Noch eine unklare Berufsbezeichnung

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  • Ralf-I-vonderMark
    Super-Moderator
    • 02.01.2015
    • 3079

    [gelöst] Noch eine unklare Berufsbezeichnung

    Hallo zusammen, liebe Lesekundige,

    diesmal bitte ich nochmals um Hilfe zur Klärung einer unklaren Berufsbezeichnung, wenn auch m.E. einfacher als beim letzten Mal.

    Dabei geht es darum, ob das von mir halb erlesene und halb erratene Wort Hammerschmied zutreffend ist oder doch eine andere Berufstätigkeit ausgeübt wurde.

    Am °°27.06.1858 wird in Witten [ev.] Carl Ferdinand Leopold Scheiing (*Warmen 04.02.1830) mit Auguste Elise Reppel (*Witten 28.12.1836) getraut.

    Die grottenschlechte Schrift überfordert mich ein wenig.
    Daher lautet meine einfache Frage zur Abklärung: War er wirklich Hammerschmied von Beruf oder habe ich falsch gelesen?

    Den Eintrag habe ich als JPG-Datei „TR 1858“ angehängt.

    Soweit es seinen Vater Heinrich Scheiing betrifft, konnte ich dessen Beruf überhaupt nicht lesen; habe aber aufgrund der deutlich besser lesbaren Taufeinträge im kath. KB von St. Agnes Bausenhagen schon herausgefunden, dass er Victualienhändler von Beruf war.

    Leopold Scheiing starb am +Nordkirchen 25.09.1883 in Nordkirchen [C 1883 / Nr. 49] als Arbeiter mit dem Hinweis in der Sterbeurkunde, dass er früher Zugführer war, so dass er vermutlich für die Eisenbahn gearbeitet hatte.

    Er war vermutlich in Hagen als Zugführer tätig. Da die Hagener Zeitung aber derzeit nur für die Jahre 1888 bis 1901 im Volltext durchsuchbar ist und noch nicht für die Jahrgänge von 1864 bis 1887 fehlen derzeit noch weitergehende Erkenntnisse zu seinem beruflichen Werdegang, welcher aber nicht Gegenstand der Frage ist.

    Viele Grüße
    Ralf
    Angehängte Dateien
  • Xylander
    Erfahrener Benutzer
    • 30.10.2009
    • 6772

    #2
    Hallo Ralf,
    ich lese Eisenschmidt.
    Viele Grüße
    Peter

    Kommentar

    • Ralf-I-vonderMark
      Super-Moderator
      • 02.01.2015
      • 3079

      #3
      Hallo Peter,

      schönen Dank für die schnelle Antwort.

      Den Eisenschmidt kann ich zwar gut akzeptieren, zumal immerhin die zweite Hälfte der Berufsbezeichnung von mir richtig erahnt worden ist.

      Nun ja, Pfarrer König und seine geniale Schreibweise und variable Verwendung der Buchstaben.
      Denn das „E“ bei „Eltern todt“ sieht völlig anders aus als das „E“ bei „Eisenschmidt“

      Aber wenn der restliche Wortteil, also „isenschmidt“ sicher ist, das wäre „Eisenschmidt“ die einzig mögliche Variante, unabhängig von der etwas eigenwilligen Federführung des Pfarrers König.

      Viele Grüße
      Ralf

      Kommentar

      • Xylander
        Erfahrener Benutzer
        • 30.10.2009
        • 6772

        #4
        Hallo Ralf,
        ja, die beiden E sind verschieden ausgepägt, haben aber auch Gemeinsamkeiten, so den unteren Bogen. Beim H wäre er eher nach links gezogen. Mehr Kummer macht mir das s von Eisen- Das sollte den Regeln zufolge eigentlich ein langes s wie bei -schmidt sein. Aber sicher schaut noch wer drauf.
        Viele Grüße
        Peter

        Kommentar

        • Xtine
          Administrator

          • 16.07.2006
          • 29774

          #5
          Hallo Ralf,

          hast Du noch mehr Vergleichstext, mehr von der Seite?

          Ein E sehe ich auch nicht wirklich und das s in Eisen wäre auch etwas kurz.
          Beides müsste man mit anderen Vorkommen vergleichen.
          Viele Grüße .................................. .
          Christine

          .. .............
          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
          (Konfuzius)

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          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 5306

            #6
            Hallo allerseits:


            Ich würde mit Verlaub bei Hammerschmidt bleiben. Das, was wie eine lange Schleife nach unten unter dem dritten Buchstaben aussieht, ist eigentlich der lange Schwung nach oben des "F" in Ferdinand in der zweiten Zeile. Daher haben wir zwischen dem "H" und dem "schmidt" keine große Bewegung nach oben oder nach unten - und ich glaube, da sind genug kleine Striche, um zusammen "ammer" zu geben.


            VG


            --Carl-Henry
            Wohnort USA

            Kommentar

            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6772

              #7
              Stimmt Carl-Henry. Also Hammerschmidt.
              Viele Grüße
              Peter

              Kommentar

              • Ralf-I-vonderMark
                Super-Moderator
                • 02.01.2015
                • 3079

                #8
                Hallo Peter, hallo Xtine, hallo Carl-Henry,

                schönen Dank für Eure Einschätzung.

