Lateinübersetzung

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  • Gaby
    Erfahrener Benutzer
    • 07.04.2008
    • 4011

    [gelöst] Lateinübersetzung

    [fragebogen]Quelle bzw. Art des Textes:
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1760
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Tschihana, Böhmen


    Hallo meine lieben Lateiner,
    bräuchte mal wieder eure Hilfe.


    Habe versucht den Text wenigstens mal abzuschreiben, beim Übersetzen komme ich auf keinen grünen Zweig.

    A(nn)o 1760 Wencelaus Franck viduus rusticus, Caupo et Judex in Mostitz de-
    Im Jahr des Herrn 1760 Wenzel Franck, Witwer, Häusler, Wirth und Richter in Mostitz ..
    flornvit Margaretham Heydlin, cujus maritus Adalbertus Heydl ante 9.
    ..... Margarethe Heydl, deren Ehemann Adalbert Heydl vor 9
    annos ipsum deserens, an fugit ob certum commissum delictum, hocre obstante
    Jahren selbst verlassen, geflohen wegen .... .... Verbrechen, ...
    impetimento, nicerti de morte nominati fugitivi mariti contrahore matrimonium
    non ralebant. Missi igitus nunty, et inquirentes in Saxoniam, uti, /: uti ahir-
    mebater fugitivy nomen militia dutil :/ de ejusdem vita, vel morte. unus
    redicus seques de morte atteflatua tulit.

    Hab jetzt eine Seite weitergeblättert, da steht jetzt eine Erklärung auf deutsch. Nehme mal an, daß sich diese Angaben mit den lateinischen Text decken.

    Auf der Vorderseite steht noch der Anfang:
    Ich Wenceslaus Schimana gebürtig von Würschin, einstens Gemeiner
    kaißerl.königl. Soldat, unter dem löbl. Regiment Hochfürstl.
    Durchlaucht Carl Lottring, jetzt aber abgedankter Invalid wohn-
    haft in Würschin. Schwöre Gott dem Allmächtigen Vatter,
    Sohn, undt heiligen Geist, der übergebenedeyten, ohne Erbsünd

    Empfangenen, unbefleckten Mutter Gottes Maria und allen
    heiligen, dass ich von Margaretha Heydtlin von Mostitz dem
    Eheweib des Adalberti Heydtls, welcher vor 9 Jahren, hir Margaretha
    als sein Eheweib verlassen, von ihr entwichen, in Sachsen sich begeben,
    undt von dießen zutan, nichts von ihnen Herrn lassen, wo er seyn,
    was er seye, ob er noch lebe, oder Todt seye; bin nacher Sachsen
    besonders nacher Dresden abgeschibet worden, umb zu erfragen,
    wo dieser von ihr entwichener Ehemann Adalbert Heydl sich be-
    finde, was er seye, ob er lebe oder verstorben seye; auf welches
    ich mich nach Sachsen, undt nach Dresden begeben, allda auf alle mensch-
    liche weis, nachgefraget, und endtlichen nach allen angewenden fleiß
    erfahren, das er Adalbert Heydl, entwichener Ehemann der Marga-
    retha Heydtlin von Mostitz, alt ein Sohn sächsicher Soldat undt Grenadier
    unter der Compagnie des Wohlgeb. Herrn Anton Lebrecht de Bu...
    gedient, und dem 8 Juli Ao 1753 an einer auszehrenden Krank-
    heit verstorben, darauf wie gewöhnlich nach Kriegs Manier seye
    begraben worden, habe derwegen umb den Todten-schein bemelten
    Adalberti Heydls bettlich angelanget, welcher mir auch ertheilet worden
    wie er gegenwärtig lautet; Schwörr derwowegen, das derer also,
    und das bey erhebung dises, nicht der geringste betrug, weniger
    einer Falschheit gebrauchet worden, oder unterlasen seye, sondern
    es alles die bure Lautherr, unt gründliche Wahrheit seye. Derzu
    helfe mir Gott Vatter, Sohn, undt heyliger Geist, die übergebenedeyte
    ohne Erbsündt empfangene Jungfrau undt Mutter Gottes Maria, undt
    alle liebe heiligen. Amen.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Gaby; 05.05.2011, 21:38.
    Liebe Grüße
    von Gaby


    Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de
  • j.steffen
    Erfahrener Benutzer
    • 18.04.2006
    • 1489

    #2
    Hallo Gaby,
    habe mich mal an dem lateinischen Teil versucht. Klingt etwas holprig, aber ich habe mich möglichst eng am Originaltext gehalten.
    Wenn das alles so stimmt, kann man es ja noch schöner formulieren...

