Traueintrag 1725 Langenau

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  • ImkerSandra
    Erfahrener Benutzer
    • 26.12.2018
    • 167

    [gelöst] Traueintrag 1725 Langenau

    Liebe Mitforschende,

    ich habe mal wieder ein paar Probleme beim Lesen des beigefügten Traueintrages


    Soweit komme ich...

    Dom. _____ _____ Joh(ann) Gottfried Gerold juv. Und Einwohner allhier, Gottfried Gerolds, ________ ___________ häusler allhier einziger ehel(icher) Sohn __________ mit J. Anna Elisabeth Georg Wanges, ________ ________ in Großwaltersdorf ehel. mittelste Tochter ___ hier copuliert

    Vielleicht kann mir jemand bei den Lücken helfen?

    Vielen Dank und einen schönen Abend

    Sandra
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von ImkerSandra; Gestern, 14:21.
  • rpeikert
    Erfahrener Benutzer
    • 03.09.2016
    • 3274

    #2
    Guten Abend

    Ich glaube die Berufe der beiden Väter sind:

    -- Häusler und Pferdehändler
    -- Häusler und Gerichtschöppe

    wobei allerdings die "Häusler" beide Male mehr geraten als gelesen sind

    LG Ronny

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    • jebaer
      Erfahrener Benutzer
      • 22.01.2022
      • 3725

      #3
      Raterei:

      Dom. 11ten wurde Joh.(ann) Gottfried Gerolt juv.(enis) und Einwohner allhir, Gottfried J. Gerolts, Häuslers
      und ___________ händlers alhir einziger ehel(icher) Sohn aufgeboten mit J. Anna Elisabethen Georg
      Wanges, Häuslers u. Gerichtsschöppens in Großwaltersdorf ehel. mittelste Tochter ___ hier copuliert


      In den anderen Einträgen sind zu Beginn jeweils 3 Sonntage als Aufgebotstermine eingetragen, hier scheint es mir ein einzelnes Datum zu sein, an dem zugleich einmal aufgeboten und Hochzeit gehalten wurde. Dom. halte ich hier für einen Schreibfehler aus Gewohnheit.


      LG Jens
      Zuletzt geändert von jebaer; 19.07.2025, 21:49.
      Am besde goar ned ersd ingnoriern!

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 16889

        #4
        Hallo

        es sind jeweils "Hüffer". Also Bauern, die eine Hufe besitzen







        image.png
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 16889

          #5
          Hüffers, unten rechts besser zu lesen



          Hüffer1.jpg
          Viele Grüße

          Kommentar

          • rpeikert
            Erfahrener Benutzer
            • 03.09.2016
            • 3274

            #6
            Der Hüffer könnte stimmen. Jedenfalls sieht das -ff- beim Huffschmidt in der letzten Zeile auch so aus.

            Kommentar

            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 16889

              #7

              Dom. eiusdem [18. 19. u. 20. Trin.] wurde Joh. Gottfried Gerolt juv. und Einwohner allhier, Gottfried Gerolts, Hüffers
              und Pferdehändlers alhier einziger ehel. Sohn ufgeboten mit J. Anna Elisabethen Georg
              Wangens, Hüffers u. Gerichtsschöppes in Großwaltersdorff ehel. mittelste Tochter u. hier copuliert
              Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 19.07.2025, 22:14.
              Viele Grüße

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              • jebaer
                Erfahrener Benutzer
                • 22.01.2022
                • 3725

                #8
                Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                Dom. eiusdem [18. 19. u. 20. Trin.] wurde Joh. Gottfried Gerolt juv. und Einwohner allhier, Gottfried Gerolts, Hüffers
                und Pferdehändlers alhier einziger ehel. Sohn ufgeboten mit J. Anna Elisabethen Georg
                Wangens, Hüffers u. Gerichtsschöppes in Großwaltersdorff ehel. mittelste Tochter u. hier copuliert
                Saubere Leistung, Chapeau!
                Nur statt "ejusdem" (Genitiv sing.) "ijsdem" (Ablativ plur.): an denselben Sonntagen.


                LG Jens
                Am besde goar ned ersd ingnoriern!

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 16889

                  #9
                  Ah, sehr schön, danke

                  Weil das j kein lateinischer Buchstabe ist, lautet es richtig iisdem

                  Auch in unserem Falle ist es kein ij, sondern ein doppel ii, mit heruntergezogenem Beinchen beim zweiten i



                  Viele Grüße

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                  • jebaer
                    Erfahrener Benutzer
                    • 22.01.2022
                    • 3725

                    #10
                    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                    Weil das j kein lateinischer Buchstabe ist, lautet es richtig iisdem
                    Da hast Du im Prinzip sicher Recht, aber schau mal hier unter Herkunft:


                    Und, ganz pragmatisch: ich bin ja schon heilfroh, meiner Tastatur eine Ligatur "æ" zu entlocken, ein "i" mit Unterlänge zu produzieren bin ich einfach zu blöd


                    LG Jens

                    Am besde goar ned ersd ingnoriern!

