Reise-Tagebuch von Lucie Hopfgarten und Ingeborg Mantel

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  • Petrittchen
    Benutzer
    • 14.10.2008
    • 14

    #16
    Oh, sorry, wenn ich beim Fotografieren mal den Rand abschneide, ich gelobe Besserung! Bzw. passiert das auch ab und an beim Verkleinern... Angehängt ist außerdem Wilhelm Julius Mantel, der im Text gemeinhin als "mein Mann" firmiert. Außerdem seine dritte (eventuell auch vierte...der alte Schwerennöter! ) Frau, bzw. meine Ururgroßmutter Ida Luise, geb. Hopfgarten, Schwester oder Nichte der Schreiberin.
    Herzliche Frühlingsgrüße, Petra, begeisterte Leserin Eurer Übersetzungen!!
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    • Friederike
      Erfahrener Benutzer
      • 04.01.2010
      • 7902

      #17
      S. 10

      Freien schöne, frische Milch, dazu Schwarzbrot und
      frische Butter, prächtig! -
      Einen Tag machten wir die Parthie nach dem Sem
      mering. Die Bahn fährt wohl durch 30 Tunnel
      theils fährt sie durch den Birg, theils entlang an
      den interessantesten Punkten immer einen herrlichen
      Durchblick gewährend. Sie windet sich so, daß
      man mehrmals denselben Punkt, immer von ver-
      schiedenen Seiten, zu Gesicht bekommt. Gerathen
      ist es , sich bei der Fahrt hin links im Waggon
      zu halten, weil nur hier die schönen Punkte
      sind. Wir fuhren bis " Mürzzuschlag ", wo wir über-
      nachteten. Leider hatten wir am folgenden Tage, am
      Sontage, Regenwetter, erst gegen Mittag klärte
      es sich zwar, sodaß wir etwas in den sch.....
      Alpen umherklettern konnten, und uns beim .....
      brauer mit ländlicher Rast erquickten. Gegen
      Abend fuhren wir nach Wien zurück. -
      Die Ausstellung, die große Wiener Welt - Ausstellung
      von 1873 war großartig schön, besonders für mich,
      die ich dergleichen noch nie gesehen. Wir brachten
      dort ganze Tage zu, von Morgens 10 - Abends 6 Uhr.
      Viele Grüße
      Friederike
      ______________________________________________
      Gesucht wird das Sterbedatum und der Sterbeort des Urgroßvaters
      Gottlob Johannes Ottomar Hoffmeister geb. 16.11.185o in Havelberg
      __________________________________________________ ____

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      • Friederike
        Erfahrener Benutzer
        • 04.01.2010
        • 7902

        #18
        S. 11

        nahmen unser Mittagmahl theils bei Liesing, theils
        in anderen Lokalen ein, tranken bei den Türken
        Wein, u.s.w., und wenn man sich auf diese Weise
        gekräftigt, ging 's mit neuer Lust ans Schauen
        all der selten oder nie gesehenen Herrlichkeiten.
        Nach einem Aufenthalt von etwa 14 Tagen, reisten wir
        von Wien direkt nach München, wo wir an einem Sonnabend
        Nachmittag eintrafen. - Hier habe ich mich geirrt, die
        Reise von Wien aus ging zuerst nach Salzburg. Hier
        stiegen wir in einem guten Gasthof, ich glaube zum
        Kranzwinzer oder Erzherzog ab, sahen uns, als wir uns
        nach der Nachtfahrt etwas geruht, die Stadt Salzburg
        an, erstiegen Vormittags den ziemlich hohen Kapuziner
        berg, der sich durch seine vielen Stationen, das Leiden
        Christi darstellend, auszeichnend. Allmälig hinaufführende
        Stufen ersteigend, gelangt man zuletzt auf die Höhe
        des Berges, wo ein schöner Laubwald den Wanderer zum
        Ausrufen einladet. Die Überreste einer Ruine in
        der sich jetzt eine kleine Wirthschaft befindet,
        sorgt für gewünschte Erfrischungen, und hat man
        von hier oben einen herrlichen Blick ins begersche ?
        Land. Nachmittag kam ein starkes Gewitter, sodaß
        wir uns darauf beschränkten uns die eigentliche Salz-

        Am Rand:
        den 11. Juny, Abends 6 Uhr v. Wien abgereist , Ankunft in Salzburg d. 12. Juny 9 Uhr früh
        Viele Grüße
        Friederike
        ______________________________________________
        Gesucht wird das Sterbedatum und der Sterbeort des Urgroßvaters
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        • Friederike
          Erfahrener Benutzer
          • 04.01.2010
          • 7902

          #19
          S. 12

          anzusehen, von wo es auch schöne Aussichten gab,
          auch liegt dort oben Militair. In einem ländlichen
          Garten, wo noch viele Salzburger verkehrten, der .....
          daran stieß, nahmen wir unser Abendbrod ein. Leider
          dunkelte es schon zu sehr, um noch die berühmte
          unterirdische Kirche und den Kirchhof uns anzusehen.
          Tags darauf, obgleich es schon nach Regen ausssah,
          nahmen wir uns einen Wagen und fuhren nach
          Berchtesgaden, wo wir etwa um die Mittagszeit
          eintrafen und eine Menge Reisende im dortigen
          Gasthof vorfanden. Jetzt fing es aber wirklich an
          zu regnen, sodaß jeder sich zuerst sein Diner bestellte
          in der Hoffnung es würde später besser werden. Der
          Himmel war uns aber nicht hold, keiner wollte .....
          aber umkehren ohne den Königs.... befahren zu
          haben, so wurde ein großes Boot mit übergespanntem
          Dach genommen und wir machten mit einer größeren
          Gesellschaft diese Parthie. Man konnte sich .....
          ..... einem Bergriff von der Großartigkeit des Sees
          machen, mit seinen Himmelnest? verbundene Felsen, von
          denen er ganz eingeschlossen ist, die sich scheinbar
          Viele Grüße
          Friederike
          ______________________________________________
          Gesucht wird das Sterbedatum und der Sterbeort des Urgroßvaters
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          • Friederike
            Erfahrener Benutzer
            • 04.01.2010
            • 7902

