[gelöst] Kauffshandlung von 1651

[eschenbeck]

Quelle bzw. Art des Textes: Staatsarchiv Amberg
Jahr, aus dem der Text stammt: 1651
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Thurndorf/Oberpfalz

Hallo,

für diese Woche meine letzte Bitte. Wer übersetzt mit diesen Kaufvertrag aus dem Jahre 1651??
Leider etwas umfangreich, aber ich erhoffe mir, wie immer, neue Erkenntnisse über meine Vorfahren.

LG aus Bonn und einen schönen Sonntag

Wolfgang

[Uschibaldi]

Hallo Wolfgang!
1. Seite

Turndorf Kauffshandlung
Geörg Schenmann hier Zw Turendorf wie erstgemelte
als weilent Geörg Esch-
böckhn seliger hinder-
lassener hinder verord-
neter Vormundt verkhaufen?
in Vormunds namen:
dann Hanß Eschenböck von
Eschenbach? und Elisabet
Eschenbökhin noch ledig
Standts als beede erst-
gedachte Eschenböckhische
MittErben iedes für sich selbsten, mit hilf und be-

2. Seite
standt Hansens von der
Grin des Jüngern alß
Zu der Elisabeth erbetnen
Anweisers, und zu fordern
mit sonderem Wissen und
Willen deß Curfürstl. Richter-
ambtes hie zu Turndorf
alß Irer der merberierten
Puppillen (Schützling) vorgedachter Ob-
rigkheit dem Erbern Hanß
Dötsch Iren frli. lieben Vettern
noch ledig Standts seinen
Erben und Nachkhomen, Ir,
nach Absterben Irer lieben
Öltern seel. anerstorb-
nes Eschenböckhisches Gutt
so anno 1646 in Grundt
mit abge..... worden
zwischen Hansen von der
Grin deß ältern und
Hansen Hornmanns Haisern?
gelegen, mit aller ... ...
Zugehörung zu Dorff und
Feld nichts ausgenommen,
wie solches vereint und
versteuert auch dem besagten
hieigem Turndorf

Seite 3
Zinßend handlangbar und
mit aller Rodmessigkeit
underworffen ir solches auch
von dem vorigen Inhaber
unchigkhlich genuzt und
genossen; und sonderlich an
deme Eschenböckhen uff die
200 Jar hero, also schon
eingehabt worden umb
und von 190 fl Haubtsach
und 3 kr alßbalden
bezalten Leikhauff Rainischer
Werung jeder Gulden Zue 15 Raz??
oder 60 ?? gerechnet, solcher
Gestalten zu bezalen alß
uff Negst koments Weinachten
disß 51 Jars Zlibe Gott,
15 fl und widerumben Anno 52
uff Weinachten 15 fl. Dann
53, 54, 55 und 56 iedes
malß uff erstgemelte zue
25 fl. Anno 1657 und 58 aber
damit es völlig bezalt wird
ieder Zeit auch uff Wein-
nachten 30 fl. Damit
khan Er Khäuffer Hannß
Dötsch, seine Erben und Nachkhomen nunmer schalten

Seite 4
und walten thun und lassen
nach seinem belieben und wol-
gefallen, ohn meinigelichs
Einredt, und wirdet Ime
solch ob verstandenes Gutt
mit all seiner ain und
Zuegehörung
bössern Rechtens
hiemit übergeben und ein-
geantworttet. Doch ist diß
EXPr... bedingt und Vor-
behalten worden, weil
Hans Georg und Lorenz
beede Eschenböckhische Ge-
brider und Mitt Erben
noch in frembe Landen
dern einer uff etlich 20
und der ander uff die 20
Jar hinwekh khomen, und sie
Iren maisten Erbtail neben
Irer obbegriffener Schwester
Elisabeth, noch darob Zu
suchen, wann Einer auß
Inen iber khurz oder lang
widerumben Zu Lannd und
hieher khomen würdt und
wolte lusß und lieb darZu
haben solches keiflich

Seite 5
wider an sich Zu bringen
daß Ime , uff vorher ein-
genomenen Augenschein
solches Gutt, ganzem parer
Bezallung alles Uncosten
wie es Namen hat, und
erkhentlich durch ein par Teutsche, redliche erliche Leit
zu beweisen ist, wider im
geraumbe und ybergeben
werden solte. Und
weil er Khäuffer noch ein
lediger Gsöll, und dahero
erß zuerwartten staet,
was nach Absterben seiner
Eltern ime zu seinem An-
teil erblich werden möchte, hat sich sein Vatter undt
Mutter mir Richtern und
den Verkhäuffern angelobt
was an Erlagung der Friste
wie auch sonsten in ander Weeg
abgeet, wollens für Ime seine
Eltern bezalen und Zue und
versteen lassen
Actum den 8. Juni 1651

die Zeugen mag ich nicht mehr schreiben!

