Schmähung posthum (1785)

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  • Ferdix
    Erfahrener Benutzer
    • 24.11.2018
    • 457

    [gelöst] Schmähung posthum (1785)

    Im lutherischen Kirchenbuch von Neunkirchen am Potzberg (heute in Rheinland-Pfalz) kritisiert wohl der Pfarrer im Jahre 1785 den Verstorbenen Johann Philipp Peter Schild für seine Unchristlichkeit. Ein paar Worte habe ich nicht ganz entziffern können. Hier ist was ich lese (den Teil davor braucht ihr nicht zu transkribieren):

    "[...] Er war in allem betracht der [ehle?]
    ehteste?] Christ, der unter der Sonne jemahlen gelebt. Gott - sein Wort - sein
    Hauß - seine Gnade Mitteln - alles was Göttlich u. heilig war, wurde von
    ihm auf das sch[..]dste verachtet - ist auch so gestorben."

    Die Rot markierten Wörter sind hier das Problem. Ich kann mir zwar logisch denken, was da reinpassen würde (ehlendste und schändlichste) aber beides passt nicht zu den Buchstaben. Bei der Violett gefärbten Stelle bin ich mir auch nicht so sicher.

    Es handelt sich um den Eintrag Nummer 6:


    Vielen Dank im Voraus.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Ferdix; 24.09.2024, 19:03.
    Gruß,
    Alex
  • M_Nagel
    Erfahrener Benutzer
    • 13.10.2020
    • 2117

    #2
    Hallo,

    ich lese

    ... der schle-
    chteste Christ

    ... auf das schnödeste verachtet
    Zuletzt geändert von M_Nagel; 24.09.2024, 19:49.
    Schöne Grüße
    Michael

    Kommentar

    • AnNo
      Erfahrener Benutzer
      • 02.09.2024
      • 288

      #3
      Hallo - stimmt, "auf das schnödeste"! Der Herr hatte aber auch eine Klaue. Das kleine s schreibt er überall so komisch, wie ein zusammengequetschtes großes S eine Etage tiefer.
      Oben (lila) lese ich "in allem Betrachte". Aber am Attribut des Christen beiße ich mir die Zähne aus. Sieht aus, als ob es auf "...chtigste" oder "...teste" endet, ich finde bloß keinen passenden und sinnvollen Anfang dafür.

      LG, Angela

      Kommentar

      • Horst von Linie 1
        Erfahrener Benutzer
        • 12.09.2017
        • 23625

        #4
        Beachte den geänderten Beitrag #2.
        Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
        Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
        Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

        Und zum Schluss:
        Freundliche Grüße.

        Kommentar

        • AnNo
          Erfahrener Benutzer
          • 02.09.2024
          • 288

          #5
          Zitat von M_Nagel Beitrag anzeigen
          ... der schle-
          chteste Christ
          Ich kann im ersten Buchstaben beim besten Willen kein s erkennen. Am ehesten ein e, allenfalls n oder r oder bei viel gutem Willen sogar ein a. Das das Wortende "echteste" lautet, leuchtet ein, aber der Anfang?

          LG Angela

          Kommentar

          • Ferdix
            Erfahrener Benutzer
            • 24.11.2018
            • 457

            #6
            Danke an alle für eure Lösungsvorschläge, "schlechteste" und "schnödeste" passt. Der Verstorbene war übrigens Spielmann, vielleicht nicht der christlichste Beruf und sein Verhalten dazu, wer weiß ... Der Pfarrer war schon teilweise hart in der Beurteilung. Zum Beispiel hatte er Frauen mit unehelichen Kindern grundsätzlich als Dirnen bezeichnet. Andere Pfarrer in benachbarten Gemeinden waren da weniger streng in ihrer Sprache.

            LG, ALex
            Gruß,
            Alex

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            • Ferdix
              Erfahrener Benutzer
              • 24.11.2018
              • 457

              #7
              Zitat von AnNo Beitrag anzeigen

              Ich kann im ersten Buchstaben beim besten Willen kein s erkennen. Am ehesten ein e, allenfalls n oder r oder bei viel gutem Willen sogar ein a. Das das Wortende "echteste" lautet, leuchtet ein, aber der Anfang?

              LG Angela
              Den Anfangsbuchstaben "s" in "schlechteste" hatte ich übersehen (noch vor dem Buchstaben, den man als e/r/n/a oder c lesen kann - überlagert größtenteils das "t" in "Wort"), sieht für mich eher wie ein Komma aus.
              Zuletzt geändert von Ferdix; 24.09.2024, 20:38.
              Gruß,
              Alex

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              • AnNo
                Erfahrener Benutzer
                • 02.09.2024
                • 288

                #8
                Zitat von Ferdix Beitrag anzeigen

                Der Anfangsbuchstabe "s" in "schlechteste" hatte ich übersehen, sieht für mich eher wie ein Komma aus.
                Ach du lieber Gott - ja! Das Komma war mir auch aufgefallen, aber das ist ja wirklich ein s, das sich im darunter stehenden "Wort" verhakt. Dann ist das nachfolgende e eigentlich ein c. Und wieder ein Stück weitergekommen in der Übung - dank Michael und dir.

                Ja, der Mann hätte mal lieber Schönschreibübungen machen sollen als sein Gift über Verstorbene zu verspritzen.

                LG Angela

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                • Wolfg. G. Fischer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.06.2007
                  • 5392

                  #9
                  Zitat von Ferdix Beitrag anzeigen
                  der [ehle?]
                  [ehteste?] Christ
                  Hallo,

                  vom Sinn her würde "elendigste" passen.

                  LG Wolfgang

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