Lesehilfe für 2 1/2 Wörter erbeten - 1665

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Kunzendorfer
    Erfahrener Benutzer
    • 19.10.2010
    • 2029

    [gelöst] Lesehilfe für 2 1/2 Wörter erbeten - 1665

    Quelle bzw. Art des Textes: Trauungsbuch
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1665
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Hannsdorf/Nordmähren


    Hallo,

    Kann jemand sinnerfassend die letzten 2 1/2 Wörter des Eintrags vom 19.07.1665 entziffern. Ich lese da so etwas wie Vitorous, also etwas mit Glas. Anm.: In mora minoris (Klein Mohrau) gab es eine Glashütte.

    19 Julij Joannes Georgius Bösen filius mora maioris cum Rosina Christto
    phori Schöpsen filia mora minoris xxx xxx xxx.


    Vielen Dank!


    Kunzendorfer
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Kunzendorfer; 13.10.2011, 17:08.
    G´schamster Diener
    Kunzendorfer
  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11784

    #2
    Dann müsste dort vitriarius stehen, das sieht aber nicht so aus.

    Ich "lese" vielmehr: sub dmo [=domino] hni [? honesti?] Vito..ius

    Unter dem ehrenwerten Herrn Vito...

    Ist natürlich nicht sicher.
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm

    Kommentar

    • Kögler Konrad
      Erfahrener Benutzer
      • 19.06.2009
      • 4846

      #3
      sub dominio domini v. I...

      unter der Herrschaft des Herrn von ...

      Gruß Konrad

      Kommentar

      • henrywilh
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2009
        • 11784

        #4
        Ja, Kunzendorfer,
        dann nimm mal die Lösung von Konrad.
        Schöne Grüße
        hnrywilhelm

        Kommentar

        • Kunzendorfer
          Erfahrener Benutzer
          • 19.10.2010
          • 2029

          #5
          Hallo Henry und Konrad,

          sub d[o]m[in]o h[o]n[est]i Vitr[i]arius

          unter dem ehrenwerten Herrn Glasmacher

          also wohnhaft in der Ansiedlung beim Glasmacher (Martin Peterhansel) in Klein Mohrau müsste das heißen, oder?
          Anm.: 1665 gab es 7 Häuser rund um die Glashütte


          Kunzendorfer
          G´schamster Diener
          Kunzendorfer

          Kommentar

          • Kögler Konrad
            Erfahrener Benutzer
            • 19.06.2009
            • 4846

            #6
            sub d[o]m[in]o h[o]n[est]i Vitr[i]arius

            So kann es auf keinen Fall heißen,
            weil die lateinischen Endungen überhaupt nicht zusammenpassen
            (-o, -i, -us)

            Wenn er in dem Haus des Glasmachers wohnen würde, würde anderst formuliert sein
            (in domo, domicilio)
            sub - verleitet mich von der häufigen Formulierung her eindeutig zur Herrschaft, unter der einer steht (er steht nicht unter dem Herrn Glasmacher)
            sub dominio - unter der Herrschaft
            jetzt kann es honesti V. ...heißen, das gebe ich zu.

            Mach dich einmal schlau, unter welcher Herrschaft der Ort in der fraglichen Zeit war.
            Vielleicht kommst du so weiter, wenn dir dieser Zusatz so wichtig erscheint.

            Gruß Konrad

            Kommentar

            • Kunzendorfer
              Erfahrener Benutzer
              • 19.10.2010
              • 2029

              #7
              Hallo Konrad,

              Der Ort mora minoris (Klein Mohrau) gehörte zur Herrschaft Goldenstein.
              Ich erkläre mir meine Theorie auf Grund der historischen Fakten so:

              Klein Mohrau liegt am Fuße des Saubergs. Am Sauberg wurde oberhalb von Klein Mohrau im Jahre 1610 eine Glashütte gegründet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich dort auch eine kleine Ansiedlung, genannt Glashüttendörfel (gehörte aber zu Klein Mohrau) Im Jahre 1689 wurde die Glashütte aufgelassen, der Grund verkauft und parzelliert und der Ort Glasdörfel gegründet.

              Deswegen glaube ich, dass sich der Verweis nach mora minoris auf das Glashüttendörfel bezieht und dass der Christoph Schöps eben dort und nicht unten im Hauptort Klein Mohrau gelebt hatte. Dieses Glashüttendörfel stand ja auf dem Grund des Glasmachers.

              Die "Wichtigkeit" ist relativ, aber wenn der Christoph Schöps bei der Glashütte gelebt hatte und nicht im Ort, dann kann ich auch annehmen, dass er in der Glashütte als Glaser gearbeitet hat. Somit kenne ich indirekt sein Handwerk.


              Kunzendorfer
              Zuletzt geändert von Kunzendorfer; 14.10.2011, 14:01.
              G´schamster Diener
              Kunzendorfer

              Kommentar

              • sternap
                Erfahrener Benutzer
                • 25.04.2011
                • 4070

                #8
                ich habe mal irgendwo gelesen, dass sich (nicht nur) die familie peterhansl wegen ihrer glaskunst hoch geschätzt war und durch ein kaiserliches papier in den glashüttendörfern selbst helfer und untertanen suchen und halten konnte. die hatten irgendein privileg.

                hier wird erwähnt, dass sie freirichter waren:
                Zuletzt geändert von sternap; 11.11.2011, 00:35.
                freundliche grüße
                sternap
                ich schreibe weder aus missachtung noch aus mutwillen klein, sondern aus triftigem mangel.
                wer weitere rechtfertigung fordert, kann mich anschreiben. auf der duellwiese erscheine ich jedoch nicht.




                Kommentar

                • Kunzendorfer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.10.2010
                  • 2029

                  #9
                  Hallo Sternap,

                  Das Privileg erhielt der Georg Schürer im Jahre 1610. Das Glashüttendörfel, das sich um die Glashütte entwickelte, stand auf Grund und Boden des späteren Glasmachermeisters Martin Peterhansel (ab 1623). Der Grund, und somit die Hütten um die Glashütte gehörten offiziell aber zu Klein Mohrau.

                  Deswegen glaube ich, dass bei diesem Eintrag nicht um die direkte Ortsbezeichnung handelt, sondern um den Verweis auf ein Glasererhaus bei der Glashütte.


                  Kunzendorfer
                  G´schamster Diener
                  Kunzendorfer

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X