Testament 1587 aus Braunschwieg (ein kurzes Fragment)

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  • LucasR
    Benutzer
    • 28.02.2018
    • 51

    [gelöst] Testament 1587 aus Braunschwieg (ein kurzes Fragment)

    Quelle bzw. Art des Textes: Braunschwieg B I 23 Bd.4, s.120-123.
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1587
    Ort/Gegend der Text-Herkunft: Braunschwieg
    Namen um die es sich handeln sollte: Tegetmeier / Tegetmeyer


    Hallo zusammen,
    Ich bitte um Lesehilfe beim eines kurzen Fragments eines Testaments meines Vorfahren Hans "der Ältere" Tegetmeier, Großkaufmann aus Braunschweig.

    Ich verlange nicht, das gesamte Testament zu lesen.
    Ich brauche Hilfe beim Lesen und Verstehen eines bestimmten Fragments, das ich auf dem Bild unten hochlade.

    1587 fragment.jpg

    Ich lese folgendes:
    Minem Vaddern Christoffel volten? sono dem gene[n]? ich Se[chs] Gulden
    tiß an Pater ? huse, den schal sein Vader auch aufnehmen, und
    so lange gebruken hat he? mundig wert, und sicch befriett, also den
    schal ohne mein? Son sie Vader densulnen tins Volg[en] Caten, minor darby the gedencken.
    Das vollständige Testament ist online auf FamilySearch unter folgendem Link verfügbar:
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    Das Fragment, um das ich frage, befindet sich links unten in Bild 154 von Film 8222010 auf FamilySearch.

    Vielen Dank im Voraus

    Lukas
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 23440

    #2
    zinß an Peter Wulners Huse
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 16900

      #3
      Hallo, den roten Teil verstehe ich nicht.
      Die 6 Gulden gehen an den Bruder des Testamentierers, der Bruder ist anscheinend noch nicht voll geschäftsfähig (mündig).


      Minem [Meinem] Vaddern Christoffel Bolten sone [Sohn] dem geue [gebe] ich Se[chs] Gulden
      tinß [Zins] an [für] Peter Wulners Huse, den schal [soll] sein Vader och ufnemen, und
      so lange gebruken het [bis] he [er] mundig [mündig] wert [wird], und sich befriett [befreit], also den
      schal [soll] ohme min Son sin Vader densuluen [denzuzahlenden] tins [Zins] Volg[en] ...ten, miner [meiner] darby [darbei] tho [zu] gedencken
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.07.2022, 12:32.
      Viele Grüße

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      • M_Nagel
        Erfahrener Benutzer
        • 13.10.2020
        • 2113

        #4
        ... so lange gebruken bet he mundig weert...
        Zuletzt geändert von M_Nagel; 30.07.2022, 12:31.
        Schöne Grüße
        Michael

        Kommentar

        • M_Nagel
          Erfahrener Benutzer
          • 13.10.2020
          • 2113

          #5
          .. den suluen tins volgen laten
          Zuletzt geändert von M_Nagel; 30.07.2022, 12:40.
          Schöne Grüße
          Michael

          Kommentar

          • M_Nagel
            Erfahrener Benutzer
            • 13.10.2020
            • 2113

            #6
            ... den schal sin Vader ock uPnemen...
            Schöne Grüße
            Michael

            Kommentar

            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 16900

              #7
              Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
              ... densuluen [denzuzahlenden] tins [Zins]
              Korrektur: denfuluen tins [den vollen Zins ?]
              Zitat von M_Nagel Beitrag anzeigen
              ... so lange gebruken bet he mundig weert...
              "bet" [bis] ist richtig
              Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.07.2022, 12:47.
              Viele Grüße

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              • M_Nagel
                Erfahrener Benutzer
                • 13.10.2020
                • 2113

                #8
                densuluen (=denselben) war die richtige Lesung.