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                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 16889

                      #11
                      Zitat von jebaer Beitrag anzeigen
                      ... Da hast Du im Prinzip sicher Recht, aber schau mal hier unter Herkunft ...
                      Bei Deinem Link handelt es sich um den langen i-Laut der deutschen Sprache

                      Weil das Latein keinen langen i-Laut kennt, und dementsprechend keinen Buchstaben hat, wurde für die Germanischen Sprachen das Ypsilon erfunden, um den Laut wiedergeben zu können, beziehungsweise es wurde aus dem doppel-ii entwickelt.

                      Dagegen handelt es sich beim lateinischen Wort iisdem nicht um einen langen i-Laut, sondern die beiden ii werden hintereinander gesprochen.


                      Man muss also unterscheiden zwischen ii (das wie ij aussieht) in lateinischen Wörten in lateinischer Schrift, sowie dem ÿ (das wie ij aussehen kann) in deutschen Wörtern in deutscher Schrift
                      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; Gestern, 00:42.
                      Viele Grüße

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                      • Anna Sara Weingart
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2012
                        • 16889

                        #12
                        In deinem Link wird ja ein Beispiel für den langen i-Laut genannt: "Schwyz" (alemannischer Landesname der Schweiz)

                        Beispielsatz für unterschiedlich lange i-Laute: Ich schwitz' beim Bergsteigen in der Schwyz
                        Viele Grüße

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                        • jebaer
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.01.2022
                          • 3725

                          #13
                          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                          Bei Deinem Link handelt es sich um den langen i-Laut der deutschen Sprache
                          Ich hatte nicht umsonst darum gebeten, in der verlinkten Seite unter dem Abschnitt "Herkunft" nachzulesen:
                          Die zu ÿ zusammengezogene Buchstabenfolge ij (statt ii) begegnet regelmäßig in Matriken, Urkunden und älteren Büchern als Schreibweise des Genitivs in lateinischen Wörtern mit der Nominativendung -ius; z. B. in Monatsnamen wie Februarij/Februarÿ oder bei Personennamen wie Georgÿ (etwa in der Bedeutung [Kind] oder [Kirche] des Georg).
                          Hier geht es offensichtlich nicht um einen Laut, sondern um nachklassische alternative (weil besser lesbare) Schreibweisen des zweisilbigen "ii", wie es im Lateinischen aber nicht nur als Genitiv-Endung erscheint.


                          LG Jens
                          Zuletzt geändert von jebaer; Gestern, 20:11.
                          Am besde goar ned ersd ingnoriern!

                          Kommentar

                          • rpeikert
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.09.2016
                            • 3274

                            #14
                            Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                            In deinem Link wird ja ein Beispiel für den langen i-Laut genannt: "Schwyz" (alemannischer Landesname der Schweiz)

                            Beispielsatz für unterschiedlich lange i-Laute: Ich schwitz' beim Bergsteigen in der Schwyz
                            Das ist aber ein komischer Satz, weder hochdeutsch noch alemannisch. Das zitierte Beispiel "Schwyz, Mythen" betrifft auch gar nicht das Land sondern den Kanton Schwyz resp. dessen gleichnamigen Hauptort am Fuss des grossen und kleinen Mythen.

                            LG Ronny

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                            • Anna Sara Weingart
                              Erfahrener Benutzer
                              • 23.10.2012
                              • 16889

                              #15
                              Es gibt halt einen Unterschied zwischen dem, was man zu sehen glaubt, und dem was der Schreiber tatsächlich meinte.

                              Beispiel u-Strich: wenn im Kirchenbuch geschrieben steht der Name "Martin Baúch", dann weißt Du als erfahrener Ahnenforscher, und in Kenntnis der Aussprache deutscher Wörter, dass es sich um ein u handeln muss. Wohingegen z.B. ein unerfahrener Amerikaner darin ein ü sehen würde

                              So auch bei den lateinischen "Februarij/Februarÿ" oder "Georgÿ", die zwar so ähnlich aussehen wie ein ÿ, wir aber bei Kenntnis der lateinischen Sprache wissen dass es sich um ii handelt, weil das Latein weder ein y noch j kennt.

                              Der wikipedia-Eintrag bezieht sich hier also nur auf das äußerliche Erscheinungsbild mit Ähnlichkeit des Aussehens.
                              Ich hatte Dir ja oben geschrieben, dass das germanische y seine Entstehung auf diese lateinische ii-Ligatur (ij ÿ) zurückführt. Und das ist mit dem wkipedia-Satz auch gemeint.


                              Noch mal zur Transkription von Kirchenbuch-Einträgen:
                              den im Kirchenbuch stehenden Namen "Martin Baúch" transkribierst Du ja nicht als Martin Baúch, sondern als "Martin Bauch"
                              Weil es ja darum geht, dem heutigen Leser zu verdeutlichen, wie der Name damals ausgesprochen wurde.

                              Nach gleichem Prinzip müssen wir das lateinische Februarij/Februarÿ zu Februarii transkribieren, weil es sich beim Wortende um ein zweifach gesprochen i handelt. Es wird also weder ein j noch ein langes i gesprochen.
                              Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; Gestern, 12:27.
                              Viele Grüße

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