[gelöst] Heiratsvertrag 1802

[Farang]

Quelle bzw. Art des Textes: Heiratsvertrag
Jahr, aus dem der Text stammt: 1802
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Amonsgrün / Böhmen

Liebe Hieroglyphen-Leser,

der beigefügte Heiratsvertrag bringt mich zum Wahnsinn...kann mir jemand mal unter die Arme greifen...?? Schon mal vielen DANK

Gruß Michael

[Kögler Konrad]

Fange ich ganz schnell an, andere machen bestimmt weiter:

Heunt zu Ende gesetzten Dato, Jahr und Tag wurde
zwischen dem Johann Joseph Kummer aus Amosgrün als
Bräutigam eins. dann der Anna Margaretha Fritschin
aus Markesgrün als Braut am anderentheile nachfolgende
Heurathsabrede gepflogen und zur Hochreichsgräflichen
Oberamtlichen Ratification vorzulegen beschlossen, als..

Gruß Konrad

[Farang]

Lieber Konrad,

vielen Dank für den ersten Teil, ich hoffe es findet sich noch jemand für den Rest...
Vielen Dank

Michael

[Kögler Konrad]

Hat noch niemand angebissen?

Erstens versprechen beide Brautleute eines dem anderen die eheliche Lieb und Treue bis in Tod.
Zweytens verheurathet Bräutigam Johann Joseph Kummer aus Amosngrün seiner geliebten Braut Maria Margaretja Fritischin an baaren Gelde 78 fl 52 2/4 x und nebst dessen den von seinem Vater unter Nr. ? erkauften 3/8 Hof wie solches sein in Händen habender Ratificirter Kaufbrief alles besser und klarer anzeigen wird.

Gruß Konrad

[Kögler Konrad]

Wieder ein Stückerl

Daregegen
Drittens verspricht Brautvater Joseph Fritsch Zimmermann in Markesgrün seiner Tochter
Maria Margaretha als dermaligen Braut einhundert Gulden sage 100 fl, eine Melkkuhe und eine gewöhnliche Ausfertigung sogleich als ein Heuratsgut mit zugeben.

Gruß Konrad

[Kögler Konrad]

Viertens Wurden wegen der allfälligen Todesfällen bestimmt,
daß wenn der Bräutigam Joh. Joseph Kummer vor Ablauf sechs
Jahren versterben sollte, und kein lebender Leibeserb vorhanden wäre,
die gegenwärtige Braut schuldig sein solle,
das Haus mit denen darbey befindlichen steuerbaren Gründen
um 450 fl höher als der Kaufbrief lautet, annehmen müsse, welche
letztern Post unter den Geschwisterten des Bräutigams gleichheitlich
vertheillt werden sollen, wobey aber

Gruß Konrad

[Kögler Konrad]

Fünftens von Brautseiten vorbehalten wurde,
dass, wenn die gegenwärtige Braut Maria Margaretha vor
Verlauf sechs Jahren ohne Hinterlassung eines lebendigen
Leibserben mit Tod abginge, der Bräutigam als hinterlassener
Ehegatt den Geschwisterten der Braut einhunderfünfzig Gulden
..ruck zu zahlen verbunden sein solle. Welche letztere Post
auch der Geschwistert gleichheitlich zu vertheilen sey.

Sechstens Nach Verflüssung der sechs Jahren hebe sich diese
Bedingns auf beiden Seiten gänzlich es mögen Kinder erzeigt oder vorhanden sein oder nicht.
Endlich..

Gruß Konrad

[Farang]

Lieber Konrad,

Du bist echt spitze....vielen Dank so zwischendurch für Deine Hilfe.

Gruß Michael

[Kögler Konrad]

Siebentes: Wurde bedungen, daß nach überschrittenen Ehebett eines des anderen Bed und Zugebrachten, erworbenen oder aber beiderseitig noch erblich erhoffenden Vermögens außer der vorgegangenen Bedingnissen vollkommener Erb sey und verbleiben solle.
Urkundlich dessen wurde dieser Heurathskontrakt eigenhändig unterfertiget und bewilliget, daß dieser ohne des ein oder anderen Theils Beisein da, wo gehörig, verbüchet werden kann.
So geschehen Markesgrün am 22. August 1802

Rest kommt noch

Gruß Konrad

[Kögler Konrad]

Machma fertig

Zeugen

Braut Seite
Maria Margaretha Fritschin als Braut
Josef Fritsch Brautvater
Mathias Fritsch Geschworener
Johannes Fritsch
Kaspar Kummer
Antoni Plaihl?

Bräutigams Seite

Jos. Kummer Bräutigam
Joseph Püchl
Joseph Antoni Kummer
Michel Beck
Johann Perlath
Johann Georg Kericheisen?
Antoni Kligl
Johannes Mogen
Wenzl Kummer
Johann Fischer

Wirt bestättiget und zur Einverleibung bewilliget.
Amtsgericht Königswart am 6. 7bris (Sept.) 1802

Gruß Konrad

[Farang]

Lieber Konrad,

ich danke Dir recht herzlich für Deine stetige schnelle Hilfe.

Gruß Michael