Begräbnis 1853 mehrere Lücken und Verständnisfrage

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  • Generation_0
    Erfahrener Benutzer
    • 03.05.2007
    • 278

    [gelöst] Begräbnis 1853 mehrere Lücken und Verständnisfrage

    Quelle bzw. Art des Textes: KIrchenbucheintrag
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1853
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Stettin St. Marien
    Namen um die es sich handeln sollte:


    Hallo,

    wieder einmal benötige ich Hilfe bei diesem, auch inhaltlich, verwirrenden Eintrag:

    1853
    Eintrag Nr 84
    Johannes Sohn des Ar=
    beitsmanns Schulz
    genannt Behnke, ____?
    __hnung? In Pflege bei
    Maurergeselle Luckwaldt
    __str. No:644

    dann folgt
    Alter: 3 Jahre 7 Monate
    verstorben: 23. December Nachmittags 2 ½ Uhr
    Todesursache: Halsbräune

    das Wort/ die Worte unter dem Begräbniseintrag kann ich auch nicht entziffern, in Eintrag Nummer 82 steht das gleiche nochmal unter dem Datum.

    Begräbnis:
    25ten
    fünfundzwanzigsten
    December
    Armen?h?erch?hof?

    Hier bitte ich um Lesehilfe, für die ich mich im Voraus bedanke.


    Die zweite Frage ist eine Verständnisfrage, ich möchte sie trotzdem hier dazustellen:

    Warum ist der Sohn in Pflege ? Hinterlassene sind nicht die Eltern, sondern nur der Vater. Wenn es sich um den Johann Friedrich Behnke genannt Schulz handeln würde, könnte der Familienstand passen, da dessen Frau vier Monate zuvor während eines Cholera-Ausbruchs verstarb. Dieser Ausbruch zieht sich bis Mitte November durch die Kirchenbücher ( nicht St.Marien sondern im Hafengebiet ). Vielleicht ist der Sohn also in Sicherheit gebracht worden, zur Pflege beschreibt dann diesen Umstand. Auch wäre Johann Friedrich in der Zeit nicht in Stettin gewesen. Was nicht passen würde, wäre der Beruf des Vaters, Arbeitsmann, und Nach- und Genanntname wären genau umgedreht...kann das sein ?

    Ich bin für jeden Hinweis dankbar und natürlich für die Entzifferungsversuche ^^
    Angehängte Dateien
  • LutzM
    Erfahrener Benutzer
    • 22.02.2019
    • 3206

    #2
    genannt Behnke, für
    Rechnung in Pflege bei
    Maurergeselle Luckwaldt
    Fährstr. No:644



    Könnte es "armen Kirchhof" heißen?
    Zuletzt geändert von LutzM; 03.11.2022, 13:32.
    Lieben Gruß

    Lutz

    --------------
    mein Stammbaum
    suche Eising * um 1880 aus/bei Creuzburg/Ostpreußen, sowie (August & Hellmut) Wegner und (Friederike) Lampe * um 1840 aus/bei Kleinzerlang/Prignitz

    Kommentar

    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 16899

      #3
      Hallo ich lese

      ArmenKerchhof


      Das passt auch zum regionalen Dialekt, würd ich meinen
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 03.11.2022, 14:37.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 16899

        #4
        Der Friedhof wurde auf der südöstlichen Seite des Forts Preußen angelegt und war für die Verstorbenen der preußischen Garnison bestimmt. Auf Karten aus dem 18. Jahrhundert wird er als Garnison Kirchhof (Garnisonsfriedhof) oder Militarfriedhof (Militärfriedhof) bezeichnet. [1] .
        Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann man auf dem vernachlässigten und verlassenen Friedhof die Armen beizusetzen, daher die Pläne, die ihn als Armen Kirchhof (Armenfriedhof) bezeichneten.




        Auf dieser Karte links, beim oberen roten Pfeil: http://encyklopedia.szczecin.pl/wiki...e_z_1817_r.jpg



        Der Friedhof an dieser Stelle existierte im 18. Jahrhundert - erklärt Marek Łuczak, Autor einer Monographie über die Geschichte der Stettiner Bezirke. - Hier wurden Soldaten der Garnison der Stettiner Festung begraben. Es befand sich in einem Winkel von 20-30 Grad zur heutigen Potulicka-Straße.
        Garnison Kirchhof wurde um 1730 erbaut und lag an der südöstlichen Seite des preußischen Kastells. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts von der Armee vernachlässigt und verlassen, war er ein Armenfriedhof (Armen Kirchhof). Das letzte Mal war sie auf der Karte von Stettin aus dem Jahr 1873 zu finden, also aus der Zeit, als die Stadt ihren Status als Festung verlor und in eine neue Entwicklungsphase eintrat.

        Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 03.11.2022, 14:57.
        Viele Grüße

        Kommentar

        • Generation_0
          Erfahrener Benutzer
          • 03.05.2007
          • 278

          #5
          Hallo,
          danke für die Hilfe, die Verortung des Armenkirchhofs macht das Ganze nochmal etwas lebendiger ^^

          Zu meiner zweiten Frage: Hier lag ich mit der Vermutung 100% richtig und konnte die Eltern in einem Ort zuordnen, den ich vermutet hatte. Oft läuft man in der Familienforschung ja orientierungslos umher und stochert viel im Nebel, aber manchmal vermutet man auch genau richtig, sowas befriedigt dann sehr.

          Vielen Dank nochmal.

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