Lateiner gefragt

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  • Carlheinz
    Erfahrener Benutzer
    • 07.09.2006
    • 411

    [gelöst] Lateiner gefragt

    Quelle bzw. Art des Textes: Trauungsurkunde / Kirchenbuch
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1618
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Ludwigsstadt/Oberfranken


    Guten Abend in die Runde!
    In anliegendem Text komme ich hinter "versu 18" leider nicht mehr richtig weiter, weil hierzu meine (geringen) Lateinkenntnisse nicht ausreichen. Es wäre schön, wenn mir ein Kundiger hier weiterhelfen könnte.
    Zusatzfrage: Ist die lateinische Überschrift darunter auf deutsch wiederholt worden oder welche Bedeutung hat diese?
    Vielen Dank im Voraus und schöne Grüße
    Carlheinz
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    Zuletzt geändert von Carlheinz; 17.03.2011, 20:12.
  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11862

    #2
    Überschrift heißt:
    Du, Mensch, wirst nicht die trennen, die durch Gottes Wort verbunden wurden.

    Und hinter versu 18 kommt ja noch etliches Deutsche, teil im Stück, teils untergemischt:

    Da ich nun wol eben solchen text kurz
    zuvor, den 4. Decemb. ausgelegt: ... weile Ratione Loci
    Auditorum an Alteratio sich ereignet, hab ich mutatis mutandis
    mit eingefallenen Geschäfften, Iterationem Materia, zur hand gen-
    omen. Sapienti sat dictum. Montags nach Conversionis Pauli,
    Warder 26. Januarii

    An die Übersetzung mögen sich die machen, die es schnell und gut können!
    Zuletzt geändert von henrywilh; 16.03.2011, 20:58.
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm

    Kommentar

    • Carlheinz
      Erfahrener Benutzer
      • 07.09.2006
      • 411

      #3
      Schon mal schönen Dank Henry.
      Das von Dir offen gelassene Wort lese ich als "Jedoch" - einverstanden?
      Ich kann zwar (die meisten) deutsch geschriebenen Worte lesen, hoffe aber ansonsten noch auf die Hilfe kundiger Lateiner.
      Schöne Grüße
      Carlheinz

      Kommentar

      • henrywilh
        Erfahrener Benutzer
        • 13.04.2009
        • 11862

        #4
        Richtig, Carlheinz.
        Also zunächst Ergänzung u. kleine Korrektur:


        zuvor, den 4. Decemb. ausgelegt: Jedoch weile Ratione Loci
        Auditorum an Alteratio sich ereignet, hab ich mutatis mutandis
        mit eingefallenen Geschäfften, Iterationem Materiae, zur hand gen-
        omen. Sapienti sat dictum. Montags nach Conversionis Pauli,
        Warder 26. Januarii

        Und weil nun kein Lateinprofi sich blicken lässt, mache ich einen provisorischen Versuch:

        Jedoch weile aufgrund des Ortes [?]
        der Zuhörer etwa eine Veränderung sich ereignet, habe ich das zu Verändernde geändert, mit eingefallenen Geschäften die Wiederholung der Angelegenheit zur hand genommen. Für den Verständigen genug gesagt. Montag nach Bekehrung Pauli etc. pp.
        Schöne Grüße
        hnrywilhelm

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        • Wallone
          Erfahrener Benutzer
          • 20.01.2011
          • 2728

          #5
          Hallo,

          "Ratione loci" heißt "örtliche Zuständigkeit".

          Schöne Grüße.

          Armand.
          Viele Grüße.

          Armand

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          • Kögler Konrad
            Erfahrener Benutzer
            • 19.06.2009
            • 4847

            #6
            Ich sehe das insgesamt so:
            Er hat den Spruch bereits am 4. Dezember (bei einer Trauung) erklärt = ausgelegt.

            zuvor, den 4. Decemb. ausgelegt:

            Jedoch weiln Ratione Loci et
            Auditorum an Alteratio sich ereignet,

            Weil aber sich hinsichtlich (ratione) des Ortes und der Zuhörer eine Änderung ergeben hat
            (d.h. Hochzeit an anderem Ort und andere Leute in der Kirche)

            hab ich mutatis mutandis -habe ich mit den nötigen Abänderungen (nachdem ich das geändert habe, was zu ändern war)
            inmit eingefallenen Geschäfften, - mitten in den geschäftlichen Angelegenheiten, die auf mich
            hereinfielen/brachen)

            Iterationem Materiae, zur hand gen-
            omen. - eine nochmalige Behandlung des Themas, des Predigstoffes vorgenommen
            das Thema noch einmal aufgegriffen.

            Sapienti sat dictum.
            Für einen Einsichtigen sei damit genug gesagt, dürfte das reichen.


            Montags nach Conversionis Pauli,
            War der 26. Januarii

            Gruß Konrad

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            • Carlheinz
              Erfahrener Benutzer
              • 07.09.2006
              • 411

              #7
              Bei allen Helfern möchte ich mich vielmals bedanken. Der Hintergrund dieser Formulierung könnte sein, dass der damals für 2 benachbarte Gemeinden zuständige Pfarrer die Trauung (zunächst) in der Heimatgemeinde des Bräutigams hatte vornehmen wollen, diese dann aber (aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen) doch am Wohnort der Braut vornahm - wo das Paar auch ansässig wurde bzw. blieb.
              Schöne Grüße
              Carlheinz

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