Erbitte Lesehilfe: Brief meines Großonkels an meine Großmuter im Krieg Februar 1945 auf Sütterlin

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  • destiny86
    Benutzer
    • 05.11.2024
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    [gelöst] Erbitte Lesehilfe: Brief meines Großonkels an meine Großmuter im Krieg Februar 1945 auf Sütterlin

    Hallo,
    ich suche jemanden, der mir die fehlenden Lücken dieses Briefes füllen kann. Das Meißte habe ich schon aus dem Sütterlin übersetzen können. Der Brief wurde am 16. Februar 1945 an der Ostfront von meinem Großonkel an meine Großmutter verfasst. Leider ist die Schrift recht verschmiert. Ich hoffe dennoch, dass jemand die fehlenden Lücken schließen kann!

    Im Felde, den 16. Feb 1945

    Liebe Eltern, liebe Schwester!

    Am heutigen Tage ist den Geburtstag meiner lb. guten Mutter, die nun bereits über ________ Jahre in der heimatlichen Erde ruht. Vor 52 Jahren hat
    sie das Licht der Welt erblickt und ein
    Leben begonnen, das ausgefüllt war von Arbeit und Opfertum. Mitten im besten Wirken als Mutter
    wurde Sie von mir genommen. So sehr mich ihr Scheiden von dieser Welt geschmerzt hat, so dankbar
    bin ich heute dem Allmächtigen, daß Er Ihr dadurch erspart hat, das Leid der heutigen Zeit.
    Ich will keine Worte verlieren über die vergangene Zeit. Doch eines möchte ich betonen
    daß ich ohne den mütterlichen Segen ____ ________ aus nicht mehr so gesund und munter bestehen würde.
    Deshalb gilt mein stilles Gedenken in dieser Stunde der lb. toten Mutter, die mich _________ ____________ verlassen hat
    im Moment den Gefahr. Möge sie mir weiterhin hilfreich beistehen, damit ich heil aus diesem Kriege
    heimkomme zur Freude meiner Lieben, die dort auf mich warten.
    Sei beruhigt, denn mir geht es gut. Die Stadt Tuchel (Polen) verließ ich am vergangenen
    Sonntag und bin nun __________ davon(?). Die Lage ist sehr ernst in unserem Abschnitt, denn der
    Russe ________ sehr stark - hoffentlich schließt __ uns nicht nochmals ein durch einen Durchbruch ______ _________
    ____________. Nun ja, ______ ist dann leichter Durchzukommen, als wie in Kurland. Die ________ ist dau¬
    ernd im Einsatz und hat schwere Tage hinter sich, denn Sie wurde einigemal von Panzern abge¬
    schnitten eingekreist u. gejagt. Dabei verloren wie den Komp-Hpt, der mit einigen Kameraden
    verwundet liegen blieb. Das Wetten ist sehr schlecht dazu. ______ mehrtägigen Regen hat das Gelände
    sehr aufgeweicht und wer da um sein Leben läuft, macht was mit.
    Ich selbst bin seit dem 14. Jan. ohne Nachricht von Euch. Nur Mutters Brief vom
    1. Jan. hat mich inzwischen erreicht und ich danke Ihr recht herzlich dafür. Ich befürchtee ja nichts
    schlimmes von Euch. Doch mach ich mir doch Gedanken besonders um Vater (Volkssturm?). Hoffentlich
    erfreut ihr euch alle bester Gesundheit. Neues wird es ja allerhand geben in Laupheim und ich erwarte
    mit Sehnsucht die nächsten Briefe von Daheim.
    Im Glauben an ein gutes baldiges Kriegsende mit einem _______ Wiedersehen mit
    euch in der Heimat will ich schließen. Es grüßt euch bei bester Gesundheit recht herzlich,
    Euer dankbarer Sohn und Bruder
    Sepp

    Viele Grüße an meine lb. _______, sowie an alle Verwandten u. Nachbarn.

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  • AlfredS
    Erfahrener Benutzer
    • 09.07.2018
    • 3562

    #2
    Meine Ergänzungen in rot:

    - Am heutigen Tage ist der Geburtstag meiner lb. guten Mutter, die nun bereits
    über
    vier Jahre in der heimatlichen Erde ruht. Vor 52 Jahren hat
    sie das Licht der Welt erblickt und ein
    Leben begonnen, das ausgefüllt war von Arbeit und Opfertum. Mitten im besten Wirken als Mutter
    wurde Sie von mir genommen. So sehr mich ihr Scheiden von dieser Welt geschmerzt hat, so dankbar
    bin ich heute dem Allmächtigen, daß Er Ihr dadurch erspart hat, das Leid der heutigen Zeit.
    - Ich will keine Worte verlieren über die vergangene Zeit. Doch eines möchte ich betonen,
    daß ich ohne den mütterlichen Segen vom Jenseits aus nicht mehr so gesund und munter bestehen würde.
    Deshalb gilt mein stilles Gedenken in dieser Stunde der lb. toten Mutter, die mich noch nie verlassen hat
    im Moment den Gefahr. Möge sie mir weiterhin hilfreich beistehen, damit ich heil aus diesem Kriege
    heimkomme zur Freude meiner Lieben, die dort auf mich warten.
    - Seid beruhigt, denn mir geht es gut. Die Stadt Tuchel (Polen) verließ ich am vergangenen
    Sonntag und bin nun nordöstlich davon. Die Lage ist sehr ernst in unserem Abschnitt, denn der
    Russe drückt sehr stark - Hoffentlich schließt Er uns nicht nochmals ein durch einen Durchbruch an die
    Ostsee. Nun ja, hier ist dann leichter durchzukommen, als wie in Kurland. Die Kompanie ist dau¬
    ernd im Einsatz und hat schwere Tage hinter sich, denn Sie wurde einigemal von Panzern abge¬
    schnitten eingekreist u. gejagt. Dabei verloren wie den Komp. Chef, der mit einigen Kameraden
    verwundet liegen blieb. Das Wetter ist sehr schlecht dazu. Denn mehrtägiger Regen hat das Gelände
    sehr aufgeweicht und wer da um sein Leben läuft, macht was mit.
    - Ich selbst bin seit dem 14. Jan. ohne Nachricht von Euch. Nur Mutters Brief vom
    1. Jan. hat mich inzwischen erreicht und ich danke Ihr recht herzlich dafür. Ich befürchte ja nichts
    schlimmes von Euch. Doch mach ich mir doch Gedanken besonders um Vater (Volkssturm). Hoffentlich
    erfreut ihr euch alle bester Gesundheit. Neues wird es ja allerhand geben in Laupheim und ich erwarte
    mit Sehnsucht die nächsten Briefe von Daheim.
    - Im Glauben an ein gutes baldiges Kriegsende und einem frohen Wiedersehen mit
    euch in der Heimat will ich schließen. Es grüßt euch bei bester Gesundheit recht herzlich,
    Euer dankbarer Sohn und Bruder
    Sepp

    Viele Grüße an meine lb. _______, sowie an alle Verwandten u. Nachbarn.
    Zuletzt geändert von AlfredS; 05.11.2024, 19:03.
    Gruß, Alfred

    Kommentar

    • destiny86
      Benutzer
      • 05.11.2024
      • 15

      #3
      Unfassbar lieber Alfred! Ich danke Ihnen vielmals, dass sie meine Lücken gefüllt haben!! Herzliche Grüße

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