Kürzel oder eine Art Steno?

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  • Gudrid
    Erfahrener Benutzer
    • 22.04.2020
    • 1354

    [gelöst] Kürzel oder eine Art Steno?

    Quelle bzw. Art des Textes: Güter- und Volksbeschreibung
    Jahr, aus dem der Text stammt: 1536
    Ort und Gegend der Text-Herkunft: Geratskirchen
    Namen um die es sich handeln sollte: Thomas Hindernaichner


    Grüß euch,

    die Bitte um eure Lesehilfe wäre jetzt zu viel gesagt. Was bedeuten diese komischen Zeichen? Abkürzungen, eine Art Stenographie, Geheimsprache???

    Vielen Dank schon mal.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Gudrid; 05.02.2022, 19:59.
    Liebe Grüße
    Gudrid
    Lieber barfuß als ohne Buch
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 23382

    #2
    Währungsangaben. Zinslasten.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • Gudrid
      Erfahrener Benutzer
      • 22.04.2020
      • 1354

      #3
      Was genau weißt du auch nicht?
      Sollen dann die Zahlen links die Schulden bedeuten?
      Liebe Grüße
      Gudrid
      Lieber barfuß als ohne Buch

      Kommentar

      • Astrodoc
        Erfahrener Benutzer
        • 19.09.2010
        • 9383

        #4
        Vielleicht hilft das.
        Schöne Grüße!
        Astrodoc
        --------------------------------
        Ergänzungen und Korrekturen mache ich gern. Aber Fleißarbeit erledige ich nicht mehr. Ihr müsst also etwas vorlegen!

        Kommentar

        • Gastonian
          Moderator
          • 20.09.2021
          • 5414

          #5
          Hallo, allerseits:


          Das Kürzel, welches fast wie ein "d" aussieht und immer am Ende steht, ist das Zeichen für Pfennig: https://de.wikipedia.org/wiki/Pfennig#Pfennigzeichen (das es wie ein "d" aussieht, bezieht sich daraus, daß es dem karolingischen und ursprünglich römischen denarius entspricht).



          Das scharfe ß ist hier Kürzel für den Schilling (in der karolingischen Währung enthielt ein Schilling [solidus] 12 Pfennige [denarius]; ich weiß nicht, wie die Währungsordnung in der Pfalz/Bayern es um 1530 hielt)


          Die anderen Zeichen stehen für römische Numerale.


          So sind die Beträge in der rechten Spalte: für den Toman [?] Hinterwieder, iiij ß xxiiij d, also 4 Schilling 24 Pfennig. In der nächsten Reihe der rechten Spalte ist es v ß xx d, also 5 Schilling 20 Pfennig. Zwei Reihen später ist es j ß j d j H, das ist wohl 1 Schilling 1 Pfennig 1 Heller.


          In der linken Spalte gibt es noch ein anderes Kürzel, welches ich nicht erkenne.


          VG


          --Carl-Henry
          Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

          Kommentar

          • Gastonian
            Moderator
            • 20.09.2021
            • 5414

            #6
            In diesem Fall hat der Schilling 30 Pfennig. Beweis: Der Zahler, unter dem 4 Reihen stehen, schuldet auf 10 x Pfennig Eigentum 4 Schilling 20 Pfennig, und auf 8 x Pfennig Varium [?] 4 Schilling 4 Pfennig. Dieses Verhätnis stimmt, falls der Schlling 30 Pfennig hat; dann schuldet er 80 Pfennig auf 10 x Eigentum und 64 Pfennig auf 8 x Varium.


            In der ersten Reihe schuldet er auf 11 Schilling Pfennig (also 330 Pfennig) 5 Schilling 15 Pfennig (also 165 Pfennig). Also ist der veransatzte Zinsfuß/Steuerfuß/Schuldenfuß hier 50%. Dementsprechend schuldet er auf die 2 Schilling 1 Pfennig in der dritten Reihe (also 61 Pfennig) 1 Schilling 1 Pfenning 1 Heller (also 31.5 Pfennig - da scheint ein Pfennig extra da zu sein).


            Dies heißt, daß die 80 Pfennig, die auf sein Eigentum lasten, auf einen Wert von 160 Pfennig berechnet sind. Da dies hier als 10 x Pfennig angegeben wird, ist x = 16 Pfennig.


            Zusammenfassend:


            d = Pfennig
            ß = Schilling zu 30 Pfennige
            x = mir unbekannte Münze zu 16 Pfennige


            VG


            --Carl-Henry



            (und ja, ich bin Buchhalter und Steuerberater i.R.)
            Zuletzt geändert von Gastonian; 05.02.2022, 22:22.
            Wohnort USA - zur Zeit auf Archivreise in Deutschland

            Kommentar

            • Gudrid
              Erfahrener Benutzer
              • 22.04.2020
              • 1354

              #7
              Zitat von Gastonian Beitrag anzeigen
              (und ja, ich bin Buchhalter und Steuerberater i.R.)


              Das muss ich erst mal sitzen lassen, das kapier ich nicht aufs erste Mal. Die Bezeichnungen ja, die Berechnungen nein

              Jedenfalls ganz lieben Dank euch für die Mühe, man lernt halt nie aus, wenn man auch noch so alt ist.
              Liebe Grüße
              Gudrid
              Lieber barfuß als ohne Buch

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