt suche ich die Eltern von Tobias.

          Kommentar

          • Liachtinger

            #6
            Auch euch beiden Dank für die weitergehende Aufklärung.
            Jetzt weiss ich wenigstens, dass meinen Altvorderen das Betrauern durch den Pfarrer 10 Pfund Rindfleisch wert war.
            Danke und gelöst
            Gerd

            PS: was hätt denn da wohl das Leichenbietergeschau mit den Mundwinkeln bis zu de Knia von der Anschie gekostet, 3 ganze Ochsen wahrscheinlich.

            Kommentar

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