Alte Schrift von 1490

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  • eschenbeck
    Erfahrener Benutzer
    • 04.10.2010
    • 2725

    [gelöst] Alte Schrift von 1490

    Quelle bzw. Art des Textes: Bayr. Staatsarchiv
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1490
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Oberpfalz


    Wieder für mich etwas interessantess, was ich aber nicht deuten kann.
    Bin wieder auf Eure Hilfe angewiesen.
    Vielen Dank im Voraus

    Eine Vergrößerung findet Ihr unter:





    LG aus Bonn

    Wolfgang
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von eschenbeck; 03.10.2011, 10:14.
    LG aus Bonn
    Wolfgang

    http://www.eschenbeck.net/


    Mein Motto:
    Man lernt nie aus, ich bemühe mich, dieses zu beherzigen, auch wenn es schwer fällt.

    Bei Bedarf mache ich gerne Bilder für Euch:
    Bonn (mit Umkreis)
  • Kögler Konrad
    Erfahrener Benutzer
    • 19.06.2009
    • 4847

    #2
    Fange ich halt einmal beim ältesten Brief an, bis der Henry ausgeschlafen hat


    Ich Augustin Eschlbegckh won
    hafft zu Frontenhaussen unnd Ich Anna sein
    Eheliche Haußfrau, Bekhennen Ainhelligelich unnd thuen khundt
    mit dem brief, wo der zuverlessen fürkhombt vor menniglich
    für unns, all unser Erben, freundt und Nachkhomen,
    dass wür unverschaidenlich unnd wolbedechtlich Recht, Redlich
    unnd khäufflich zu ainem ewigen und stetten khauff verkhaufft
    unnd zukhauffen geben haben, wissentlich in Crafft diß briefs
    dem Würdigen Sannct Johanns Gottshauß zu Oberndiet-
    firten, dem Pfarer unnd seinen Zechbröbsten daselbst, gegenwärtigen
    unnd Könnftigen an seiner statt Nemblichen unssern
    halben Hof genannt der Miterhof zu Wetterstorf in König-
    khover Pfarr und Trispacher gericht gelegen, Allenthalben unnd
    aller Zuegehörung in Grundt unnd Poden, auch mit allen den Rechten
    würden, fruchten, nuzen und Zuegehörungen, so von Alter unnd
    durch recht darzu gehört, nichts außgenomen, und wür den
    den von unserem lieben Vattern unnd Schwagern Weillendt
    Connrathen Eschlbeckhen ererbt haben, ungeverlich, dass wür auch
    deß obgenanten Gottshauß unnd der Zächbröbst an seiner
    statt recht gethreu, gewer unnd fürstandt sein sollen unnd wellen,
    für all Rechtliche Ansprache, wo, wann und wie offt In deß von unns
    ertwegen not beschicht unnd das alzeit mit den Rechten außtragen
    unnd Richtig machen, ohn al deß Gottshauß und seiner Zöchbröbst
    ohne Costen unnd schaden. Tätten wir das
    aber nicht, waß des Gottshauß schaden nämb, Groß oder
    khlain, wie der genannt möchte werden, khainen außgenommen
    denselben schaden alles unnd yedes sonderlich soll und mag das
    dass Gottshaus oder an seiner statt die Zöchbröbst woll bekhommen
    unnd habhafft werden, zu unß unnsern Treuen und Erben, Auch darzue
    unverschaidenlich auf aller unnser Hab unnd guett aufliegendt unnd
    fahrendt, wo wür die haben, die mögen sy sich Alß dann woll