                Zuletzt geändert von M_Nagel; 30.07.2022, 12:57.
                Schöne Grüße
                Michael

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 16900

                  #9
                  Dann verstehe ich es so:

                  "densulven tins Volg[en] laten" = denselben Zins folgen lassen
                  Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.07.2022, 13:05.
                  Viele Grüße

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                  • M_Nagel
                    Erfahrener Benutzer
                    • 13.10.2020
                    • 2113

                    #10
                    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                    Dann verstehe ich es so:

                    "densulven tins Volg[en] laten" = denselben Zins folgen lassen
                    Ich verstehe es auch so.
                    Schöne Grüße
                    Michael

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                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 16900

                      #11
                      Minem [Meinem] Vaddern Christoffel Bolten sone [Sohn] dem geve [gebe] ich Se[chs] Gulden
                      tinß [Zins] an [für] Peter Wulners Huse [Haus], den schal [soll] sein Vader och ufnemen, und
                      so lange gebruken bet [bis] he [er] mundig [mündig] weert [wird], und sich befriett [befreit], also den
                      schal [soll] ohme [ihm] min [meinem] Son [Sohn] sin [sein] Vader [= Ehenachfolger des Testamentierers] densulven [denselben] tins [Zins] Volgen [folgen] laten [lassen], miner [meiner] darby [dabei] tho [zu] gedencken


                      Die 6 Gulden gehen an den Bruder des Testamentierers, der Bruder ist anscheinend noch nicht voll geschäftsfähig (mündig).
                      Der letzte Abschnitt besagt anscheinend, dass nach dem Tod des Testamentierers, die Zinszahlungen weitergehen sollen, und zwar von seinem zukünftigen Ehenachfolger durchgeführt


                      Siehe das Wort "ohme" in dem Text:
                      Angehängte Dateien
                      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.07.2022, 14:06.
                      Viele Grüße

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                      • Anna Sara Weingart
                        Erfahrener Benutzer
                        • 23.10.2012
                        • 16900

                        #12
                        Ich hatte bei meiner Interpretation allerdings die Worte "Vadder" = Vater = "Vader" gleichgesetzt.
                        Das muss aber nicht stimmen, insbesondere wundert mich, dass er einmal "Vadder", das andere mal "Vader" nur mit einem d schreibt.
                        Wenn man nach unterschiedlicher Bedeutung sucht, dann könnte der "Vadder" der Gevatter (Pate) sein, siehe Bildanhang.
                        Demnach wäre Christoffel Bolt nicht der Vater, sondern ein Gevatter gewesen?

                        Daher meine Frage: wie lautet der Nachname des Testamentierers??
                        Angehängte Dateien
                        Viele Grüße

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                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 16900

                          #13
                          Minem [Meinem] Vaddern [Gevattern] Christoffel Bolten sone [Sohn] dem geve [gebe] ich Se[chs] Gulden
                          tinß [Zins] an [für] Peter Wulners Huse [Haus], den schal [soll] sein Vader [Vater] och ufnemen, und
                          so lange gebruken bet [bis] he [er] mundig [mündig] weert [wird], und sich befriett [befreit], also den
                          schal [soll] ohme [ihm] min [mein] Son [Sohn] sin [sein] Vader [= Ehenachfolger des Testamentierers] densulven [denselben] tins [Zins] Volgen [folgen] laten [lassen], miner [meiner] darby [dabei] tho [zu] gedencken



                          Nachtrag: Quelle zum obigen Bild -- https://books.google.de/books?id=n9ZIAAAAcAAJ
                          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 30.07.2022, 15:02.
                          Viele Grüße

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                          • Anna Sara Weingart
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2012
                            • 16900

                            #14
                            Minem Vaddern Christoffel Bolten sone dem geve ich Se[chs] Gulden
                            tinß an Peter Wulners Huse, den schal sein Vader och ufnemen, und
                            so lange gebruken bet he mundig weert, und sich befriett, also den
                            schal ohme min Son sin Vader densulven tins Volgen laten, miner darby tho gedencken



                            Übersetzung ins Hochdeutsch:
                            Meinem Gevattern Christoffel Bolten Sohn dem gebe ich Sechs Gulden
                            Zins für Peter Wulners Haus, den soll sein Vater auch aufnehmen, und
                            so lange gebrauchen bis er mündig wird, und sich befreit, also den
                            soll ihm mein Sohn sein Vater denselben Zins folgen lassen, meiner dabei zu gedenken
                            Viele Grüße

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                            • LucasR
                              Benutzer
                              • 28.02.2018
                              • 51

                              #15
                              Vielen Dank für Ihre fantastische Lesehilfe!

                              Ich verstehe, wenn Hans Tegetmeier Christoffel Bolten seinen "Vadder" nennt, muss das bedeuten, dass es sein Stiefvater oder Schwiegervater war.
                              Das ist ein ziemlich verwirrender Teil, also werde ich mehr recherchieren!

                              Tausend Dank!!

                              Lukas

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