Bitte um Lesehilfe bei einer Gerichtsakte

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  • Retlaw
    Benutzer
    • 15.07.2013
    • 73

    [gelöst] Bitte um Lesehilfe bei einer Gerichtsakte

    Quelle bzw. Art des Textes: Gerichtsakte GLA Stuttgart
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1805
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Tuningen im Schwarzwald-Baar-Kreis
    Namen um die es sich handeln sollte: unwichtig


    Liebe Forschungsgemeinde,

    in einer Gerichsakte aus dem Jahr 1805 kann ich mehrere Wörter und Zeichen
    nicht erkennen und benötige Unterstützung. Es handelt sich um die linke
    Seite auf dieser
    http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1532768-110 Internetseite.

    -------------------------------------------------

    zaigen muß. Der heurige Winther des
    ...... Ochsenwirth Storz zahlte .... 15 fl. für die-
    ses Heu, und machte 4 Lastwägen voll, die
    er obgleich ihme das anderen Tags commssionali-
    ter .... 40 fl. darauf gebotten worde, nicht-
    .... auch nicht um .... 50 fl. erlassen hätten, noch
    liegt das Heu besonders, kan gesehen, und
    ...... werden, es ....... ein ........
    4tel eines großen Heubares, auch bei die-
    sen augenscheinlich zur Hand gebrachten
    Barwisen, hörte man mich nur obenhin, es
    ist aber nicht zu wundern, wen̄ man Bewei-
    se beförcht, so hört man nicht gerne Euer
    Churfütstlichen Durchlaucht vergeben nur in
    höchster Gnade mein freies reine Wahrheit
    enthaltendes Schreiben, denn ich betrachte, dass
    ich solches einem Gerechtigkeits liebenden Lan-
    des Vatter, wie Holstdieselben sind, Zutrau-
    ens voll wohl sagen dörfte, daß ich
    5.) die in dem ........ Exhibito vom 10ten d: ........:
    gnädigst ersichtliche ........ in Ansehung
    der gnädigst ernennenden Com̅ission machte,
    ist die Ursache, weil
    a) der hiesige Pfarrer Baumeister, und der
    ...... .. Amtsvogt Glöckler Gevatter Leute
    sind, und weil
    b.) der Amtsvogt Glöckler, und seine Brüder
    zur Sommers Zeit, schier täglich Nachmittags
    -----------------------------------------------------

    Mit freundlichem Forschergruß
    Retlaw
  • Octavian Busch
    Erfahrener Benutzer
    • 16.03.2021
    • 859

    #2
    Hallo
    Einige wenige Hinweise:


    -------------------------------------------------
    zaigen muß. Der heurige Winther des
    Heues? Ochsenwirth Storz zahlte : 15 fl. für die-
    ses Heu, und machte 4 Lastwägen voll, die
    er obgleich ihme das anderen Tags commssionali-
    ter : 40 fl. darauf gebotten wurde, nicht-
    und auch nicht uma : 50 fl. erlassen hätte, noch
    liegt das Heu besonders, kan gesehen- und
    gepflügt werden, es formieret ein gängliches?
    4tel eines großen Heubares, auch bei die-
    sen augenscheinlich zur Hand gebrachten
    Barwisen, hörte man mich nur obenhin, es
    ist aber nicht zu wundern, wen̄ man Bewei-
    se beförcht, so hört man nicht gerne Euer
    Churfütstlichen Durchlaucht vergeben mir in
    höchster Gnade mein freies reine Wahrheit
    enthaltendes Schreiben, denn ich betrachte, dass
    ich solches einem Gerechtigkeits liebenden Lan-
    des Vatter, wie Höchstdieselben sind, Zutrau-
    ens voll wohl sagen dörfte, daß ich
    5.) die in dem u?haten Exhibito vom 10ten d: Sub?...:
    gnädigst ersichtliche Beding?... in Ansehung
    der gnädigst ernennenden Com̅ission machte,
    ist die Ursache, weil
    a) der hiesige Pfarrer Baumeister, und der
    Bar? (wie oben Barwisen)- Amtsvogt Glöckler Gevatter Leute
    sind, und weil
    b.) der Amtsvogt Glöckler, und seine Brüder
    zur Sommers Zeit, schier täglich Nachmittags
    -----------------------------------------------------
    Ave

    gesucht in:
    Mutzscheroda: Hermsdorf; Neuschönefeld: Seidel; Seegel: Dietrich, Dieze; Grossbothen: Lange, Dietze; Mügeln: Vogtländer; Droßkau: Kretzschmar, Bergner; Noßwitz: Gleisberg; Sörnzig: Liebers; Wickershain: Steinert; Oelzschau: Lehmann; Hohnbach: Frentzel; Leupahn: Augustin; Erlln: Schöne; Schkortitz: Stein; Eschefeld: Spawborth; Schneeberg: Friede; Grossgörschen: Fickler; Söhesten: Zocher; Greitschütz: Staacke; Stadtroda: Kittel; Gelenau/Erzgeb.: Nestler

    Kommentar

    • M_Nagel
      Erfahrener Benutzer
      • 13.10.2020
      • 1686

      #3
      zaigen muß. Der heurige Miether des
      Heues Ochsenwirth...