    Gruß Konrad

    Kommentar

    • Kögler Konrad
      Erfahrener Benutzer
      • 19.06.2009
      • 4847

      #3
      Mach ich halt schnell fertig


      Understehen unnd Innhaben biß solang sy ahn statt deß Gottshauß
      deßhalb ohn allen schaden sein, auch nuz unnd gewer er-
      sessen, alß sollichen Khauff freiys Eigen unnd Lanndstrecht ist.
      sodann sy haben unnß darumb unnd darfür ain solliche Suma gelt
      von des Gottshauß Guett beraith, zu rechter Zeit und ohnschaden
      außgericht und bezalt, darum unnß jetzt unnd hiefürahn
      wolbeniegt unnd beniegen soll. Auf dass verzeichen wür uns
      unnsern obbemelten halben Hof, genandt der Mitterhof zu
      Wetterstorf, Allenthalben unnd aller Zuegehörung, zusambt den
      Briefen, soviel wür der in Unser gewaltsamb haben, darüber lautten
      gegen dem obgenannten Sannct Johanns Gottshauß zu
      Oberndietfirten, gegen den Pfarer und Zöchbröbsten daselbst, gegen-
      wärdigen unnd khonnftigen gar und gennzlich in Ewiger ver
      zicht wissentlich hiemit in Crafft des Brieffs, also dass weder
      wür selbst khainer unnser Erben noch sonst yemandt von
      unnsertwegen darumb darauf darnach khainerlay Zuespruch
      Recht unnd Forderung nit mehr haben sollen, gewinen wollen noch mögen.
      weder mit Recht noch ohn Recht, Geistlich noch Weltlich, noch sonst
      mit khainer andtern sach, wie dass zuerdenkhen wär zuege
      schenn, sonnder Aleß treulich unnd ohn geverde, deß zu wahren
      Urkhundt geben wür obbenandt weillandt Augustin
      Eschenbeckhen unnd Anna Eschenbeckhin dem offtbemelten Gottshauß
      allso den Brief, Besigelt mit meinem Eschelbechen aigen anhangenden
      Innsigl, unnd zu besser Sicherheit haben wür mit vleiß erbetten
      den Edlen Weisen Hannßen Treitkhover zu Khazpach, der Zeit
      Landtrichter zu Eggenvelden, unnd Wolfgang Herrandt
      Kastner zu Teißpach, dass sie Ire aigen Innsigl auch daran gelegt haben
      (Doch In, ihren Erben unnd Innsigl ohn schaden)
      Darunter wür unnß unnd für all unnser Erben mit unnsern
      Frauen in anderweiß verbindten. Innhalt deß briefs war
      und stätt zu halten der gebot tumb Treitlkhovers Innsigl, seindt
      die Ersamen Hanns Wintterstainer und der Leonhardt
      Landtsperger, baide Burger zu Eggenvelden, unnd Herrandts
      Innsigl Christoph Zilpaum und Hanns Ganns baidt
      burger zu Teistorf. Geben am Mittwochen nach Sannct
      Peters und Paulstag vonn Christi unnsers lieben Herrn
      geburth vierzehenhunderd und darnach in dem Neuzig-
      isten Jarr.

      Gruß Konrad

      Kommentar

      • eschenbeck
        Erfahrener Benutzer
        • 04.10.2010
        • 2725

        #4
        Vielen Dank Konrad!!!
        Konntest du nicht abwarten, bis Henry ausgeschlafen hat?

        Verstehe ich das hier rchtig
        "Vattern unnd Schwagern Weillendt Connrathen Eschlbeckhen"
        ist der Vater von Augustin???

        Den Ortsnamen "Oberndietfirten", wo könnte ich den finden?

        LG aus Bonn

        Wolfgang
        Zuletzt geändert von eschenbeck; 02.10.2011, 13:07.
        LG aus Bonn
        Wolfgang

        http://www.eschenbeck.net/


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        Bonn (mit Umkreis)

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        • Kögler Konrad
          Erfahrener Benutzer
          • 19.06.2009
          • 4847

          #5
          Verstehe ich das hier rchtig
          "Vattern unnd Schwagern Weillendt Connrathen Eschlbeckhen"
          ist der Vater von Augustin???"

          Mei, lieber Wolfgang vo Bonn, das weiß ich auch nicht so recht, weil
          ich kein Eschlbeckher nicht bin. Duuu musst doch die alle sammeln.
          Ich hab das nur heruntergelesen und aufgeschrieben, was du mir vorgesetzt hast.
          Eine vorerstige Erklärung wäre, dass
          1. ich falsch gelesen habe
          2. der Schreiber "Schwager" statt "Schwecher" geschrieben hat oder
          dass er es tatsächlich so gemeint hat, wie es in der Regel in Altbayern der Fall war:
          da hatte nämlich "Schwager" die Bedeutung "Schwiegervater"

          Vom Augustin war also der Konrad der Vater und von dessen Ehegemahlin Anna
          der Schwiegervater = Schwager; capito?

          Und den Ort Oberndietfirten kennst aa net? Des ist ja a Schand.
          Denn kennt doch keiner.
          Aber wir befinden uns in vergangenen Zeiten.
          Schau dich a mal um im Umkreis von Eggenfelden - das ist in Niederbayern -
          entweder auf da Landkarten oder fahrst a mal von Bonn aus an am Nachmittag hin,
          dann fragst d Leit usw.
          Und die Leit wern dir sang, dass es da an Ort: Oberdietfurt gibt. Und pfeilgrod
          der kannt's und werd's sei.

          Hast du überhaupt sonst alles kapiert, wos da in dem Brief steht?
          Des ist für unsereinen in der heitigen Euro-Rettungsschirm-Zeit alles a bisserl gschpassi und
          umständlich, aber es hat scho an Sinn. Glaub mir's.

          So jetz hör i wieda auf, weil i heit no an Vortrag halten muss.

          Gruß Konrad

          Kommentar

          • eschenbeck
            Erfahrener Benutzer
            • 04.10.2010
            • 2725

            #6
            Hallo Konrad,

            wenn ich deine Zeilen lesen kann ich nur sagen, ich bin begeistert!!!
            Wenn wir die Bayern nicht hätten, sie müßten erfunden werden.
            Darum bin ich auch so gerne in dem Land meiner Vorväter, obwohl ich sie manchmal nicht verstehen kann.

            Aber nichts für ungut, auch diesmal herzlichen Dank an dich, vielleicht kann ich es mal wieder gut machen, würde mich freuen.

            LG aus Bonn

            Wolfgang
            LG aus Bonn
            Wolfgang

            http://www.eschenbeck.net/


            Mein Motto:
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