[gelöst] Auszug eines Sittengerichtsprotokoll 1859

[Ruhen]

Hallo zusammen

Ich habe hier aus einem Sittengerichtsprotokoll einen Auszug, welcher einer meiner Vorfahren betrifft. Der Text stammt aus Holderbank AG / Schweiz aus dem Jahr 1859:

Den Text habe ich halbwegs entziffern können, es fehlen jedoch noch einzelne Wörter:

Rudolf Frei, Abrahams von Holderbank, ist
wegen Nichtbesuch der ???
vorgeladen und erscheint mit der
Erklärung, dass er, solange er
bei ??? Lüpold in Wildegg
im Dienst gewesen, die ???
unmöglich habe besuchen können,
dass er sie aber jetzt, da dieses
Dienstverhältnis aufgehört hat, wieder
besuchen könne und wolle. Er wird
unter ernsten Ermahnungen entlassen.

Joh. Wild, ???, der gleichfalls ?? wäre,
erscheint wiederholt nicht. Es wird
beschlossen, hiervon dem Titl. Bezirksamt
Anzeige zu machen und dessen
Beihülfe in Anspruch zu nehmen."


Vielen Dank


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[Sbriglione]

Ich kann leider nur sicher entziffern, dass es sich bei dem Lüpold in Wildegg um einen "Leutenanth" gehandelt hat. Das zweimal vorkommende, schwer lesbare Wort habe ich anfangs als "Kinderlesen" entziffert, kann mir aber bedauerlicherweise auch nichts darunter vorstellen. Der erste Teil des Wortes "Kinder" wirkt auf mich ziemlich eindeutig, das "les" zumindest wahrscheinlich und das "n" am Ende ebenso...
Weil der vorletzte Buchstabe aller Wahrscheinlichkeit nach ein Vokal sein dürfte, käme dann außer "Kinderlesen" höchstens noch "Kinderlosen" als mögliche Alternative infrage - für mich macht aber (ohne den Kontext zu kennen) auf Anhieb erstmal keine der beiden Alternativen so richtig viel Sinn.

Grüße!

[Ruhen]

Hallo Sbriglione

Könnte es auch "Kinderlehre" sein? Weil, so habe ich es als erstes gelesen. Und ich glaube, das könnte damals eine Art Religionsunterricht gewesen sein.

[Sbriglione]

Klar - da war ich tatsächlich blind!
Das würde definitiv Sinn machen.

[M_Nagel]

Rudolf Frei, Abrahams von Holderbank, ist
wegen Nichtbesuch der Kinderlehre
vorgeladen und erscheint mit der
Erklärung, dass er, solange er
bei Bärenwieth/Bärenwirth Lüpold in Wildegg
im Dienst gewesen, die Kinderlehre
unmöglich habe besuchen können,
dass er sie aber jetzt, da dieses
Dienstverhältnis aufgehört hat, wieder
besuchen könne und wolle. Er wird
unter ernsten Ermahnungen entlassen.

Joh. Wild ... , der gleichfalls citirt war,
erscheint wiederholt nicht. Es wird
beschlossen, hiervon dem Titl. Bezirksamt
Anzeige zu machen und dessen
Beihülfe in Anspruch zu nehmen."

[Ruhen]

Vielen Dank

Bärenwirth ergibt Sinn, da es eine Gaststätte namens Bären in Wildegg gibt. Vielen Dank!