      ... erlassen hätte, noch
      liegt das Heu besonders, kan gesehen - und
      geschäzt werden, es formiert ein gänzliches
      4tel eines großen Heubarns, auch bei die-
      sen augenscheinlich zur Hand gebrachten
      Beweisen, hörte man mich nur obenhin...
      Zuletzt geändert von M_Nagel; 31.03.2024, 20:19.
      Schöne Grüße
      Michael

      Kommentar

      • M_Nagel
        Erfahrener Benutzer
        • 13.10.2020
        • 1686

        #4
        5.) die in dem u(n)thersten? Exhibito vom 10ten d: Sub Titl:
        gnädigst ersichtliche Bedingnuße in Ansehung
        der gnädigst ernennenden Com̅ission machte,
        ist die Ursache, weil
        a) der hiesige Pfarrer Baumeister, und der
        Bekl. Amtsvogt Glöckler Gevatter - Leute
        sind, und weil
        b.) der Amtsvogt Glöckler, und seine Brüder
        zur Sommers - Zeit, schier täglich Nachmittags
        Schöne Grüße
        Michael

        Kommentar

        • Retlaw
          Benutzer
          • 15.07.2013
          • 73

          #5
          Guten Abend Octavian Busch und M_Nagel,

          vielen Dank für Eure Hilfe.

          Wisst Ihr was für Zeichen vor den Florint-Beträgen gesetzt wurden?

          Vor jedem und ist eine Art Gleichheitszeichen das ich bisher als Komma interpretierte. Was könnte damit gemeint sein?
          Die Abkürzung Bekl in der Zeile unter 5.a.) müsste Beklagter heißen. Deutlicher sieht man es ganz oben links in Bild 108.
          Was könnten das für Zeichen dahinter sein?

          Viele Grüße
          Zuletzt geändert von Retlaw; 31.03.2024, 21:20.

          Kommentar

          • Holzfux
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2024
            • 175

            #6
            unterthänigsten Exhibito
            so der Holzfux

            Kommentar

            • M_Nagel
              Erfahrener Benutzer
              • 13.10.2020
              • 1686

              #7
              Bei dem Gleichheitszeichen könnte es sich um das Symbol ≈ für z-/circa im Sinne von "etwa", "ungefähr" handeln.

              Was die Abkürzung Bekl angeht, sehe ich das, vereinfacht dargestellt, so: auf Bekl folgt ein Kürzelzeichen, dann das (Suffix +Endung) - te oder das -n (der Bekl.-te Amts-Vogt oder die Bekl.-n Glöckner),

              alles ohne Gewähr.
              Zuletzt geändert von M_Nagel; 01.04.2024, 19:01.
              Schöne Grüße
              Michael

              Kommentar

              • Retlaw
                Benutzer
                • 15.07.2013
                • 73

                #8
                Hallo Holzfux,

                auf unterthänigsten wäre ich nicht gekommen. Vielen Dank.
                In der ganzen Akte konnte ich bisher noch keine Abkürzung dafür entdecken.

                Viele Grüße
                Retlaw

                Kommentar

                • Retlaw
                  Benutzer
                  • 15.07.2013
                  • 73

                  #9
                  Hallo Michael,

                  ich kann mir nicht vorstellen, dass der Scribent das Gleiheitszeichen als "etwa" oder "ungefähr" vor und verwendet hatte.
                  Kommas wie wir sie heute verwenden hat er auch gesetzt.
                  Vielen Dank auch für die oder den Bekl.

                  Nachtrag: Das Zeichen vor den Florint-Beträgen wurde angeblich für etc. in der Kanzleischrift des 17. Jh. verwendet.

                  Gruß
                  retlaw
                  Zuletzt geändert von Retlaw; 03.04.2024, 20:04.

                  Kommentar

                  • Retlaw
                    Benutzer
                    • 15.07.2013
                    • 73

                    #10
                    In der Akte auf der Seite

                    erkenne ich oben rechts eine Abkürzung und ein Wort nicht.

                    Continuatum den 6 Merz
                    1805.
                    ..: Scribent Kuppinger ....
                    darauf an, daß ihm der alt
                    Heiligenpfleger Irion unter die
                    Augen gestelt werden, um ihm,
                    zu sagen, was er aus deßen
                    Munde gehört habe.

                    Kommentar

                    • jebaer
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.01.2022
                      • 2009

                      #11
                      H.(err) Scribent Kuppinger trug
                      darauf an ...
                      Das vermeintliche, leicht tief gestellte "l" nach dem "H" ist ein allgemeines Abkürzungszeichen, wird gerne auch mal für ein "e" gehalten.
                      "trug darauf an": beantragte darauf


                      LG Jens
                      Am besde goar ned ersd ingnoriern!

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                      • Retlaw
                        Benutzer
                        • 15.07.2013
                        • 73

                        #12
                        Hallo Jens,

                        von Hr. ging ich aus - vielen Dank für die Bestätigung und Erklärung.
                        Auf "beantragte darauf" wäre ich nicht gekommen.

                        Viele Grüße
                        Retlaw.

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