                Zwei „E“ habe ich in der angehängten JPG-Daten „TR 1861“ zu bieten, nämlich einmal für Eppe und dann wie üblich für Eltern.

                Ein „H“ habe ich u.a. in dem Anhang „TR 1853“ bei Henrine Reppel.
                Aber Pfarrer König hat den Anfangsbuchstaben bei Vor- oder Familiennamen immer etwas ordentlicher und anders geschrieben als bei den Berufen.

                Bei der Taufe der Maria Elise Holz (JPG-Datei Taufe 1860) gibt es „E“ und „H“, aber durchaus gut lesbar. Der Vater Theodor Holz war wohl Kappenmacher von Beruf.

                Ach ja, und dann haben wir ja noch den bereits ermittelten Eisenbahnarbeiter Johann Caspar Schroeder in der JPG-Datei „Taufe 1852“. Da sieht das „Eisen“ anders aus.

                Die Identifizierung des Berufes scheint ja doch nicht ganz so einfach zu sein.

                Viele Grüße
                Ralf
                Angehängte Dateien

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 16743

                  #9
                  HalloRalf
                  man darf aber nicht das lateinische H bei Namen mit deutschem H vergleichen !!
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6772

                    #10
                    Hallo zusammen,
                    meinen Vorschlag Eisenschmidt kann ich selber inzwischen nicht mehr vertreten. ASW weist auf die beiden Schriftarten hin. Der gesuchte Beruf ist in deutscher Kurrent geschrieben, erkennbar an dem -sch- mit langem s, das nach den Regeln am Wortanfang und am Silbenanfang zu verwenden ist. Also müsste es auch in Eisen- stehen, tut es aber nicht, Christine hats auch bemerkt. Wie es korrekt aussähe, dafür haben wir das Beispiel beim Eisenbahnarbeiter in Taufe 1852. Meinen vermeintlichen E-Bogen hat Carl-Henry dem F von Ferdinand zugewiesen. Ja, und der i-Punkt ist in Wirklichkeit Dreck oder Tintendurchschlag von der Blattrückseite. Ein Kurrent-H brauchen wir eigentlich nicht mehr. Sorry Ralf, sorry Nachtschicht, ich war voreilig.
                    Viele Grüße
                    Peter

                    Kommentar

                    • Ralf-I-vonderMark
                      Super-Moderator
                      • 02.01.2015
                      • 3079

                      #11
                      Hallo Peter, hallo zusammen,

                      schönen Dank an Dich nochmals für die Erläuterungen und an alle für das lesekundliche Mitdenken. Diese Schrift hat ja wirklich einige Tücken aufzuweisen.

                      Aber im Ergebnis kann der Beruf Hammerschmidt im Zeitpunkt der Trauung vom °°27.06.1858 als bestätigt angesehen werden. Dann habe ich also schon seinerzeit halb lesend und halb ratend einen Treffer erzielt.

                      Bei der Taufe des Sohnes Heinrich Christian Emil Leopold Scheiing (*Witten 27.11.1860) am ~20.12.1860 [ev.] war der Vater Leopold Scheiing Fabrikarbeiter. Bei der Trauung desselben Sohnes Kaufmann Emil Scheiing am °°04.05.1889 in Dortmund wird dieser als Sohn des verstorbenen Zugführers Leopold Scheiing angegeben. [Dortmund B 1889 / Nr. 221]

                      In dieser Heiratsurkunde steht auch, dass der Zugführer Leopold Scheiing in Warmen gestorben sei. In seinem Taufeintrag ist sogar das Datum +13.11.1886 ergänzt worden. [T_0152]

                      Allerdings stirbt tatsächlich am +13.11.1886 in Warmen ein Brinksitzer Ferdinand Scheiing. Dieser war nach der Sterbeurkunde allerdings mit einer Elisabeth Knipper verheiratet. [Fröndenberg C 1886 / Nr. 135].

                      Da Emil Scheiing ausweislich der Heiratsurkunde sogar sehr genau die Anschrift der Mutter Auguste Scheiing, geb. Reppel mit „Bahnhofstraße beim Metzger Schorn“ angeben konnte, ist es sehr verwunderlich, dass er zum Vater „verstorben in Warmen“ angab mit der richtigen Berufsbezeichnung „Zugführer“.

                      Da der ehemalige Zugführer Leopold Scheiing tatsächlich am +25.09.1883 in Nordkirchen verstorben ist, spricht m.E. viel dafür, dass die Eheleute getrennt gelebt hatten und die Familie praktisch keine Kenntnis von seinem Verbleib hatte! Das ist dann wieder so ein Geheimnis.

                      Der Sohn Emil Scheiing hat aber offenbar Karriere gemacht. Denn nach den Adressbüchern von Schwelm wurde er z.B. 1907 mit der Bezeichnung „Rechtskonsulent, beeidigter Auktionator, Hypotheken- und Immobilienvermittlung“ aufgeführt. Dies sei aber nur am Rande erwähnt.

                      Viele Grüße
                      Ralf

                      Kommentar

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