            #20
            S. 13

            oft so verwegen, als fließen sie zusammen und ließen
            keine Durchfahrt frei, bis eine Wendung es uns
            wieder anders vorlugen führt. Der Watzmann
            war so von Nebel eingehüllt, daß man kaum seine
            dunklen Umrisse erkennen konnte. Es war sehr sehr
            schade, solch schlechtes Wetter getroffen zu haben. Das
            machte sich noch besonders auf der Rückfahrt geltend,
            wo unser schreckliches Gefährt (das Einzigste was zu
            haben war ) den Regen und die naßkalte Luft so
            durchließ, daß meinem guten Mann die Hände von
            der Stundenlangen Fahrt vom Zuhalten nachher wie
            abgestorben waren. - In Berchtesgaden machten
            wir denn auch die nächste Fahrt ins Bergwerk
            mit. Damen sowohl wie Herren bekommen förmliche
            Bergmannskostüme an, am Gürtel hat jeder sein
            Grubenlicht und so geht man Paarweis unter An-
            führung eines Führers die langen Stollen entlang.
            Dann setzt man sich in bereit stehende kleine
            Karren, auf diese rutscht man, sich links an einem
            entlang führenden Seile haltend ( zu dem Zweck be-
            kommt man einen großen Handschuh an ) einer hin-
            Viele Grüße
            Friederike
            ______________________________________________
            Gesucht wird das Sterbedatum und der Sterbeort des Urgroßvaters
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            • hans2
              Erfahrener Benutzer
              • 28.02.2011
              • 120

              #21
              Hallo!
              Zu S. 12:
              ... Garten, wo noch viele Salzburger verkehrten, der dicht
              daran stieß, ...

              keiner wollte doch
              aber umkehren ohne den Königssee befahren

              Man konnte sich immer-
              hin einen Begriff

              Gruß!
              Hans2

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              • Friederike
                Erfahrener Benutzer
                • 04.01.2010
                • 7902

                #22
                S. 14

                dem Andern, nachdem der Letzte einen Stoß bekommen
                in fliegender Geschwindigkeit herunter, so geht es
                mehrmals, zurückkehrende andere Gesellschaften, die sich
                begegnen, werden mit einem " Glück auf " begrüßt.
                Junge, heitere Menschenkinder werden sich dabei immer
                sehr amüsiren, besonders in lustiger Gesellschaft. Auch
                ein Salzsee wird mit Booten befahren, beim Landen
                sieht man erleuchtete Grotten von verschiedenen Salzen,
                in allen Farben, wie Diamanten, spielend. Diese sind
                in Form kleiner Kapellen, mit Altar, Leuchter etc.
                geschmückt. Nach Verlauf einer Stunde hat man all
                die unterirdischen Schätze des Salzbergwerks gesehen
                und genossen und kehrt befriedigt und erheitert
                an die Oberfläche und das Tageslicht zurück. -
                Sonnabend den 17. Juny reisten wir Morgens um 10 Uhr von
                Salzburg fort, waren 3 1/2 Uhr selbigen Tages in
                München, wo wir im " Augsburger Hof " wohnten. -
                Wir fuhren nach der " Bavaria " einer Kolosalstatue in
                Bronze von Schwanthaler gearbeitet. Man kann innerhalb
                emporsteigen, im Kopf der Figur können 6 Personen ....
                sich aufhalten. An den Augen hat man Durchblicke.
                Viele Grüße
                Friederike
                ______________________________________________
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                • Friederike
                  Erfahrener Benutzer
                  • 04.01.2010
                  • 7902

                  #23
                  S. 15

                  An einem heißen Sommertage, wo das Metall
                  so recht erhitzt wird durch die Sonne, ist es
                  nicht rathsam hinaufzusteigen, es ist dann oben
                  ziemlich unerträglich. Wir versuchten dann in
                  der Brauerei vom Pschorr, das berühmte bairische
                  Bier, was uns auch gut gefiel. -
                  Am 15. Juny 1873, einem Sontage, feierten die
                  Katholiken grad ihr größtes Fest, das Frohnleichnams
                  fest, sämmtliche Häuser in den Straßen waren
                  festlich mit Grün geschmückt, Estraden waren gebaut
                  für die hohen Herrschaften, Geistlichkeiten etc. Prozession
                  wurde gemacht, die Geistlichkeit im festlichen
                  Ornate worauf das Kruzifix un das Allerheiligste
                  tragend, die Chorknaben mit brennenden Kerzen
                  und Weihkesseln. Ihnen an schloß sich die Bevölke-
                  rung, Groß und Klein, Jung und Alt, Alle festlich
                  geputzt mit brennenden Lichtern zogen sie singend
                  durch die Straßen und nachher in die Kirchen.
                  Nachdem wir uns diese Prozession vom Fenster des
                  Hotels mit angesehen gingen wir zur alten und
                  neuen Pinakothek, die an der Fa.ade mit Fresken
                  Viele Grüße
                  Friederike
                  ______________________________________________
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                  Gottlob Johannes Ottomar Hoffmeister geb. 16.11.185o in Havelberg
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