Hochzeitsbrief 1806 (Seite 2)

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  • Minusch
    Erfahrener Benutzer
    • 29.05.2008
    • 456

    [gelöst] Hochzeitsbrief 1806 (Seite 2)

    Hallo zusammen,

    hier kommt gleich Seite 2 und die Lücken werden leider auch größer. Auch hier bin ich natürliche für sämtliche Ergänzungen und Korrekturen dankbar.

    Liebe Grüße
    Minusch

    Erstens bringt die Braut ihrem
    Hochzeiter zu ??? wahren
    Heirathgut Einhundert zwanzig
    fünf Gulden zu; ??? ???
    ??? ??? 100 ???
    ??????; die übrigen
    25 ? aber in 2. Jahre ???
    und zwar ??? ??? ???
    ??? ??? ???
    ??? ??? ???
    Zugleich hat ??? auch die Her-
    ??? standesmäßiger Ausfer-
    tigung bestehend in ??? ganz
    genähten Ober- und Unter-
    Bett ???. Polster und ????
    dann einen ???, und ein
    ??? Überzug, Bettstadt
    und ??? ??? ???, sowie
    die Hochzeitskleidung.
    Zweitens: ???
    ?????
    30ten Xber (Dezember) 1805 ??? ???
    ??? ??? gebrauchtes Achtlgut
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Minusch; 18.07.2010, 09:26.
  • henrywilh
    Erfahrener Benutzer
    • 13.04.2009
    • 11862

    #2
    Wenns mal nicht so dunkel wär. Da können sich noch andere dran vergnügen.

    Erstens bringt sie Braut ihrem
    Hochzeiter zu einem wahren
    Heirathgut Einhundert zwanzig
    fünf Gulden zu; wird ???
    ??? Hochzeitung 100 f.[Gulden] baar
    erlegt werden; die übrigen
    25 f. aber im[?] 2. Jahre leisten
    und zwar auf ??? ??? ???
    ??? ??? nachge-
    tragen werden müssen.
    Zugleich hat sie auch die Her-
    ??? standesmäßiger Ausfer-
    tigung bestehend in einem ganz
    genähten Ober- und Unter-
    Bett ???. Polster und Küssen
    dann einen farbenen, und ein[en]
    weicheren Überzug, Bettstadt
    und Kasten samt kuche, sowie
    die Hochzeitskleidung.
    Zweitens: verheurathet er ihr
    Zu Widerlegung[?] dessen sein unterm
    30ten Xber (Dezember) 1805[2?] ??? ???
    ??? ??? gebrauchtes Achtlgut
    Schöne Grüße
    hnrywilhelm

    Kommentar

    • Minusch
      Erfahrener Benutzer
      • 29.05.2008
      • 456

      #3
      Hallo Henry,

      herzlichen Dank für Deine Ergänzungen. Bin beeindruckt, wie schnell Du das so entziffern kannst.

      Liebe Grüße
      Minusch

      Kommentar

      • Minusch
        Erfahrener Benutzer
        • 29.05.2008
        • 456

        #4
        Hallo,

        ich glaube in der fünften Zeile heißt es nicht "Hochzeitung" sondern "Hochzeittag".
        Vielleich kann ja noch jemand die ein oder andere Lücke schließen.

        Viele Grüße
        Minusch

        Kommentar

        • henrywilh
          Erfahrener Benutzer
          • 13.04.2009
          • 11862

          #5
          Ja; den "Hochzeittag" korrigiert und noch etwas gefunden:

          Erstens bringt sie Braut ihrem
          Hochzeiter zu einem wahren
          Heirathgut Einhundert zwanzig
          fünf Gulden zu; wird am
          kommenden Hochzeittag 100 f.[Gulden] baar
          erlegt werden; die übrigen
          25 f. aber in 2. Jahre leisten
          und zwar auf kommend heurige
          Weihnachten empfangen nachge-
          tragen werden müssen.
          Zugleich hat sie auch die her-
          kom.[mensmäßig] standesmäßiger Ausfer-
          tigung bestehend in einem ganz
          genähten Ober- und Unter-
          Bett, 1[?] Polster und 2[?]Küssen
          dann einen farbenen, und ein[en]
          weicheren Überzug, Bettstadt
          und Kasten samt kuche, sowie
          die Hochzeitskleidung.
          Zweitens: verheurathet er ihr
          Zu Widerlegung dessen sein unterm
          30[20?]ten Xber (Dezember) 1805[2?] mittls. Kauf
          an sich gebrachtes Achtl Gut
          Schöne Grüße
          hnrywilhelm

          Kommentar

          • Kögler Konrad
            Erfahrener Benutzer
            • 19.06.2009
            • 4847

            #6
            ein paar Kleinigkeiten

            Erstens bringt sie Braut ihrem
            Hochzeiter zu einem wahren
            Heirathgut Einhundert zwanzig
            fünf Gulden zu; wovon am
            kommenden Hochzeittag 100 fl.[Gulden] baar
            erlegt werden; die übrigen
            25 f. aber in 2. Jahre fristen
            und zwar auf kommend heuriges
            Weihnachten angefangen nachge-
            tragen werden müssen.
            Zugleich hat sie auch die her-
            komliche standesmäßige Ausfer-
            tigung bestehend in einem ganz
            gerichten Ober- und Unter-
            Bett, 1 Polster und 2 Küssen
            dann einen harbenen, und ein[en]
            wercheren Überzug, Bettstadt
            und Kasten samt Kuhe, sowie
            die Hochzeitskleidung.
            Zweitens: verheurathet er ihr
            Zu Widerlegung dessen sein unterm
            30 ten Xber (Dezember) 1805 mittls. Kauf
            an sich gebrachtes Achtl Gut

