Quelle bzw. Art des Textes: Chronik der Filialkirche Oberbrunn
Jahr, aus dem der Text stammt: 1883
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Oberbrunn (Ortsteil von Gauting bei München)
Jahr, aus dem der Text stammt: 1883
Ort/Gegend der Text-Herkunft: Oberbrunn (Ortsteil von Gauting bei München)
Liebes Forum! Ich habe hier den Text bis auf einen Satz entziffern können:
Hoffentlich kann es jemand lesen. Wie ich den Text interpretiere, war der Pfarrer eher gegen den Bau dieser Kirche und hatte für geliehenes Geld Zinsen verlangt. Mit den Zinsen bezahlte er etwas für die Kirche (dieses Wort kann ich nicht lesen; wahrscheinlich etwas, das er selber brauchen konnte, wie ein Buch, Kerzen, Figur, eher etwas mit geringen Kosten - siehe Wort.jpg). Eventuell kann auch wer die drei Unterschriften ganz unten lesen. Vielen Dank im Voraus.
Chronik der Filialkirche Oberbrunn.
Die Filialkirche dahier in Oberbrunn wurde gebaut i. J. 1864. Von der alten Kirche wurde nur mehr ein kleiner Theil der Mauer an der südlichen Seite und der Turm bis dahin benutzt, wo jetzt die Uhr steht. Die Mittel zu diesem Baue, dessen Kosten somit über 10000 Gulden betrugen, kamen nur durch die Wohlthätigkeit und den Frömmigkeitssinn der Insassen des Dorfes Oberbrunn zusammen u. es ist weder Kirchenvermögen aus der Kirche Oberbrunn noch ein Vermögen von anderen Kirchen hiezu verwendet worden. Der Bau geschah auf Hergang u. unter Leitung des Bauern Johann Reisacher, welcher unter vielen Mühen u. eigenen großen Kosten das große Werk zu Stande gebracht. Es wird wohl niemals offenkundig werden, was Reisacher im Geheimen Geldopfer für diese Kirche verwendete. Aber auch die Dorfbewohner leisteten nicht nur … Vermögensverhältnissen große Geldbeträge, sondern sie leisteten auch durchgehends sämtliche Hand- u. Spanndienste. Außerdem wurde das Holz dem Gemeindewalde entnommen u. wo sich sonst ein geeigneter Baumstamm Eichen, Balken, Bretter u. anderes Baumaterial befand, gaben es die Bauern gutwillig u. unentgeltlich zum Baue ab. – Vorsteher war dortmals der Bauer Andreas Fink welcher i. J. 1882 starb. Pfarrer war dortmals Joh. Nep. Klaß, gestorben im Jahr 1880. Derselbe trug durch Wort und Aneiferung wenig zu dem großen Werke bei. Er half zwar mit Geldvorschuss aus, aber die kleine Gemeinde musste wieder Alles zurückbezahlen, wozu dieselbe 6 Jahre brauchte. – Die Vertheilung der der Kirchenstühle geschah durch die Gemeindeverwaltung, da H. Pfarrer Klaß dem Erbauer Joh. Reisacher dieses Recht einräumte. Nach 7 Jahren wurde die Kirche am 21. Juli 1872 durch den hochwürdigsten Herrn Bischof Pankratius Dinkel von Augsburg feierlich eingeweiht. Reisacher ließ einen großen Triumphbogen auf der Straße errichten u. von allen Häusern waren mächtige Stangen, von denen die langen Fahnen herunterwehten. Bei der Tafel erschien der Bauer Simon Völler, welcher zum Kirchenbau keine Wohltätigkeit leistete, u. daher mit dem Kirchenstuhl nicht berücksichtiget werden konnte u. beklagte sich hierüber bei dem Herrn Bischof. Dieser sagte aber: „Heute ist ein Tag der Freude u. nicht der Klage. Die Gemeinde hat die Kirche so schön gebaut u. sie wird es auch verstehen, die Kirchenstühle auszutheilen.“ Somit hat der Herr Bischof selbst der Gemeinde nicht nur das Recht der Kirchenstühleverteilung eingeräumt, sondern die bereits vollzogene Vertheilung gebilligt. – Im Jahre 1879 wurde die Kirche durch den Maler G. Fendt aus München ausgemalen. Die ((…)) bezahlte H. Pfarrer Klaß aus den Zinsen des an die Gemeinde Oberbrunn zum Kirchenbau geliehenen Geldes. Doch wurde aber das Gemälde „das letzte Abendmahl“ wieder durch Reisacher u. den Bauern von Oberbrunn eigens bezahlt. Die Orgel zu 3000 Mark wird von Georg Beer in Erling gebaut u. i. Jahre 1884 aufgestellt. Hiezu wurden 300 Mrk. von H. Pfarrer Klaß verwendet, welche er bei seinem Tode der Kirche vermachte, 800 Mark nahm man für Holz ein, welches zu diesem Zwecke im Gemeindewald geschlagen werden durfte. Alles Übrige wird wieder aus Wohltätigkeitsmittel erzeuget werden müssen.
Diese Aufzeichnung bestätiget der Wahrheit gemäß
Oberbrunn im November 1883 Die Gemeinde-Verwaltung Oberbrunn
Johann Reisacher (Stempel) Zahlmeir Bürgermeister
(3 unleserliche Unterschriften)
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