Stehen hier Nachnamen?

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  • Nestroy
    Benutzer
    • 03.04.2021
    • 68

    [gelöst] Stehen hier Nachnamen?

    Quelle bzw. Art des Textes: Matricular
    Jahr, aus dem der Text stammt: <1745
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Reidling, NÖ



    Hallo!
    Ich bräuchte bitte etwas Klärung.


    Weil ich gerade den Taufeintrag von Maria Anna Gansmüllner suche, welche 1745 oder davor geboren sein muss, sehe ich gerade die entsprechenden Matrikeln durch, doch irgendwie habe ich den Verdacht, dass in dem betreffenden Kirchenbuch für diesen Zeitraum keine Nachnamen stehen, zumindest keine für mich erkennbaren.


    Als Beispiel verlinke ich einmal diese Seite, da hier die Tinte doch besser erkennbar ist. Ich sehe da die Tagesangabe, den Taufnamen, dann die zwei immer gleichen lateinischen Worte (ich erkenne sie nicht komplett, es wird jedoch sowas wie "Eltern" oder "Pater" bedeuten), dann immer etwas unleserliches, dann "ux. -Name der Ehefrau-" dann "ex -Name des Ortes-" gefolgt von den Taufpaten.


    Der Logik nach müsste das unleserliche Ding hinter dem Vatersnamen der Nachnamen sein, jedoch finde ich darin keine bekannten Nachnamen aus dem Ort wieder, außerdem sind es meist zu kurze Worte für richtige Namen.


    Ich habe ohnehin schon länger die Vermutung, dass in Reidling die Nachnamen (wenn es welche sind) in dem verlinkten Zeitraum in einer anderen Schriftart geschrieben sind als die Vornamen, kann das möglich sein? Zumindest sind die Vornamen immer gut lesbar, auch der restliche Großteil der Einträge (oder wenigstens erahnbar), nur dieses unleserliche Ding hinter dem Vater ist immer ein dichtgedrängtes Etwas ohne erkennbare Buchstaben, ganz so als wäre dieser Teil des Eintrags nicht weiter wichtig.


    Oder was mir gerade einfällt, können es lateinische Berufsbezeichnungen sein?
  • Gastonian
    Moderator
    • 20.09.2021
    • 5256

    #2
    Hallo:


    Nehmen wir zum Beispiel den ersten Eintrag. Ich lese da so etwa:


    Die 21 Joann: Michael, cuig Parens Joan: Peur uxor Barbara ex



    Das "g" ist ein oft-benutztes Kürzel für ein Wort-endendes "us", also ist die Phrase eigentlich "cuius Parens", welches "dessen Eltern" heißt.


    Also kann die ganze Zeile so übersetzt werden:


    Am 21. Johann Michael, dessen Eltern [sind] Johann Peur und Frau Barbara aus ...


    Auf dieser Seite sehe ich durchgehend Vor- und Nachnamen des Vaters nach dem "Parens" (zum dritten Eintrag, am 28., z.B. Stephang Seeger). Diese Namen werden aber manchmal nicht mit lateinischer, sondern mit der alten deutschen Schreibschrift geschrieben, und mögen daher unleserlich erscheinen.


    VG


    --Carl-Henry
    Wohnort USA

    Kommentar

    • AlfredS
      Erfahrener Benutzer
      • 09.07.2018
      • 3429

      #3
      Hallo Nestroy,

      der Aufbau in diesem Kirchenbuch ist wie folgt:

      Tagesangabe, Täuflingsname(n), dann das Wort Paren (Abkürzung für lat. Parentes = Eltern), Vorname und Familienname des Vaters, uxor (lat. für Ehefrau), Vorname der Mutter, Ortsangabe, Patr. (Abk. für Patrinus/patrina = Taufpate/in), Herkunftsort der Paten.

      Jetzt sollte es leichter von der Hand gehen und plötzlich heißen nicht alle Väter mit Nachnamen "Paren"

      Gruß, Alfred


      PS: Habe auch erst mal gestutzt, wie der Schreiber das "P" aufs Blatt gebracht hat ...
      Gruß, Alfred

      Kommentar

      • Nestroy
        Benutzer
        • 03.04.2021
        • 68

        #4
        Ich habe es befürchtet, dass sich meine Vermutungen bestätigen, vielen Dank!

        Kommentar

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