            Gruß Konrad
            ______________

            Kommentar

            • henrywilh
              Erfahrener Benutzer
              • 13.04.2009
              • 11862

              #7
              Zitat von Kögler Konrad Beitrag anzeigen
              und Kasten samt Kuhe, sowie
              Mit allem einverstanden, Konrad, und gut, dass du das gesehen hast. Aber die "Kuhe" ist doch hier sehr merkwürdig.
              Ist das überhaupt ein K?
              Könnte es nicht eher Truhe heißen?
              Schöne Grüße
              hnrywilhelm

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              • Minusch
                Erfahrener Benutzer
                • 29.05.2008
                • 456

                #8
                Guten Morgen Henry und Konrad,

                vielen Dank erst mal für Eure umfangreiche Hilfe.

                Wenn auch "harbenen" sinnvoll und in diesem Zusammenhang auch üblich war, so lese ich doch ein "f" am Anfang des Wortes. Oben nur ein Haken und der Querstrich in der Mitte des Buchstabens, der doch bei einem "h" nicht vorkommen sollte, oder täusch ich mich da?

                Liebe Grüße
                Minusch

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                • Kögler Konrad
                  Erfahrener Benutzer
                  • 19.06.2009
                  • 4847

                  #9
                  2 Stellungnahmen:

                  1. harben oder farben

                  An dem Buchstaben h am Anfang würde ich nicht zweifeln, ich sehe keinen Querstrich
                  für ein f.

                  Zur Sache: Der Gegensatz besteht in den beiden Leinsorten.
                  harben - ist ein Stoff aus feinem Flachs, der von allem Werg befreit ist
                  werchen - ist ein Stoff, der aus dem Flachsabfall hergestellt und gröber ist.

                  Zu Kuhe oder Truhe

                  Ja, Henry, in diesem Zusammenhang, wenn mans auf den Kasten bezieht, passt
                  Truhe besser; aber ich habe in den anderen Einträgen nachgeschaut: Er macht das
                  T einfacher und nicht so geschwungen wie hier.
                  Wenn man aber annimmt: Er bringt die Möbel usw. (als Einheit) samt (als neuer Bestandteil) einer Kuhe kann ich auch den Zusammenhang so verstehen.
                  Ich bin wegen des Anfangsbuchstabens doch eher für Kuhe.

                  Gruß Konrad

                  Kommentar

                  • Minusch
                    Erfahrener Benutzer
                    • 29.05.2008
                    • 456

                    #10
                    Vielen Dank Konrad für Deine Stellungnahmen.

                    Da hab ich wieder was dazugelernt. Auf dem Scan ist leider genau an der Stelle des Querstrichs ein heller Strich, der sich quer über die ganze Seite zieht. Warum das beim Einscannen passiert ist weiß ich auch nicht. Aber vermutlich hast Du trotzdem Recht und es heißt "harbenen". Das passt dann auch inhaltlich viel besser als Gegenstück zu "wercheren".

                    Das Wort "Truhe" wär mir zwar lieber, vom Betrachten des Anfangsbuchstabens her, würde ich aber auch eher zu Kuhe tendieren. Leider kann ich mit dem Begriff nichts anfangen. Ist mit Kuhe eine Kuh gemeint oder irgendein Bestandteil der Küche.

                    Herzliche Grüße
                    Minusch

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                    • henrywilh
                      Erfahrener Benutzer
                      • 13.04.2009
                      • 11862

                      #11
                      Hallo Konrad,
                      danke für die kulturhistorische Lehrstunde über werchene und harbene Leinwand. Das stimmt tatsächlich alles, wie ich festgestellt habe!
                      Was ist nun mit "Kuhe"? Welchen Sinn hat das? Denselben wie Kuche = Küche?
                      Schöne Grüße
                      hnrywilhelm

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                      • Kögler Konrad
                        Erfahrener Benutzer
                        • 19.06.2009
                        • 4847

                        #12
                        Ja, Ihr beiden, Ihr könnte mit der Kuh in diesem Zusammenhang nichts anfangen?

                        Schade. Das ist die so genannte Brautkuh.
                        In meinen Forschungen in ländlichen Bereich ist mir bei Übergabebriefen
                        fast in der Regel als Heiratsgut die Kuh begegnet.
                        Die Braut bekommt Geld (bar oder zu einem späteren Zeitpunkt)
                        eine standesgemäße Ausfertigung (dann öfter eine spezielle Aufzählung, Bett,
                        Kissen, Polster, Bettstatt, Schreimzeug (= Möbel), Dreifuß (= Kochgelegenheit),
                        Bindgeschirr usw.
                        und dann kommt in diesem Zusammenhang sehr, sehr häufig die Kuh.
                        in natura (nicht die beste und nicht die schlechtste) oder 10 bis 15 fl dafür

                        So ungefähr habe ich das schon x-mal gelesen.

                        Gruß Konrad

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                        • Minusch
                          Erfahrener Benutzer
                          • 29.05.2008
                          • 456

                          #13
                          Guten Morgen Konrad,

                          vielen Dank für Deine Erklärung zur Brautkuh. Jetzt hab ich schon wieder was dazugelernt. Da das "mein" erster Heiratsbrief ist, hatte ich mit derlei Dingen bislang keinerlei Erfahrungen.

                          Herzliche Grüße
                          Minusch

                          Kommentar

                          • henrywilh
                            Erfahrener Benutzer
                            • 13.04.2009
                            • 11862

                            #14
                            Danke auch von mir!
                            Schöne Grüße
                            hnrywilhelm

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