    A(nn)o 1760 Wenceslaus Franck viduus rusticus, Caupo et Judex in Mostitz de-
    Im Jahr des Herrn 1760 Wenzel Franck, Witwer, Häusler, Wirth und Richter in Mostitz ..
    floravit Margaretham Heydtlin, cujus maritus Adalbertus Heydl ante 9vem
    hat defloriert die Margarethe Heydl, deren Ehemann Adalbert Heydl vor 9
    annos ipsam deserens, aufugit ob certum commissum delictum, hocce obstante
    Jahren dieselbe verlassen, ist geflohen wegen eines gewissen begangenen Verbrechens, da entgegenstand dieses
    impedimento, incerti de morte nominati fugitivi mariti contrahere matrimonium
    Hindernis, [und] sie ungewiss waren über den Tod des genannten flüchtigen Ehemannes, sie die Ehe schließen
    non volebant. Missi igitur nuntii, et inquirentes in Saxoniam, ubi, /: uti affir-
    nicht wollten. Daher wurden Boten ausgesandt und sollten nachforschen in Sachsen, wo (wie
    mabatur fugitivus nomen militiae? dedit? :/ de ejusdem vita, vel morte.Unus
    versichert wurde, der flüchtige Ehemann den Kriegsnamen angab?) über dessen Leben oder Tod. Einer
    rediens sequens de morte attestatum tulit.
    kehrte zurück und brachte die folgende Todesbescheinigung.
    MfG,
    j.steffen

    Kommentar

    • Kögler Konrad
      Erfahrener Benutzer
      • 19.06.2009
      • 4847

      #3
      nomen dare - sich einschreiben lassen, unter die Soldaten gehen
      nomen militiae dare - praktisch dasselbe: sich anwerben lassen, unter die Soldaten gehen

      Gruß Konrad

      Kommentar

      • Kögler Konrad
        Erfahrener Benutzer
        • 19.06.2009
        • 4847

        #4
        Noch eine kleine Bemerkung:
        Der Deflorierer war rusticus - Bauer, kein Häusler

        Gruß Konrad

        Kommentar

        • Kögler Konrad
          Erfahrener Benutzer
          • 19.06.2009
          • 4847

          #5
          Einige Kleinigkeiten

          Empfangenen, unbefleckten Mutter Gottes Mariae und allen
          Heiligen, dass ich von Margaretha Heydtlin von Mostitz dem
          Eheweib des Adalberti Heydtls, welcher vor 9 Jahren, hir Margaretha
          als sein Eheweib verlassen, von ihr entwichen, in Sachsen sich begeben,
          undt von dießer Zeit an, nichts von ihme herren (= hören) lassen, wo er seye,
          was er seye, ob er noch lebe, oder Todt seye; bin nacher Sachsen
          besonders nacher Dresden abgeschiket worden, umb zu erfragen,
          wo dieser von ihr entwichener Ehemann Adalbert Heydl sich be-
          finde, was er seye, ob er lebe oder verstorben seye; auf welches
          ich mich nach Sachsen, undt nach Dresden begeben, allda auf alle mensch-
          liche weis, nachgefraget, und endtlichen nach allen angewenden fleiß
          erfahren, das er Adalbert Heydl, entwichener Ehemann der Marga-
          retha Heydtlin von Mostitz, alt ein Sohn (Verschreiber, durchgestrichen) sächsicher Soldat undt Grenadier
          unter der Compagnie des Wohlgeb. Herrn Anton Lebrecht de Bu...
          gedienet, und dem 8 Juli Ao 1755 an einer auszehrenden Krank-
          heit verstorben, darauf wie gewöhnlich nach Kriegs Manier seye
          begraben worden, habe derwegen umb den Todten-schein bemelten
          Adalberti Heydls bittlich angelanget, welcher mir auch ertheilet worden
          wie er gegenwärtig lautet; Schwöre derwowegen, das deme also,
          und das bey erhöbung dises, nicht der geringste betrug, weniger
          einer Falschheit gebrauchet worden, oder unterloffen seye, sondern
          es alles die bure Lautherr, unt gründliche Wahrheit seye. Darzu
          helfe mir Gott Vatter, Sohn, undt heyliger Geist, die übergebenedeyte
          ohne Erbsündt empfangene Jungfrau undt Mutter Gottes Maria, undt
          alle liebe heiligen. Amen.

          Den lat. Rest mach ich später.
          Gruß Konrad

          Kommentar

          • Gaby
            Erfahrener Benutzer
            • 07.04.2008
            • 4011

            #6
            Steffen, Konrad, ihr seid echt super.

            Laß nur Konrad, daß andere ist nicht so wichtig. Auf der anderen Seite wäre auch noch ein lateinischer Text von diesen Lebrecht de Bu... geschrieben. Aber ich denke da dreht sich´s auch bloß darum. Der Text hatte mich bloß interessiert, weil ich einen Heidler Adalbert in der Familie habe, kann der aber nicht sein.
            Liebe Grüße
            von Gaby


            Meine Vorfahren: http://gw.geneanet.org/lobenstein14?lang=de

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