LG Uschi

[Kögler Konrad]

Bild 1
Ganz kleine Kleinigkeiten

Turndorf Kauffshandlung
Geörg Schenmann hier Zw Turendorf wie erstgemelt
als weilent Geörg Esch-
böckhn seliger hinder-
lassener Kinder verord-
neter Vormundt verkhauft
in Vormundschaffts namen:
dann Hanß Eschenböck von
Eschenbach und Elisabet
Eschenbökhin noch ledigen
Standts als beede erst-
gedachte Eschenböckhische
MittErben iedes für sich selbsten, mit hilf und bei-

Gruß Konrad

[Kögler Konrad]

Seite 2


standt Hansens von der
Grin des Jüngern alß
Zu der Elisabeth erbetnen
Anweisers, und zu forderist
mit sonderm Wissen und
Willen deß Curfürstl. Richter-
ambtes hie zu Turndorf
alß Irer der merberirten
Puppillen (Schützling) vorgesazter Ob-
rigkheit dem Erbern Hanß
Dötsch Iren frli, (= freund) lieben Vettern
noch ledigen Standts seinen
Erben und Nachkhomen, Ir,
nach Absterben Irer lieben
Öltern seel. anerstorb-
nes Eschenböckhisches Gutt
so anno 1646 in Grundt
mit abgeprent worden
zwischen Hansen von der
Grin deß ältern und
Hansen Hornmanns Haisern
gelegen, mit aller Ein- und
Zugehörung zu Dorff und
Feld nichts ausgenommen,
wie solches verreint und
versteint auch dem besagten
hiesigem Turndorfischen Richterambt

[Kögler Konrad]

Seite 3
Zinß- und handlangbar und
mit aller Podmessigkeit (= Botmäßigkeit)
underworffen ist, solches auch
von dem vorigen Inhaber
ruehigkhlich (= ruhig) genuzt und
genossen; und sonderlich an
deme Eschenböckhen uff die
200 Jar hero, also schon
eingehabt worden umb
und vor (= für) 190 fl Haubtsach
und 3 R? (sicher nicht Kreuzer) alßbalden
bezalten Leikhauff Rainischer
Wehrung jeder Gulden Zue 15 Bazen
oder 60 Kreuzer gerechnet, solcher
Gestalten zu bezalen alß
uff Negst kommente Weinachten
disß 51. Jars Zlibe? Gott,
15 fl und widerumben Anno 52
uff Weinachten 15 fl. Dann
53, 54, 55 und 56 iedes
malß uff erstgemelte Zeit
25 fl. Anno 1657 und 58 aber
damit es völlig bezalt wird
wider Zeit auch uff Wein-
nachten 30 fl. Damit
khan Er Khäuffer Hannß
Dötsch, seine Erben und Nachkhommen nunmer schalten

Gruß Konrad

[Kögler Konrad]

mit all seiner ein- und
Zuegehörung
bössten Rechtens
hiemit übergeben und ein-
geantworttet. Doch ist diß
EXPresse (= ausdrücklich) bedingt und Vor-
behalten worden, weil

Sonst alles ok.
Zur vorigen Seite: blibe Gott - Floskel: es beliebe Gott

Gruß Konrad

[Kögler Konrad]

Seite 5

wider an sich Zu bringen
daß Ime , uff vorher ein-
genomenen Augenschein
solches Gutt, ganzem parer
Bezallung alles Uncosten
wie es Namen hat, und
erkhentlich durch unparteiische, redliche erliche Leit
zu beweisen ist, wider ein-
geraumbt (= eingeräumt) und ybergeben
werden solte. Und
weil er Khäuffer noch ein
lediger Gesöll, und dahero
erst zuerwartten steet,
was nach Absterben seiner
Eltern ime zu seinem An-
teil erblich werden möchte, hat sich sein Vatter undt
Mutter mir Richtern und
den Verkhauffern angelobt
was an Erlegung der Fristen
wie auch sonsten in ander Weeg
abgeet, wöllens für Ine seine
Eltern bezalen und Zue und Ine mit
versteen lassen
Actum den 8. Juni 1651

Gruß Konrad

[eschenbeck]

Herzlichen Dank Euch Beiden für die doch recht umfangreiche Übersetzung!!

Ein wunderbarer Wochenbeginn für mich.

Euch einen schönen Wochenbeginn mit herzlichen Grüßen aus Bonn

Wolfgang