Textverständnis auf Taufbucheintrag

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  • Ynnor1
    Benutzer
    • 06.08.2022
    • 99

    [gelöst] Textverständnis auf Taufbucheintrag

    Quelle bzw. Art des Textes: Taufbuch
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1784
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Niederschlesien, Militsch
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Hallo allerseits,

    durch Zufall bin ich auf eine Taufe (letzter Eintrag der Seite) gestoßen, in der wohl Ahnen als Taufpaten tätig waren. Eigentlich ist mWn. die familiäre Linie um Militsch evangelischen Glaubens gewesen, weshalb ich etwas stutzig bin, die dort zu finden. Wurden auch evang. Geburten in katholischen Taufbüchern eingetragen oder konnten auch Evangelikale bei kath. Taufen dabei sein?



    Ich habe mich versucht aber das Ergebnis wirkt fragmentarisch ^^

    29 August 1784 Protz (vermutlich ist hier die Gemeinde Protsch bei Militsch gemeint)

    Ist der ... Matheus Johann Gottlieb Walter von seinem
    Eheweibe Anna Rosina geborene Zetkin am 28. des Monats geborenen
    Töchterlein zur heiligen Taufe gebracht und der selben die
    Namen Johanna Eleonora beigebracht worden.

    Taufzeugen waren George Wüste, Schmid, Maria Elisabeth
    der Friedrich Kleindienst, Maurer ... Eheweib ... Maria
    und Hans Frentzel .. Eheweib ... aus Protz
  • AlfredS
    Erfahrener Benutzer
    • 09.07.2018
    • 1922

    #2
    Hallo, ein paar Ergänzungen von meiner Seite:

    Ist des Wascher(?) Müllers Jochann Gottlieb Walter von seinem
    Eheweibe Anna Rosina gebohr: (ne) Tetkin am 28. hujus gebohr: (nen)
    Töchterlein zur Hl:(heiligen) Taufe gebracht, und demselben die
    Namen Jochanna Eleonora beigeleget worden.

    Taufzeugen waren: George Wüste, Schmidt, Maria Elisabe-
    tha, des Fridrichs Kleindienst, Maurer(s) sein Eheweib u.(nd) Maria,
    des Hans Frentzel FischersEheweib sämtl.(iche) aus Protz

    Gruß, Alfred

    PS: Berufe jeweils in kursiv geschrieben
    Zuletzt geändert von AlfredS; 04.02.2023, 02:07.
    Gruß, Alfred

    Kommentar

    • rpeikert
      Erfahrener Benutzer
      • 03.09.2016
      • 2693

      #3
      Guten Tag

      Der Vater war Wassermüller (im Gegensatz zum Windmüller).

      Gruss, Ronny


      P.S. Das Wort sieht allerdings schon eher nach "Waschermüller" aus. Vielleicht bloss ein Verschreiber, oder gibt es das wirklich?
      Zuletzt geändert von rpeikert; 04.02.2023, 07:39.

      Kommentar

      • Ynnor1
        Benutzer
        • 06.08.2022
        • 99

        #4
        Vielen Dank euch.

        Mir ist zumindest kein Beruf namens Waschermüller bekannt, ich würde dann auch eher zu Wassermüller tendieren. Wasserreich war die Gegend ja ^^.

        Die Namen wirken seltsam. Das c ist ja erkennbar aber es passt einfach überhaupt nicht da rein. "Jochann" oder "Jochanna" habe ich dort in der Gegend noch nirgends gelesen (zB im Militscher Kreisblatt, das seit 1842 größtenteils bis 1939 erhalten ist), daher würde ich eher zu den üblichen Vornamen Johann und Johanna tendieren.

        Die Konfessionsfrage bleibt damit wohl unklar, aber vielleicht findet sich ja noch etwas zum Eingrenzen.

        Die beiden erstgenannten Taufzeugen George Wüste und Maria Elisabetha (geb. Schröper) finden sich unter meinen Großeltern der 7. Generation. Ihre Tochter (wahrscheinlich gabs mehr Kinder aber nur dieses ist bekannt) namens Rosina wurde am 16.07.1787 in Protsch geboren. Damit eventuell eine Spielfreundin der Jo(c)hanna Eleonora Walter.

        Kommentar

        • AlfredS
          Erfahrener Benutzer
          • 09.07.2018
          • 1922

          #5
          Die Interpretation mit dem Wassermüller klingt plausibel, obwohl ich ursprünglich erst an eine Ortsangabe (oder Gewässername oder Hausname) gedacht hatte.
          Ich kenne das aus dem fränkischen Karpfenland: Da gibt es z.B. die Laufer Mühle - eben die Mühle des Ortes Lauf (an der Aisch).

          Und bei Jochann usw. drängt sich bei mir auf die Sprechweise des "h" in slawischen Sprachen: Da kommt eher ein "ch" dabei raus ...

          Was würden wir in dem Hobby nur ohne Spekulation machen? Wär ja langweilig

          Schönes Wochenende und Grüße, Alfred
          Gruß, Alfred

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          • Ynnor1
            Benutzer
            • 06.08.2022
            • 99

            #6
            Da hast du Recht ^^ Zum Verzweifeln und trotzdem die Motivation das Puzzle zusammenzusetzen. Gerade im genealogischen Trümmerfeld Niederschlesien bleibt leider vieles Spekulation, da ein Großteil der staatlichen & kirchlichen Quellen (ev. Konfession) seit dem Krieg als verschollen gelten.

            Seltsamerweise scheinen sich die katholischen Quellen besser erhalten zu haben, woran auch immer das liegen mag.

            Das mit ch und h kenne ich auch aus anderen Gegenden in Deutschland. An den schlesischen Dialekt kann ich mich nicht mehr erinnern. Zu früh sind alle Zeitzeugen verstorben und 30 Jahre Leben in anderen Regionen von Nachkriegsdeutschland werden sicher auch dazu geführt haben, den Dialekt nahezu abzulegen.

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            • Horst von Linie 1
              Erfahrener Benutzer
              • 12.09.2017
              • 19881

              #7
              Zitat von Ynnor1 Beitrag anzeigen
              Seltsamerweise scheinen sich die katholischen Quellen besser erhalten zu haben, woran auch immer das liegen mag.

              Gefundene Bücher wurden oftmals bei den katholischen Geistlichen abgegeben.
              Ich will keinem von denen etwas unterstellen, soweit es evangelische Kirchenbücher betrifft, aber wir waren alle nicht dabei.


              Und waren die evangelischen Bücher nicht generell an ein Zentralarchiv in Breslau abzugeben und damit 1945 meist nicht in den Pfarrhäusern?
              Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
              Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
              Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

              Und zum Schluss:
              Freundliche Grüße.

              Kommentar

              • Huber Benedikt
                Erfahrener Benutzer
                • 20.03.2016
                • 4650

                #8
                Sprechweise des "h" in slawischen Sprachen: Da kommt eher ein "ch" dabei raus

                Soso in welchen denn?
                Ursus magnus oritur
                Rursus agnus moritur

                Kommentar

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